Der Abschluss meiner freien Tage über Pfingsten sollte nochmal ein ganz besonderer werden. Ich wollte nochmals ins Allgäu und hatte den Lauf von Sonntag auf Montag verschoben. Die Wetteraussichten waren ja weiterhin glänzend. Ich hatte mir vorgenommen nach 2020 und 2021 mal wieder zum Unteren Gaisalpsee laufen. Insgesamt sollten es so 14 - 15 km und rund 1000 Hm werden.
Es ging zunächst mit dem Auto nach Memmingen zum Bahnhof und dort kann man sonn- und feiertags im Parkhaus für nur einen Euro parken. Danach wie üblich mit dem RE 75 Richtung Oberstdorf. Allerdings hält der nicht immer in Langenwang und von dort wollte ich starten. So musste ich in Sonthofen umsteigen, allerdings nur rund 10 Minuten warten, Die Züge erstaunlicherweise fast leer. Ich war dann um 09:18 Uhr in Langenwang. Ich hatte mal nach den Verbindungen geschaut und um 12:25 Uhr gab es eine Rückfahrt. Die nächste über eine Stunden später. So nahm ich mir vor, insgesamt 3 Stunden unterwegs zu sein. Das Wetter spielte schon morgens mit 15° C und Sonne pur super mit.
Es ging erst mal zur Iller und dort über die Brücke in das kleine Dorf Rubi das bereits zu Oberstdorf gehört. Es ging durch den Ort und dahinter stieg es dann schon an. Zunächst war es noch asphaltiert.
Nach Rubi stieg es gleich mal ordentlich an und es ging in den Wald. Dort nach einem kurzen Stück Forstweg ein Wurzelpfad mit einigen Stufen. Da hatte der dritte Kilometer gleich mal einen Anstieg von 147 m. In dem schattigen Wald ging es aber noch recht gut. Insgesamt fühlte ich mich nach den harten letzten Tagen echt gut. Allerdings wollte ich das Ganze nur fünf Tage vor dem Fichtelberg Ultra etwas verhalten angehen.
Nach dem dritten Kilometer ging es etwas einfacher weiter und dennoch immer wieder ein ordentlicher Anstieg. Dabei aber fast nur über Asphalt. Nach der kleinen Kapelle ging es nochmal kurz runter bis unterhalb des Berggasthofs Gaisalpe. War ich zuvor alleine unterwegs, wurden es hier immer mehr. Die meisten kamen sicher vom Parkplatz oberhalb von Reichenbach. Den vierten Kilometer schaffte ich bei Netto 109 m Anstieg gerade noch so unter 10 Minuten.
Nach dem Abzweig zur Gaisalpe ging es erst mal einen Wirtschaftsweg hoch. Der war noch gut zu laufen. Danach folgten Pfade. Im Wald über etliche Wurzeln und auch eine schlammige Stelle. Es sollte die einzige bleiben. Die Mühen des Anstiegs wurden durch die faszinierende Umgebung belohnt und immer wieder lohnte auch ein Blick nach hinten.
Nun wurde es richtig hart. Der Weg wurde immer felsiger. Dabei war auch noch einiges an Wasser unterwegs. An einigen Stellen galt es kleine Wasserläufe auf ein paar Steinen zu überqueren. Ich war erstaunt wie gut es nun lief. Dabei hatten die Kilometer 5 und 6 Netto gleich Anstiege von 134 und dann vor allem 233 m. An manchen Stellen war es seilversichert, aber alles gut zu laufen, wenn auch absolut anspruchsvoll. Den Rest sagen die Bilder.
Der erste Blick auf den Unteren Gaisalpsee mit dem kleinen Wasserfall ist gleich faszinierend. Danach noch eine kurze Kletterei und ein gut zu laufender Pfad und der See war nach etwas mehr als 6 km erreicht. Ich hatte nur gut 1:10 h benötigt.
Noch sollte es ein gutes Stück nach oben gehen, So würde ich noch einige trauhafte Ausblicke auf den See haben. Ich lief also schnell los. Laufen war dann aber meist relativ, denn es ging auf dem siebten Kilometer nochmals 223 m nach oben und dabei oft über felsiges Gelände. An einer Stelle gab es noch ein Schneefeld. Das war herrlich! Ich gab mir ein Limit um umzukehren. Die Zeit war nach genau 7 km abgelaufen und so hatte ich es knapp nicht bis zum Oberen Gaisalpsee geschafft und es dürften nicht ganz 1000 Hm werden. Hätte ich da gewusst, dass es runter doch schneller geht als gedacht und der Zug zudem 9 Minuten Verspätung hat, wäre ich natürlich noch hoch.
Ich war nach 14 km und 932 Hm und einer Laufzeit von Netto 2:20.52 h zurück und hatte sogar noch 14 Minuten bis zur geplanten Abfahrt, die sich aber noch um 9 Minuten verzögerte. Die Rückfahrt wäre entspannt gewesen, wenn ich nicht in Kempten hätte umsteigen müssen. An der Bahnhofseinfahrt technische Probleme und aus 3 Minuten Verspätung wurde 15 und ich schaffte es gerade noch so in den Zug nach Memmingen. Im Parkhaus dann ein angenehm kühles Auto und selbst das Getränk war noch kühl. Auf jeden Fall ein genialer Wochenauftakt und nun der Focus auf den Fichtelberg Ultra am Samstag.
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