Es ging für mich ans Aufwärmen. Es war mein dritter freier Tag und so an sich schon mal ein optimaler Zeitpunkt. Allerdings hatte ich zuletzt auch mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen, wobei der Mai insgesamt was die Wettkämpfe anbelangt genial verlaufen war. Dabei fehlten mir dennoch etwas die Kilometer und vor allem auch die Höhenmeter. Es sollte nach Innsbruck am 04.05. erst der zweite Trailwettkampf in diesem Jahr sein. Am Montag hatte ich noch mit 22 km einen Härtetest bestritten und der Fuß hielt. Es war zwar eine eher flache Strecke, aber dafür schon mal bei Hitze.Die beiden letzten Tage dann Pause, allerdings auch kaum geschlafen und als um 5 Uhr der Wecker klingelte spürte ich auch noch ein Kratzen im Hals und fühlte mich doch etwas schlapp. Ich wärmte mich nur gut einen Kilometer auf und bekam zumindest die Erkenntnis, dass vom ersten Eindruck her außer dem leichten Schnupfen alles in Ordnung ist. Es konnte Wechselkleidung für den Transport an den Zielort abgegeben werden und dann trank ich noch was. Das dürfte heute wichtig sein. Es folgte dann noch eine kurze Einweisung durch den Veranstalter und der Hinweis, dass man nur einen Trinkbecher aufnehmen darf und ansonsten mehr auf Trinkbecher gesetzt wird, welche die Teilnehmer mitführen, was nähstes Jahr Vorschrift werden soll.
Der Start zum Lauf über ca. 21,7 km und 570 Hm erfolgte um 9:30 Uhr. Der Marathon mit ca. 42,5 km und 1225 Hm wurde bereits um 7:45 Uhr in Gasseldorf gestartet und der Lauf über 15 km und 460 Hm sollte um 10:30 Uhr in Pottenstein folgen. Es war für mich in diesem Jahr bereits der 50. Wettkampf und diese Anzahl wurde so früh wie noch nie erreicht. Also früher wie in den letzten drei Jahren, die jeweils mit einer Rekordanzahl endeten. Bei den Schuhen setzte ich auf meine Inov-8 Trailtalon 235 Trailschuhe und ansonsten bei der Witterung ganz in kurz und das Karwendelmarsch-Stirnband, das nicht fehlen durfte. Eine Pflichtausrüstung war nicht vorgeschrieben. Ich nahm mir vor, den Foto mal wieder einzusetzen und dennoch alles andere als einen lockeren Wettkampf zu bestreiten Ich wollte versuchen, auf jeden Fall unter 2 Stunden zu bleiben. Es ging dann pünktlich los und gleich mal bergauf,wenn auch auf einer Straße aus dem Ort raus. Nach ca. 400 m kam man auf den Frankenweg. Meist musste man sich an den Schildern des Wanderweges orientieren, es gab aber auch immer wieder zusätzliche Pfeile. Oben angekommen ging es dann in den Wald und zunächst fiel ich von einem vorderen Platz doch immer weiter zurück. Im Wald dann doch wesentlich angenehmer und erst mal bergab. Nach dem Anstieg zu Beginn war der erste Kilometer in 4.35 min ein super Start. Es kamen dann aber auch die ersten Treppen und immer wieder Anstiege. Man lief nun auf einem tollen Pfad und es fühlte sich bei mir recht gut an, wenn auch die Beine an den Anstiegen noch etwas schwer waren. Dann folgte ein längerer Downhill und den zweiten Kilometer hatte ich in 4.43 min absolviert. Es lief, auch wenn der eine oder andere noch vorbei ging. Susi war schon früh an mir vorbei und dann auch die nächsten beiden Damen. Ich war noch so auf Rang 20 Gesamt.
