Samstag, 14. Juli 2018

5. Maintal Ultra Trail in Veitshöchheim am 14.07.2018

Auch bei der fünften Auflage dieser tollen Veranstaltung durfte ich nicht fehlen und wie im letzten Jahr fand sie wieder im Juli statt. Dabei stand ein erneuter Start ganz schön auf der Kippe. Ich brauchte wieder im Spätdienst Urlaub und die Situation wird dabei immer schwieriger, aber am Ende klappte es. Dann zog ich mir aber am letzten Sonntag bei den dennoch erfolgreichen Rennen in Metzingen beim Ermstalmarathon am linken Oberschenkel eine Verletzung zu und nach einer lockeren Runde von 2,5 km am Montag gab es erst am Donnerstag wieder eine etwas größere Wanderung. Am Freitag noch mal gut 3 km und es war zwar ein Ziehen zu spüren, aber kein Schmerz. So fuhr ich nun die 240 km in 2:05 Stunden nach Veitshöchheim und parkte diesmal an der Zufahrtstraße Richtung Sportgelände, weil doch deutlich mehr los war. Es lief schon mal gut und trotz einer kurzen Nacht mit Aufstehen um 5 Uhr fühlte ich mich gut. Diesmal gab es bereits 559 Voranmeldungen, weil beim Ultra über 64 km die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden. Ein toller Erfolg für die noch junge Veranstaltung um Organisator Thomas Gumpert. In der Garage neben dem Sportheim holte ich meine Startnummer, die auf der Rückseite wieder den Transponder für die Zeitnahme aufwies. Ich hatte wie im letzen Jahr, als die Strecke erstmals im Angebot war, für die 13 km gemeldet. Alles andere wäre nun eh nicht möglich gewesen. Die Startgebühren betrugen bis beim Ultra 40 €, beim T30 waren es 30 € und beim T13 schließlich 15 €, wobei es bei den langen Strecken eine Staffelung gab und die Gebühren bei späterer Meldung stiegen. Das Wetter meinte es wieder gut und bei 22° C war es leicht bewölkt und vor allem wieder trocken.













Nun schaute ich zum Start und Ziel und hatte schon schnell die ersten Bekannten ausgemacht. Da ich inzwischen doch öfters nach Franken komme, kenne ich dort inzwischen recht viele und durch die Meisterschaften kamen da auch einige aus meiner Gegend dazu. Das Gepäck konnte man wieder in einem Zelt abgeben.








Der Ultratrail war schon um 7 Uhr gestartet worden und nun folgte um 09:00 Uhr der Start zum T 30. Es gab davor noch eine kurze Besprechung und dann wurde das Feld losgeschickt.

































Noch hatte ich etwas Zeit bis zu meinem Start und um 9:10 Uhr erst mal eine Rennbespechung. Ich wärmte mich diesmal auf dem Sportplatz nebenan auf und das nur 2 km. Dabei spürte cih noch ein leichtes Ziehen im Oberschenkel, aber es fühlte sich nah dem Aufwärmen gar nicht so schlecht an und ich hatte ja das Ganze gut behandelt, ohne Chemie versteht sich. Nun noch etwas dehnen und es sollte gehen. Als Pflichtausrüstung war bei der Kurzstrecke lediglich ein Mobiltelefon vorgeschrieben, was ja auch absolut ausreichend ist.








