Ich hatte es mir zunächst doch etwas länger überlegt an dem Lauf teilzunehmen. Ich fahre zwar immer wieder gerne nach Mittelfranken, aber Ansbach ist halt doch weit. Auch nachdem ich niemand fand, der noch mitfährt, hatte ich mich schließlich für einen Start entschieden und nahm den Spätdienst Urlaub. So hatte ich immerhin mal seit langem 9 Tage am Stück frei und das war ja auch schon mal was. Die Fahrt von 177 km dauerte über die A 7 leider gleich 2:35 Stunden, da ich 1 Stunde im Stau stand. Da war es gut, dass ich noch etwas zeitiger losfuhr und so wenigstens kurz nach 16 Uhr ankam. Ich parkte im Bereich des Freizeitbads Ansbach und musste da erst noch länger einen Parkplatz suchen. Im Stadionbereich gab es die Startnummern mit integriertem Transponder für die Zeitnahme. Es gibt Stecken über 3,5 km und 7,0 km bzw. eine oder zwei Runden, bei denen auch Nordic Walking / Walking möglich ist. Die erste Meldephase musste ich verstreichen lassen und so waren 12 € anstatt 10 € fällig, wobei ich noch bei den ersten 700 Anmeldern war und so ein gratis Funktions-Shirt dazu bekam. Bei Nachmeldungen sind 17 € fällig und das ist schon viel. Für Schüler übrigens lediglich 5 € bzw. 6 € bei Nachmeldungen, was positiv hervorzuheben ist. Das Wetter meinte es mit 27° C und Sonne fast schon zu gut. Irgendwie bei mir in Asbach immer so, wenn ich an die Bahnrennen letztes Jahr bei über 30° C denke. Es werden übrigens noch Rollirennen über 1,2 km angeboten, Tolle Idee! Es gab insgesamt bereits 908 Voranmeldungen. Der Start zu den Rollirennen über 1,2 km erfolgte um 16:30 Uhr.
Es wurde Zeit zum Aufwärmen. Da traf ich gleich noch auf zwei Bekannte von mir: Alexander und Sabrina Siedle, die ich nach längerer Zeit mal wieder traf und mich freute. Auch hier kenne ich inzwischen doch ein paar Leute, aber bei einer solchen Veranstaltung sollten es doch wenige sein. Ich wollte ursprünglich die ganze Runde von 3,5 km ablaufen, aber irgendwie war mir am Beginn des Stadtgebietes der Verlauf nicht klar und so drehte ich um. Irgendwie schien heute gar nichts richtig zu laufen. Nach dem heftigen letzten Wochenende mit drei zwar erfolgreichen, aber vor allem beim Stubai Trail auf den Gletscher auch sehr harten Rennen, meldete ich mich in weiser Voraussicht nur für die 3,5 km an. Mal eine kurze schnelle Einheit, das ist auch hart genug. Ich legte am Montag mal seit drei Wochen den ersten Ruhetag ein und gestern lief es zumindest auch bei der linken Wade ohne große Probleme, auch wenn mich das Training eher etwas frustriert hatte.
Nun noch kurz das Trikot wechseln und dann die Tasche wieder im Zelt abgeben, was ein toller Service war, sparte ich mir so den Weg zurück zum Auto. Natürlich noch etwas trinken, was ich heute den Tag über hoffentlich schon genügend getan hatte. Dann ging es Richtung Start und da traf ich noch auf Jörg Behrendt und Franz Josef Heller. Insgesamt machten sich gleich 813 Teilnehmer auf. Bei den Schuhen setzte ich auf meine Brooks ST 5 Racer.
