Die letzten Jahre hat es mit einer Teilnahme an diesem Lauf aus terminlichen Gründen nie geklappt und so wollte ich dieses Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Dabei lag der Termin auch wieder nicht günstig, war es doch nach dem Nachtdienst und zudem gestern der Trail-Lauf in Lichtenstein mit 22 km und rund 1200 Höhenmetern rauf und runter. Ich entschloss mich dennoch teilzunehmen und fuhr so nach kurzer Ruhe, nämlich gerade mal eine Stunde, direkt nach dem Nachtdienst die 108 km in einer guten Stunde nach Oberstdorf. Dort parkte ich im Bereich des Kino, nicht weit vom Kurpark (Danke Daniela Richter für die Arbeit als Parkplatz-Scout). Es ging zur Abholung der Startunterlagen im Oberstdorf-Haus. Die Gebühr für den Halbmarathon betrug 21 € und da war immerhin ein Finisher-Shirt und 2 Stunden Aufenthalt in der Oberstdorf-Therme beinhaltet. Ich fand es toll, dass es mal ein Singlet gab, heute vom Wetter her eh passend. Es wird noch ein Lauf über 5 km angeboten und bei dem beträgt die Gebühr 15 €. Dies scheint viel zu sein, aber man muss das Gesamtpaket sehen. Das Wetter meinte es mit Sonne pur und schon 23° C und später 27° C fast schon zu gut, aber jammern möchte ich da nicht und wie es schon Moderator Hannes Nägele mir gegenüber ausdrückte: super Wetter zum Fotografieren. Ich lief nun eine kleine Runde und war gespannt, wie ich die bereits drei Wettkämpfe in dieser Woche, vor allem den gestern, verkraftet hatte. Dabei ging es recht gut, muskulär auf jeden Fall, wenn auch wegen dem fehlenden Schlaf noch etwas zäh. Es sollte heute wie schon gestern ein eher lockerer Genusslauf werden und der Foto sollte möglichst oft zum Einsatz kommen, aber dies ist ja auch bei einem Tempolauf meist der Fall. Einige Bekannte traf ich hier im Allgäu, wo es mich immer wieder gerne hinzieht, natürlich auch, es waren sogar eine ganze Menge, wodurch sich die Fahrt schon gelohnt hat, war ich doch schon länger nicht mehr in der Gegend.
Der Start erfolgte um 10:20 Uhr, allerdings erst mal für die Damen. Den hätte ich vor lauter sprechen fast noch verpasst.
Der Start des Herrenfeldes folgte um 10:35 Uhr und für mich stand der 47. Wettkampf des Jahres und immerhin der 14. in diesem Monat an, womit die Anzahl im April noch um einen übertroffen wurde. Es ging erst mal auf eine Runde durch den Ort, bevor man Oberstdorf an der Skisprungschanze vorbei verließ und nach Süden abbog. Der erste Kilometer war mit 4.44 min recht flott, allerdings ja auch flach. So schnell wollte ich gar nicht laufen, sondern mit einem Schnitt von 5.30 min bis 5.40 min und damit so knapp unter 2 Stunden. Es sollte auch schnell langsamer werden, da der zweite Kilometer gleich gut anstieg. Man lief nun auf Naturwegen, wie die meiste Zeit. Das Fotografieren machte bei dieser herrlichen Strecke mit den tollen Ausblicken bei dem Traumwetter natürlich Spaß und den Foto ließ ich natürlich gleich in der Hand. Mehr als 6 Minuten brauchte ich für den zweiten Kilometer, der aber auch Netto 52 Höhenmeter aufwies. Es sollte aber auch der zweitlangsamste bleiben. Auf dem dritten Kilometer ging es dann auch immer mal wieder runter. Da machte sich leider das rechte Knie etwas bemerkbar und um nichts zu riskieren nahm ich da Tempo raus, die Platzierung spielte heute keine Rolle.
Weiter ging es durch den Wald und recht wellig. Immerhin gab es hier doch Schatten, wobei sich langsam deutlich Durst einstellte. Mir persönlich wäre bei dem Wetter so alle 3 km ein Getränkestand am liebsten gewesen. Immerhin sollte dieser schon nach nicht ganz 5 Kilometer kommen und somit früher als in der Ausschreibung und es waren am Ende auch 4 anstatt 3, was sicher eine absolut notwendige Entscheidung war. Den einen oder anderen Bekannten traf ich auf der Strecke und nicht selten mir fremde Läufer, die meine Seite kannten, Dies freute mich und wurde auch mal mit einem Foto belohnt. Ich konnte nun ein konstantes Tempo laufen und nach 5 Kilometer war ich 27.05 min unterwegs und das war nicht schlecht angesichts der Steigung und es macht in der tollen Landschaft total Spaß, auch wenn ich nicht abstreiten kann, dass es auch anstrengte. So ganz langsam war das Tempo ja auch nicht. Man lief nun auch mal einige Zeit ein Asphaltsträßchen nach oben. Nun lief man den Bergen entgegen und der Ausblick nach vorne war einfach nur fantastisch.
Es ging weiter an einem tollen kleinen See, dem Christlessee, vorbei. Nach einem eher flachen Kilometer ging es auf den Kilometern 8 und 9 tendenziell wider nach oben. Schön war die Anfeuerung durch die vielen Helfer und Streckenposten, aber auch Zuschauer oder Wanderer. In der Zwischenzeit wurden auch die ersten Damen eingeholt. Da traf ich auch auf Bekannte. So wurde es irgendwie nicht langweilig, weder auf der Strecke noch daneben, bei der herrlichen Landschaft, an der ich mich kaum satt sehen konnte. Zuletzt lief man wiederauf Asphalt. Ein klein wenig Sorgen machte mit das rechte Knie ja schon und es war noch ein gutes Stück. Auch die Oberschenkel wurden nach dem Lauf gestern etwas schwer. Nun kamen die Läufer von der Wendestelle entgegen und das sorgte hier, wo es keinen Schatten gab. für Abwechslung. Vor allem die Suche nach Bekannten.
Endlich wieder etwas zum Trinken, kurz nach Kilometer 9, wobei die Kilometerangaben etwas willkürlich waren und manchmal mit meiner Uhr überein stimmten, dass jedoch wieder deutlich abwichen. Das Trinken tat richtig gut und nun die Wende und es ging den nachfolgenden Teilnehmern entgegen. Endlich ging es wieder in den Wald und der Schatten tat gut. Die Kilometer 11 und 12 gingen auf meist schmalen Pfaden tendenziell nach unten. Das war für mich nicht so gut. Nach 10 Kilometern hatte ich eine Zeit von 55.05 min, also eine Punktlandung mit dem Schnitt von 5.30 min/km.
Es ging auf einen schmalen Pfad und dann auf einem breiteren Naturweg recht wellig weiter. Für den einen oder anderen Austausch war durchaus auch Zeit. Hier war man leider meist in der prallen Sonne. Immer wenn es rauf ging oder flach war konnte ich Boden gut machen und es fühlte sich noch erstaunlich gut an. Nach 14 Kilometer und damit zwei Drittel war ich ca. 1:16 h unterwegs. Da lief ich weiter schön gleichmäßig. Endlich dann der dritte Getränkestand, den ich schon herbeigesehnt hatte und hoffentlich nicht der letzte. Es ging nun nach rechts weg und an einem Bachlauf entlang. Die beiden letzten Kilometer knapp über 5 Minuten wurde es jetzt noch leicht ansteigend etwas langsamer.
