Nachdem ich im letzten Jahr erstmals an dieser Veranstaltung teilnahm und beim Nordic Walking siegte, wollte ich eigentlich den Titel verteidigen. Doch das Jahr hatte sich ganz anders entwickelt, vor allem viel positiver als gedacht. Der Lauf stellt auch den Abschluss des Linzgau Lauf-Cups dar und nach dem super Ergebnis in Uhldingen beim Pfahlbaumarathon und dem tollen Resultat beim Heiligenberger Schlosslauf lag ich in der Cupwertung plötzlich auf Platz 16 Gesamt und vor allem mit einem riesen Vorsprung auf Rang 2 der AK M50 (Zehnerteilung). Da war es klar, dass ich auch hier die 10 km laufen werde. Keine Ahnung wann ich wieder die Chance bei einer Cupwertung bekomme, so weit vorne zu landen. Dies wäre auch eine Wiedergutmachung für die Göppinger Winterlaufserie, bei der es im Februar wegen einer Erkältung die mich schwächte nicht klappte. So fuhr ich die 87 km in 1:20 Stunde in den kleinen Teilort von Salem, Mittelstenweiler. Dort holte ich meine Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite im Gemeindehaus. Die Startgebühr betrug 9 € und für die 5 km und das Nordic Walking über 5 km ebenfalls. Dabei war wie bei den anderen Läufen der Serie sogar ein Nudelgericht beinhaltet. Insgesamt waren schon mal 360 Teilnehmer vorangemeldet. Mit der Zeitnahme war wieder die Firma abavent beauftragt. Das Wetter war so wie letztes Mal bzw. mit 30° C sogar noch heißer und damit durchaus extreme Bedingungen auf einer auch so anspruchsvollen Strecke. Dabei hatte es bei der Abfahrt zu Hause geschüttet und auf 18° C abgekühlt, hier jedoch keine Spur von so was. Jusra hatte mich zur Unterstützung begleitet. Die ersten Bekannten hatte wir auch schon getroffen. Den Favoriten für den Seriensieg, Robin Hanser, sogar gleich auf dem Parkplatz gegenüber.
Nun ging es ans Aufwärmen. In diesem Jahr aber nicht die ganze Runde wie letztes Mal. Ich musste mit den Kräften etwas haushalten. Ich fühlte mich trotz dem Nachtdienst in der vergangenen Nacht gut. Den Wettkampf vom Mittwoch hatte ich gut verkraftet bzw. die linke Wade war nun sogar komplett schmerzfrei. Ich lief zunächst den ersten Teil der Strecke bis zum Beginn des Wald und noch ein Stück rein. Da war es dann schon etwas angenehmer zu laufen. Dann aber einen stechenden Schmerz im linken Fuß unterhalb des Knöchels. Das fühlte sich nicht gut an, aber erstaunlich war, dass es beim schneller laufen besser wurde. Nun noch den Schlussteil der Runde mit dem steilen Stück bergab. Das geht nun seit einiger Zeit auch wieder super und machte Spaß. Bei meiner Rückkehr nach 3,5 km musste ich erst mal einiges trinken, so wie schon den Tag über.
Es gab noch ein Aufwärmprogramm und ich machte mich für meinen Start bereit. Bei den Schuhen setzte ich auf meine Asics anstatt den Brooks, da die Strecke teilweise doch recht holprig ist und ca. 60 % auf Waldwegen verläuft. Die Runde hat ja 5 km und über die etwas mehr als 10 km Distanz des Hauptlaufes immerhin gleich 196 Höhenmeter, was das Ganze recht interessant macht. Ich mag solche Strecken und dieses Jahr mit dem vermehrten Berglauf- und Trailtraining erst recht.
Der Start zu den Läufen über 5 km (eine Runde) und 10 km (zwei Runden) erfolgte gemeinsam um 19:00 Uhr. Es war für mich in diesem Jahr bereits der 62. Wettkampf und dabei alleine schon der 19. über diese Distanz. Den alten Foto hatte ich mal dabei und eventuell hole ich ihn ja in der zweiten Runde raus. Ich hatte ein mehr taktisches Rennen vor, da ich bei der Zehnerwertung auch beim Tagesrennen und nicht nur in der Cupwertung, im Normalfall nicht aufs Podest laufen werde. Schließlich stehen die beiden nächsten Tage noch drei Starts an. Es wurde dann pünktlich gestartet. Es war schön, dass wieder so viele bekannte Gesichter mit am Start waren.
Zu Beginn ging es kurz runter und dann rechts weg und erst mal durch den Ort nach oben. Zunächst auch noch auf Asphalt und nach dem Ort wurde es etwas flacher und es ging an Obtsbaumwiesen entlang. Auf jeden Fall auch eine schöne Strecke. Ich lief noch etwas verhalten. An der Marke des ersten Kilometer war ich deshalb über die Zeit von 4.18 überrascht, auf meiner Uhr dann etwas später nach 4.26 min. Es ging am Waldrand weiter und dann endlich in den Wald, wo es etwas schattiger und deshalb angenehmer war. Da überholte mich Willi Metzger, der im Cup in meiner AK führt. Er ist aber deutlich vorne und war nun auch erst mal weg. Es folgte schnell der nächste etwas längere Anstieg und da lief es bei mir. Ich überholte wieder einige, auch Michael Böhler, der doch recht flott gestartet war, aber auch nur die 5 km lief. Ein Läufer lieferte sich dann doch länger ein Duell mit mir. Ob er in meiner AK ist? Durchaus möglich. Ich ersuchte aber locker zu bleiben und mit dem Fuß ging es auch. Nach 2 Kilometer dann eine Zeit von 8.46 min und damit zuletzt sogar 4.20 min, obwohl es mehr anstieg. Kurz danach in der Linkskurve auch der erste Wasserstand. Nun etwas abwärts und man konnte es laufen lassen. Den dritten Kilometer absolvierte ich in 4.24 min und damit weiter konstant unterwegs und insgesamt 13.10 min. Es kam der nächste etwas längere Anstieg und dann links weg und flach. Nach einigen hindert Metern dann nach rechts und es ging mal etwas runter und aus dem Wald raus. Nun hatte ich auch den Foto raus geholt. Als der asphaltierte Weg erreicht wurde in der Rechtskurve der nächste Wasserstand. Da es noch einen beim Zieldurchlauf gab, nahm ich nichts. Das war schon mal super mit 5 Ständen nach 2, 4, 5, 7 und 9 Kilometer. Gerade bei den extremen Verhältnissen vorbildlich. Da hab ich dieses Jahr leider schon anderes erlebt. Nun rechts weg und gleich Kilometer 4 nach 17.36 min und damit zuletzt in 4.26 min weiter konstant. Es kam dann noch vor dem Ort ein letzter Anstieg und das in der prallen Sonne. Dafür hörte man schon wieder die Musikkapelle, die Wikinger von Neufrach, die anfeuerten und auch einige Zuschauer, Dann links weg und steil nach unten. Ich ließ es laufen und dann rechts auf die lange Zielgerade. Den fünften Kilometer trotz des Anstiegs in 4.24 min und nach 5 Kilometer mit immerhin fast 100 Höhenmetern und bei 30° C eine Zeit von 22.00 min, das ließ sich sehen. Die Runde ist aber ca. 50 m länger und so beendete ich die erste Runde nach 22.12 min und bester Stimmung und jubelte Jusra zu, die wieder für viele Fotos sorgte.
Nun ging es in die zweite Runde und die Läufer über 5 km hatten natürlich das Ziel errecht. Da waren auch einige Bekannte dabei, die teils sehr gut abschnitten. Es waren nicht viele die vor mir lagen und ich war gut im Rennen. Bei den Nordic Walkern siegte mit Paul Merk ein guter Bekannter und wurde so mein Nachfolger.
Es ging in die zweite Runde und ich hoffte nun auf meine große Wettkampferfahrung, gerade auch bei solchen Bedingungen und nahm einen Schluck Wasser und schüttete den Rest über Kopf und Rücken. Den Berg zu Beginn absolvierte ich etwas verhalten. So war es kein Wunder, dass ich für den ersten Kilometer gleich 4.57 min benötigte. Dabei verlor ich aber keine Position. Erst am Waldbeginn gingen zwei jüngere vorbei. An den Läufer, mit dem ich mich doch lang duellierte, der aber in der ersten Runde dann ca. 50 m Vorsprung hatte, arbeitete ich mich nun im Wald im näher ran, vor allem wenn es bergauf ging. Es war nun doch ganz schön hart. Nach dem siebten Kilometer eine Zeit von 31.44 min, damit mit 4.47 min immer noch etwas langsam, aber trotz der mehr Netto-Höhenmeter wieder schneller geworden. Noch ein Becher Wasser und zwei Schluck dann ging es mal wieder tendenziell runter und da, nach ca.7,5 km, griff ich an und ging vorbei. Da es danach rechts weg wieder anstieg und ich das Tempo hoch hielt war ich schnell weg und kam plötzlich an eine größerer Gruppe immer näher ran. Es sollte mich übrigens niemand mehr überholen, ab dem ich nicht vorbei ging. Also wieder die übliche hohe Endgeschwindigkeit im Vergleich zur Konkurrenz. Nach 8 Kilometer dann eine Zeit von 36.24 min und damit zuletzt 4.40 min. Wieder etwas schneller, aber was nun kam, mit dem hatte ich nicht gerechnet. Natürlich geht es nun tendenziell runter, aber bei den Temperaturen muss man erst mal Reserven haben. Da war doch Willi Metzger vorne. Das spornte an und das Stück aus dem Wald raus ließ ich die Beine fliegen. Nur einer der Gruppe, eine ganz junger, konnte gegenhalten und ich machte etliche Plätze gut. Nach 9 Kilometer eine Zeit von 40.46 min und damit zuletzt 4.22 min, das war der bis dahin zweitschnellste Kilometer und ich war auf dem Asphaltsträßchen plötzlich an Willi dran. Da konnte es auch in der AK nicht schlecht stehen und das setzte nochmals Kräfte frei. Ich versuchte das schier unmögliche und lief an ihm vorbei. Den Versuch war es wert und es klappte bis zur Mitte des letzten Anstiegs. Da konterte er und ich konnte nicht mehr dagegen halten. Jetzt links runter und danach die Zielgerade. Ich ließ es nochmals laufen.
Nun die Zieleinläufe über 10 km. Robin Hanser sicherte sich als Gesamtzweiter den Gesamtsieg im Laufcup. Bei den Frauen siegte für mich doch etwas überraschend die Dominatorin im Cup, Claudia Maier vor Diana Reinschmiedt, die ich etwas höher eingeschätzt hatte, wobei es eine ganz enge Angelegenheit war. Bei mir war dann der letzte Kilometer mit 4.08 min der klar schnellste. Dass es in letzter Zeit hinten raus schnell geht wusste ich, aber das war dann doch überraschend. Damit nach 10 Kilometer eine Zeit von 44.56 min und damit normal eine Punktlandung, da ich versuchen wollte unter 45 Minuten zu laufen. Es waren aber noch knapp 100 Meter und so eine Endzeit von 45.11,1 min. Ich wurde damit Gesamt 29. von 217 und 27. von 165 Männern. Vor allem aber für mich zuvor nicht vorstellbar hinter Claus Diehm und Willi Metzger wie schon in Uhldingen trotz 10er-Schritte in der AK M50 unter gleich 42 Teilnehmern 3. Das war Wahnsinn!! Die Ergebnisse waren ja dank Claus Baumann und abavent super schnell veröffentlicht. 1.43 min betrug mein Vorsprung auf den vierten der AK, da hätte ich sogar noch deutlich verhaltener laufen können.
Nach meinem Zieleinlauf erst mal Trinken und dann Auslaufen. Da aber dann doch größere Schmerzen im linken Fuß. Nach dem wenigstens obligatorischen Kilometer aufgehört, aber gerade beim schneller laufen besser. Schon etwas seltsam. Nun aber schnell die Spaghetti holen, die sich auch Jusra verdient hatte und die super lecker waren.
Die Siegerehrung begann so gegen 20:45 Uhr und es wurde mit dem Nordic Walking und dem Lauf über 5 km begonnen. Dann bekam ich beim dritten Lauf der Serie zum dritten Mal eine Urkunde für Platz 3 überreicht. Das hätte ich vorher nie geglaubt. Die Siegerehrung des Linzgau Lauf-Cup schloss sich an. Da wurde ich bei 83 Teilnehmern die alle drei Läufe absolvierten 9. und 8. von 59 Männern. Das war fast schon sensationell. In der AK M50 wurde ich hinter Willi Metzger sogar 2. bei gleich 17 Teilnehmern. Dazu aber mehr in einem extra Bericht. Nun hoffe ich dass ich das mit dem Fuß bis morgen in Griff bekomme, bin da im Moment vorsichtig optimistisch.
Die Strecke:
Insgesamt gab es 417 Teilnehmer, davon 217 über 10 km, 142 über 5 km und 58 beim Nordic Walking über 5 km.
10 km Männer: Tobias Schmechel (TuS Deuz, 36.23,4 min) vor Robin Hanser (Triteam Langenargen, 36.50,1 min) und Ronny Eisentraut (Endorphinos Überlingen, 37.27,1 min).
10 km Frauen: Claudia Maier (Linzgau Runners, 40.39,4 min) vor Diana Reinschmiedt (LG Bodensee, 40.47,9 min) und Gina Jackson (CAN, ASC Konstanz, 45.28,2 min).
5 km Männer: Lars Kolberg (Endorphinos Überlingen, 18.30,3 min) vor Martin Brunzel (siebenzwerge, 19.02,0 min) und Moritz Grillmeier (VfB LC Friedrichshafen, 19.38,7 min).
5 km Frauen: Manuela Knopp (Triteam Langenargen, 25.05,6 min) vor Rebecca Hermle (TV Markdorf, 25.13,1 min) und Klaudia Bakos (HUN, Bakos team, 26.05,9 min).
5 km Nordic Walking Männer: Paul Merk (33.39,0 min) vor Thomas Knecht (34.42,4 min) und Peter Winkels (alle MI-KA Sports, 34.55,7 min).
5 km Nordic Walking Frauen: Karin Krug (36.53,2 min) vor Luisa Thum (36.58,9 min) und Uschi (Hütz-Pospischil (alle Sportverein Weildorf e. V. Younggo Walking, 37.51,0 min).
Ergebnisse: http://abavent.de/anmeldeservice/wielemerviertele2017/ergebnisse
Veranstalter: http://www.salem-mittelstenweiler.de/index.php/wielemer-viertele
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