Die erste Verpflegungsstelle kam bereits nach etwas mehr als 2 km beim Camping Tüchersfeld. Ich hatte mir angesichts der warmen Witterung und der bei den Höhenmetern durchaus ansprechenden Distanz vorgenommen, auch dort gleich Wasser zu mir zu nehmen. Dann ging es nach rechts weg weiter und da hätte ich das Schild fast nicht gesehen. Man musste hier schon aufpassen, dass man nicht ein Schild übersieht. Noch war das Feld aber halbwegs zusammen und man nicht so alleine. Ich verlor noch ein paar Plätze auch wenn die Zeit von 5.01 min für den dritten Kilometer nicht schlecht war. Der Foto war schon viel im Einsatz und ich hatte ihn von Beginn an in die Hand genommen. Es ging erst an einem Bach entlang und dann immer wieder Treppen und Felsen. Dieser Abschnitt war echt toll. Nach 5 Kilometer zeigte die Uhr 24.44 min. Es waren nicht so wenige Höhenmeter bis dahin und mit so einem Start hätte ich nicht gerechnet, es war aber wie in Innsbruck. Ein gutes Zeichen?
Es ging kurz auf dem Pfad die Straße entlang und dann wieder in den Wald. Danach folgte der Alpine Steig nach Pottenstein und da immer wieder Treppen und an Felsformationen vorbei. Ein toller Abschnitt und das merkte ich später an der Anzahl der Bilder. Überhaupt machte ich da heute trotz des Tempos mit rund 230 ganz schön viele. Die Treppen runter lief ich etwas verhalten, doch dann machte ich wieder Tempo und konnte nach vorne etwas aufholen. In Pottenstein am Parkplatz wurde man von den Läufern über 15 km die auf ihren Start warteten toll angefeuert. Das puschte durchaus etwas.
Die nächste Verpflegungsstelle kam auf dem Parkplatz Pottenstein nach gut 7 km. Ich nahm wieder einen Becher Wasser und stand ganz kurz. Dann ging es weiter und das Trinken hatte gut getan und überhaupt fühlte ich mich viel besser. Der Fuß schien tatsächlich zu halten und auch so fühlte ich mich recht gut. Da überholte ich den ersten Teilnehmer und auf dem nun folgenden schönen Pfad den nächsten. Dieser sollte dann recht spät ins Ziel kommen. Da hatten einige wohl die Hitze und vielleicht auch die Strecke unterschätz. Diese hatte zwar nicht so viele Höhenmeter und war trotz einiger Steine und Wurzeln technisch nicht so anspruchsvoll, aber dafür musste man doch immer Druck machen und dazu kam die Hitze. Der stetige Wechsel von auf und ab war dann auch nicht ohne. Es ging auch mal zwischen den Felsen eng her oder auch mal unten durch. Dann immer wieder Treppen, was auch Kraft kostete. Die Kilometer 8 und 9 waren da mit 5.24 min und 5.46 min auch in Ordnung. Nach nicht ganz 10 Kilometer dann die nächste Verpflegungsstelle in Schütersmühle und wieder nahm ich Wasser. Nach nur wenigen Metern Asphalt dann schnell wieder der Wanderweg und an Felsen vorbei. Es ging tendenziell leicht runter und die Zeit von 5.03 min für den zehnten Kilometer auch richtig gut. Die wenigen Wanderer (hätte bei dem Wetter mit mehr gerechnet) machten immer schön Platz. Man wurde auch mal angefeuert. Nach 10 km war ich 53.21 min unterwegs. Da war ich noch voll im Plan, wusste aber auch, dass es noch ein gutes Stück war und man da ja nicht unbedingt schneller wird und sicher noch einige gute Anstiege.
Es ging mal kurz aus dem Wald raus, aber nicht allzu lange und auch weitere Stufen durften nicht fehlen. Eine Zeit lang konnte ich zu einem Läufer aufschließen, aber dann wuchs der Abstand doch wieder. Auf dem 11. Kilometer auch gute Anstiege und da war die Zeit mit 7.08 min schnell viel langsamer. Ich überholte den nächsten Läufer und dieser versuchte wieder mit zu laufen, was auch kurz gelang. Dann setzte ich mich aber ab. Die Gruppe vor mir mit der zu dem Zeitpunkt zweiten Frau sah ich nicht mehr. So lief ich jetzt doch mal alleine durch den Wald. Es ging dann aus dem Wald raus und nach Kirchenbirkig. Da merkte man die Sonne gleich viel deutlicher.
