Freitag, 22. Juli 2022

Berglauftraining Bad Hindelang - von Oberjoch über Iseler, Bschießer und Ponten nach Hinterstein am 19.07.2022

Nachdem ich bereits am Montag im Allgäu, nämlich in Pfronten war, ging es am Dienstag gleich weiter. Da es an dem Tag sehr heiß werden soll, nahm ich gleich den Zug um 06:42 Uhr von Memmingen nach Sonthofen, wobei der letztendlich erst um 07:04 Uhr fuhr. Ich hatte immerhin gut geschlafen, was wichtig war, da ich schon kurz vor 5:30 Uhr raus musste. Am Ende kam der Zug sogar nur eine Minute später als planmäßig um 08:01 Uhr in Sonthofen an und ich hatte noch 5 Minuten für den Umstieg in den Bus nach Oberjoch und der Busbahnhof ja gleich neben dem Bahnhof. Mit dem Bus dann zur Endhaltestelle an der Talstation der Iseler-Bergbahn. Dort war ich schon um 08:45 Uhr und da hatte es noch eher angenehme 18° C. 


Von der Talstation der Iseler-Bergbahn ging es nun erstmals hoch zum Iseler. Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass ich über Iseler, Bschießer und Pomten zum Zirleseck laufe und von dort über das Gaishorn weiter zum Schrecksee. Es sollte jedoch anders kommen. Auf dem Iseler war ich noch nie und ich nahm den Wanderweg, der anfangs eher noch moderat anstieg und ich fühlte mich auch gut und es lief. So langsam wurde es steiler und nun über Pfade. Der Ausblick zurück war immer wieder toll. 
































Vom Abzweig zur Bergstation der Iseler-Bergbahn ging es dann so richtig nach oben. Der vierte Kilometer hatte einen Nettoanstieg von gleich 217 Meter. Ist es davor an wenigen Stellen mal leicht runter gegangen, ging es nun nur noch nach oben, ab und zu auch mit einer kleinen Kletterei, allerdings ohne größere Schwierigkeit. Hier war ich nun nicht mehr alleine. Sicher sind einige von der Bergstation aus los zum Gipfel. 






































Von dem Abzweig Richtung Zipfelsalpe waren es nun noch einige Meter hoch zum Gipfel des Iseler. Es war hier recht felsig, aber ohne große Schwierigkeiten, aber halt auch nicht schnell. Dann war ich erstmals hier oben auf einer Höhe von 1876 m und dabei benötigte ich Netto für die rund 4,2 km mit über 700 Hm ca. 55 Minuten. Das war nicht schlecht. Vor allem dann von hier eine fantastische Aussicht. Da war ich absolut begeistert. Die nächsten Ziele, den Bschießer und Ponten, konnte ich auch schon sehen.





















Es ging zunächst zurück bis zum Abzweig, wobei man konzentriert laufen muss. Dann links weg und in Richtung Zipfelsalpe. Ich hätte dann einen direkten Weg zum Bschießer nehmen können, aber die Alpe war die letzte Gelegenheit einer Einkehr für lange Zeit. Es ging einen Pfad mit toller Aussicht teils steil nach unten. Einfach zu laufen war es nicht und es wurde nun schon gut warm. Es kam eine kleine Senke und ein kurzer Anstieg, dann war ich am nächsten Abzweig zum Bschießer und sah bereits die Alpe. Ich lief runter und zwischen einer Rinderherde durch.





































Auf der durchaus urigen Alpe, an der ich bisher nur einmal im letzten Jahr auf dem Weg von Hinterstein auf den Bschießer, vorbeilief, kehrte ich nun ein. Es gab eine total leckere Zitronen-Ingwer-Biolimonade und die noch schön präsentiert. Ich genoss die Pause und die schöne Aussicht und bekam doch Zweifel an der Durchführung der geplanten Route. 








Von der Zipfelsalpe folgte der Anstieg hoch zum Bschießer. Erst auf dem breiten Weg und dann ging es rechts weg und sehr steil über eine Almwiese auf einem Pfad hoch. Weiter oben dann durch ein wahres Blumenmeer. Es kam links der direkte Weg vom Iseler her und ich lief nach rechts und es ging teils steil hoch, noch im bewaldeten Bereich. Die Aussicht wie immer toll. Der achte Kilometer hatte am Ende mit gleich 228 m den höchsten Nettoanstieg. 




































Im weiteren Verlauf wurde es deutlich karger und immer felsiger. Es war aber en beeindruckender Pfad in vielen Kehren, die gefühlt gar nicht enden wollten. Die Aussicht nun einfach grandios. Es stieg noch immer ordentlich an und dann kam endlich der Gipfel in Blick. Nur noch auf dem direkten Weg einen letzten ordentlichen Anstieg und ich war zum zweiten Mal hier oben auf 2000 m bzw. nach österreichischer Messung 1998 m. Was wohl stimmt? 




















