Nach bereits zwei ereignisreichen Tagen, vor allem der Samstag, stand nun am Sonntag das Finale an und ich wollte ja unbedingt das Triple finishen. Ich hatte mich ja für die 10,5 km mit 300 Hm entschieden und das war nun auch gut so. Da der Start etwas später als am Samstag war, konnte ich etwas länger ausruhen. Trotz einer Geburtstagsfeier konnte ich recht gut einschlafen und auch durchschlafen. Die Blessuren störten kaum. Es gab auch wieder ein gutes Frühstück und dann wurde erst mal gepackt.
Es ging jetzt zum dritten und letzten Mal zum Trailcenter auf den Rabenberg. Die Fahrt war am Sonntagmorgen recht entspannt und nach einer guten halben Stunde war ich dort. Ich traf schnell auf Jeany, die sich schon für ihren in wenigen Minuten anstehenden Start über 20 km vorbereitete.
Der Start zum Quarter Trail mit 20 km und 530 Hm erfolgte nun um 10:15 Uhr und ich war ja erst eine Stunde später dran und konnte noch entspannt den Start festhalten.
Ich ging nochmal ans Auto und das stand schön im Schatten. Dort trank ich noch was und entspannte einfach. Auf dem Weg zum Wettkampfgelände sah ich, dass die Strecke ja direkt dort im Wald auf einem Pfad vorbei führt. Das war mir am Samstag gar nicht bewusst. So machte ich dort noch einige Fotos.
Ich war ja am Samstag schon erstaunt, dass es beim Duschen nicht mal brannte und nun waren meine Verletzungen schon erstaunlich gut verheilt, nach nicht mal einem Tag. Ich testete locker einen Kilometer und stellte fest, dass es recht gut geht, bis auf ein leichtes Ziehen am rechten Oberschenkel. Dies aber nicht so, dass es wirklich störte. Ich trank noch was im Zielbereich und es war mit 21° C schon recht warm, leicht bewölkt und wieder recht schwül. Dies war aber immer noch besser als Regen und erneut Wetterglück. So langsam wurde es für die letzten gut 200 Starter des Wochenendes ernst.
Es folgte um 11:15 Uhr der Start und es war mein 86. Wettkampf in diesem Jahr. Diesmal mit Mütze, aber natürlich wieder die bewährten Schuhe. Dann ging es los und die ersten gut 7 km sollten gleich sein wie am Vortag. Da ging es erst mal nach dem Sportplatz etwas hoch und dann in den Wald und runter. Nach etwas zurückhaltendem Start ließ ich es laufen. Dann links weg der erste größere Anstieg und da spürte ich doch die beiden letzten Tage. Aber zum Glück ging es sonst gut. Die Zeit von 5.52 min war bei dem Nettoanstieg in Ordnung. Es ging wieder über den Pfad und zwei Mal über kleine, querliegende Bäume. So langsam kam ich in Schwung und auf dem dann leicht zu laufenden Forstweg passte es gut. Ein paar Fotos machte ich noch, aber an dem Tag wollte ich mich doch noch mehr auf das Laufen konzentrieren. An sich war dies für mich das wichtigste der drei Rennen. Den zweiten Kilometer dann bei leichtem Anstieg in 5.44 min. Es sollte der schnellste des Tages sei und der Start ins Rennen gelungen. Danach erst mal ein gutes Stück auf der Straße hoch, bevor es wieder parallel dazu auf dem tollen Single Trail runter ging. Da war es an der selben Stelle wie Samstag so weit und mich stach eine Wespe. Diesmal in die rechte Wade. Es war gar nicht mehr so schlimm. Gewöhnte ich mich etwa dran? Zumindest spürte ich es dann sogar am Dienstag noch beim Training und es war großflächig rot. Dann ging ich an meinem Vordermann vorbei und ließ es laufen. Es fühlte sich erstaunlich locker an. Die Anfeuerung nach nun 3 km war auch super. Es folgte der technisch etwas anspruchsvollere Teil. Da ging es auch über etliche Felsen. Da spürte ich bei den Unebenheiten und da es bergab eh schlechter war den rechten Oberschenkel. Ich lief vorsichtiger und der Sturz war irgendwo auch noch im Kopf. Es sollte 5 km in Folge runter gehen. Ich lief konzentriert und bei einfacheren Passagen konnte ich immer schön beschleunigen. Nur wenige gingen dort an mir vorbei. Nach 6,5 km folgte in Erlabrunn wieder eine Getränkestation mit Wasser. Das war perfekt.
Es ging noch ein kurzes Stück durch das Tal, bevor es zunächst leicht anstieg. Da spürte ich schnell, dass ich offensichtlich Kraft eingespart hatte, durch die vielen Kilometer und Höhenmeter der letzten Wochen gerade auch im Allgäu, doch eine gute Form aufgebaut hatte. Es waren noch 3,5 km und ich sah meinen Konkurrenten in der AK vor mir. Noch war es ein gutes Stück, aber nun lief es. Ich machte einen Platz nach dem anderen gut, musste nicht gehen, so wie viele. Ich fand einen sehr guten Rhythmus und nun bergauf störten auch die Blessuren nicht. Es war jetzt zwar gut warm, zumal der Forstweg hier breit war, aber das bin ich ja gewohnt. Der neunte Kilometer hatte einen Anstieg von 101 Hm. Da war die Zeit von 8.10 min in der Phase des Rennens gut. Ich musste am ganz steilen Stück kurz gehen, fand aber eine schnellen und langen Schritt. Das war kein Vergleich zum Samstag, aber auch 25 km weniger in den Beinen. Da ging ich an meinem Kontrahenten vorbei. Es folgte wieder die Motivationsgruppe von ON. Auf den Becher Wasser verzichtete ich. Es war nur noch knapp 1,5 km ins Ziel und ich merkte, dass es passt. Es folgte der Single Trail bergauf und auch da lief es. Da machten schnell ein paar vor mir Platz, die gehen mussten. Auf dem kurzen flachen und auch leicht abfallenden Abschnitt vor dem Kletterwald sah ich, dass ich zwar einen Vorsprung hatte, aber nicht so groß wie erhofft. Ich wurde von ihm beim letzten Downhill überholt und er war demnach hinter mir gestartet und bei der Nettozeit-Wertung musste ich mehr Vorsprung raus laufen. Das motivierte und ich setzte am Kletterpark alles auf eine Karte und stürmte den zwar kurzen, aber steilen Anstieg hoch. Danach war es ja erst mal flach und der Pfad super zu laufen. Es fühlte sich nun an, als ob ich da über die Strecke fliege, die Beine so was von locker wie ich es am Ende eines Wettkampfes selten erlebte, Dann noch die Anfeuerung am letzten Anstieg vor dem Sportplatz. Da lief ich richtig gut hoch und sprintete die letzten 80 m noch auf der Bahn. Nach 1:07.62 h war ich im Ziel und eine zuvor nie erwartete Zeit und auf den 10,5 km ein Schnitt von guten 6.28 min/km (meine Uhr zeigte 10,36 km und deshalb 6.33 min/km). Es waren wie am Samstag auch noch 34 Hm mehr, nämlich 334. Die Ergebnisse gab es ja gleich und als ich nach einiger Erholungszeit schaute und meine Konkurrenten nun im Ziel waren, stellte ich fest, dass es ein super 32. Platz unter am Ende 208 Teilnehmern und Platz 29 von 100 Männern war. Hatte ich da aufgeholt! Es reichte vor allem zum Sieg in der AK M55 mit 13 bzw. 31 Sekunden Vorsprung. Das war ein taktisch hervorragendes Rennen und am Samstag hätte ich das nicht für möglich gehalten.
Ich machte nun im Zielbereich einige Bilder und trank natürlich einiges. Zwei Siegerehrungen konnte ich auch noch mitnehmen, aber ich musste spätestens um 13 Uhr weg. Es gab für das Triple eine wunderschöne Holztrophäe, die ich neben den nun drei Medaillen und dem schönen Shirt mit nach Hause nahm. Die Trophäe war eine besondere, war sie nicht ganz gerade und ein, wie die ausgebende Dame sagte, Unikat. Die nahm ich gerne, ist anders sein ja nicht unbedingt schlecht, im Gegenteil! Ich konnte auf jeden Fall eine super Bilanz ziehen. Nicht nur dass die Wettkämpfe bei bestem Wetter gut liefen, sondern es war ein super organisiertes Wochenende mit bestens markierten und durchaus anspruchsvollen Strecken. Dazu kam eine gute Verpflegung und einfach tolle Menschen die man getroffen hat. Da komme ich gerne wieder.
Die Rückreise sollte der einzige Wermutstropfen bleiben. Es lief bis Chemnitz und dann im ersten Zug bis Hof alles noch bestens, aber dann war es nur Chaos. Vor allem ewig in Augsburg gewartet und am Ende nach fast 11 Stunden kurz vor Mitternacht zu Hause.
Hier noch die dritte Urkunde vom Sachsen Trail.
Ergebnisse: https://www.sachsentrail.de/ergebnisse
Veranstalter: https://www.sachsentrail.de/
Die Strecke:
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