Nach ca. 12 km kam an der Alten Schule in Kirchenbirkig die vierte Verpfelgungstelle. Das war heute auch notwendig und ich nahm wieder einen Becher Wasser. Danach kurz durch den Ort und raus über einen leichten Anstieg und auf dem Kiesweg fiel es doch etwas schwer. Dann nach dem Ort ein Wiesenweg und danach auf einem Schotterweg und dort tendenziell bergauf und das bei der Hitze. Da hatte ich dann doch mal zu kämpfen. Ich sah nun Susi Lell vor mir. Da hatte sie wegen der leichten Erkältung wohl doch etwas langsamer getan, auch angesichts des anstehenden Weltcuprennens nächste Woche. Ich überholte sie dann nach so 13 km. Im Nachhinein war ich überrascht, dass dieser mit 5.14 min vor allem angesichts der Netto-Höhenmeter im Anstieg recht schnell war. Kein Wunder war es so anstrengend. Ich war nun nach meiner Rechnung bis auf den 15. Gesamtplatz nach vorne gelaufen. Da hatte ich das Rennen wohl optimal eingeteilt. Die nächsten beiden Kilometer auf meist breitem Waldweg tendenziell auch wieder ansteigend und nach 15 km war ich 1:22.06 h unterwegs. Mit dem Schnitt von 5.28 min lag ich immer noch voll im Soll.
Es ging weiter durch den Wald und nach hinten hatte ich einen doch guten Vorsprung und vorne sah ich immer wieder die nun führende Kathrin Werner. Die fünfte Verpflegungsstelle befand sich nach ca. 16,5 km in Soranger. Dort nahm ich erst Cola und dann noch etwas Wasser. Ich dachte es wäre die letzte Verpflegung, was aber zum Glück nicht der Fall war.
Nun durch denn kleinen Ort und danach über eine Wiese und Kathrin nur noch wenig vor mir. Schnell kam man wieder in den Wald, worüber ich wegen des bisschen Schatten nicht böse war. Den 17. Kilometer dann in 4.52 min. Es ging zwar gut bergab, aber mit der Zeit rechnetet ich zu dem Zeitpunkt des Rennens dennoch nicht unbedingt. Dann folgte aber noch ein richtig heftiger Anstieg zur Burgruine Leienfels. Da kamen Susi und Alexander Weigel näher. Nach dem Pfad im Wald erst mal kurz runter und dann die Straße hoch in den Ort Leienfels. Den 18. Kilometer in 8.05 min und es war damit der langsamste. Das war auch ein hartes Ding. Zu meiner Überraschung gab es in Leienfels nochmal Verpflegung und ich nahm einen Becher Cola. Das hatte ich im Plan so gar nicht gelesen, war heute aber sehr willkommen.
Nun folgte auf den langsamsten Kilometer prompt der schnellste. Auf dem 19. Kilometer ging es aber auch teils gut runter und das auf einem gut zu laufenden Feldweg. Alexander holte mich hier zwar ein, aber er war bei Weitem nicht in meiner AK und so war es egal und ein Podestplatz dachte ich war drin. Bei der Ausgabe der Startnummer musste ich noch schmunzeln bei der 367. Das war der Jahrgang und ich dachte noch, vielleicht passt ja am Ende auch die 3. Ich merkte kurz die linke Wade und hoffte, dass es nicht wie in Innsbruck einen Krampf gibt, wobei es da ja noch gut ausging. Es passte aber schnell wieder. Nun lief ich längere Zeit mit Alexander und wir unterhielten uns. Es ging nun immer wieder rauf. Endlich verkündete Alexander, der die Strecke kannte, den letzten Anstieg. Auf dem letzten Abschnitt dann steil runter und ich ließ es nochmal laufen. Alexander war aber noch schneller. Es kam nach rechts eine Wiese mit Luftballons und ich hab gar nicht realisiert, dass es hier ins Ziel geht. Eine Helferin rief aber und ich schaffte es doch, mich auch 150 m vor dem Ziel nicht zu verlaufen. Das wäre ja nicht das erste mal Verlaufen gewesen, auch in diesem Jahr. So lief ich nach 1:59.00 h ins Ziel und schaffte es trotz der heute Morgen nicht besten Umstände unter 2 Stunden. Das war schon mal super. Ich belegte damit den 16. Gesamtplatz von immerhin 170 und Platz 15 bei den Männern. In der AK M50 war es prompt der 3. Platz von gleich 22. Da war doch was! Insgesamt war es in diesem Jahr schon der 39. Podestplatz. Die schönste Erkenntnis war aber, dass ich keinerlei Probleme hatte. Erstaunlicherweise war es dann später sogar noch besser als die letzten Tage.
Nach meinem Zieleinlauf ging es natürlich mit dem Fotografieren weiter. Susi kam kurz nach mir als Gesamtzweite ins Ziel und Sven Ehrhardt siegte prompt in einer tollen Zeit bei seinem Traildebut im Marathon. Natürlich musste ich nun auch erst mal einiges trinken und die Zielverpflegung war echt toll. Neben Obst bevorzugte ich dabei den Streuselkuchen. Es gab übrigens für jeden Teilnehmer noch eine Medaille.
Nachdem ich mein Gepäck geholt und mich umgezogen hatte, kam ich gerade rechtzeitig zur Siegerehrung über 15 km, die gegen 13:20 Uhr begann. Hier wurden nur die ersten drei M/W Gesamt und die Jugendklasse geehrt. Es schloss sich die Siegerehrung beim Halbmarathon an und hier ebenfalls die ersten drei M/W Gesamt und dann noch der jeweils erste der Altersklassen. Schade, dass hier nicht wie beim Marathon die ersten drei der AK geehrt wurden. Das ist aus meiner Sicht der einzige kleine Kritikpunkt einer sonst richtig gut organisierten Veranstaltung auf toller Strecke (wobei der erste Abschnitt des Marathon noch schöner sein soll) und dabei durchaus noch familiär. Ich fand, dass sich die weite Fahrt auf jeden Fall gelohnt hatte.
Nun erfolgte um 14:05 Uhr der erste Rücktransport mit dem Bus der Firma SchmetterlingReisen zum jeweiligen Startort. Dies war in den Startgebühren inbegriffen. Leider dann eine bei dem nun starken Verkehr doch zähe Heimfahrt von gut 3 Stunden bei der Hitze.
Die Strecke: (21,7 km)
Insgesamt waren es 459 Teilnehmer, davon 150 beim Marathon, 170 beim Halbmarathon, 72 über 15 km, 14 beim Nordic Walking über 21,7 km, 14 beim Nordic Walking über 15 km, 3 beim Wandern über 15 km und 36 in den 15 Marathon-Staffeln.
Marathon Trail-Run 42,5 km Männer: Sven Ehrhardt (Team Memmert, 3:44.51 h) vor Martin Militzke (TV 1848 Coburg - Team WOHLLEBEN, 3:49.16 h) und Markus-Kristen Siegler (LG Erlangen, 4:01.51 h).
Marathon Trail-Run 42,5 km Frauen: Eva Müller-Geistert (Burkis Best, 4:26.00 h) vor Brigitte Knapp (4:35.46 h) und Veronika Hadas (4:47.19 h).
Halbmarathon Trail-Run 21,7 km Männer: Sven Starklauf (DJK SC Vorra, 1:36.58 h) vor Alia Roman (TLV-LT Eichenzell, 1:47.07 h) und Simon Spindler (Simons wordpress.com, 1:49.53 h).
Halbmarathon Trail-Run 21,7 km Frauen: Kathrin Werner (Run and Bike-Team Coburg, 1:58.11 h) vor Susi Lell (exito Gipfelstürmer, 1:59.24 h) und Tanja Niewerth (DJK Weiden, 2:03.40 h).
Trail-Run 15 km Männer: Andreas Richter (DJK Hallerndorf, 1:07.48 h) vor Roland Derrfuss (SG Neunkirchen am Brand, 1:13.03 h) und Jochen Müller (1:15.54 h).
Trail-Run 15 km Frauen: Julia Schatz (1:25.32 h) vor Regina Staab (1:31.46 h) und Katharina Moll (alle Xfitter Erlangen, 1:31.47 h).
Ergebnisse: http://www.wkm-iad.de/wk_ergebnisse.php?wknr=238
Veranstalter: http://frankenweg-lauf.de/fweg_startseite.php
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen