Nach gut einem Monat, der letzte Lauf war am 08.06., ging es auf diesem Weg endlich weiter. Ich hatte am Montag den Früh- und Nachtdienst Urlaub genommen und so passte es als Wochenauftakt. Auch hier kannte ich einige Abschnitte der Strecke, hatte aber auch Neues vor mir.
Die Anfahrt nach Hütten erfolgte mit der Bahn. Von Laupheim über Ulm ging es dann mit der urigen Schwäbische Alb-Bahn nach Hütten. Der Schaffner kannte mich noch vom letzten Mal und ich musste nicht mal das Ticket zeigen. Die Ankunft war pünktlich um 10:01 Uhr. Da hatte es bereits 26° C und war vor allem sehr schwül. Noch auf der Anfahrt zum Bahnhof hatte es gewittert. Nun aber nur noch wenige Wolken.
In Hütten war ich ja schon oft und dort ging es vom Bahnhof die rund 300 m ins Ort und dann links weg und zur Schmiech. Dort dann ein Stück im Schmiechtal entlang, wo ich schon oft lief. Auf dem HW 7 dann aber den Abzweig nach rechts durch das Tiefental. Anfangs ging es noch kurz über einen Wiesenweg und dann über einen gut zu laufenden Forstweg und dabei immer ansteigend. Es lief recht gut. Es war eine richtig schöner Abschnitt.
Nach gut 4 km ging es am Waldrand weiter und ich war auf der Hochebene. Es ging am Wasserturm Ennahofen vorbei. Hier nun kein Schatten mehr und die Hitze schlug voll durch. Am dortigen Galgenberg eine schöne Aussicht auf die Umgebung. Danach runter zum Wanderheim Farrenstall und es war schön dort mal Rinder mit ihren Kälbern zusammen auf der Weide zu sehen. Ich lag noch super in der Zeit.
Vom Wanderheim ging es steil hoch nach Weilersteußlingen und dort erkannte ich, dass ich da mal von der anderen Seite herkam, als ich von Allmendingen aus eine Runde lief. Aus dem Ort raus ging es runter Richtung Wald und auch hier eine tolle Aussicht. Es ging an einem kleinen Weher vorbei und im Wald endlich mal kein Asphaltuntergund. Ich lief mit meinen Puma, was auf der wenig traillastigen Strecke sicher die richtige Entscheidung war. Im Wald dann ein Pfad, anfangssteil hoch. Hier trennte sich der bekannte Weg und es ging zunächst am Waldrand weiter. Leider gab es hier eine nicht eindeutige Markierung und ich lief ein Stück zu weit und musste wieder umdrehen. Der folgende elfte Kilometer wieder runter und ich konnte gleich Tempo machen.
Es ging durch den kleinen Ort Briel und hier merkte ich an den Anstiegen schon, dass es wohl noch zäh wird. In Briel links weg und runter ins Brieltal durch den Wald. Auf der Talsohle angekommen rechts weg und dort auf der anderen Seite gleich die Höhle Kätheren Küche. Es führt ein Pfad die wenigen Meter hoch. Hier wohnte um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eine Katharina, nach der die Höhle benannt wurde. Es ging im Tal weiter und am Maiersbrünnele machte ich nach rund 14 km eine erste Rast. Dies war auch notwendig und vielleicht auch etwas spät.
Es ging jetzt auf einem Feldweg weiter Richtung Altsteußlingen und dort endet auch die siebte Etappe-
Ich hängte wieder die nächste, in diesem Fall die achte, Etappe an. Es ging durch den kleinen Ort und danach stieg es zum Wald an. Am Waldrand noch ein lohnender Blick zurück. Danach ging es lange Zeit im Wald weiter. So zumindest ein angenehmer Untergrund und ab und zu auch Schatten. Eine erste Salztablette nahm ich auch, Durch die Schwüle und die nun annähernd 30° C schwitzte ich ganz schön. An den Anstiegen war es nun richtig hart.
Weiter ging es dann am Waldrand entlang zum Landgericht. Dort, in der prallen Sonne, ging nicht mehr viel und ich musste ab und zu schon gehen. Am Landgericht machte ich dann die zweite Pause. Hier gab es ab dem Jahr 1208 eine Gerichtsstätte der Grafen von Wartstein.
Nun ging es weiter nach Mundingen und dort am Ortsrand vorbei. Nach dem Ort dann steil runter in Richtung in Richtung Tiefental (Täler mit dem Namen scheint es echt oft zu geben). Nun lief es sogar wieder einigermaßen gut.
Die kurze Strecke durch das Tiefental mit dem rauschenden Wasser und dem Schatten tat gut. Am Ausgang des Tales ging es nach links und es folgte für die nächsten drei Kilometer das wildromantische Wolfstal. Hier war ich schon oft und es geht immer leicht abwärts. An dem Tag ging aber nichts mehr. Anstatt Schatten war es hier nur extrem schwül und ich musste immer wider kurze Gehpausen einlegen. Ich erreichte das Große Lautertal.
Nach der kleinen Brücke ging es einen guten Kilometer hinauf zum Hochberg. Dort kam ich vollends an meine Grenze, hatte so etwas bei einem Training noch nie erlebt. Immerhin ein paar leckere Waldhimbeeren, viel besser als die kultivierte Version. Dazu sah ich noch ein Reh, nachdem schon hinter Weilersteußlingen ein Kitz vor mir aus dem Wald kam und schnell wieder verschwand. Es geht teils steil nach oben und der 30. Kilometer wies immerhin eine Steigung von 104 m auf. So langsam ging ich aber noch nie dort hoch, eher kroch ich.
Ich war froh endlich auf dem Hochberg angekommen zu sein. Allerdings verrann die scheinbar noch genügende Zeit und der Zug um 14:59 Uhr war weg. Das würde bei der spärlichen Verbindung ein Problem werden. Dafür mal wieder eine Pause und die aufkommenden Krämpfe gingen auch wieder weg, Der Ausblick auf Obermarchtal und den Bussen ist dafür fantastisch.
Es ging nun über Feld-, Wiesen- und Asphaltwege vom Hochberg runter in Richtung Obermarchtal / Rechtenstein. Dabei immer wieder herrliche Ausblicke auf die Umgebung. Davon stammt auch das Titelbild und es zeigt neben Obermarchtal und dem Kloster noch den Bussen, der auf dem nächsten Teil zu Beginn der zehnten Etappe, also der zweiten Hälfte der Tagestour, auf dem Weg liegt. Es folge ein kurzer Weg durch den Wald zum Brühlhof und von dort dann über den Bahnübergang zu den Donauwiesen. Es fiel schwer und auf dem letzten Kilometer an der Donau und Bahnlinie entlang nach Rechtenstein nur noch schnelles Gehen. Dafür ein schöner Blick auf die Donau. Ich hatte nach 33,8 km mit 690 Hm Rechtenstein erreicht und, nachdem es erst nach einem Schnitt deutlich unter 7 Minuten aussah (sogar noch vor dem Anstieg zum Hochberg knapp 6.50 min/km). am Ende nur 7.17 min/km.
In Rechtenstein gab es rund 100 m nach dem Bahnhof ein Selbstbedienungsladen und dort erst mal eine etwas längere Pause bei kühlen Getränken.
Die Frage war, wie es nun weitergehen sollte und die Verbindungen waren so schlecht, dass ich die gut 2 km nach Obermarchtal mit seinem schönen, über der Donau thronenden, Kloster wanderte und dort nach ewig langer Zeit an der B 311 als Anhalter mein Glück suchte. Es hielt recht schnell ein älterer Herr, der auf dem Weg nach Ulm zurück von der Arbeit war und sogar anbot, mich nach Laupheim zu fahren. Das konnte ich nicht annehmen und Ulm war völlig ok. Vor Erbach dann aber die Idee, dass ich ja von dort fahren könnte und prompt war ich um 17:13 Uhr zwei Minuten vor Abfahrt der RS 21 nach Laupheim am Bahnhof. Das passte noch perfekt. Immerhin hatte ich zum Wochenauftakt fast so viele Kilometer wie letzte Woche. Da waren es nur 40,03 und zudem nur 365 Hm. Ich war ganz schön fertig und am Ende am Dienstag bei der großen Hitze doch noch einen vierten lauffreien Tag im Juli.
Die Strecke:
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