Hier oben ist es einfachwunderschön und faszinierend. Da war eine Pause obligatorisch. Ich hätte sie aber auch so benötigt und musste schon mal meinen Trinkvorrat anbrechen. Ich genoss die Aussicht und erholte mich zwar schnell, aber nun war mir klar, dass es heute mit einer längeren Tour von rund 24 km nichts wird. Ich sah schon das nächste Ziel, den nahegelegenen Pinten.












Auf dem Weg zum Ponten zunächst einige Meter auf dem Grat entlang mit wundervoller Aussicht und dann steil in etlichen Kehren runter. Da war Konzentration auf dem teils feinen Geröll angesagt. Es ging nun nur noch leicht absteigend weiter, dafür auf schmalem, teils etwas ausgesetztem Pfad und trittsicher und schwindelfrei sollte man schon sein. Es ist aber auch ein richtig schöner Absicht. Es ging nun bis zum Anstieg zum Ponten auf dem Pfad recht einfach weiter. 





































Es begann der steile und sehr felsige und nicht immer einfache Anstieg zum Ponten, auch wenn es keine ausgesprochen schwierigen Stellen gab. Auf ca. halbem Weg hätte ich schon nach rechts zum Zirleseck abbiegen können, aber den dritten Gipfel wollte ich unbedingt noch mitnehmen. 

























Beim letzten Besuch waren hier oben richtig viele Leute. An dem Tag nur drei betagtere Wanderer und am Gipfelkreuz, das ja nicht an der höchsten Stelle ist, noch zwei. Ich benötigte nochmal eine Pause und trank noch was und nahm ein Energygum. Die Aussicht hier ist auch grandios und es war an dem Tag mit 20445 m der höchste Punkt. 












Es folgte der Abstieg in Richtung Zirleseck und der hatte es durchaus in sich. Feines Geröll und Felsen, dann sehr steil. Da musste ich sehr konzentriert sein und bei der Wärme nicht o einfach. Schön war es natürlich dennoch. 

















Nun wurde es einfacher und leicht wellig in Richtung Zirleseck. Da war es doch auch deutlich wärmer als zuvor. 
























Es ging jetzt rechts weg und Richtung Willersalpe. Da ging es anfangs steil über etliches Gestein runter. Dann einfach über einen Wiesenpfad und ich war am Abzweig zum Gaishorn. Ich lief hier als Plan B nun runter zur Willersalpe. Da war es die meiste Zeit sehr steil. Das war nicht so einfach und so frisch fühlte ich mich nicht mehr. Einen Eindruck von der Steilheit verleiht der 13. Kilometer, der ein Gefälle von 265 m aufwies. 





























Auf der urigen und durchaus besonderen Alpe ging es in die Gaststube im Obergeschoss und dort wäre ich gerade richtig zum Kässpatzenessen. Diese wären bei der Hitze auf der ausstehenden Strecke aber sicher schwer im Magen gelegen und so begnügte ich mich mit einem Weißbier. Die Alpe hat keinen Fahrweg als Zugang und wird mit Lasttieren versorgt. Auf jeden Fall immer wieder ein lohnenswertes Ziel mit Blick auf Gaishorn und Rauhorn. 








Nach der kurzen Pause ging es noch die restlichen rund 5 km ins Tal. Anfangs noch recht flach, wurde es dann auch wieder steil und auf manchen Abschnitten recht holprig. Dann auch immer wieder mal Pfade mit einigen Stufen und zumindest ab und zu Schatten. Am Ende war es hart, denn es ging über Asphalt und wieder steil. Da war es auch sehr heiß, hatte es nun sogar in Hinterstein fast 30° C. 



































Ich kam nach 17,00 km und doch immerhin 1340 Hm in Hinterstein an. Schnell war ich an dem Tag nicht, aber das spielt keine Rolle und die Vernunft siegte auch, indem ich deutlich abkürzte. Ich hatte den Bus leider m rund 20 Minuten verpasst und der fährt nur jede Stunde und so erst um 16:01 Uhr anstatt um 15:01 Uhr den Zug von Sonthofen nach Memmingen. Ich konnte dann aber am Hotel "Grüner Hut" mit jemandem bis zum Kreisverkehr nach Bad Hindelang mitfahren und als ich da auf die DB-App schaute stellte ich fest, dass ich noch den Bus um 14:30 Uhr von Bad Hindelang nach Sonthofen erreichen kann. Es waren noch 12 Minuten für den knappen Kilometer hoch zum Busbahnhof und noch ein letzter kurzer Lauf an dem Tag. Ich war 5 Minuten früher da und dann nur zu dritt völlig entspannt im Bus zum Bahnhof und auch der etwas verspätete Zug nach Memmingen war kaum gefüllt. Auf jeden Fall wieder ein Tag mit tollen Eindrücken im Allgäu. 



Die Strecke:

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