Dienstag, 30. Juli 2013

World Police and Fire Games (WPFG) vom 01.08. - 10.08.2013 in Belfast / Nordirland

Morgen ist es endlich so weit. Da geht's erst mal mit dem Zug nach München und von dort per Flugzeug nach Dublin. Von dort werde ich den Bus nach Belfast nehmen und bis zur Unterkunft wohl ein Taxi. Somit hab ich fast alle möglichen Verkehrsmittel ausgeschöpft (vielleicht ergibt sich ja noch irgendwo die Gelegenheit per Schiff weiterzukommen?). Ich versuche von Belfast aus nach Möglichkeit meinen Blog zu aktualisieren. Ich hab mich für drei Wettbewerbe gemeldet. Es beginnt am 03.08.2013 mit dem Berglauf über 10,9 km und 1045 Höhenmeter. Da es sich um eine Rundstrecke handelt und das Ziel somit mit dem Start identisch ist, bin ich mal auf den Anstieg gespannt. Es klang in der Beschreibung ja fast schon nach Bergsteigen. Wir haben auch eine Mannschaft gemeldet und hoffen eine vordere Platzierung zu erreichen. Nach diesem Start am Nachmittag geht es gleich am nächsten Morgen, am Sonntag, den 04.08.2013, mit dem Treppenlauf weiter. Mal sehen ob es dort auch zu einer Mannschaftsmeldung reicht. Den Abschluss bildet dann am 06.08.2013 der Crosslauf über 5 km. Zunächst steht aber noch morgen der Deutsche Abend und am Donnerstag die Eröffnungsfeier an. Immerhin werden rund 10000 Teilnehmer aus ca. 70 Nationen erwartet.


Link zur Homepage des Veranstalters: http://www.2013wpfg.com/

Ankunft und Akkreditierung

Nun bin ich wieder zurück und kann aber erst jetzt meine Eindrücke festhalten. Auf alle Fälle gleich mal vorneweg: Es war einfach super mit den Athleten aus der ganzen Welt und den tollen Wettkämpfen. Vor allem gab es ja auch große Erfolge. Dies aber der Reihe nach.

Bei meiner Ankunft erst mal Dauerregen. Das kann ja noch toll werden. Meine Unterkunft bezog ich in Elms Village, eine Studentenwohnsiedlung. Die Zimmer waren einfach, aber sauber. Man musste gleich drei Mal die Karte stecken um rein zu kommen (Eingang, Stockwerk und Zimmer). Ungebetene Gäste dürften so zumindest draußen bleiben. Am Abend ging es mit dem Taxi zum Deutschen Abend im Newforge Country Club. Zu meiner Überraschung setzte ich mich doch tatsächlich neben einen Kollegen aus Ravensburg. Immerhin waren es rund 200 Teilnehmer aus Deutschland bei diesen Spielen, wobei man bei der kurzen Anreise durchaus mit mehr hätte rechnen können. Mir fiel vor allem auf, dass die jüngeren fehlen. Die meisten stellen die Altersklassen ab 40 Jahren.

Zur Unterhaltung spielte eine irische Band.

Ein erstes Zusammentreffen der deutschen Teilnehmer.

Am Donnerstag ging ich morgens nach dem Frühstück zur Waterfront Hall, wo die Akkreditierung durchgeführt wurde. Es fing wieder an zu regnen. Sollte das immer so sein? Es wurde dann aber mit einer kurzen Ausnahme am Samstag richtig gutes Wetter. Endlich hatte ich meinen Athleten-Ausweis und im Übrigen auch eine Fahrkarte zur freien Nutzung von Bus und Bahn (toller Service).

Auf dem Weg zur Akkreditierung. Die hatte dort bestimmt keine Landeerlaubnis.

Hier wurde die Akkreditierung vorgenommen.

Mein Athleten-Ausweis.


Eröffnungsfeier am 01.08.2013

Am Nachmittag stand dann die Eröffnungsfeier an. Zunächst schauten wir uns auf dem Gelände etwas um. Dabei traf ich doch tatsächlich gleich den Teamkapitän unseres Berglaufteams. Der Regen hatte rechtzeitig aufgehört und trotz bedrohlicher Wolken sollte es auch so bleiben. Es hatte schon etwas von kleinen Olympischen Spielen. Immerhin waren es bei diesen Spielen ca. 6500 Athleten aus 68 Staaten. Bevor es zu einem extra mit Tribünen ausgestatteten Gelände ging, sammelte man sich zunächst in einer Halle.

Hier ging es auf das Gelände der Eröffnungsfeier.

Die Norweger waren deutlich zu erkennen.

Das wär mal ein Streifenfahrzeug.



Auch Kasachstan war vertreten.

Die Trägerin des Deutschlandschildes beim Einmarsch.

Hier sammelten sich die Athleten der teilnehmenden Nationen.

Die Stimmung war gut.
 
 
Endlich war es dann so weit und wir traten den Marsch in Richtung Festgelände an. Die deutsche Mannschaft betrug etwa 200 Teilnehmer und von denen waren schon recht viele dabei. Ich war überrascht, dass die Zuschauerränge so gut besetzt waren und es war schon ein tolles Gefühl, so einzumarschieren. Sonst kennt man das nur vom Fernsehen. Es wurde dann auch noch eine recht gute Show geboten und man bekam den Eindruck, dass sich die Veranstalter wirklich Mühe geben.

Die deutsche Mannschaft auf dem Weg zur Eröffnungsfeier.

Die Zuschauerränge waren gut gefüllt.

Einmarsch der deutschen Mannschaft.
 
 
Auch ein Wal gehörte zur Show.
 
 
Fantasievolle Objekte waren Bestandteil der Eröffnungsfeier.
 
 
Auch ein Drache war dabei und immerhin wurden sie Spiele 2019 ja auch an China vergeben.

Mit zwei "typischen" kanadischen Mounties.
 
 
Eine Straße auf dem Gelände von Elms Village, meiner Unterkunft.

 
 

 Berglauf (Mountain Running) am 03.08.2013
 
Am Donnerstag hatte ich noch morgens einen Trainingslauf absolviert. Es ging sehr gut, aber danach hatte ich am linken Fuß immer wieder stechende Schmerzen, besonders beim Gehen. Außerdem fühlte sich der linke Oberschenkel alles andere als gut an. Am Freitag wollte ich mich deshalb schonen und ging nur abends etwas in die Stadt. Auf dem Rückweg mit Thomas konnten wir plötzlich nicht mehr weiter zu unserer Unterkunft, da die Straße wegen einem Bombenalarm gesperrt war. Es waren auch Kameras aufgebaut und prompt wurden wir von einem nordirischen Lokalsender interviewt. Am nächsten Morgen ging es mir zum Glück nicht nur viel besser, sondern die zwischenzeitlichen Zweifel an dem Start waren weg. Es ging zunächst mit dem Bus nach Newcastle, dies liegt etwa 88 km südöstlich von Belfast direkt am Meer. Die Berge, welche Schauplatz der beiden Berglaufwettbewerbe waren, heißen Mourne Mountains und Slieve Donard ist mit 849 Metern der höchste Berg Nordirlands. Nun hört sich dies nicht besonders hoch an, man muss dabei aber bedenken, dass die Berge fast auf Meereshöhe beginnen. Der Startbereich war auf einem Sportgelände. Das Wetter war richtig gut mit 19° C und Sonnenschein. Die Läufer der kurzen 8 km langen Strecke waren bereits fertig und wir konnten vor unserem Start auch noch bei der Siegerehrung zusehen. Es mutete schon etwas seltsam an, was man beim Lauf alles mitnehmen sollte: wasserdichte Jacke und Hose, Signalpfeife, Kompass und man bekam eine Karte. Auf der konnte man den Streckenverlauf einzeichnen. Da kamen Zweifel auf, ob die Strecke überhaupt markiert ist. Man sagte und aber, dass es Markierungen in Form von rot-weißen Flatterbändern und auch Streckenposten gibt. Man musste zudem vier Kontrollstellen passieren und jeweils mit dem Transponder auslösen. Dan konnte es ja losgehen, nachdem die vorgeschrieben Gegenstände kontrolliert wurden und ich doch tatsächlich mit meinem großen Rucksack starten musste. Das konnte ja heiter werden.
 
 
Die Mouren Mountains vom Bus aus.

Das deutsche Team und Fans.

Die Helfer machen sich auf den Weg.

Das deutsche Berglaufteam vor dem Start.
 
 
Noch eine letzte Besprechung.

Bald geht es los.
 
 
Kontrolle der vorgeschriebenen Gegenstände.

Das Starterfeld.
 
Der lange Lauf führte über eine Distanz von 10,9 km und dabei mussten 1050 Höhenmeter überwunden werden. Da es ein Rundstreckenrennen war, ging es auch wieder entsprechend bergab. Das gefiel mir deshalb nicht, da am nächsten Tag Treppenlauf anstand und dies bestimmt auf die Oberschenkel geht. Ich entschloss mich deshalb, bergab auf jeden Fall gemäßigt zu laufen und in erster Linie zu schauen, dass es zu einem Teamergebnis kommt. Von vier Teilnehmern müssen drei ins Ziel kommen. Ich entschied mich wie schon in Immenstadt dafür, den Foto mitzunehmen. Bei solchen Anstiegen hat man auch mal Zeit zum fotografieren. Es war dann um 14:00 Uhr so weit und der Start erfolgte. Gleich nach wenigen Metern der erste Rempler, weil ein Fotograf einfach in der Mitte stehen blieb. Das ging ja gut los. Zunächst über eine Wiese und dann auf einem normalen Weg bergauf, teilweise sogar asphaltiert. Dies sollte nicht lange so bleiben und es ging im Wald zunächst über Steinstufen und dann mitten durch den Wald, aber immer schön markiert. Der schwere Rucksack störte schon, aber egal, ich konnte ja sowieso nichts ändern.  
 
Der Start zum Berglauf über 10,9 km ist erfolgt.

Da musste ich gleich ausweichen.

So ging es zunächst durch den Wald.

 Nach etwas mehr als 2 km und 15 min kam der erste Kontrollposten. Der Wald lag nun hinter uns und es gab gleich den Übergang zu Bergwiesen und Geröll. Einen Weg gab es schon lange nicht mehr und immer wieder wurde ein Pfosten mit Markierungen in die Erde gesteckt. Die Ideallinie musste man selber suchen und das Teilnehmerfeld von 47 Läufern und Läuferinnen zog sich shcon weit auseinander. Auf drei Kilometern nun laut Beschreibung einen Anstieg von 2000 ft, also rund 670 Meter. Dies entspricht einer Steigung von mehr als 22 % und so sah es auch aus. Endlos zog sich dieser Berg hin und man musste hoch bis zum Gipfel. Ich hoffte zwischendurch immer wieder, dass es nicht ganz nach oben geht. Immer wieder Helfer, aber auch Zuschauer und Wanderer die einen aufmunterten. Oben wehte ein recht kühler Wind und kurz bereute ich, ganz kurz gelaufen zu sein. Aber immer wieder auch einen Blick zurück und eine traumhafte Aussicht zur Stadt und zum Meer. Man konnte es trotz der Anstrengung auch genießen und nach jeder wenige Sekunden dauernden Fotopause lief es wieder richtig gut. Am Gipfel dann die zweite Kontrollstation. Danach ging es nun gleich steil bergab. Ich wurde von einigen überholt, aber ich wollte mich etwas schonen und beim nächsten ebenfalls erheblichen Anstieg zum Nachbargipfel holte ich auch wieder einige ein. Ich nannte das Ganze einen alpinen Triathlon: eine Dreikampf aus Berglauf, Bergsteigen und Orientierungslauf. Nach der Hälfte bereits eine Zeit von über einer Stunde. Aber es war auch extrem und ich sagte zu Beginn bei einer Prognose, ich möchte unter zwei Stunden bleiben (als ob ich da die Strecke schon geahnt hätte). Man musste über Felsen klettern und immer wieder kamen kleine Wasserlöcher. Um wie viel ist man am Ende von der Ideallinie abgewichen und entsprechend mehr gelaufen? Bevor es wieder flach weiterging, lief man entlang der Mourne Wall, eine Schutzmauer des Trinkwassergeländes vor Schafen und Rindern. Wenigstens war es dort windgeschützt und auf dem letzten Stück bergauf sogar ein Rückenwind.
 
Immer wieder ein herrlicher Ausblick über die Stadt und das Meer.

So ging es über Bergwiesen nach oben.

Immer wieder auch Fans und der Hund lief eine Weile ganz locker neben mir her.
 
Man bekommt hier einen Eindruck, wie steil es war. Vor allem halt ohne Wege.

Auch über diese Steine musste man klettern.

Kurz vor Erreichen des Gipfels mit der zweiten Kontrollstation.
 
 
Blick über die Weiten der Mourne Mountains-Gipfel.

Es ging an der Mourne Wall entlang weiter.

Ein Schweizer Kollege und Kontrahent.

Danach hat er prompt mich fotografiert. Sieht eher nach Wanderausflug und nicht nach der Jagd auf die Goldmedaille aus.

Hier ging es wieder runter Richtung Ziel.

Es kam dann endlich der dritte Kontrollpunkt und nun ging es bergab dem Ziel entgegen. Allerdings setzte nun der Regen ein und die Strecke wurde wegen der rutschigen Steine und dem nassen Gras gefährlich. Ich rutschte auch prompt zwei Mal und wie mein Mannschaftskollege später sagte, hat es manche regelrecht überschlagen. Leider musste ich den Foto wegpacken und es war doch gut, dass der Rucksack dabei war. Bei dem Regen hatte ich dem Veranstalter einen Moment lang auch recht gegeben, dass man alles Mögliche mitschleppen musste. Es war nun auch richtig kalt. Schade, dass es nun keine Bilder von der anschließenden Strecke durch den Wald gibt, auch immer wieder über Steine. Ein Läufer war ein gutes Stück vor mir, ich denke es waren so ca. 80 m. Endlich der Weg und ich sah die Wiese, welche zum Ziel führt. Da ich mich bergab etwas schonte (nur nicht rutschen und verletzte werden) hatte ich noch richtig Kraft und legte einen 400 m langen Zielspurt hin. Am Ende hätte ich den anderen beinahe noch eingeholt. Nach sage und schreibe 1:53.35 h im Ziel und es war ein gutes Gefühl, von zwei Mannschaftskollegen empfangen zu werden. Nun war mit mir die Mannschaft durch. Einige Minuten später hatte es auch der Vierte geschafft. Ich hätte mir übrigens sparen können, mich am Ende noch umzudrehen. Der nächste Läufer hatte bereits 5.55 min Rückstand. Am Ende waren nur 35 im Ziel gewertet.

Die letzten Meter.

Nun war es geschafft.

 
Es folgte dann die Siegerehrung. Es gab bis dahin nur eine Gesamtrangliste. Als meine Altersklasse M 45 dran war, konnte ich es kaum glauben. Meinen Namen hatte ich nicht richtig wahrgenommen, aber nun hieß es eindeutig: Baden Wurttemberg State Police. Dies bedeutete, dass ich im Einzel Dritter wurde und die Bronzemedaille bekam. Zweiter wurde mein Mannschaftskollege Jochen Sturm aus Kiel, der hervorragender 9. der Gesamtwertung wurde und es gewann ein Spanier. Als wir gerade gemeinsam auf dem höchsten Treppchen standen, goss es plötzlich in Strömen. Der Rest der Siegerehrung wurde deshalb im Zelt abgehalten und in der Klasse M 50 gleich noch ml Silber für Michael Armbruster und Bronze für Wolfgang Otten. Der Höhepunkt war aber die Verkündung des Mannschaftssiegers: The winner is: Team Germany. Allerdings hat die Einzelmedaille für mich fast noch mehr Bedeutung, weil ich nicht damit rechnete und es halt doch eine Individualleistung war.
 
Nach meinem bislang härtesten, aber auch erfolgreichsten Rennen.

Mit einem Teilnehmer aus Lettland.

Mein erstes Podest bei WPFGs und das beim ersten Start.


Die Bronzemedaille wird verliehen.




Die Goldmedaillen werden verliehen.


Das siegreiche "Team Germany".
 
 
Irland und Nordirland gemeinsam. Der Gesamtsieger links und der älteste Teilnehmer rechts.

Vor dem Schild der WPFG und mit den Mourne Mountains im Hintergrund.

Nach der Siegerehrung im Zelt wenigstens noch ein gestelltes Foto auf dem Siegerpodest.

Mein ersten Medaillen.
 
 
Treppenlauf (Stair Race) am 04.08.2013
 
Schon am nächsten Tag stand der Treppenlauf auf dem Programm. Die Beine machten ganz gut mit, auch wenn die Oberschenkel etwas schmerzten. Man sollte schon um 8:00 Uhr am Obel Building sein. Dies ist ein Wohn- und Bürogebäude mit 85 Metern Höhe, 27 Stockwerken und 550 Treppenstufen. Dort wurde der Wettbewerb im Treppenlauf ausgetragen. Nachdem es anfangs noch recht frisch war, wurde es ein schöner Sonnentag, der bislang schönste. Allerdings sollte sich der Tag in anderer Hinsicht noch ganz anders entwickeln. Zunächst hieß es, dass man erst kurz vor 9:00 Uhr mit der Anmeldung beginnen kann. Es stellte sich dann heraus, dass man nicht gleich seine Startunterlagen holen kann, sondern nur immer 6, die dann auch gleich starteten. Dabei kamen wie üblich zunächst die Feuerwehrleute mit ihrer Ausrüstung dran. Mir reicht es schon so die Treppen hochzustürmen, alle Achtung wenn man dies mit Ausrüstung und Sauerstoffflasche auf dem Rücken macht. Ein Chinese musste dabei übrigens behandelt, weil er zusammengebrochen ist. Also hatten wir nun Zeit bis nachmittags und es wurde immer später. Am Ende sollte es bis 14:30 Uhr dauern. Wenigstens fand direkt daneben der Triathlon-Wettbewerb statt und ich konnte erstmals einen Triathlon dieser Größenordnung anschauen, vom Schwimmen übers Radfahren bis zum Laufen. Darüber hinaus fanden noch die Drachenbootwettkämpfe statt, auch dies eine persönliche Premiere.
 
Am Morgen war noch nichts los vor dem Obel Building. Es standen schon die Absperrungen für den Triathlon.


Gute Stimmung im deutschenTeam die auf eine Geduldsprobe gestellt werden sollte.

Hier in der Tiefgarage war die Anmeldung. Wir mussten aber wieder rauf.

Ausgabe der Ausrüstung für die Feuerwehrleute.

Eines der bekanntesten Motive in Belfast.

Schon beeindruckend, das Obel Building.
 
 
Start zum Schwimmen als Auftakt des Triathlon.

Die ersten Schwimmer wieder an Land.

Es erfolgte der Wechsel auf das Rad.

Die deutschen Drachenbootfahrer.

Drachenboote bereit für den Wettkampf.


 
In der Zwischenzeit waren die Triathleten beim Laufen.

Mit zwei hübschen nordirischen Kolleginnen vor der Waterfront Hall.

Ein gepanzertes Polizeifahrzeug als Zeuge, dass es hier immer wieder auch zu schweren Ausschreitungen kommt.

Die deutschen Drachenbootfahrer auf dem Weg zum Start.

Es wurde ein klarer Sieg und am Ende standen 3 x Gold und 1 x Silber zu Buche.


Meine Oberschenkel wurden in der Zwischenzeit immer schwerer. Ich gönnte mir noch einen Kaffee und einen Muffin und dann ging es doch endlich mal los. In der Tiefgarage wurden die Startnummer und der Chip empfangen und dann wurden wir zum Aufzug begleitet. Meine Beine fühlten sich ganz wacklig an, aber vielleicht war das auch die Aufregung. Es war als ob es zur Hinrichtung geht, meinte ich noch. Im Erdgeschoss stiegen wir aus und dort wartete schon die vorherige Gruppe. Dann war es so weit und ich war dran. Es lief erstaunlich gut und so ein Treppenhaus ist kein Vergleich zum Ulmer Münster. Man konnte sich sogar an beiden Geländern nach oben ziehen, dies entlastete die Beine etwas. Einer aus dem Team hatte uns schon von seinem Lauf mit der Ausrüstung berichtet. Nach der Hälfte eine Zeit von ca. 1.10 min. Da bin ich zu schnell angegangen, weil unser schneller Läufer zuvor knapp unter 2.30 min blieb. Es sollte auch noch hart werden bis zum 27. Stockwerk. Ich kämpfte mich aber trotz der immer mehr schmerzenden Oberschenkel durch und erzielte eine Zeit von 2.53 min. Dies war angesichts der Umstände (Berglauf tags zuvor und das lange warten) super und ich war hoch zufrieden. Eine nette nordirische Helferin meinte, sie sei Physiotherapeutin und prompt fand ich mich nebenan wieder und bekam eine Massage. Da war es egal, dass ich auf dem Boden liegen musste, weil es nichts anderes gab. Als wir wieder in der Tiefgarage waren, liefen wir joggend zurück. Fast alle Deutschen nacheinander. Schade dass ich den Foto nicht in der Bauchtasche mitnahm, aber Matthias machte oben Bilder und ich werde sie dann hoffentlich bald bekommen.

Entspannen nach dem anstrengenden Wettkampf.

Meine nette Helferin.

Beinahe die ganze deutsche Mannschaft war nacheinander am Start und oben.

Schöne Ausblicke entschädigten für die Anstrengung.



Nach meinem zweiten Wettkampf.

Zusammen mit einem Teilnehmer aus Finnland der sogar noch vor mir hier war.

Das deutsche Team wieder unten.

 
Die Siegerehrung sollte sich dann hinziehen. Es dauerte schon eine Ewigkeit, bis die Ergebnisse da waren, die aber nie ausgehängt wurden. Dann endlich die ersten Ehrungen. Bei der offenen Klasse der Frauen dann das erste Verwirrspiel. Die deutsche Teilnehmerin zunächst mit Bronze und eine Brasilianerin mit Silber. Kurz darauf erhielten sie dann Silber bzw. Gold, weil es nur zwei Teilnehmerinnen waren. Als die Mannschaften kamen, gab es jedes Mal eine riesen Diskussion, vor allem mit den Spaniern. Plötzlich wurden sogar die Medaillen wieder eingepackt. Gerade als die beiden Siegerehrungen mit den deutschen Mannschaften noch ausstanden. Dann doch noch die Ehrungen und für die Mastermannschaft der Männer hinter Spanien Silber und für die beiden Master-Mixedteams sogar Gold und Silber. Ein doch noch erfolgreicher Tag. Allerdings hatte ich mich für die Mannschaft der Männer gemeldet und es gab im System keine Rückmeldung, dass die schon voll besetzt war. Zu einer Poolmannschaft reihte es trotz der über 100 Teilnehme rund allein schon drei Poolmeldungen aus unserem Team nicht. Da nützte leider auch kein Protest. Vor allem ärgerlich, weil ich unter den 15 Deutschen die 5. Zeit erzielte, nur eine Sekunde hinter dem Vierten und zudem 50 Sekunden schneller war als der langsamste im Silberteam. Insgesamt wurde ich unter den 118 Teilnehmern 73. und in meiner Altersklasse 11. unter 15 Teilnehmern. Dabei hatte ich zuvor den Berglauf, nie Treppenkauf trainiert und gegen die schnellsten, welche unglaubliche 1.57 min und 1.58 min brauchten weniger als 1 Minute verloren. Das macht trotz der Wut auf die schlechte Organisation Lust auf mehr.

Siegerehrung meiner Klasse M 45 mit dem deutschen Sieger Michael Behrens in tollen 2.03 min.

Da hatten sie noch Silber und Bronze.

Hier dann Gold für Brasilien und Silber für Kirsten Mester von der Feuerwehr Hamburg.

Immer wieder gab es Diskussionen wegen der Ergebnisse.

Auch das deutsche Frauenteam holte Gold.

Silber hinter Spanien für das Masterteam der Männer.

Bei den Mixedteams in der Masterklasse sogar Gold und Silber für Deutschland.

Ruhetag am Montag, 05.08.2013

Am nächsten Tag musste ich mit einem leichten Schnupfen kämpfen und beschloss, mich einfach zu erholen. Ich machte morgens noch eine leichte Trainingseinheit von 5 km und ging vor dem Mittagessen im Botanischen Garten spazieren. Am Nachmittag und Abend dann einfach nur relaxen.


Im Botanischen Garten konnte man gut entspannen.


Die Queens University in Belfast. Dort gab es immer das Frühstück.


Man traf Kollegen aus der ganzen Welt, so auch aus Singapur.

 
Crosslauf am 06.08.2013 in Stormont

Am Dienstag war es dann so weit. Es stand der letzte Wettbewerb auf dem Programm. Ich traf mich mit Thomas zum Frühstück und danach gingen wir gemütlich durch den Botanischen Garten. Dort trafen wir noch auf eine hübsche Physiotherapeutin des Leichtathletik-Team aus Trinidad und Tobago. Hier ist wirklich fast die ganze Welt vertreten. Es fehlten eigentlich nur die Staaten aus Afrika und dem Nahen Osten. Nach einem guten und günstigen Mittagessen im italienischen Lokal Speranza (sehr empfehlenswert, war dort drei Mal und am Mittag gibt es für 5,00 - 6,00 Pfund ein Essen mit Getränk und großem Kaffee, hab den leckeren Cappuccino genommen) fuhren wir mit dem Bus nach Stormont. Im Bus trafen wir zwei Isländer und Thomas konnte den nächsten T-Shirt-Tausch perfekt machen. Als wir angekommen waren, lief auf dem großen Sportgelände gerade ein Cricketspiel (hab ich nicht wirklich verstanden). Später schaute ich noch etwas beim Hockey zu. Wir holten unsere Startnummern und in den Umkleidekabinen gab es immerhin Schließfächer, nicht schlecht. Da hatte ich dann nur noch den Rucksack zu tragen und konnte den später auch wegschließen. Ich besichtigte den Kurs. Eine Runde war 2,5 km lang und es gab Wettbewerbe über 10 km und 5 km. Ich meldete für die 5 km. Die Strecke würde ich als mittelschwer bezeichnen und hatte zwar einige Anstiege, aber nur kurze, außer kurz nach dem Start. Dabei war die Umgebung aber unschlagbar. In einem Park mit englischem Rasen und man blickte hoch zum Parlament von Nordirland, das dort thronte. Es war übrigens zwar bewölkt, blieb aber trocken und das bei 19° C. Also ideale Voraussetzungen. Ich zog meine Crosslaufschuhe an, die übrigens einen irischen Namen tragen, wenn das kein gutes Omen ist. Die Spikes schraubte ich ab, da es zwei längere Kiesweg gab, die recht hart waren.









Zunächst war der Lauf über die 10 km an der Reihe und ich konnte ganz entspannt zuschauen. Es war auch ein deutsches Team in meiner Altersklasse am Start. Es sollte am Ende leider nicht zu einer Medaille reichen. Ich fand jemanden, der mir dann später meine Jacke abnimmt und zudem jemanden, der für mich fotografiert. Das war super. Das Teilnehmerfeld war recht groß und auch das Niveau war sehr hoch.

Irland trifft Wales.

Start zum Lauf über 10 km.

Ich lief nach diesem Wettbewerb noch eine verkürzte Runde und stellte fest, dass ich doch recht fit bin, trotz der Strapazen in den vergangenen Tagen und immerhin sollte es mein 47. Wettkampf in diesem Jahr sein und damit schon einer mehr als im ganzen letzten Jahr. Dann sollte es um 18:30 Uhr so weit sein, aber der Start wurde mehrmals verschoben. Da hieß es immer wieder Spannung aufbauen. Es war ein großes Teilnehmerfeld von 123 Läufern und Läuferinnen. Der erste Kilometer lief sehr gut und trotz der Steigung eine Zeit von 3.55 min, aber schon etliche Läufer weit weg. Die gingen vielleicht in Tempo an und es gab am Ende auch viele Zeiten um die 16 Minuten. Beim 5-km-Lauf gab es übrigens keine Mannschaftswertung und außer mir waren noch zwei Deutsche am Start, darunter Thomas. Ich hatte etwas Probleme mit dem Atmen und nach dem zweiten Kilometer dann eine Zeit von 8.11 min. Der Kurs war schön zu laufen, aber es war ein Crosslauf ohne jeden Schmutz und am Ende sollten meine Schuhe tatsächlich eher sauberer sein als zuvor. Kurz vor km 2 holte mich mein Kollege aus Darmstadt ein und meinte, er sei nun da. Ich zog nun aber an und war dann weg. Die erste Runde absolvierte ich nach 10.20 min. Ich wollte nach Möglichkeit schon unter 10 min laufen, aber egal, denn nun holte ich zwar nicht auf, wurde aber auch nicht überholt. Trotz der Steigung dann einen dritten Kilometer so schnell wie der zweite, nämlich 4.16 min und eine Durchgangszeit von 12.27 min. Es wurde nun aber richtig hart auch wenn ich einen besseren Rhythmus hatte. Anderen ging es aber zum Glück nicht besser und ich konnte sogar einige überholen. In der zweiten Runde dachte ich auch daran, mal einen Blick Richtung Parlament zu werfen. Schon eine tolle Strecke mit vielen Wendepunkten, aber dennoch rund zu laufen. Der vierte km sollte mit 4.19 min der langsamste sein. Ich war nun 16.46 min unterwegs. Wird das noch eine 20er-Zeit? Ich gab nochmals alles und in der letzten Kurve zog ich den Endspurt an. Im Ziel stoppte meine Uhr bei 20.57,50. Das war knapp, ich aber total glücklich. Am Ende war es dann noch knapper, aber mit 20.59 min das Ziel erreicht. Ich wurde immerhin 52. unter den 123 Teilnehmern und immerhin 8. unter 18 Teilnehmern in meiner AK. Das war stark, denn in welchem Rennen kann man sonst auf Platz 8 weltweit kommen. Immerhin war ich auch schnellster Deutscher.

Vor meinem letzten Start bei den WPFG.

Siegerehrung beim Cricket mit den Teams von Sri Lanka und Nordirland.

Mit meinem Darmstädter Kollegen. Wann geht es endlich los?

Hinten musste man noch die Altersklasse anbringen.

Das Starterfeld über die 5 km.

Der Start ist erfolgt.

Die erste Runde wäre geschafft.

Im Ziel.

Ich war über das Erreiche glücklich.

Nun noch den Chip abgeschnitten...

... dann konnte ich jubeln.

Es war ein tolles Gefühl die deutschen Farben zu vertreten.

Meine ersten WPFG endeten mit einem zufriedenen Lächeln.

Da es heute mal keine deutschen Medaillen gab, traten wir den Rückweg an. In der Unterkunft dann noch kurz ein Bier getrunken, das erste seit dem Ankunftstag, und dann ins Bett.

Das deutsche Team nach dem 5 km-Lauf.

Im Zelt war dann einiges los.

Zwischendurch schaute ich auch mal beim Hockey zu.

Auf der Rückfahrt mit dem Bus mit Thomas und den Sturms.

Vor der City Hall.


Rückreise am 07.08.2013

Am Mittwoch war es dann so weit und ich musste die Heimreise antreten. Es hatte sich auf alle Fälle gelohnt, nicht nur wegen der Medaillen. Es gab wirklich viele schöne Begegnungen mit Landsleuten, aber auch mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Die Leute in Nordirland waren ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Das hat Appetit gemacht auf noch mehr WPFGs. Nun geht es am Sonntag zum Altbacher Berglauf-Cup und nach dem Illerlauf nächste Woche, steht am 23.08.2013 hoffentlich mein 100. Wettkampf an: der Partnerlauf in Ebershausen mit meinem kleinen Tiger. Nach dem Wettkampf ist halt vor dem Wettkampf.

Die Grand Opera von Belfast, dort um die Ecke kam ich auch an.

Tolle Taxis.

Ein letzter Blick auf den Flughafen von Dublin...

... und auf Irland.