Es ging heute schon früh morgens bereits zum fünften Mal in Folge zu dieser tollen Veranstaltung. Da hatte ich also nur bei der Premiere gefehlt und bekam zum Glück den Spätdienst Urlaub, was nicht so sicher war. So fuhr ich die 234 km in 2:06 Stunden (das lief schon mal super) nach Veitshöchheim bei Würzburg und parkte diesmal nicht direkt am Sportgelände, aber auch so nur wenige hundert Meter Weg. Es ging dann zum Sportheim, wo im Obergeschoss die Startnummern mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite gab. Ich hatte wieder für den T13 gemeldet. Die Gebühr betrug 15 €. Beim Ultra über 64 km und 1700 Hm betragen sie je nach Zeitpunkt 40 - 50 € und beim T30 mit 720 Hm sind es 30 - 40 €. Hier traf ich als Helferin bei der Startnummernausgabe mit Heike Braun vom Team des Stadtmarathon Würzburg schon die erste Bekannte und kurz darauf erschien hier mit Sven Ehrhardt auch der erste Bekannte unter den Läufern. Das Wetter meinte es sehr gut, blieb es hier immerhin trocken, auch wenn es manchmal kritisch aussah, und das bei 18° C. Die Teilnehmer vom Ultratrail waren bereits seit 7 Uhr unterwegs. Ich ging zum Sportplatz wo Start und Ziel ist und gab in dem Zelt erst mal meinen Rucksack ab.
Es dauerte nicht lange und ich traf eine ganze Reihe von Bekannten. Einige davon hatten sich schon angekündigt und die einen traf ich dann doch eher überraschend, was mich echt freute. Ich machte mich nun ans Aufwärmen. Da lief ich mal den Beginn der Strecke und erst knapp 2 km. Da war es doch irgendwie zäh. In dieser Woche am Montag einen etwas längeren Lauf und sonst nur recht kurz vor allem aber locker. Nach den 42 km in der Hitze vor 13 Tagen lief es in den 4 Wettkämpfen von Mittwoch bis Sonntag zwar von den Platzierungen her genial, aber das Tempo fehlte dennoch. Es fühlte sich im Moment auch nicht besser an. Allerdings auch erst gegen 00:30 Uhr ins Bett gekommen, um 5 Uhr raus und dann die lange Strecke gefahren. Das hinterließ schon auch ein paar Spuren. Interessant war, dass Timo Glomsda auch wie ich das fünfte Mal in Folge teilnahm, aber bis vor kurzem kannte ich ihn gar nicht persönlich.
Der Start zum T30 erfolgte um 9:00 Uhr und in dessen Rahmen wurden die 1. Bayerische und die 1. Unterfränkische Trail-Meisterschaft ausgetragen. Entsprechend war schon viel los und das Feld im Vergleich zu sonst recht groß. Organisator Thomas Gumpert hatte noch alle Hände voll zu tun und musste die Strecke nochmal abfahren, da wieder ein paar so Idioten Schilder verdreht hatten. Die waren dann wohl fast so verdreht wie deren Hirn.
Es folgten letzte Vorbereitungen. Ich zog noch das Hemd und das Shirt aus und das Singlet an. Alles außer ganz in kurz kam heute eh nicht in Frage. Bei den Schuhen setzte ich auf die Inov-8 Trailtalon 235. Dann noch einmal etwas aufwärmen und eine kurze Einweisung. An Pflichtausrüstung war für den kurzen Lauf nur ein Handy vorgeschrieben. Es ging in den Startbereich und noch war etwas Zeit für das eine oder andere kurze Gespräch.
Der Start zum T13 über 13 km mit 230 Hm erfolgte um 09:30 Uhr und es war in diesem Jahr mein 66. Wettkampf. Ich startete von vorne und es fühlte sich dann recht gut an. Als Favoriten hatte ich Manuel Fößel und Marco Neumann ausgemacht. Diese gingen schnell vorbei und setzten sich vom Feld auch schnell ab. Anfangs zwar schon im Wald, aber hier noch auf breiten Wegen und dann außerhalb recht steil runter. Da kann man anfangs gut Tempo machen, muss aber auch aufpassen nicht zu schnell zu starten. Es gingen noch ein paar vorbei und auch die erste Dame. So fand ich mich auf Rang 8 Gesamt wieder. Den ersten Kilometer in 4.14 min. Nun auf dem Feldweg erst mal leicht rauf, bevor es ganz scharf nach links ging und die Straße runter. Den zweiten Kilometer in 4.21 min. Da war ich auf jeden Fall gut ins Rennen gekommen. Dann rechts weg und die Straße hoch. Da wurde ich noch mal überholt. Es war Timo Vögtle und er war am Berg stark. Als es dann oben auf einen Pfad ging, konnte ich aber doch gut dran bleiben. Ich war gespannt, wer noch so von hinten kommt. Es ging nun lange Zeit im Wald auf einem Single-Trail weiter. Da war es wellig und durch den Anstieg gleich zu Beginn hatte dieser Kilometer Netto 45 m Anstieg und damit fast so viele, wie der sechste mit dem großen Anstieg. Das kommt einem gar nicht so vor. Die 5.38 min waren aber doch etwas schwach und da bekam ich bereits etwas Zweifel, ob ich die Bestzeit aus dem letzten Jhar von 1:01.12 h knacken kann. Insgeheim wollte ich sogar unter einer Stunde laufen, da ich im Gegensatz zu den beiden letzten Jahren ganz fit war. Ich überholte dann die führende Dame und konnte mich etwas absetzen. Es ging da über einen Graben und kurz steil hoch. Am Berg schien ich ihr doch überlegen zu sein. Als es auf dem Pfad eher tendenziell runter ging, spürte ich dass sie näher kam. Ich hatte übrigens nach gut 2 km doch den Foto rausgeholt. Leider waren bei der Witterung die Lichtverhältnisse nicht so gut und deshalb leider auch nicht die Qualität der Bilder. Diese sollten aber dennoch einen Eindruck von der Strecke geben. Es ging fast nur über Single-Trails, wobei diese keine technischen Schwierigkeiten aufwiesen und gut zu laufen waren. Die Strecke war gut markiert, wobei man natürlich konzentriert laufen musste, aber es ist ja schließlich kein Straßenlauf. Für meine Verhältnisse konnte ich echt ruhig atmen und blieb nun auch so halbwegs an meinem Vordermann dran, der später im Ziel meinte, ich hätte ihn ganz schön gehetzt. Es kam ein leicht aufwärts führender Pfad und wenn man die Strecke kennt, weiß man dass sich immer wieder ein Blick nach links lohnt, da man hier auf den Main runter sieht. Dann kurz runter und es folgte der größte Anstieg und hier auch mal Wurzeln und Steine. Da war auf der zweiten Hälfte gehen angesagt. Ich sah, dass hinten nur die Dame folgte und das schon mit gutem Abstand. Das nahm etwas den Druck. Nach vorne würde es nicht mehr unter die ersten fünf reichen, die geehrt werden. Im letzten Jahr der tolle (und nicht undankbare) vierte Platz. Ich wollte aber nach drei zweiten und einem dritten Platz hier endlich den AK-Sieg und da war ich auf jeden Fall in Front. Für die ersten fünf Kilometer hatte ich 23.30 min benötigt. Da wäre es schon hart genug gewesen noch unter einer Stunde zu kommen und es folgte ja der sechste Kilometer mit dem größten Anstieg und 5.42 min, was da aber ok war.
Es ging oben angekommen aber immer wieder etwas rauf und ich musste erst mal meinen Rhythmus finden. Auf Timo hatte ich nun doch was eingebüßt. Kurz war ich mir auch nicht sicher, ob ich eine Markierung übersehen hatte. Dann aber wieder ein oranger Bändel. Wie ich die heute liebte, wenn man den größten Teil der Strecke alleine absolviert. Ich überholte nun den Schlussradler des T30 und eine Teilnehmerin von diesem Lauf, die schön Platz machte. Den siebten Kilometer nur in 5.24 min. Aber das positive war, dass ich mich wohl fühlte und nirgends ein Problem spürte. Die Wade und auch der Oberschenkel, wo es zuletzt manchmal etwas zwickte, spielten super mit. Nun vom Pfad auf einen breiten Forstweg rechts weg und dann die Teilung der Strecken. Das hieß weiter geradeaus und da auf dem Weg etwas ansteigend. Ich sah Timo wieder und konnte sogar etwas aufholen. Oben würde es den Wasserstand geben und bei dem kurzen Lauf wurden auch Becher gereicht. Etwas blöd finde ich, dass der Stand in der Rechtskurve ganz außen links ist. Da muss man doch einen Bogen laufen. Das ist aber nur eine ganz kleine Kritik einer wirklich super organisierten Veranstaltung. Ich nahm zwei Schluck Wasser und das reichte heute bei der Distanz und Witterung. Wohl wäre es auch so gegangen, spürte ich keinen Durst. Doch sicher ist sicher! Weiter ging es tatsächlich mal kurz außerhalb vom Wald, aber nur ca. 150 m. Der Stand kam so nach ca. 7,8 km. Dann wieder in den Wald. Die nächsten drei Kilometer verliefen dann immer im Wald, mal auf Pfaden, mal auf breiteren Wegen. Das war echt herrlich und ich genoss es sogar so ganz alleine zu laufen. Nach hinten hatte ich nun genügend Vorsprung. Den zehnten Kilometer dann auch in 4.30 min. Da ging es wieder richtig flott, wenn auch mehr bergab. Ich war nun 48.54 min unterwegs. Angesichts des Profils und der vielen Single-Trails nicht mal so schlecht, aber nun war auch klar, dass ich noch nicht mal die Zeiten der Vorjahre erreichen werde. Ich ließ es aber dennoch etwas laufen und es folgte noch der elfte Kilometer mit 4.31 min, der aber auch am stärksten runter ging. Es ging aus dem Wald und auf der Straße nun in umgekehrter Richtung als am Anfang. Damit erst steil runter und dann links weg ein gutes Stück hoch, bevor es nach rechts weg ging und dort Richtung Wald ein gutes Stück über offenes Feld und nochmal leicht ansteigend. Timo sah ich zwar wieder, er war aber zu weit weg. So ohne Druck brauchte ich für den 12. Kilometer doch gleich 5.05 min. Dann wieder in den Wald und das Bewusstsein, dass es nicht mehr weit ist, ich mich super fühle und nach hinten abgesichert war. Ich genoss die letzten Meter und mit 4.33 min war die Pace auch wieder ansprechend. Ich wurde von Thomas angekündigt, klatschte ihn kurz ab und lief nach 1:02,17 h ins Ziel. Es zeigte am Ende 238 Hm an und das passte ja super zu den Angaben der Ausschreibung. Ich wurde damit immerhin 8. von 96 Gesamt und vor allem endlich AK-Sieger. In der AK M50 lag ich vor den anderen 8 Konkurrenten. Damit bereits das 51. Podest in diesem Jahr und in dem Monat vor allem bei 5 Starts gleich 4 Siege und ein zweiter Platz. Positiv sicher auch, dass ich zum Vorjahr knapp eine Minute verlor, während ich letzten Sonntag noch auf gut 5 km über eine Minute verloren hatte. Es sollte also auch mit dem Tempo langsam wieder aufwärts gehen.
Nach meinem Zieleinlauf war ich erstaunlich schnell erholt und nahm die tolle Medaille in Empfang. Dann ein paar obligatorische Fotos, bevor ich mich erst mal den weiteren Zieleinläufen widmete. Es folgte nach mir zunächst die Siegerin Verena Ibel, der ich am Ende doch 50 Sekunden abnehmen konnte, die sich aber super hielt, nach einem vielleicht doch zu schnellen Start. Dann folgte mit gut 2 Minuten Rückstand auf mich als 10. Gesamt mit Marcel Kuster der zweite in der AK M50. Es wurde auch Zeit für die tolle Zielverpflegung. Das erste alkoholfreie Weizen bekam ich schon im Ziel gereicht. Es gab aber noch weitere Getränke, leckere Trauben und der super Streuselkuchen, auf den ich mich schon seit Tagen freute. Nach und nach erreichten immer mehr das Ziel und ich war nun wieder fleißig am Fotografieren. Ab und zu kam nun sogar die Sonne raus.
Nun war ich gespannt wer das Rennen über 30 km macht. Es war dann Markus Brennauer in einer fantastischen Zeit von 2:03.17 min. Dem standen aber viele andere Teilnehmer nicht nach und da merkte man doch, dass durch die Meisterschaft das Niveau ein ganz anderes war. Da kamen nun auch immer mehr Bekannte ins Ziel und ich konnte mich mal längere Zeit mit Marius Michaelis unterhalten, den ich Anfang März beim Neckarufer Marathon in Stuttgart kennen lernte und nun doch überraschend wieder traf. Die Ergebnisse wurden diesmal schnell ins Internet gestellt und auch ausgehängt.
Der Sieger beim Ultratrail hieß Toms Komass und hatte eine riesen Vorsprung. Noch wartete ich einige Läufer ab und meinte dann zu Marius, dass ich eigentlich noch auf einen warte, nämlich Timo, und ihm noch 3 Minuten gebe. Da kam er prompt eine gute Minute später ins Ziel. Auf der Rückfahrt hatte sich ein Stau an der Baustelle bei Ellwangen bist ich dort war zum Glück fast aufgelöst und so kam ich recht zeitig heim. Es war hier auf jeden Fall erneut eine ganz tolle Veranstaltung und es gab viele nette Begegnungen.
Die Strecke: (T13)
Insgesamt waren es 474 Teilnehmer, davon 102 beim Ultratrail über 64 km, 276 beim T30 und 96 beim T13.
Ultratrail 64 km Männer: Dr. Toms Komass (5:10.41 h) vor Tilman Bertram (5:36.56 h) und Stefan Flessa (5:40.50 h).
Ultratrail 64 km Frauen: Andrea Pfister (Lauffreunde HADI Wezel, 6:15.37 h) vor Samantha Monty (6:41.08 h) und Jana Seel (6:46.23 h).
T30 Männer: Markus Brennauer (TSV Penzberg, 2:03.17 h) vor Marcel Höche (LAC Quelle Fürth, 2:04.41 h) und Kevin Karrer (LG Bamberg, 2:05.31 h).
T30 Frauen: Kim Schreiber (LG Bamberg, 2:21.39 h) vor Anke Friedl (SC Kemmern, 2:29.53 h) und Susanne Haßmüller (SC Ostheim / Rhön, 2:37.02 h).
T13 Männer: Manuel Fößel (TV Ochsenfurt, 51.51 min) vor Marco Neumann (53.01 min) und Jörn Hamaske (LG Aalbachtal, 56.01 min).
T13 Frauen: Verena Ibel (RV Viktoria Wombach, 1:03.06 h) vor Katharina Bernard (1:08.37 h) und Sonja Hohlfeld (LAZ Würzburg, 1:10.10 h).
Ergebnisse: https://coderesearch.com/sts/services/10050/1360
Veranstalter: https://www.mtut.de/
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