Mittwoch, 5. Juli 2023

23. Int. Nebelhorn-Berglauf in Oberstdorf am 02.07.2023

Es sollte in diesem Jahr, wenn mein Geburtstag schon mal wieder auf einen Sonntag fällt, ein besonderer Lauf sein. Letztes Jahr hatte meine Tochter ja einen persönlichen Lauf für mich absolviert, was eine tolle Überraschung war. In diesem Jahr sollte es erstmals zum Nebelhorn-Berglauf gehen. Im Training war ich schon einige Male in der Gegend, aber noch nie bei diesem Berglauf. Die Streckenführung war neu, aber die alte kannte ich ja auch höchstens vom Training. Die Startgebühr betrug zunächst 25 € und in einer zweiten Stufe dann 30 €. 


Nachdem ich mit dem Auto zum Bahnhof nach Memmingen fuhr, ging es von dort mit dem Regionalexpress nach Oberstdorf. Dabei stieg in Kempten mit Jörg Schreiber ein guter Bekannter zu und so war es bei bester Unterhaltung eine kurzweilige Fahrt. Vom Bahnhof war es nur rund ein Kilometer bis zur Talstation der Nebelhornbahn. Dort gab es die Startnummer mit dem Transponder zur Zeitnahme auf der Rückseite und dazu noch eine kleine Beigabe. Ich konnte recht viele Bekannte treffen und es gab einen regen Austausch. Leider hatte sich das Wetter je näher wie nach Oberstdorf kamen verschlechtert. Die 14° C waren ja an sich super, aber leider regnete es immer wieder. 

















Der Start zum Berglauf erfolgte um 9:30 Uhr und die Strecke war offiziell mit 9,5 km und 1420 Hm angegeben. Ich lief ganz in kurz und dazu meine leichten Inov-8 Trailschuhe. Es ging zunächst mal auf Asphalt los und um die Bahnstation herum und anfangs noch flach. Dann stieg es immer mehr an. Ich hatte an dem Tag auf ein Aufwärmen verzichtet. Nach den drei Wettkämpfen in den letzten beiden Tagen, die ja auch erfolgreich verliefen, war nur das Ankommen das Ziel und möglichst unter 2 Stunden. Es ging nun über einen gekiesten Weg und man lief auf die Sprungschanzen zu und dort dann ein größerer Anstieg. Die ersten beiden Kilometer liefen sogar relativ flott und langsam kam ich ins Rennen. Leider war das Wetter so, dass ich bei dem Regen nicht groß ans Fotografieren denken konnte. Das machte einfach keinen Sinn. So nur ein paar wenige Eindrücke on unterwegs. Es ging nun im Faltenbachtobel hoch. Dort mal auf einem Pfad mit einigen Felsen und Wurzeln. Da merkte ich dann doch die Belastung der letzten Tage. Der dritte Kilometer hatte allerdings auch gleich einen Anstieg von 172 m. Danach wurde es zur Seealpe wieder nicht ganz so steil, aber doch ging es noch ordentlich hoch. Nun aber auf einem breiteren Weg. Nur wenige Meter davon auf Asphalt. Noch blieb ich im Schnitt gut unter 10 min/km, aber der richtig harte Abschnitt folgte ja noch. 














Es ging an der Seealpe vorbei, wo ich schon einige Male einkehrte. Heute natürlich nicht und auch die erste Getränkestation die es dort an der Station der Nebelhornbahn gab ließ ich rechts liegen. Es ging dort nach links weg und auf einem Pfad weiter. Dieser Abschnitt war neu. Es kam da prompt mal ein etwas flacherer Abschnitt und ich konnte es gleich wieder etwas laufen lassen. Den fünften Kilometer so nochmal unter 10 Minuten. Dann sogar mal ein kurzes Stück runter. Ich ließ es auch dort laufen und alles andere danach würde sich zeigen. Dann folgte der extrem steile Anstieg. So kam der sechste Kilometer dennoch auf 99 m Nettoanstieg. Die nächsten beiden Kilometer, meist auf einem asphaltierten Weg, hoch zur Bergstation Höfatsblick, haben es in sich und sind einfach nur brutal. Da merkte ich auch deutlich, dass ich an meine Grenzen gekommen bin, Ab und zu gab es noch einen kurzen Austausch mit anderen Mitstreitern oder auch mal mit welchen der wenigen Wanderer. Die Kilometer 7 und 8 haben einen  Anstieg von 233 bzw 206 m. Das sagt schon einiges. Ich hatte manchmal das Gefühl fast zu stehen. Das war jetzt ein ganz schöner Kampf. Immerhin konnte ich dennoch einen Mitstreiter distanzieren. Es gab hier noch eine Getränkestation und ich nahm einen Becher Iso. Die Aussicht war leider gleich Null. Es gab hier oben noch einzelne kleine Schneefelder. Der Wind nahm hier deutlich zu und es war verdammt drisch und dort oben nur noch 5° C. Endlich kam zumindest die Bergstation Höfatsblick in Sicht. Dort, nach gut 8 km, gab es nochmal eine Getränkestation und ich nahm einen Becher Cola. Hier hatte ich zu zwei Läufern aufgeschlossen. Einer konnte dann nicht ganz mithalten und ich lief nun lange mit einem vom Sparda-Team Rechberghausen. Ich war noch bestens in der Zeit. Dann kam aber eine Markierung "noch ein Kilometer" und da hatte ich bereits fast neun Kilometer auf der Uhr. Es ging nun auf einem gekiesten Pfad hoch und die Sicht zum Gipfel praktisch nicht vorhanden. So war es schwer einzuschätzen, wie weit es noch ist. Als die Uhr 9,5 km zeigte war ich exakt 1:51,00 h unterwegs. Es sollte aber noch ein gutes Stück sein. Nun war es wieder ein einziger Kampf, der Wind eiskalt und stark. Am Ende noch ein felsiger Pfad und dann endlich die letzten Meter zum Ziel, das ich nach 9,89 km mit 1385 Hm nach 1:57.49 h erreichte (auf der Uhr 8 Sekunden weniger). Das passte ja noch und diesmal war die Platzierung völlig egal. Man wurde von Organisator Axel Reusch begrüßt, der die schöne Medaille überreichte. Ich war nun glücklich diesen doch besonderen Geburtstagslauf, meinen 46. Wettkampf in diesem Jahr, erfolgreich ins Ziel gebracht zu haben. Es gab von Axel. Mitorganisator Hans-Peter Jokschat und den Helfern der Zielverpflegung ein kurzes Ständchen. Dann erst mal was Trinken und etwas Obst. 
















Nach dem Zieleinlauf ging es dann nach ein paar Bildern in die Gaststätte der Gipfelstation, um mich etwas aufzuwärmen. Normal hat man hier auf 2224 m eine geniale Aussicht, nicht aber an diesem Tag. Es ging danach mit der Bahn zur Bergstation Höfatsblick. Bei gutem Wetter wäre ich noch eine kleine Runde gelaufen. So holte ich aber schnell mein Gepäck und zog mich um. 









Es ging dann doch zeitig mit der Nebelhornbahn nach unten. Die Fahrt war ja im Startgeld enthalten. Wieder in Oberstdorf angekommen war es dort nicht nur trocken, sondern inzwischen auch angenehm warm. Es war auf jeden Fall mal wieder eine von Axel hervorragend organisierte Veranstaltung. Die Rückreise war völlig entspannt, auch wenn es bis Memmingen einige Minuten Verspätung waren. Daheim wartete dann leckerer Kuchen und eine kleine Feier im engsten Kreis. 







Insgesamt waren es 255 Teilnehmer.



Die Strecke:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen