4. AWO Stadtlauf in Hattersheim am Main am 16.06.2019

Als ich vor zwei Wochen eine Bekannte besuchte entdeckte ich bei einem Spaziergang ein Plakat von dieser Veranstaltung und da ich an dem Tag noch nichts geplant hatte, reifte der Entschluss eines weiteren Besuches in Verbindung mit diesem Lauf. Damit eine doppelte Premiere: diese Veranstaltung das erste Mal und überhaupt der erste Wettkampf in Hessen und das bei Nummer 749 seit 2012 (ok, drei waren schon 2011). Angereist bin ich bereits am Samstag Nachmittag, direkt vom Montafon Totale Trail in Österreich, wo ich über 10 km mit gleich 1361 Hm überraschend Rang 2 belegte. Da würde es hier sicher deutlich flacher werden. Es kam wegen dieser Vorbelastung auch nur der Lauf über 5 km in Frage. Sowohl bei diesem Lauf, als auch über 10 km und beim 2 km Kidsrun betrug die Startgebühr 10 €. Diese kommt übrigens vollständig einem guten Zweck zugute, was schon mal toll ist. Außerdem bekommt man noch ein Funktions-Shirt, wobei ich es erst nachträglich holen kann, da ich mich nach dem 18.04. angemeldet hatte. Insgesamt gab es gleich 659 Voranmeldungen und hier ging ich mal davon aus, niemanden zu kennen. Das Wetter meinte es am Morgen mit 15° C und etwas Nieselregen recht läuferfreundlich, zumal das Nieseln dann ganz aufhören sollte. Ich musste recht früh aufstehen und dann ging es vom Bahnhof (der erste Zug fiel prompt aus, aber ich hatte großzügig geplant) zu Fuß die kurze Strecke von ca. 10 Minuten zur Heinrich-Böll-Schule. Dort dann die Überraschung doch jemanden zu kennen. Die Zeitnahme erfolgte durch Sifi-Timing aus Sindelfingen und als ich schaute wer im Auto ist, wurde ich gleich mit Namen begrüßt. Dabei sollte es heute aber tatsächlich bleiben. Der Transponder für die Zeitnahme befand sich übrigens auf der Rückseite der Startnummer.

Es folgte nun eine Aufwärmrunde und ich war gespannt, wie ich den heftigen Berglauf gestern verkraftet hatte. Dabei konnte ich schnell feststellen, dass ich mich gut fühlte, die Muskulatur hatte alles gut verkraftet, aber es ging ja so gut wie nur bergauf und das ist einfach nicht so belastend. Ich lief gleich mal einen Teil der Strecke ab und zu meiner Überraschung und auch Freude stellte ich fest, dass dieser "Stadtlauf" außerhalb der Stadt verlief. Dabei auch mal Feldweg und auch ein Abschnitt mit Pflaster, aber auf einer schönen Allee. Es mussten heute gute 2 Kilometer reichen. Mir persönlich war es schon warm genug. Ich hatte aber eh keine Alternative zu den Sachen die ich bereits angezogen hatte.

Der erste Start erfolgte um 10:00 Uhr über 10 km. Da waren doch gleich 293 Teilnehmer am Start. Danach sollte um 10:05 Uhr laut Ausschreibung der Kids Run über 2 km gestartet werden. Es gab aber vor Ort eine Änderung und ich hab die Tafel noch gelesen, aber wohl nicht so bewusst. Ich wollte mich nochmal etwas aufwärmen und sah, dass da gar keine Kinder am Start standen. Es gab aber eh noch eine kurze Verzögerung wegen einem medizinischen Notfall. Ich hatte mich vor diesem Lauf noch schön mit einem Teilnehmer unterhalten, den ich in der Kabine traf und der sogar ursprünglich gar nicht so weit weg von mir stammt.

Der Start zum Lauf über 5 km erfolgte schließlich um 10:16 Uhr und es war in diesem Jahr bereits mein 53. Wettkampf. Bei den Schuhen setzte ich heute auf die Adidas Adizero Tempo. Dass ich sonst ganz in kurz mit dem üblichen Stirnband vom Karwendel-Marsch startete war klar. Es war auch ein sehr großes Starterfeld von 265. Ich hatte dabei schon einen Favoriten ausgemacht und Matthias Merk aus Saarbrücken siegte später in tollen 17.33 min. Nach dem Start gingen ein paar Nachwuchsläufer ganz schön ab und er meinte noch zu mir im Spaß, ob es da eine Sprintwertung gibt. Es ging erst über eine lange Gerade ganz flach und da war das Tempo schon ganz gut. Ich fühlte mich aber locker und als es links weg auf den Feldweg ging, lag ich an Position 6. Da ging noch einer an mir vorbei. Es gab hier ein paar Löcher, aber da es an der Spitze schön entzerrt war, kein Problem. Schnell ging es wieder über Asphalt und dann erst rechts weg und danach scharf links und mit einem leichten Anstieg zur Eisenbahnbrücke hoch. Der höchste Punkt lag heute bei knapp über 100 m und damit fast exakt 2000 m niedriger als das Ziel gestern. Nach der Brücke links runter und hier folgte ein längerer Abschnitt auf Pflaster. Dieses war aber trotz Nässe gut zu laufen. Alternativ konnte man auch am Seitenstreifen rechts und links laufen. Hier kamen nun schon Teilnehmer über 10 km entgegen. Felix Sträßer vom SC Wiesbaden, mit dem ich mich zuvor noch unterhielt, hatte mich noch angefeuert. Also auch hier! Den ersten Kilometer absolvierte ich in tollen 4.01 min. Als ich von Felix gefragt wurde, was für eine Zeit ich anstrebe, sagte ich so 21.00 min, auch wenn ich wusste, dass dies sehr optimistisch war. Nun kamen von rechts die Läufer über 10 km auf diesen Abschnitt zurück und das war etwas kritisch, aber ich erwischte eine gute Lücke, da wir ja geradeaus weiter mussten. Noch ein kurzes Stück und die Allee wurde nach rechts verlassen und es ging an einer Kleingartenanlage vorbei. Ich überlegte noch kurz den Foto raus zu holen um die Strecke zu dokumentieren. Da hing mir aber ein junger Läufer im Nacken. Den zweiten Kilometer absolvierte ich in 4.13 min und damit bislang ein Schnitt von 4.07 min. Das passte perfekt. Nun ging der Kontrahent vorbei, aber nachdem es rechts weg ging, konterte ich wieder. Beim Abbiegen sah ich, dass nur noch zwei Läufer mit keinem so großem Abstand folgten, der Rest war doch schon zurück und nach gut 10 Minuten schon die Hälfte des Rennens absolviert. Noch ging es ein gutes Stück gerade aus und dann nach rechts weg. Hier lief man wieder Richtung Allee und nach weiteren 4.19 min die Tafel für den Kilometer 3. Damit insgesamt 12.33 min und absolut im Soll und noch immer recht lockere Beine. Die Tafeln für die Kilometer konnte man auf jeden Fall nicht übersehen. Aber auch die Strecke war gut markiert und zudem mit einigen Posten versehen. Diese feuerten auch schön an. Als es wieder über das Pflaster ging und zudem leicht bergauf (bei insgesamt nur 22 Hm ein relativer Begriff) wurde es zäh und mein Kontrahent ging wieder vorbei. Nach ca. 3,7 km kam man wieder an die Stelle, wo es zuvor auf die Brücke ging und dort geradeaus. Den Getränkestand dort konnte ich heute bei der kurzen Strecke und angenehmen Witterung ignorieren und ich ging hier auch wieder vorbei. Lag nun auf dem 7. Gesamtrang und vor allem war ich in meiner AK sicher vorne, die anderen alle unter 30 bis auf den Gesamtsieger und der startet in der AK M35. Es kam die Tafel für den Kilometer 4 und die Uhr zeigte 17.03 min und damit zuletzt nur 4.30 min und die Beine fühlten sich nun doch zäh an. Holte mich doch noch vor dem Ende der Lauf von gestern ein? Es ging hier über 5 km nach rechts, was auch deutlich angeschrieben war (da hatte ich dieses Jahr schon anderes erlebt). Nun wollte ich meine gute Position nicht mehr verlieren und versuchte an Roopdeep dran zu bleiben. Es ging nach rechts, kurz auf einem unbefestigten Untergrund und dann die sehr lange Gerade Richtung Ziel. Da musste ich etwas abreißen lassen, wobei wir zuvor noch an einen Läufer vor uns heran kämpfen konnten. Nach hinten war ich aber abgesichert und stellte im Nachhinein fest, dass ich den Vorsprung klar ausbauen konnte. Da rechnete ich kurz zuvor noch mit was anderem, aber mit 4.03 min dank des Schlusspurtes ließen sich auf dem letzten Kilometer sehen und ich lief nach 21.06 min ins Ziel, war aber auch kurz platt. Dann aber richtig glücklich über sogar die beste Zeit seit längerem, wobei ich kaum mal so eine flache Strecke habe. Es war ein toller 8. Gesamtplatz von 265 und auch Rang 8 von 124 Männern. Vor allem aber auch noch überlegen mit fast vier Minuten Vorsprung der Sieg in der AK M50 und somit bereits der 41. Podestplatz in diesem Jahr. Sifi-Timing machte auch wieder beste Arbeit und die Ergebnisse waren sowohl vor Ort als auch im Internet (hier mit Urkundendruck) sofort abrufbar.

Nach meinem Zieleinlauf gab es noch eine Medaille und dann kam auch gleich der Foto raus und ich musste mal kurz was trinken. Ich wartete noch einige Zieleinläufe ab und dann ging ich nebenan auf das Gelände der Schule und dort war reichlich für das leibliche Wohl gesorgt und das auf Spendenbasis.

Es folgte noch eine kurz, gut einen Kilometer lange, Auslaufrunde. Da lief ich nochmal den letzten Abschnitt der Strecke und was es da zu entdecken gab, einen Farbrührer. Ist mir beim Lauf gar nicht aufgefallen. Auf jeden Fall waren die Beine schon wieder erstaunlich locker. Wobei ich im Nachhinein diesen kurzen und schnellen Lauf doch deutlicher spürte als den Berglauf am Samstag.

Nun ging ich zum Duschen in die nebenan gelegene Sporthalle und dort obwohl ich spät dran war noch genug warmes Wasser, was es auch nicht immer gibt. Ich war dann genau um 12:00 Uhr fertig und da sollte die Siegerehrung beginnen und auf dem Weg zurück wurde diese auch schon angekündigt. E wurden jeweils die drei Gesamtersten geehrt, wobei es noch eine extra Inklusionswertung gab. Nun das Ganze auch bei Sonne und es war wirklich eine tolle und gut organisierte Veranstaltung mit kurzen Wegen und dann noch für einen guten Zweck. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Die Strecke: (5 km)




Insgesamt waren es 616 Teilnehmer, davon 293 über 10 km, 265 über 5 km und 58 im Kids Run.

10 km Männer: Marius Dorn (Offenbach, 37.02 min) vor Felix Kern (TSG Kleinostheim, 37.14 min) und Johannes Müller (SG Frankfurt-Nied, 37.35 min).

10 km Frauen: Elena Elenberger (47.28 min) vor Sandra Schön (beide LückenLäufer Rhein-Main, 48.13 min) und Michaela Märten (SG DJK Hattersheim, 50.18 min).

5 km Männer: Matthias Merk (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal, 17.33 min) vor Ugyen Wenzel Harz (Hattersheim, 19.51 min) und Maxim Burau (Hofheim am Taunus, 20.10 min).

5 km Frauen: Rebecca Monz (22.57 min) vor Beate Monz (beide SG Frankfurt-Nied, 24.56 min) und Lenka Renkel (Kriftel, 25.16 min).

Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/103175/results?lang=de

Veranstalter: https://www.awo-main-taunus.de/aktiv-werden/stadtlauf/