Sonntag, 29. Oktober 2023

Hauptwanderweg 1 (HW1) - Schwäbische Alb Nordrandweg (Albsteig) - Teil 3 - Bopfingen - Unterkochen

Nach vier Tagen ging es weiter und ich setzte meinen Lauf auf dem Hauptwanderweg 1 fort. Voraussetzung dafür war, dass ich den Nachtdienst früher beenden konnte und so stand ich um 7 Uhr aus und es ging wieder nach Laupheim. Von dort ging es mit der Bahn nach Ulm und die Regionalbahn nach Donauwörth fährt endlich wieder von dort. In Donauwörth war ich zuletzt doch oft und nun ging es mit der Bahn nach Bopfungen und  auch diese Strecke endlich wieder ganz frei. Die Umstiegszeiten waren perfekt mit gut 20 Minuten und die jeweiligen Züge bereits da. Es standen heute die Etappen 5 und 6 an. Bei 12° C war es mal stärker mal eher leicht bewölkt und es waren an sich gute Bedingungen. Allerdings spürte ich auch schnell einen kühlen Westwind und damit aus der überwiegend zu laufenden Richtung. 


Die fünfte Etappe begann dort wo die vieret endete, am Bahnhof von Bopfingen. Von dort ein Stück runter und danach folgte aus Bopfingen raus der Anstieg auf den Sandberg. Ich hatte Glück, dass ich an einem Sonntag lief, denn ein Stück war es eine Baustelle und da wäre es wohl werktags schwierig geworden. Nach Bopfingen dann ein Pfad und recht steil. Dafür immer wieder tolle Ausblicke zurück auf die Stadt und den Ipf. Der zweite Kilometer hatte dabei einen Anstieg von gleich 110 m. 




Nachdem ich diesen ersten langen Anstieg geschafft hatte, ging es oben am Steinbruch entlang und dann rechts weg wieder in der Wald und leicht wellig weiter. Da merkte ich, dass es an dem Tag durchaus läuft. Es folgte ein Downhill steil runter, teils etwas felsig. Einfach schön. Dann ginge es am Ende des Pfades links aus dem Forstweg weiter. Aber geradeaus nur gute 100 m bis zur Ruine Schenkenstein. Den Abstecher nahm ich natürlich mit, auch wenn fast nur noch ein Teil des Bergfrieds vorhanden ist. Die Aussicht auf Aufhausen war richtig schön. 






Weiter ging es runter nach Aufhausen und da zunächst mal auf einem guten Forstweg. Anschließend mal auf Asphalt, was auf diesen beiden Etappen eine absolute Seltenheit war. Vorbei am Jüdischen Friedhof nochmals ein Blick hoch zur Ruine, dann durch den Ort und danach auf einem breiten Weg ins Tal, durch einen Tunnel unter der Eisenbahn und dann stand ich an der Egerquelle. Ach hier eine größere Gruppe. Danach sollte ich für lange Zeit wieder alleine unterwegs sein. 




Es folgte der zweite lange Anstieg des Tages. Die Kilometer 6 und 7 führten hoch zum Leisgangfprst im Wechsel von breiteren Wegen und Pfaden. Die Abzweigung nach rund 6,5 km zum Aussichtspunkt Tierstein hatte ich irgendwie nicht bemerkt. Die nächsten ca. 6 km führten nach Hülen. Dabei fast nur im Wald mal auf  Gras, dann auf Pfaden oder auch guten Forstwegen. An vielen Stellen war es doch recht matschig und es war die richtige Entscheidung, an dem Tag erstmals mit Trailschuhen zu laufen. Dann aus dem Wald raus der Blick auf Hülen und vor allem auf die imposante Kapfenburg. 







Das Schloss Kapfenburg beherbergt jetzt eine Zweigstelle der Landesmusikschule. Die Kapfenburg wurde bereits im 12. Jhdt. durch die Staufer errichtet und nach und nach zum Schloss ausgebaut. Die Lage ließ eine Kontrolle des Albvorlandes zu, da die Sicht von dort herausragend ist. In den Bauernkriegen und dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie geplündert, blieb aber zum Glück in der Substanz erhalten. Am Ortsende von Hülen hätte die fünfte Etappe geendet, aber ich nahm den Abstecher von knapp 500 m zur Bur mit. Das war ein Muss und so endete die Etappe hier und ich machte ein kurze Trinkpause. 









Es begann nun die sechste Etappe nach Unterkochen. Ich lief zurück zum Ortsrand beim Wanderparkplatz und dort rechts weg und auf dem ersten Abschnitt immer wieder ein schöner Blick auf das Schloss und die Umgebung. Diese Etappe würde entspannter werden, hatte es doch deutlich weniger Höhenmeter. 






Im weiteren Verlauf dann gut zu laufende Wege und schließlich wieder im Wald. Da steig es auf dem Kilometer 18 nochmals ordentlich an. Hier gab es dann auch gegen Ende die Möglichkeit zu einem Abstecher zum Wöllerstein. Dieser war gut ausgeschildert und die einfach knapp 400 m lohnten sich absolut. Es ging auf einem Single-Trail teils über Holzplanken und einige Stufen zunächst am faszinierenden Ahornfelsen vorbei. Danach nochmals etwas hoch und am Wöllerstein zwar keine Aussicht, aber ein wunderschöner ruhiger Ort. Da machte ich nochmals eine kurze Pause. 










Nachdem ich wieder auf dem ursprünglichen Forstweg zurück war, ging es noch lange Zeit durch denn Wald. Dabei fast nur auf recht guten Forstwegen, ab und zu aber auch über schmalere und  matschige. Bei Simmisweiler dann am Waldrand zum Wanderparkplatz und interessant,  dass es einen Ort mit diesem Namen nochmals gibt und nicht nur bei mir ums Eck. Nach dem Parkplatz dann weiter am Waldrand entlang. Dabei einen längeren Abschnitt auf einem Grasweg mit  doch recht hohem Bewuchs. Nach einem letzten etwas größeren Anstieg konnte ich es auf den Kilometern 25 und 26 laufen lassen und es musste ja irgendwann wieder bergab gehen. So wurden diese mit 5.30 min und 5.17 min die schnellsten. Noch ging es gut 200 m so weiter. 






Es ging vom Forstweg scharf rechts weg und einen Pfad steil nach oben. Oben angekommen über die Straße und nach wenigen Metern war ich auf dem Felsen über dem Kocherursprung und da kam die Sonne wieder etwas mehr raus und ein schöner Ausblick auf Unterkochen. Ich hatte noch knapp 4 km und der nächste Zug fuhr in 5 Minuten. Also noch eine gute Stunde Zeit und so setzte ich mich etwas und genoss die Aussicht. 




Von dem Aussichtspunkt ging es auf einem teils sehr wurzeligen und auch etwas felsigen Pfad steil runter zum Weißen Kocherursprung. Hier kam nun gegen Ende der sechsten Etappe die erste Stelle, die ich kannte. Vor Jahren war ich mal bei m Kocherlauf und lief dort hin. Der Platz ist einfach nur wunderschön. Ich hatte hier genau 27 km hinter mir. Das Ende des Laufs war nun absehbar. 










Der letzte Abschnitt führte noch kurz durch den Wald und ich erkannte die Strecke von damals, die ich nun in der Gegenrichtung lief. Dann runter in den Ort und dort dann nochmals ein Anstieg und vorbei an der Wallfahrtskirche St. Maria. Danach runter und zum Etappenziel am Bahnhof. Es waren am Ende 30,31 km mit 681 Hm. Es war der bislang kürzeste Abschnitt, aber knapp die meisten Höhenmeter. Dazu von der Strecke her deutlich anspruchsvoller als zuvor und so war ich mit dem Schnitt auch voll zufrieden. Ich hatte noch knapp 25 Minuten bis zur Abfahrt der RS 5 nach Ulm. Dort ist der Zeitplan aber denkbar schlecht abgestimmt, da mein Zug dann ankam, als der nach Biberach losfuhr. So nochmals rund 45 Minuten Aufenthalt. Insgesamt lief es aber auch da super und es war wieder eine schöne Tour. 




Die Strecke: