Samstag, 15. Juni 2019

4. Montafon Totale Trail in Schruns / AUT am 15.06.2019

Bei meiner Teilnahme 2017, da übrigens nach einer Ummeldung auch beim Berglauf, war ich schon begeistert. Im letzten Jahr passte der Termin dann leider nicht, aber anders in diesem. Wobei passen eher relativ ist, musste ich doch den Nachtdienst arbeiten und darauf hoffen, dass ich etwas früher gehen konnte. Dies klappte dann auch um kurz vor 4 Uhr und so fuhr ich nach nur 3 Stunden Schlaf die 171 km in 1:50 Stunde nach Sankt Gallenkirch zur Talstation der Valisera Bahn. Dort gab es auch genug Parkplätze. Die Läufe über 47 km mit 4200 Hm sowie 33 km und 3300 Hm wurden bereits um 7 Uhr in Schruns gestartet. Ich holte meine Startnummer und es gab wieder ein tolles Funktions-Shirt und einige Sponsorengaben dazu. Die Startgebühr für den Berglauf über 10 km und 1200 Hm betrug je nach Zeitpunkt 20 €, 25 €, 30 € oder 35 €. Bei den langen Strecken waren es zunächst 35 € und dann ebenfalls jeweils 5 € mehr. Es wurden auch drei Nachwuchsläufe für je 10 € angeboten. Das Wetter meinte es bei 21° C und heiterer Witterung richtig gut. Ein paar Bekannte waren auch in der Liste der insgesamt 271 Voranmelder. Dabei hauptsächlich auf den langen Strecken. Ein paar Bekannte von der LG Welfen traf ich aber schnell und wurde noch von Mitorganisator Dieter Reis herzlich begrüßt.












Es kamen nun die ersten Läufer der langen Strecken an der Talstation vorbei, wo es eine Verpflegungsstation gab. Da waren prompt ein paar Bekannte darunter. Das Gepäck mit Wechselkleidung und Duschsachen konnte man für den Transport zum Ziel abgeben.

















Es ging nun für mich ans Aufwärmen. So fühlte ich mich ganz gut. Gestern lief es bei einem kurzen, aber hügeligen Lauf, erstaunlich gut und meine Formkurve zeigt wieder nach oben. Nur das Training am Berg fehlt etwas, wobei ich da letzte Woche Freitag am Grünten und auch in den Folgetagen einiges nachholen konnte. Allerdings konnte ich bei den gut 2 km nicht behaupten, dass ich mich nach dem Nachtdienst frisch fühlte. Es gab dann noch eine kurze Einweisung durch Dieter für die Teilnehmer.























Noch war etwas Zeit und ich konnte noch ein paar Läufer beim Durchlauf beobachten und auch begrüßen.




















Der Start zum Berglauf über 10 km mit angegebenen 1200 Hm (ich rechnete aber mit gut 1300) erfolgte um 11:00 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 52. Wettkampf und dabei der erste Berglauf. Bei den Schuhen setzte ich auch die Inov-8 Roclite 295 und sonst bei den Verhältnissen ganz in kurz und wieder nicht fehlen durfte das Stirnband vom Karwendel-Marsch. Dann erfolgte der Start und zunächst wurde die Straße überquert und danach lief man am Freibad vorbei. Ich hoffte den Lauf bin unter 1:40 h absolvieren zu können und ansonsten hatte ich wenig Erwartungen und wollte es als ein gutes Training nehmen und trotz der sicher kommenden Anstrengung auch Spaß haben. Deshalb auch von Anfang an mit dem Foto in der Hand. Es ging dann auch einem Feldweg weiter und stieg immer leicht an. Ich war im Feld noch recht weit vorne.















Nach ca. 800 m ging es dann scharf rechts weg und vom Weg auf einen schmalen Pfad und dort gleich gut bergauf, auch über ein paar Stufen. Den ersten Kilometer hatte ich erwartungsgemäß noch schnell in 5.41 min zurück gelegt. Auf dem zweiten dann aber gleich 233 Hm Netto-Anstieg und damit so viel wie bei keinem anderen. Da war man endgültig beim Berglauf angekommen und das gleich extrem. Es ging einen Pfad hoch, auch über Felsen und Wurzeln und dabei im Wald. Dadurch war es recht schattig und von de Seite zumindest angenehm. Ein paar Plätze verlor ich zwar, aber ich kam nun gut in den Wettkampf. Dabei überholte man auch immer wieder Teilnehmer der langen Strecken. Das war sogar ein klein wenig motivierend. Darunter auch Andy Brittain. Diesen Abschnitt fand ich schon vor zwei Jahren richtig schön. Die Strecke war übrigens gut markiert und es gab auch immer wieder Streckenposten. Ich benötigte für den zweiten Kilometer 12.58 min, was sich absolut sehen ließ.





































Nach einem ganz kurzen Übergang auf Asphalt, gleich ein ganz anderes Laufgefühl, ging es wieder über einen Pfad hoch. Dann lief man außerhalb vom Wald und hie wurde es nun doch recht warm. Die Netto 214 Hm Anstieg auf dem dritten Kilometer taten ihr übriges. Da hatte mich noch ein Läufer überholt. Hinten kamen ganze Gruppen. Nach einiger Zeit merkte ich aber, dass die nicht näher kommen. Es war aber noch ein ganz schönes Stück nach oben ins Ziel.




































Ich konnte zumindest auch den Abstand zu dem Läufer halten, der mich überholt hatte. Zu diesem Zeitpunkt sah ich es aber als utopisch an, dass mich ab da keiner mehr überholt. Dabei ließ ich auch die nun kommenden schnelleren Langstreckler schnell hinter mir, was sicher ein gutes Zeichen war. Ich fühlte mich auch ganz gut, wenn auch die Müdigkeit noch vorhanden war und die Anstrengung teils doch enorm. Es war auch eine kleine Kletterpartie vonnöten, da zu Beginn dieses Abschnitts einige Bäume über dem Weg lagen. Immer wieder musste ich auch nach hinten schauen und es gab immer wieder eine herrliche Aussicht ins Tal und die umliegenden Berge. Ob viele ach hinten schauen?























Es folgte nun ein asphaltierter Weg durch eine kleine Ansiedlung. Da hatte ich sogar meinen Kontrahenten wieder eingeholt. Nach ca. 4 km dann die erste Verpflegungssation und ich nahm ein Cola. Noch ging es ein Stück auf dem Weg weiter und ich konnte sogar Tempo machen. Toll wie man immer wieder angefeuert und aufgemuntert wurde.














Weiter ging es rechts weg auf einen Pfad und dort mal tendenziell runter und es lief nun richtig gut. Auch als es im Wald dann weider tendenziell nach oben ging. Ein toller Abschnitt auf einem schönen Single-Trail. Den fünften Kilometer dann in 7.31 min.


























Es ging nun doch auf etwas leichter zu laufenden Wegen weiter und meist moderater nach oben. Da war ich erstaunt, wie ich es teilweise laufen lassen konnte und ich hatte meinen Kontrahenten noch einmal kurz eingeholt und nach hinten einen erst mal guten Vorsprung. Auf dem sechsten Kilometer trotz Netto 93 Hm Anstieg eine Zeit von 7.11 min. Es ging hier an einem rauschenden Gebirgsbach entlang über ein erstes Schneefeld und eine beeindruckende Szenerie. Einmal musste man kurz durchs Wasser, es war für die Füße aber eher eine willkommene Erfrischung. Nach gut 6 km folgte die zweite Verpflegungsstation. Hier nahm ich Wasser und schüttete noch etwas Cola rein.

























Im weiteren Verlauf ein breiterer Wirtschaftsweg. Hier gab es aber einige richtig steile Stellen und die Sonne kam mehr durch und ich hatte doch zu kämpfen. Nach vorne ging nichts mehr, das war sicher. Ich wollte aber meine sicherlich gute Position nach hinten absichern. Die dritte Dame im Feld kam dabei etwas näher, aber dies war ja keine direkte Konkurrenz. Ich wurde nun vom Willen nach oben getragen. Dabei war der siebte Kilometer doch der mit einem kleinen Hänger.




















Es folgten im nächsten Abschnitt einige Schneefelder. Die Sonne war etwas weg und insgesamt tat es mir gut, dass es etwas kühler war. Da war die Müdigkeit weg. Zudem waren die Schuhe im Schnee super und ich rutschte kaum, auch wenn es natürlich Kraft kostete. In den wenigen flachen Abschnitten konnte ich sogar im Schnee rennen, hatte nun so was wie die zweite Luft. Der achte Kilometer hatte gleich nochmal Netto 210 Hm Anstieg. Mit 14.41 min war es auch der langsamste. Die Strecke war aber auch nicht einfach und man näherte sich zudem der Grenze von 2000 m Höhe. Nach hinten wuchs nun aber mein Vorsprung recht deutlich an. Dies gab nochmal Auftrieb und dann war der höchste Punkt auf 2100 m erreicht und man sah auf das Ziel runter und da ließ ich es nochmal richtig laufen in 4.18er-Pace und war erstaunt wie frisch ich mich plötzlich fühlte. Ich erreichte dann das Ziel nach knapp 10 km, aber gleich 1361 Hm, in 1:37.24,5 h und blieb damit doch klar unter meinem Ziel. Vor allem war es ein starker 17. Gesamtplatz von 63 und Platz 15 bei den Männern. Später sollte ich zu meiner Freude erfahren, dass ich in der AK M50-59 Zweiter von 8 Startern wurde, eine Genugtuung nach dem vierten Platz 2017. Die Ergebnisse waren gleich live online, ich hatte aber recht spät geschaut, insgeheim auch wieder mit Rang 4 gerechnet. Im Ziel wurde man übrigens von Dieter begrüßt.











































Nach meinem Zieleinlauf ging es zu der tollen Zielverpflegung und natürlich verfolgte ich noch den weiteren Rennverlauf.
















































Ich hatte bereits ein Zugticket nach Frankfurt gebucht und musste dazu noch nach Biberach zurück fahren. Deshalb war ich unter Zeitdruck und wäre sonst natürlich liebend gerne zur Siegerehrung geblieben, hätte es sicher genießen können. Es war sicher einer meiner größten Erfolge in diesem Bereich. Da war es schön, dass ich meine Trophäe vorab bekam. Es ist ja auch eine wirklich tolle. Ich stellte dann fest, dass ich während dem Rennen mehr als 200 Bilder machte. Nun noch den Rucksack holen, umziehen und verabschieden.













Es ging nun mit der Valisera-Bahn runter und diese Fahrt war im Startgeld beinhaltet. Ich war ganz alleine und genoss es, ließ einen tollen Wettkampf nochmals Revue passieren. Diese Veranstaltung ist wirklich super organisiert und hat auch ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis und ist nicht so überlaufen wie manch andere. Nun morgen bei Frankfurt einen ganz flachen Stadtlauf, welch Gegensatz, aber dies ist eine andere Geschichte.










Die Strecke: (Berglauf 10 km)




Insgesamt waren es 256 Teilnehmer, davon 59 über 47 km, 98 über 33 km, 63 über 10 km und 36 in den Nachwuchsläufen.

Montafon Totale Ultra 47 km Männer: Andreas Gehrer (AUT, Trigantium Bregenz, 6:27.45,3 h) vor Thomas Miksch (TV Kempten, 6:31.55,3 h) und Amadeus Wild (AUT, 6:41.50,6 h).

Montafon Totale Ultra 47 km Frauen: Ildiko Wermescher (HUN, Hoka One One, 7:48.35,8 h) vor Stephanie Gil (Laufsport Saukel, 7:52.26,5 h) und Petra Friedrich (Kern-Haus Team RSG, 8:42.09,3 h).

Montafon Totale Trail 33 km Männer: Daniel Zugg (AUT, Sportlerfamilie Montafon, 4:36.30,7 h) vor Eric Leidenfrost (GORE Wear xc-run.de, 4:48.45,4 h) und Rainhard Pixner (ITA, Vertikal Ulten, 5:06.19,1 h).

Montafon Totale Trail 33 km Frauen: Andrea Gemassmer (Laufbasis Allgäu-Bergling, 5:45.52,1 h) vor Julia Walser (AUT, Ötztal Trailrunning, 5:48.01,1 h) und Alexandra Gundel (Sport Haschko, 5:58.28,6 h).

Montafon Totale Berglauf 10 km Männer: Christoph Steinmüller (Allgäu Outlet Raceteam, 1:12.47,9 h) vor Lukas Steier (LG Welfen, 1:17.14,7 h) und Harald Gunz (AUT, BLT Sparkasse Bludenz, 1:20.22,3 h).

Montafon Totale Berglauf 10 km Frauen: Sylke Schmitz (Physio-MED Rothenburg, 1:25.55,7 h) vor Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen, 1:27.23,1 h) und Johanna Steinmüller (1:39.01,6 h).

Ergebnisse: https://my2.raceresult.com/112538/results?&lang=de

Veranstalter: https://www.silvretta-montafon.at/de/sommer/montafon-totale-trail-2019

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen