Montag, 31. Oktober 2022

32. Alb Marathon in Schwäbisch Gmünd am 29.10.2022

Ich hatte an dieser Veranstaltung in den letzten Jahren, genauer gesagt von 2013 bis 2019, regelmäßig teilgenommen. Dabei aber nur 2013 mit dem Rechberglauf über 25 km eine lange Distanz und danach die 10 km und die Veranstaltung immer wieder toll und zuletzt auch recht erfolgreich. In diesem Jahr Anfang Juni mit dem seht anspruchsvollen Fichtelbergultra endlich den ersten Ultra als Wettkampf und nach den sehr guten Marathonläufen Ende August in Rauschenberg / Hessen und Mitte September in Kressbronn fasste ich die Entscheidung in Schwäbisch Gmünd endlich mal den Ultra mit 50 km in Angriff zu nehmen. Mit der Anmeldung wollte ich zunächst bis Dienstag warten, meldete mich dann aber doch schon am Donnerstag die Woche vorher an. Die Startgebühr betrug 50 €. Die Wetteraussichten wurden immer besser, wobei dies auch relativ ist, sind zumindest niedrigere Temperaturen vor allem bei langen Distanzen doch besser. 

Ich musste diesmal Früh- und Nahtdienst Urlaub nehmen, aber so hatte ich danach auf jeden Fall noch drei freie Tage, was ja nicht schadet. Die Anfahrt erfolgte erstmals mit Bahn und Bus, was deutlich günstiger war. Dabei nahm ich das BaWü-Ticket. Ich musste um 6:21 Uhr in Laupheim losfahren und es ging mit einem Umstieg in Ulm nach Göppingen. Von dort dann mit dem Bus noch 40 Minuten nach Schwäbisch Gmünd. Da traf ich in Göppingen schon mal Alois Hermann Nusko, der über 5 km starten wollte. Ich war bereits um 8:20 Uhr da und so entschloss ich mich dazu, noch eine kleine Stadtrunde zu machen. Es wären nur gut 5 Minuten bis zur Halle gewesen. Diesmal waren Start und Ziel leider nicht in der schönen Altstadt, sondern draußen bei der Großsporthalle. Das war etwas schade. Ich hatte da zum Glück am Donnerstag noch auf die Homepage geschaut. Die Runde durch die schöne Altstadt hat sich aber auf jeden Fall noch gelohnt. 





























So gegen 8:50 Uhr an der Halle angekommen wurde dort der Star- / Zielbogen erst noch aufgebaut. In der Halle traf ich schnell die ersten Bekannten. Ich holte meine Startnummer und auf der Rückseite war der Transponder für die Zeitnahme, die al wieder von der Firma abavent aus Kempten übernommen wurde. Da konnte ich auch noch ein paar alte Bekannte begrüßen. Ein Manko muss ich anmerken: Es gab keine Möglichkeit mehr, Taschen abzugeben. Dies war vor allem blöd, wenn man wie ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Es fand sich zwar eine Lösung, wenn auch keine optimale. Das sollte überdacht werden. 



















Es folgte eine kleine Aufwärmrunde von 2 km und ich stellte fest, dass es sich richtig gut anfühlt. Das schien an dem Tag zu passen, allerdings heißt das auf 50 km noch nicht viel und dann noch das zu erwartende warme Wetter, auch wenn mir das tendenziell nicht viel ausmacht. Beim Marathon im August war es zumindest auch so und das mal bei einem ganz langen Wettkampf. 



Es folgten noch letzte Vorbereitungen und noch was Trinken. Danach ging es zum Start. Hannes Großkopf, der mal wieder den 10er gewinnen sollte, machte dankenswerterweise noch ein paar Fotos. 





















Es erfolgte pünktlich um 10 Uhr der Start zu den Läufen über 50 km, 25 km und zur 50 km-Staffel. Es war für mich bereits der 132.Wertkampf in diesem Jahr. Es hatte beim Start noch angenehme 15° C, da war nicht mal frösteln angesagt, auch wenn ich ganz in kurz startete. Später sollten es noch rund 25° C werden. Deshalb auch die Mütze. Bei den Schuhen wie bei den beiden letzten Marathons die Puma, die sich sehr bewährt hatten. Dann ging es los und die ersten rund 2 1/2 km erst mal flach und auf Asphalt. Es ging aus der Stadt raus und an der Rems entlang. Der erste Kilometer war mit 4.46 min recht flott und auch noch der zweite mit 5.00 min. Ich musste aufpassen, nicht zu schnell anzugehen. Auf dem dritten Kilometer ging es aber gleich ordentlich hoch. Er hatte Netto 73 m Anstieg und im Wald auf guten Forstwegen und mit 6.35 min eine ordentliche Zeit. Danach ging es gleich wieder gut runter und er fünfte sollte mit 4.40 min am Ende der schnellste sein. Ich fühlte mich gut und es gab auch mal einen Austausch mit dem einen oder anderen bekannten Läufer. Es kam nach rund 6,5 km der erste Getränkestand und nicht erst nach 12 km wie in der Ausschreibung vermerkt. Das war angesichts der zu erwartenden Hitze auch gut. Nach einem weiteren Abschnitt im Wald, steig es nun auf einer Straße in Richtung Wäscherhof mit der Burg Wäscherschloss permanent an. Dabei lief es weiterhin sehr rund. 









































Es ging nun weiter in Richtung Hohenstaufen. Dabei erst mal flach und dann auch bergab und auf Asphalt. Dabei nun ohne Schatten und da merkte man wie die Wärme zunahm. Den Foto hatte ich an dem Tag fleißig im Einsatz. Nach gut 13 km, so hab ich es zumindest noch in Erinnerung, wieder Getränke und nochmals Wasser. Danach stieg es langsam etwas mehr an. Zunächst noch auf Asphalt. Es ging langsam aber sicher Richtung Hohenstaufen. Hoch zum Gipfel über einen steilen Weg. Am Ende kamen da Läufer entgegen, was doch etwas vom anstrengenden Anstieg ablenkte. Der 18. Kilometer hatte dann doch gleich einen Anstieg von 107 m und ich schaffte ihn mit 9.45 min zumindest noch unter 10 Minuten. Dort oben ist es einfach schön und man würde an der Wendestelle am liebsten verweilen. Das hatte ich noch von 2013 in Erinnerung. 























































Nach der Wendestelle ging es den Hohenstaufen wieder runter und unten dann links weg. Das nächste Ziel war der Hohenrechberg, wo das Ziel über 25 km lag. Die beiden nächsten Kilometer ging es ordentlich runter und auch noch der 21. war recht flott. Es kam da noch der dritte Verpflegungsstand und ich nahm nochmals Wasser und stehenbleiben musste ich auch diesmal nicht. Es kam ein kurzer, aber heftiger Anstieg, dann wieder runter und nun auf einem Waldweg weiter. Da war wenigstens Schatten. Es ging aber schnell wieder aus dem Wald raus und man näherte sich dem Hohenrechberg. Da war es nun doch schon sehr heiß. Der finale Anstieg auf dem Kilometer 25 hatte es mit 130 m in sich und es ging auch über ein paar Stufen und dann zum Ziel des Laufs über 25 km. Ich lief natürlich links über die Matte für die 50 km. Dabei war der Anstieg richtig hart und da hätte man schon mal ans Ausstiegen denken können. Jetzt aber erst mal ausgiebige Verpflegung und deshalb auch so lange für den 25. Kilometer. Ich trank einiges, auch etwas alkoholfreies Bier. Hier war die Auswahl groß, da es ja zugleich Zielverpflegung war. Meine Durchgangszeit war übrigens 2:34.21 h. 



























































Die Frage, ob ich weiterlaufe war ja schon gefallen, nachdem ich links rüber lief und nach der Stärkung ging es weiter. Dabei erst mal recht steil bergab, kurz über einen Wiesenweg und dann auf einem schmalen befestigten Pfad. In Rechberg standen Läufer die auf den Bus nach Gmünd warteten und dabei auch Bekannte die nun anfeuerten. Es lief wieder ganz gut, auch wenn ich meinem kurzzeitigen Begleiter nicht folgen konnte. Als es immer wieder leicht anstieg, war aber auch mal kurzes Gehen angesagt. Auf den Kilometern 28 und 29 stieg es nun zum Stuifen, dem dritten der Kaiserberge, an. Dabei auf einem Singletrail, der aber insgesamt gut zu laufen war. Dabei aber anfangs nur wenig Schatten. Dann ging es steil hoch. Das war zäh. Oben dann auf einem laubbedeckten Forstweg und man konnte es wieder etwas laufen lassen und es ging zum Wendepunkt am Gipfel. Von dort dann zunächst steil runter, Die Stuifenrunde war schön, aber auch sehr fordernd. Auf dem steil fallenden 31. Kilometer immerhin och eine 5 vorne und die Beine hielten noch recht gut. Ich kannte nun einen Teil der Strecke wieder von den Stuifenläufen in Wißgoldingen und der 32. Kilometer führte auch zum Verpflegungsstand oberhalb des Ortes. Tat das gut. Es waren immerhin sieben fordernde Kilometer bis dorthin gewesen, seit es auf dem Rechberg Verpflegung gab. Da war erstmal viel Trinken angesagt. 

























































Es ging jetzt auf eine knapp fünf Kilometer lange Schleife und die sollte es in sich haben, was ich so nicht erwartete. Nach einem leichten Anstieg erst mal rechts weg bergab und auf Asphalt. Da lief es nun nicht mehr so locker. Unten dann links weg und es steig wieder an. Am Ede über einen recht steilen Wiesenweg. Das war schon mal hart. Nachdem es kurz links etwas runter ging, gleich wieder scharf nach rechts und der nächste Anstieg. Ich musste jetzt, da es bereits der 35. Kilometer war, doch immer öfters gehen. Man kam oben an der schön gelegenen Reiterleskapelle vorbei. Von dort dann einen Feldweg steil runter. Das war hart. Nach einem Danach auf der Straße und wieder zurück zum Verpflegungsstand. Das war nun auch wichtig, ich musste viel trinken, merkte schon, dass es links in der Wade zu einem Krampf kommen könnte. Ich trank wie zuvor Wasser, Iso und Cola. 







































Nach dieser weiteren Stärkung und kurzen Pause ging es weiter. Dabei kam man schnell auf einen unbefestigten Weg und es ging dann auch wieder durch den Wald. Dort meist leicht ansteigend. Nach dem Wald rechts weg und über eine Wiese runter. Da bekam ich fast einen Krampf in der linken Wade und das noch gute 10 km vor dem Ziel. Das konnte noch hart werden. Auf einem Feldweg dann steil runter und der 40. Kilometer mit 117 m Nettogefälle. Da konnte ich es so langsam wieder etwas laufen lassen. Für die Oberschenkel wird es aber nicht unbedingt so gut gewesen sein. Es folgte der etwas wellige 41. Kilometer und aus dem Wald raus eine schöne Aussicht und dann noch ein zusätzlicher Getränkestand nach gut 41 km. Das war perfekt und ich fragte ob noch einer kommt, was mit "nach 2 1/2 km" beantwortet wurde. Ich versuchte den Marathon noch unter 4.50 h zu absolvieren, aber da kam noch ein Anstieg und damit erneutes Gehen. Nach Nach gut 5.51 h war es so weit und damit rund 7Minuten langsamer als zum Fichtelberg, aber etwas mehr Höhenmeter bis dahin und zudem viel wärmer. Das war dann doch in Ordnung. Was würde auf den letzten knapp 8 km noch gehen? 





































Ab jetzt war es auch von der zurückgelegten Strecke ein Ultra, den es noch ins Ziel zu bringen galt. Es ging nun nur noch auf Asphalt weiter. Dabei zunächst mehr bergab und an Straßdorf vorbei. Nach 43,5 km kam der letzte Verpflegungsstand und nochmal einiges trinken und ich traf dort auf Jörg Schreiber, der mich zu Rechberg hoch überholt hatte. Es folgte die ehemalige Bahntrasse, von der einige zuvor erzählt hatten. Da ging es tendenziell leicht bergab, aber ich musste schauen, locker zu bleiben, da sich immer wieder ein Krampf einstellen wollte. Es lief mit tiefen 6er-Zeiten gar nicht so schlecht, aber es wäre mehr drin gewesen, hätte ich ans Limit gehen können. Ich wollte den Lauf an dem Tag zumindest unter 5 Stunden schaffen und eine Traumzeit wäre 5.30 h gewesen. Das eine unerreichbar, aber das andere nun ziemlich sicher. Dabei vielleicht sogar unter 5.45 h. Es war hier mental aber ganz schön hart auf den langen Geraden und endlich nach gut 48 km rechts weg und in die Stadt. Da kannte ich die Stelle vom Hinweg und es wäre noch ein Kilometer gewesen. Auf dem Rückweg über 50 km aber eine etwas andere Streckenführung und man kam aus Richtung Bahnhof von hinten ins Ziel. War das noch ein harter Kampf. Nachdem ich zuvor einige Plätze gut gemacht hatte, verlor ich auf dem letzten Kilometer noch mal ein paar. Ich war dann aber einfach nur froh nach doch guten 5:41.09 h im Ziel zu sein und durchaus auch etwas stolz. Immerhin lagen 50 km mit 1251 Hm hinter mir. Es gab auch diesmal eine Medaille im Ziel. 






























Im Ziel benötigte ich doch längere Zeit, um mich wieder erholt zu haben. Ich musste auch in Bewegung bleiben, damit sich kein Krampf einstellt. Es folgte das eine oder andere Gespräch und einige Bekannte konnte ich auch noch im Ziel begrüßen. Ich kannte dort überhaupt viele, auch neben der Strecke und wurde auch da manchmal mit Namen angefeuert, wobei die Startnummer mir Namen dort nicht sichtbar war. 























Es ging ein letztes mal in die Halle. Nach ein paar Unterhaltungen ging es zum Duschen. Das war zumindest ein Vorteil dort, dass man direkt zum Duschen gehen konnte. Danach passte die Rückfahrt super, bis auf die gut 20 Minuten Stehen im Zug von Göppingen bis kurz hinter Geislingen. Das war nach dem Tag hart. Insgesamt die Hin- und Rückreise mit der Bahn aber entspannt und ich war froh nicht noch die gut 100 km zurückfahren zu müssen. Es war am Ende unter den 201 Teilnehmern der 104. Gesamtplatz, wobei es eigentlich 216 waren, aber einige mussten doch aufgeben und andere sind sicher auf dem Hohenrechberg nach 25 km raus. Bei den Männern war es der 91. Rang unter 161 Teilnehmern und ein doch achtbarer 12. Rang von 33 in der AK M55. 














Ergebnisse: https://www.abavent.de/anmeldeservice/albmarathon2022/ergebnisse

Veranstalter: https://www.albmarathon.de/

Die Strecke: