Sonntag, 14. Mai 2023

50. GutsMuths-Rennsteiglauf am 13.05.2023 (Marathon von Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld)

Es war 9 Jahre her, da hatte ich nach meiner Teilnahme beim Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld beschlossen beim 50. Lauf spätestens wieder teilzunehmen. Davor war ich dann tatsächlich nicht mehr dort und da der Lauf 2020nicht stattfand, war das 50 jährige Jubiläum erst 2023 und da passte es bei mir voll rein. Es war das ganz freie Wochenende und ich hatte schon länger beschlossen am Marathon teilzunehmen. An den letzten vier Wochenenden nahm ich jeweils an einem Halbmarathon teil und dazu noch weitere Wettkämpfe. Allerdings klappte es mit langen Trainingsläufen nicht so recht. Da war der Trail-Ultra an Ostersonntag der letzte. Aber ich sah es doch entspannt, denn es sollte in erster Linie ein gutes Training für den Fichtelberg Ultra drei Wochen später sein. 


Am Freitag ging es früh um kurz vor 8 Uhr los und so hatte ich och den Nachtdienst Urlaub genommen. Ich entschied mich für die Bahn, denn das war die deutlich günstigere Variante, da ich das Deutschland-Ticket eh schon zwei Mal benutzt hatte und da die Kosten bereits eh gedeckt waren. Dann hatte aber bereits der erste Zug in Biberach deutlich Verspätung und dies wirkte sich natürlich auf die weitere Planung aus. Der Höhepunkt war dann, dass ich viel zu spät von Donauwörth nach Treuchtlingen kam und in Nürnberg schon mal lange Aufenthalt hatte, aber immerhin dann was essen konnte. Doch danach wurde erst um 14:19 Uhr angezeigt, dass der Zug um 14:10 Uhr nach Coburg ganz entfällt. Nach rund 9 1/2 anstatt 5 1/2 Stunden war ich dann endlich in Neuhaus am Rennweg. Das positive war, dass ich den kurzen Regenschauer verpasste, aber dafür war der letzte Bus Richtung Unterkunft weg. Ich holte aber zunächst eh noch die Startnummer und dazu ging es rund 1 km zur GutsMuths-Halle. Da war schon einiges los. Ich hatte nach dieser Anreise dennoch nur das Bedürfnis in die Pension zu kommen. Die Pension Thomas Müntzer liegt 10 km entfernt in einem Tal und war richtig schön und eine wunderschöne Umgebung. Die Nacht für 49 € mit Frühstück ist zudem richtig günstig. 
















Am Abend gab es dann noch eine kurze Runde von 3km mit 124 Hm zum Beine vertreten und ich war überrascht, wie locker es doch ging. Es war in dieser Woche der erste Lauf seit den 18,1 km am Dienstag. Es ging hoch zum Bärenfelsen und wunderschöne Trails. Man müsste in der Gegend etwas mehr Zeit haben. 



















Nun war endlich Wettkampftag. Wie oft musste ich in der letzten Zeit an diesen Tag denken. Ich konnte gut schlafen und es gab das Frühstück um 7 Uhr und damit eine Stunde früher wie dort üblich. Danach ging es nach Neuhaus und dort war mächtig was los. Ich wusste von ein paar Bekannten, dass sie dort sind, aber hier jemanden treffen wäre schon Zufall. Ich wollte mich mindestens so 2 km Aufwärmen, aber zunächst musste ich noch die Nummer auf den Beutel mit den Wechselkleidern schreiben lassen. Dies wurde am Vortag irgendwie vergessen. Dann vor allem elend langes Anstehen an der Toilette. Da hatte ich nur noch knapp10 Minuten bis zum Start. Ich testete nur kurz wie es sich anfühlt und es schien alles in Ordnung zu sein. Danach musste ich schon mal ziemlich weit hinten anstehen. Dafür wurde schon viel Stimmung mit Musik gemacht. 
















Endlich erfolgte der Start. Es war in diesem Jahr mein 32. Wettkampf, wenn ich die paar virtuellen dazu zähle. Die Zeitnahme erfolgte übrigens mit dem Chip von MikaTiming und ich dachte schon, dass ich den nicht mehr brauchen werde. Es war sonnig und hatte angenehme 10° C, also schon mal perfekte Bedingungen. Da war auch klar, dass ich ganz in kurz laufe. Bei den Schuhen entschied ich mich für die leichten Trailschuhe von Inov-8, da ich davon ausging, dass die Waldwege teils noch matschig sind. Ich sollte auch Recht behalten. Es ging los und zunächst mit Schritten Richtung Startbogen. Aber erst dort beginnt die Zeitnahme. Es ging dann aber zäh los. Dafür traf ich gleich auf Anton Lautner. Der erste Kilometer ging fast nur bergauf. Da wusste ich schon mal, wie es an dem Tag steht und es passte recht passabel, auch wenn mir das Aufwärmen fehlte. Oben angekommen ging es aus Neuhaus raus und erst mal auf der B 281 die ersten gut 5 km auf Asphalt. Dabei gegen Ende dann auch gut runter. So langsam kam ich in Schwung. Es ging dann kurz vor Kilometer 6 rechts weg und an die erste Verpflegungsstelle und ich nahm ein paar Schluck Wasser. 























Es ging jetzt auf einem geschotterten Weg weiter. Der war zum Teil doch grob und ich war erstmals froh an meiner Schuhwahl. Es lief nun richtig rund und dabei konnte ich auch die Aussicht genießen. Ich hatte den Foto von Beginn an in der Hand und war fleißig am Fotografieren. Nach Kilometer 8 wurde der kleine Ort Limbach erreicht, wo es nur ein kleines Stück über Asphalt ging. Danach stieg es dann erst mal an und der neunte Kilometer war dann bis dahin der deutlich langsamste. Es ging über einen Grasweg hoch und danach im Wald weiter. Dieser Abschnitt gefiel mir schon besser. Dabei hatte es immer wieder Pfützen und etwas matschige Stellen, aber insgesamt gut zu laufen. Nach 10 Kilometer hatte ich eine Zeit von 54.38 min. Da bin ich doch relativ flott angegangen. Ich wollte den Lauf unter 4:30 h absolvieren, wenn es ganz gut lief auch in 4:12 h und damit einer Pace gerade noch unter 6 Minuten. Dabei aber auf jeden Fall nicht am Anschlag. Es sollte ein Härtetraining für den Fichtelberg Ultra in drei Wochen sein.  Nach genau 12 km wurde die zweite Verpflegungsstelle erreicht und ich nahm wieder Wasser. Ich fühlte mich insgesamt gut, es gab nirgends Probleme, nachdem die letzten Tage die linke Hüfte nicht ganz Hunderprozentig gut war. 




















































Auch die paar Schluck Wasser taten gut. Die Sonne schien sich wohl auch weiterhin durchzusetzen, wobei es mit am Ende 13° C perfekt war und nicht zu warm, wenn auch gefühlt im Laufe des Rennens doch etwas wärmer. Nach der Verpflegungsstelle sogar eine Musikband und es war überall eine super Stimmung und Anfeuerung. Im weiteren Verlauf dann meist breite Forst- und Wirtschaftswege und ich ließ es wieder etwas laufen. Der 14. Kilometer sogar nochmal unter 5 Minuten und nach 15 km war ich 1:22.12 h unterwegs und deutlich unter einem 6er-Schnitt. Aber es war erst ein gutes Drittel und das heißt beim Marathon noch gar nichts. Es war seit dem 11. Kilometer aber auch tendenziell immer etwas runter gegangen, was sich nun ändern sollte. Es stieg auf den Kilometern 17 und 18 im Wald immer an, zwar nicht so stark, aber doch permanent. Dabei aber noch recht breite Wege. Bei den vielen Teilnehmern hatte man immer noch genügend Läufer um sich herum. Nach ca. 18,5 km wurde die dritte Verpflegungsstelle an der Turmbaude Masserberg erreicht. Ich mischte diesmal Cola ins Wasser, etwas früher als sonst üblich. 

















































Es ging nun erst mal zwei Kilometer lang recht einfach weiter. Vor allem der 19. Kilometer war trotz des kurzen Stopps beim Trinken richtig schnell. Mal lief man im Wald, dann wieder außerhalb mit schönen Ausblicken. Man musste halt auch mal nach rechts und links schauen. Dann stieg es auf dem 21. Kilometer wieder an. Auf den letzten Kilometern hatte ich mich besser gefühlt als bei den letzten Halbmarathons, lief ja auch nicht am Anschlag. Dennoch war dies natürlich eine gute Erkenntnis. Nach der Kontrollmatte Masserberg kam nun eine bei der Halbmarathondistanz und da zeigte die Uhr 2:00.04 h. Das war immer noch eine Pace gut unter 6 Minuten, nachdem sie an der Kontrollstelle Masserberg bei km 18,3 sogar bei 5.37 min/km lag. Es folgte nun als Downhill ein toller Single Trail, auf dem man aber auch konzentriert laufen musste. Der Kilometer 22 wies ein Gefälle von 89 m auf, aber dennoch etwas über 6 Minuten. Aber die Beine fühlten sich gut an, sowohl Oberschenkel als auch Knie machten null Probleme. Nun noch wenige Meter über Asphalt und nach 22,5 km die vierte Verpflegungsstelle und wie immer eine tolle Auswahl, wobei ich mich weiter auf das Cola-Wasser-Gemisch beschränkte. 













































Nach dieser Verpflegungsstelle ging es zunächst ein Stück über die Straße, bevor man nach links auf einen Pfad abzweigte. Da wurde es dann doch mal richtig zäh. Die Pace ging in den Keller, vor allem auf dem 24. Kilometer. Da lief ich aber auch weiterhin auf dem Pfad neben der Straße, wo die Strecke auch markiert war. Viele liefen einfach auf der Straße und so leicht ansteigend war es dort natürlich viel einfacher. Fand ich doch recht unfair. Die Strecke war übrigens überall bestens markiert und auch immer wieder Streckenposten. Der Pfad zog sich noch eine ganze Weile. und stieg nach einer Straßenüberquerung nochmals an. Da hatte ich ein kleines Loch und war recht langsam. Allerdings wollte ich auch nicht auf Biegen und Brechen schneller laufen.  Es ging durch den Weiler Kahlert und von dort an nun erst mal auf Asphalt weiter. Auf dieser etwas welligen Strecke wurde Neustadt am Rennsteig erreicht und im Ort ging es nochmals hoch. Dort wartete nach ca. 28,5 km die fünfte Verpflegungsstelle. Dort stand ein Zelt des Feuerwehrvereins mit einem erneut breiten Angebot, Auch hier blieb ich noch beim Üblichen. Dabei ließ ich mir aber etwas Zeit und trank im Gehen dann etwas mehr. Ich hatte gut zwei Drittel hinter mir, aber nun beginnt so langsam erst der Marathon. Durch den Anstieg vor der Verpflegung und das dortige Verweilen lag die Zeit für den 29. Kilometer bei über 8 Minuten. Da büßte ich doch einiges an Zeit ein. 























































Es ging frisch gestärkt weiter. Nach Neustadt konnte ich auf dem Feldweg und dem kurzen Single Trail im Wald, sowie dem Feldweg an der Straße entlang nicht so Tempo machen, wie es das Gefälle hergeben müsste. So passierte ich den 30. Kilometer nach 3:01.51 h. Da war die Pace nun über 6 Minuten und eine Zeit unter 4:12 h oder zumindest 4:15 h konnte ich abschreiben, da es ja nun nicht leichter werden würde. Vor allem wusste ich da noch nicht, dass es auf dem 31. Kilometer ordentlich ansteigen wird. Da war auch mal Gehen in Ordnung. Allerdings war die Zeit für den 31. Kilometer dann doch eher unterirdisch und ich doch etwas zu defensiv. Danach im Wald mal auf breiteren Wegen, dann wieder auf einem Pfad. Von der Strecke her auf jeden Fall schön und die um einen herum hatten ja meist auch zu kämpfen. Da war man nicht alleine. Oft wechselten die Positionen hin und her. Nach 33,4 km wurde die Kontrollmatte am Dreiherrenstein erreicht und ich war 3:29.12 h unterwegs. Das war seit der Halbmarathonmarke, also auf gut 12 km, nur eine Pace von 7.15 min/km. Das war dann, auch wenn es nicht einfach war, doch etwas zu langsam. Nach der Matte dann die sechste Verpflegungsstation, Das war auf jeden Fall auch ausreichend. Dort blieb ich etwas länger und neben dem üblichen Getränkemix nahm ich noch ein Stück Zitrone und ein Stück Banane, was auf jeden Fall gut tat. Dadurch aber nach einem sehr langsamen 33. auch automatisch ein sehr langsamer 34. Kilometer. Da wurde es so langsam eng mit einer Zeit unter 4:30 h, was mein Minimalziel war. 












































Nun wurde es doch ganz schön hart. Danach ein gut zu laufender Waldweg und dazwischen ein Stück auf der Straße. Danach stieg es im Wald aber an und so wurde auch der 37. Kilometer recht langsam. So langsam fühlte ich mich aber wieder besser und auch muskulär alles bestens. Es kam die siebte und letzte Verpflegungsstelle in Frauenwald und die ist legendär. Einerseits eine überwältigende Stimmung und dann auch Bier. Ich beließ es aber bei Wasser. Das musste reichen. Mit dem Foto musste ich nun sparsamer umgehen, da der Akku schwach wurde und ich ja im Ziel noch ein paar Bilder machen wollte. Ich musste auch immer wieder von der rechten in die linke Hand wechseln und umgekehrt, da es auf 42 km doch auch die Hände beansprucht und in dem Fall nicht nur die Beine. 


























Es ging ans Finale. Zunächst noch ein Pfad neben der Stra0e und dann auf breiten Forstwegen und dabei vor allem der 40. Kilometer gut runter. Da konnte ich sogar wieder etwas Tempo machen und seit langem mal unter 6 Minuten bleiben, wenn auch nur knapp. Die Waden hatten sich mal kurz bemerkbar gemacht, aber nun passte es wieder. Noch einmal ging es aber leicht hoch, bevor es auf der Straße runter nach Schmiedefeld ging. Da ließ ich es wieder etwas laufen. Bevor es ganz in den Ort runter ging waren 41 km geschafft und nur noch gut ein Kilometer und es sah von der Zeit her gut aus. Ich wusste zwar, dass es gegen Ende nochmals ansteigt, doch ich dachte nicht, dass dies den ganzen 42. Kilometer betreffen würde. Anfangs halfen noch die tollen Anfeuerungsrufe. Dies verpuffte aber weiter oben immer mehr, wobei ich hier zumindest ein paar Plätze aufholen konnte. Es folgte oben dann noch eine größere Schleife um das Gelände und am Ende sollten es auf meiner Uhr sogar 42.32 km sein. Meist hab ich ja etwas weniger, wobei es offiziell zumindest auch 42,26 km sind. Dazu 769 Hm, was meine Uhr auch ungefähr hatte, Strava dann aber doch "nur" 710. Mit der etwas längeren Strecke konnte ich mich zunächst trösten, da ich auf der Uhr 4:30.04 h stehen hatte. Also 5 Sekunden zu langsam. Natürlich war ich auch so glücklich es so gut geschafft zu haben. Es waren ja nicht nur die doch ordentlichen Höhenmeter, ,sondern teils doch anspruchsvolle Passagen und zudem lief ich mit einem Durchschnittspuls von nur 140 und hatte einiges an Luft nach oben. Auch wen ich ja nicht vor hatte voll durchzulaufen, ein Marathon muss man so oder so erst mal durchziehen. Die offizielle Zeit war dann aber prompt 4:29.59 h und somit eine geniale Punktlandung. Die Ergebnisse konnte man gleich online einsehen. 

























Nach meinem Zieleinlauf  musste ich zunächst erst mal ganz schön durchatmen. Dabei hatte ich einen Durchschnittspuls von nur 140. Aber der letzte Anstieg hatte es noch mal in sich und ich wollte ja mein Zeitziel erreichen. Dann holte ich mir die Medaille ab und trug sie nicht ohne Stolz. Natürlich war nun auch notwendig, einiges zu trinken. Ich traf kurze Zeit später auf Anton, der nun auch das Ziel erreicht hatte. Ich ging zur Gepäckwiese und dort packte ich das Shirt aus, das ich mir bestellt hatte, da es nicht nur ein besonders Jubiläum war, sondern das Design zudem richtig schön. Ich holte mir anschließend noch das Köstritzer Schwarzbier ab, das es gratis gab. Es zogen Wilken auf und kurz stürmte es, aber außer ein paar Tropfen kam nichts. Wir hatten echt Wetterglück. Es ging danach runter und zum Bus nach Neuhaus. Da kam ich 15 Minuten vor der Abfahrt des letzten Busses am Bahnhof an. Der letzte Bus fuhr halt schon um 15:55 Uhr. Deshalb blieb ich auch nicht mehr lange in Schmiedefeld. Die letzten knapp 2 km dann zur Pension gewandert und das tat sogar richtig gut. 



























Die Ergebnisse waren ja gleich online und man konnte sich die Urkunde drucken. Ich wurde von den gleich 3207 Teilnehmern 921. Gesamt und 779. von 2199 Männern. In der AK M55 war es Rang 95 von 354.


Am Sonntag ging es dann wieder zurück. Nach einem ausgiebigen Frühstück holte mich Anton Lautner ab, der sogar eh an der Pension vorbei gefahren wäre und fuhr mich netterweise in Nürnberg zum Bahnhof. Von dort diesmal völlig entspannt mit zwei Umstiegen nach Laupheim und ich war so doch wesentlich früher daheim als gedacht und wer weiß wie es sonst wieder gelaufen wäre. Am Rennsteig war es auf jeden Fall wieder ein besonderes Erlebnis und toll wie die Region hinter dieser Veranstaltung steht. 


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