Nun waren also 15 km geschafft.und nach ca. 15,5 km sollte noch ein, wie gesagt wurde, fieser Anstieg folgen. Es wurde nicht zu viel versprochen, wobei ich mich sogar freute, war es für mich trotz der Anstrengung angenehmer bergauf zu laufen. Dies wirkte sich auch aus und obwohl der 16. Kilometer der langsamste wurde, holte ich Platz um Platz aus. Viele mussten nun gehen, während ich gleichmäßig durchlief. Die Landschaft hier war auch genial, wobei ich natürlich dennoch froh war, als man endlich oben war und dort gab es noch einen Getränkestand. Nun ging es auf einer asphaltierten Straße weiter und zum Glück nicht so stark nach unten.
Es kam der letzte Abschnitt und es waren noch knapp 3 Kilometer ins Ziel. Einige hatten mich nun wieder überholt, aber die Kilometer 18, 19 und 20 waren mit 5.03 min, 5.01 min und 4.59 min mit die schnellsten und so sah es zeitlich super aus. Nun schmerzte es auch nicht mehr, außer wenn es mal ganz steil runter ging, wir auf einem Kiesweg. Ich war dann doch froh als man in Oberstdorf war und nun ging es flach weiter und ich ließ es laufen, machte noch etliche Plätze gut und mit 4.21 min war der letzte Kilometer der klar schnellste. Damit wie fast immer die letze Zeit hinten raus zugelegt, wobei ich ja zuvor nicht so schnell lief. Dennoch war ich nach der ganzen Vorbelastung und der Hitze total froh in einer Zeit von 1:50.49,5 h ins Ziel gekommen zu sein. Hätte ich bergab etwas mehr riskiert, wäre es sicher unter 1:50 h gegangen, aber so fühlte sich alles relativ gut an. Ich wurde in der Gesamtwertung 163. von 436, 136. von 322 Männer und in der AK M50 22. von 58. Das ließ sich durchaus sehen und abavent sorgte wieder für eine schnelle Ergebnisauswertung. Den Sieg holte sich übrigens wie vor einer Woche in Würzburg. wo ich auch am Start war (natürlich einiges schneller) Stephan Thurner vor meinen guten Bekannten Edwin Singer und Daniel Jochum,tolle Leistung. Die Strecke wies übrigens immerhin 429 Höhenmeter auf, war allerdings auch etwas kürzer als die übliche Halbmarathon-Distanz.
Nach meinem Zieleinlauf musste ich erst mal meinen Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Danach war Zeit für das eine oder andere Gespräch. Ich hatte sicher einiges auf mich genommen, aber es hatte sich für diese tolle Veranstaltung in traumhafter Gegend absolut gelohnt. Es war aber auch eine Grenzerfahrung und nun auch mal 2 - 3 Tage Pause und die nächsten beidem Wochenenden jeweils nur ein Wettkampf.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 552 Teilnehmer, davon 436 beim Halbmarathon und 116 über 5 km.
Halbmarathon Männer: Stephan Thurner (AUT, Baumeister C. Thurner Running Team, 1:15.39,5 h) vor Edwin Singer (Sportbuck.com, 1:16.29,9 h) und Daniel Jochum (Tri-Team Kleinwalsertal, 1:18.47,2 h).
Halbmarathon Frauen: Andrea Weber (AUT, Baumeister C. Thurner Running Team, 1:30.33,7 h) vor Bettina Sattler (LG Zusam, 1:35.38,0 h) und Alexandra Hagspiel (Allgäu Outlet Raceteam,, 1:38.18,6 h).
5 km Männer: Elias Egger (Laufsport Saukel b_faster, 17.45,5 min) vor Simon Scherer (LG Reischenau-Zusamtal, 17.45,8 min) und Tobias Prater (Laufsport Saukel b_faster, 18.28,2 min).
5 km Frauen: Katharina Körner (SSV Wilpoldsried, 21.38,2 min) vor Natalie Rauh (Wir laufen ..., 21.41,8 min) und Jasmin Körner (SSV Wilpoldsried, 21.45,5 min).
Ergebnisse: http://abavent.de/anmeldeservice/gebirgstaelerlauf2017/ergebnisse
Veranstalter. http://www.gebirgstaelerlauf.de/
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