Der Start zum T13 erfolgte um 09:30 Uhr und es war bei mir in diesem Jahr bereits der 75. Wettkampf und ich hoffte, dass es seit der letzten und erst zweiten Aufgabe bei einem Rennen am 18.05.2014 auch der 475. Wettkampf in Folge wird, bei dem ich das Rennen anmelde und auch beende. Diesmal stand es doch etwas auf der Kippe. In diesem Monat übrigens alleine schon der 10. Wettkampf. Schon im letzten Jahr war ich wegen einer noch nicht ganz abgeklungenen Verletzung am linken Fuß im Vorfeld nicht ganz fit, beim Rennen passte es aber. Die damalige Zeit von 1:01.21 h stellte ich mal hinten an, zumal es da doch etwas kühler war. So mit 1:05 h wäre ich sicher zufrieden gewesen. Ich musste mir auch beim vierten Anlauf keine Gedanken um den AK-Sieg machen, war doch wieder der Vorjahres-Gesamtzweite Carsten Schmidt am Start. Irgendwie spürte ich am Start so richtig ein Kribbeln, es könnte durchaus was gehen. Es ging dann los und Carsten stürmte gleich nach vorne und ich hinter ihm. So ging es vom Sportgelände am Waldrand entlang und dann etwas steiler runter auf einem Feldweg weiter. Carsten war schon enteilt und ein weiterer, junger Läufer an mir vorbei. Das war es aber erst mal und eine Gruppe konnte ich auf Abstand halten, als es leicht anstieg und dann links weg und das einzige Stück Asphalt folgte. Zunächst etwas steiler runter und der Oberschenkel fühlte sich gut an, trotz dem Wechsel von bergauf und bergab und dem anfangs eher harten Untergrund und mit 4.13 min und 4.21 min doch recht flott. Nun rechts weg und ich dachte wieder den Pfad am Zaun hoch, begriff dann aber, dass es diesmal die Straße hoch ging, die man am Schluss runter läuft. Hätte ich die Strecke nicht gekannt, hätte ich da wohl nicht viel gedacht und wäre gleich die Straße hoch. Die Strecke war übrigens durchgehend gut markiert, ausgeschildert und mit Bändel versehen. Es lief nun bergauf erstaunlich locker, Linsk weg kam man über einen Spielplatz in den Wald und nun folgte ein langes, sogar sehr langes Stück auf Pfaden im Wald. Es war dort etwas schattig und bis auf ein paar Wurzeln doch leicht zu laufen. Den dritten Kilometer absolvierte ich in 5.32 min und damit doch schneller als letztes Mal. Es war immerhin der mit den zweitmeisten Netto-Höhenmetern. Auf dem Waldboden fühlte sich der Oberschenkel auch gut an und meine Inov-8 Trail Talon 250 trugen mich trotz der einen oder anderen leichten Blessur an den Füßen traumhaft über den Kurs. Das war heute einfach nur Klasse! Es hatte mich nun noch ein junger Läufer überholt und ich war auf dem vierten Gesamtrang. Ich konnte nicht lange direkt folgen, sah ihn dann aber sehr lange noch vor mir. Auch bergab ließ ich es nun laufen. Da es doch sehr trocken war, bereitete der Untergrund keine Probleme. 23.39 min war meine Zeit nach 5 Kilometer und das war schon mal ein super Auftakt. Da war ich auch deutlich schneller gestartet und doch konnte es plötzlich aus sein. So eine gewisse Unsicherheit bestand natürlich. Nun konnte man nach links kurz den Main erblicken. Dieses mal hatte ich den Foto zwar wieder dabei, wollte mich aber voll auf mich konzentrieren. Es war heute extrem wichtig auf den Körper zu hören. Auch wenn es warm war, hatte ich absolut keinen Durst, schon während der Anfahrt und noch zeitig vor dem Start genügend getrunken. Es kam der steile Anstieg und hier auch über Wurzeln. Noch nie kam ich dorr so schnell hoch wie heute und das spürte ich oben eine Weile, zumal es da weiterhin permanent leicht anstieg. Ich kam aber wieder in Tritt und hinten war niemand zu sehen. Da puschte mich der momentane vierte Gesamtplatz. Von wegen undankbarer vierter Rang, das wäre genial und mein bestes Gesamtergebnis bei einem Trail. Zudem kann man nie wissen was vorne passiert, auch wenn ich natürlich niemand wünsche, dass es Probleme gibt. Man kam auf einen breiten Forstweg und leicht bergauf ging es am Abzweig der langen Strecken geradeaus weiter. Nach 7,7 km kam wieder der Getränkestand und hier wurden Becher mit Wasser gereicht und zwei Schluck reichten, ich nahm es eher vorsichtshalber. Meinen Vordermann hatte ich nicht mehr gesehen und nur ein kurzes Stück außerhalb vom Wald und dann bei der Tafel die noch 5 Kilometer anzeigt, wieder auf einen Pfad. Der ganz überwiegende Teil der kurzen Strecke verläuft im Wald und fast nur auf Pfaden. Nun ging es tendenziell nach unten und ich war erstaunt, wie ich es laufen lassen konnte. Nun fühlte sich sogar der Oberschenkel gut an. Nachdem ich zuletzt zum Vorjahr Zeit verlor, war der zehnte Kilometer mit 4.18 min einer der schnellsten, ja sogar der zweitschnellste. Es lief nun und der gute Platz spornte mich zusätzlich an und ich wollte ihn nicht noch auf den letzen drei Kilometer abgeben. Die Zeit nach 10 Kilometer betrug 48.29 min. Das hätte ich heute echt nicht erwartet und es passte weiter. Man kam wieder auf die asphaltierte Straße und nun wusste ich, dass das Ziel greifbar nahe war. Da lief es auch bergauf gut und noch Glück, dass gerade auf dem freien Feld Richtung Wald eine Wolke da war. Auf dem letzten Stück ließ ich es nochmal laufen, sah plötzlich, dass ich sogar schneller als letztes Jahr sein konnte und trotz 100 m mehr schaffte ich dies in 1:01.12 h um 9 Sekunden. Ich wurde Gesamtvierter und es fühlte sich wie ein Sieg an und auch der 2. Platz in der AK M50, dem 51. Podestplatz in diesem Jahr. Ich war einfach nur glücklich das kaum erwartete, nur vage erhoffte, wahr gemacht zu haben. Hätte mir das einer am Montag gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklärt.











Nach meinem Zieleinlauf erfuhr ich, dass Carsten Schmidt klar gewonnen hat und es gab wieder eine tolle Medaille. Nun kam auch der Foto zum Einsatz. Vor allem ging es zur Zielverpflegung, wo es neben den Getränken wie alkoholfreies Bier, Cola, Apfelschorle und Wasser, verschiedenes Obst gab. Da vor allem leckere Trauben. Aber vor allem den gigantischen Streuselkuchen, auf den ich mich seit 2015 immer wieder freue (gell Sebastian Leukefeld, da kommen Erinnerungen hoch). Natürlich machte ich noch Bilder von weiteren Zieleinläufen.


































Nun kam der Sieger des T 30.Es war mit Sebastian Kraus ein Bekannter und ihm folgte Markus Rotter. Besonders freute mich der dritte Platz von Sebastian Leukefeld und da war sicher das blöde Rennen von 2015 vergessen. Bei den Damen Carola Dörries, eine weitere gute Bekannte, Zweite hinter Suse Hagelauer. Da machte nun auch das Fotografieren Spaß und dazwischen musste ich doch einiges trinken, wurde es nun doch immer wärmer und die Sonne war voll durchgekommen. Das würde vor allem für die Ultra-Läufer hart werden.



























Ich wartete noch auf die ersten Teilnehmer des Ultra und damit der Deutschen Meisterschaft. Da waren ja auch einige Bekannte dabei. Den Sieger hatte ich schon erahnt, aber was Moritz auf der Heide da zeigte war Wahnsinn. Er siegte in einer fantastischen Zeit für die 64,5 km mit 1700 Hm von 4.47.59 h. Es folgten noch einige Bekannte, so auch Matthias Krah, den ich zuletzt bei seinem tollen Sieg in Innsbruck traf, wo es für mich ein so tolles Ergebnis gab. Bei den Damen siegte Pia Winkelblech (ganz stark!) und es durfte auch Birgit Fauser nicht fehlen, die Gesamtdritte wurde.





























































Endlich dann die Siegerehrung, die sich wegen ein paar Computerproblemen um knapp eine Stunde verzögert hatte. Es war auch als Vierter ein tolles Gefühl, daran teilzunehmen. Als ich ging überlegte ich noch, wer von meinen Bekannten noch unterwegs sein könnte und dachte an Christoph Köhler aus Würzburg und prompt kam er noch Richtung Ziel, als ich bereits ging. Die Rückfahrt war zum Glück auch völlig entspannt und der Oberschenkel fühlt sich auch abends noch besser an als vor dem Rennen.
























Die Strecke: (T13)




Insgesamt waren es 511 Teilnehmer, dabei 258 beim Ultra über 64 km, 167 beim T30 und 86 beim T13.

Ultratrail 64 km Männer: Moritz auf der Heide (LAZ Puma Rhein-Sieg, 4:47.57 h) vor Alexander Dautel (4.54.55 h) und Frank Merrbach (beide LG Nord Berlin Ultrateam, 4:58.53 h).

Ultratrail 64 km Frauen: Pia Winkelblech (Landau Running Company, 6:09.43 h) vor Annette Müller (LG Nord Berlin Ultrateam, 6:12.43 h) und Birgit Fauser (LG Bad Waldseer Lauffieber, 6:18.14 h).

T30 Männer: Sebastian Kraus (LG Stadtwerke München, 2:14.10 h) vor Markus Rotter (TSV Bad Endorf / skinfit Crew, 2:17.44 h) und Sebastian Leukefeld (www.natuerlicher-erfolg.de, 2:21.07 h).

T30 Frauen: Suse Hagelauer (SG Randersacker, 2:31.20 h) vor Carola Dörries (LG Stadtwerke München, 2:38.45 h) und Sarah Overington (TuS Griesheim, 2:41.06 h).

T13 Männer: Carsten Schmidt (LG Hassberge, 53.00 min) vor Moritz Reinhard (Laufteam Volkert, 56.58 min) und Luca Eckert (56.58 min). 4. Peter Steiner (VfB Gutenzell / Sport Sohn Laufteam, 1:01.12 h).

T13 Frauen: Silvia Duro (Fit Mamas, 1:03.02 h) vor Sonja Hohlfeld (LAZ Kreis Würzburg, 1:05.42 h) und Kelly-Anne Knapp (1:08.23 h).

Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/78876/results?lang=de

Veranstalter: https://www.mtut.de/

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