Die Läufe über 3,5 km und 7,0 km wurden gemeinsam um 17:00 Uhr gestartet. Es war ein ganz schönes Gedränge am Start. Bei mir stand der 61. Wettkampf des Jahres an und am fünften Tag immerhin schon der 3. in diesem Monat. So langsam schaffte es das Teilnehmerfeld hinter die Markierung zu kommen. Da war es so eng, umfallen hätte man nicht können. Eigentlich war es schon so warm genug. Ich war in der zweiten Reihe und doch sollte es beim Start Probleme geben. Da arbeitete ich auch mit den Armen, nur um keinen Sturz zu riskieren. Vor allem viele der Flüchtlinge stürmten los als gebe es kein morgen mehr. Nach einer Rechts- und dann Linkskurve ging es auf dem schmalen Weg erst mal von Ansbach weg. Hier noch kurz etwas schattig. Dann aber rechts weg und über eine Brücke und rechts Richtung Ansbach und an der prallen Sonne. Da machten die ersten schon mal schlapp. Ich arbeitete mich immer mehr nach vorne. So langsam kam ich auch an Jörg Behrendt heran, der nach dem Start noch ca.30 m Vorsprung hatte. Ich überholte ihn nach gut 800 m und der Blick auf die Uhr nach einem Kilometer erstaunte mich, da diese 3.50 min zeigte. Nur noch einer war an mir vorbei gelaufen. Nun rechts weg ein leichter Anstieg. Insgesamt mit nur 24 Höhenmeter aber eine flache Strecke. Nun links in die Innenstadt von Ansbach und am Münster rechtes weg. Man lief nun auf Pflastersteinen und es war etwas kurvig. Vor allem musste man auf unvernünftige Fußgänger aufpassen. Mit einigen der Flüchtlinge duellierte ich mich bzw. sie liefen doch recht unrhythmisch und so kam ich immer wieder heran. Den zweiten Kilometer hatte ich in 4.14 min absolviert und es ging wieder aus der Altstadt raus. Hier dann nach knapp 2,3 km ein Wasserstand. Das war super und ich nahm einen Schluck, damit der Hals wieder etwas feucht war. Nun wurde es in der Hitze schon hart, Die spätere Damensiegerin auf der Kurzstrecke lief erst an mich heran, nun konnte ich mich aber absetzen. Es ging nun links weg und ein kleiner Anstieg. Nach 3 Kilometer hatte ich nach erneut 4.14 min eine Zeit von 12.18 min. Das war für die Verhältnisse und die heutigen Umstände bei der Anfahrt richtig super. Nun musste ich aber schon kämpfen. Es ging rechts weg Richtung Startbogen und da verlor ich noch drei Plätze. Vor mir aber nur junge Läufer und ich wollte den AK-Sieg sichern. Am Ende war die Strecke mit gut 3,7 km länger. Der Zieleinlauf war etwas schwierig, ging es doch um eine 180°--Kurve. Ich war hinter einer größeren Gruppe. Als ich nach 15.37 min ins Ziel lief, sah ich nur eine Handvoll Läufer. Und tatsächlich: Ich wurde 6. Gesamt von 266 und von 140 Männern. Da war ich 300 m vor dem Ziel sogar auf dem dritten Gesamtrang. Daran hätte ich nie geglaubt. In der AK M50 (Zehnerschritte) wurde ich Sieger vor Jörg bei insgesamt 15 Teilnehmern. So nebenbei wurde ich zweitschnellster Deutscher.
Nun hieß es auf die ersten Läufer über 7 km zu warten.
Nun natürlich vor allem etwas Trinken und zur Zielverpflegung. Man hatte nun Zeit sich auch mal etwas zu unterhalten. Das obligatorische Auslaufen von diesmal 1 km durfte nicht fehlen und ich fühlte mich erstaunlich gut. Ich hätte gerne ein Stück Pizza gegessen, aber da war zu viel los und so gönnte ich mir zumindest ein Eis. Die Siegerehrung begann dann gegen 18:45 Uhr und ich bekam eine Urkunde und einen richtig tollen Pokal. Der war klein, aber ich glaub so schwer wie bislang keiner. Es war toll dass Sabrina Siedle noch Fotos machte. Ich hatte heute ja leider niemanden dabei. Total glücklich trat ich die Rückfahrt an und die war total entspannt und mit 1:35 Stunde gleich eine Stunde schneller. Mittelfranken ist für mich halt doch ein gutes Pflaster. Nach dem Früh- und Nachtdienst morgen kann das Wochenende mit 4 Starts kommen.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 828 Teilnehmer, davon 452 beim Lauf über 7 km, 266 beim Lauf über 3,5 km, 19 beim Nordic Walking über 7 km, 76 beim Nordic Walking über 3,5 km und 15 beim Rollirennen.
7,0 km Männer: Samuel Bekele (Kolping-Team, 26.32 min) vor Ingo Hansch (Schwenninger Krankenkasse, 27.00 min) und Stefan Schwager (Steuerkanzlei Schwager u. Siebachmeyer GdbR, 28.35 min).
7,0 km Frauen: Theresa Leipold (Special Olympics Bayern e. V., 31.23 min) vor Maria Fuchs (32.31 min) und Nadine Kießling (Staatliches Bauamt Ansbach, 32.46 min).
3,5 km Männer: Abraham Tesfaalem (Sonnenhof, 15.11 min) vor Riad Issa Adem (15.15 min) und Dasiso Tola Ganamoo (beide Kolping-Team, 15.16 min).
3,5 km Frauen: Gabriele Kohl (Stadt Ansbach, 15.54 min) vor Lena Ziegler (Köhnlein Beierlein Kollegen Steuerberatungsgesellschaft mbH, 16.54 min) und Lara Baumann (TSV 1860 Ansbach, 17.32 min).
Ergebnisse: http://my3.raceresult.com/66172/results?lang=de#
Veranstalter: http://www.ansbacher-netzwerklauf.de/
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