Bei einem meiner inzwischen doch vielen Starts in Mittel- und Unterfranken wurde ich auf den Schwanberglauf aufmerksam. Da kam es günstig, dass der Lauf ausgerechnet an dem Freitag ausgetragen wird, der dem neuen Termin des Maintal Ultra Trail in Veitshöchheim vorangeht. So buchte ich seit langer Zeit mal wieder eine Unterkunft für eine Übernachtung in Veitshöchheim. Ich wollte dann zunächst im Hotel einchecken und bin eigentlich seht zeitig losgefahren. Dann wieletzten Mittwoch bei Feuchtwangen wegen einem Unfall Stau. Diesmal aber knapp 2 Stunden. Als es noch 100 km waren und bereits 16:45 Uhr hatte ich einen Start schon abgeschrieben. Natürlich fuhr ich dennoch an. Am Ende benötigte ich für die 245 km über 4 Stunden und ich war erst kurz nach 18:00 Uhr in Castell, wo ich zum Glück gleich neben dem Feuerwehrhaus noch einen Parkplatz fand. Bei der Anfahrt sah ich beim Feuerwehrhaus noch viele Läufer stehen und von dort fuhr seit 17:00 Uhr so alle 10 min der Shuttle-Bus zum Startort nach Iphofen. Manche hatten Startnummern, andere wiederum nicht. Sollte es wirklich noch reichen? Nur 2 Minuten später kam der Bus und ich erfuhr später, dass es ein zusätzlicher war, wegen dem großen Andrang. Da hatte ich schon mal ein riesiges Glück nach der grausamen Anfahrt. In Iphofen kam ich gegen 18:23 Uhr an. Die Startnummer holte ich in der Karl-Knauf-Halle. Die Startgebühr betrug 10 €. Ich hatte sie dann 5 Minuten vor dem Start. Richtig toll, dass dies hier noch möglich ist. Wenn ich da an andere Veranstaltungen denke. Ich hatte mich ja zum Glück schon angemeldet und das recht früh, so dass ich die Nummer 17 hatte. Es gab an der Startnummer einen Chip für die Zeitnahme, den man am Schuh befestigen musste. Er war zuglich der Gutschein für ein Glas Wein. Das Wetter meinte es hervorragend, war es doch trocken und bei 20° C leicht bewölkt.
Der Start zu meinem 66. Wettkampf in diesem Jahr erfolgte um 18:30 Uhr am Rödelseer Tor in Iphofen. Gerne hätte ich den Ort bei einer Aufwärmrunde noch etwas besichtigt, aber dies war mir heute leider nicht vergönnt. In dieser Woche lief ich nur am Montag und Dienstag kurze Läufe und sonst pausierte ich, da der linke Fuß ja noch etwas angeschlagen war. Es gab eine Aufstellung in mehreren Blöcken anhand der 10 km-Zeit. Die Streckenlänge des Laufs beträgt 10,4 km. Dabei sind immerhin 274 Höhenmeter zu überwinden. Ich hatte natürlich den Foto dabei und es sollte in erster Linie ein Genusslauf und Trainingslauf werden, lag der Schwerpunkt doch auf dem Start am Samstag in Veitshöchheim. Es waren gleich 968 Teilnehmer am Start. Ich fand mich fast ganz hinten im Block C wieder. Der Start hatte sich wegen dem Andrang noch um ein paar Minuten verzögert und dann ging es endlich los, mit mir, was ich noch kaum realisiert hatte. Das Tempo war gemächlich, obwohl es auf Asphalt durch den Ort ging und erst spät begann anzusteigen. Es waren hinten einfach zu viele Teilnehmer, Mit der Zeit lief ich etwas im Zick-Zack durch. Für den ersten Kilometer benötigte ich gleich 5.45 min. So ein Schnitt um die 5 Minuten hatte ich angestrebt. Am Ende des ersten Kilometers lief man schon zwischen den Weinbergen hoch, herrlich!
Nun ging es weiter hoch und zunächst noch zwischen den Weinbergen, wobei ich schon an den Lauf morgen denken musste. Das Wetter war herrlich und langsam aber sicher wurde meine Muskulatur wärmer und ich hatte schon etliche Teilnehmer überholt, war fast erstaunt wie locker es lief und dabei immer den Foto im Einsatz. Dann erst rechts weg und danach links. Hier begann ein sehr steiler Anstieg und es war eine Art Single-Trail. Hier war Überholen kaum möglich und ich hing richtig fest. Die Quittung war ein zweiter Kilometer in 7.18 min, allerdings bei Netto 106 m Anstieg. Der Kilometer war nicht ohne. Langsam aber sicher konnte ich mich aber nach vorne arbeiten und traf wieder auf Peter Pfister, mit dem ich mich schon im Bus unterhalten hatte. Es ging zunächst noch ein gutes Stück hoch, bevor man nach rechst auf die Straße nach Schwanberg abbog. Der Ort wurde erreicht und kurz danach der erste Getränkestand. Ein Schluck konnte nicht schaden. Hier waren auch 3 Kilometer erreicht und die Uhr zeigte 18.46 min. Das war ein Schnitt, aber auch fast alle Höhenmeter des Laufs absolviert. Nur wusste ich das noch nicht und stellte mir die Frage, ob es unter einer Stunde geht. Immerhin fühlte sich der Fuß auch auf der schnellen Passage auf Asphalt gut an und ich atmete diesmal ganz ruhig, war es doch ein eher noch entspannter Lauf. Da war es bei den Teilnehmern um mich herum meist etwas anders. Schön war, dass ,am immer wieder mal an der Strecke angefeuert wurde.
Es ging nun kurz rechts hoch und dann auf einem Kiesweg am Waldrand entlang. Ich hatte heute meine Asics an, die sind so was wie Allrounder und es sollte die richtige Wahl sein. Dann links in den Wald und hier war es einfach nur angenehm zu laufen. Da es nun doch recht flach war, konnte ich die Kilometer vier und fünf in 4.40 min und 4.34 min absolvieren. Damit insgesamt 28.00 min unterwegs. Es waren nur noch 200 m bis zur Hälfte und damit würde es auf jeden Fall unter einer Stunde gehen. Natürlich überholte ich jetzt nur noch sporadisch Teilnehmer. Da hätte ich nun doch Gas geben müssen, hielt mich aber immer etwas zurück. Eine Läuferin nahm sogar meinen Foto und machte ein Bild, Sie lief dabei fast schon halsbrecherisch rückwärts. Die Stimmung war echt gut und ich hatte die Anfahrt schon gut verdrängt. Immer wieder leichte Wellen, es war nun toll zu laufen. Den sechsten Kilometer absolvierte ich in 4.42 min.
Weiter ging es tendenziell bergab. Dabei noch auf einem schönen breiten Waldweg. Man konnte es laufen lassen und es ging noch recht gut. Ab und zu merkte ich leicht den linken Fuß, lief dann aber manchmal in der Mitte des Weges im Gras und das half. Es kam noch der nächste Getränkestand. Auch das absolut ausreichend. Immer wieder auch Posten im Wald. Hier wurde wirklich alles unternommen, um auch für die Sicherheit der Teilnehmer zu sorgen. Die leichten Anstiege zwischen durch fand ich richtig angenehm. Dann links weg und einen schmalen Pfad runter. Schon Vorfreude auf den Trail morgen und schon waren 8 Kilometer vorbei. Das Ziel nahte bereits. Die letzten beiden Kilometer waren flott, der achte mit 4.33 min bislang der schnellste.
Gleich ging es aus dem Wald raus. Dort zunächst noch am Waldrand entlang und links Weinberge. War das toll und ich genoss immer wieder auch den Ausblick in die Landschaft. Man lief nun einem gepflasterten Weg runter. Ich lief etwas verhalten, wollte mich für morgen schonen. Dann eröffnete sich ein grandioser Ausblick auf den kleinen Ort Castell mit seinem Schloss, inmitten von Weinbergen, Alleine dafür hatte sich der Lauf schon gelohnt. Es ging recht steil runter und der neunte Kilometer war in 4.18 min der schnellste. Dabei lief ich oft links im Gras, um den Fuß zu schonen. Es fühlte sich nun aber gut an. Nach diesem Kilometer ging es auf einen Grasweg. Das machte mir richtig Spaß, während andere etwas stöhnten. Tendenziell ging es noch runter. Castell wurde erreicht und nach ein paar Kurven im Ort der 10. Kilometer nach nicht ganz 51 Minuten. Daran hätte ich nach drei Kilometer nicht gedacht. Es ging Richtung Feuerwehrhaus und rechts weg in den Schlossgarten. Was mich da erwartete, führte zu einem Gänsehaut-Feeling. Eine stolze Zuschauerkulisse feuerte einen an, dazu noch Musik. Das war ein Zieleinlauf und ich ließ es laufen. Es gab ja eine Bruttozeitmessung und ich war nach 52.21 min im Ziel auf Platz 216 von 973 Gesamt (da hatte ich mich ganz schön nach vorne gearbeitet), Platz 205 von 687 Männer und immerhin Platz 36 von 180 in der AK M50 (Zehnerwertung). Das ließ sich ja noch durchaus sehen und ich war sofort erholt und der linke Fuß fühlte sich zudem auch gut an.
Nach meinem Zieleinlauf erst noch einige Bilder von der Läufern die ebenfalls das Ziel erreichten und dann etwas zum Trinken geholt. Nach kurzer Erholung noch eine kleine Runde Auslaufen und die tat gut. Ich traf auf dem Parkplatz noch kurz Peter und der meinte, er geht noch aufs Fest.
Ich überlegte nun, ob ich gleich ins Hotel fahre, entschloss mich aber dazu, noch kurz etwas zu essen. Dabei traf ich erneut auf Peter. Ansonsten hatte ich nur zwei Bekannte Gesichter gesehen. Es machte aber auch so Spaß. Es war am Ende ein außergewöhnlicher Lauf: Erst die fast schon dramatische Anfahrt, dann die Möglichkeit so kurzfristig noch an den Start zu gehen, schließlich eine super Strecke die alles bot. Auf dem Weinfest hätte man es auch noch aushalten können, aber ich musste am morgen denken und fuhr nach Veitshöchheim ins Hotel. Diesmal ohne Stau und nur 35 Minuten für die 45 Kilometer. Auf der Gegenfahrbahn sah es aber anders aus.
Die Strecke:
Insgesamt waren 973 Teilnehmer am Start.
Schwanberglauf 10,4 km Männer: Patrick Karl 36.50 min) vor Dominik Karl (beide TV Ochsenfurt, 37.31 min) und Philipp Zabel (Reitclub am Schwanberg, 37.39 min).
Schwanberglauf 10,4 km Frauen: Alma Goller (LG Karlstadt - Gambach - Lohr, 43.53 min) vor Luise Martha Anter (beVegt, 48.39 min) und Sophia Karl (Team Petermann, 48.39 min).
Ergebnisse: https://www.sas-online.net/resultportal/index.php?eID=426&rID=2293&site=1
Veranstalter: http://www.schwanberglauf.de/
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