Es sollte heute auf jeden Fall ein ganz besonderer Lauf werden. Ich hatte nach sieben Teilnahmen in Folge gestern auf den Volkslauf in Hausen am Andelsbach verzichtet, einerseits weil noch drei harte Wettkämpfe in knapp 24 Stunden anstehen, aber vor allem auch weil ich heute bei meinem Heimrennen den 750. Wettkampf seit 2012 absolvieren wollte. Der Weg zum Stadion Hopfengarten ist für mich mit 7 km so kurz wie bei keiner anderen Veranstaltung. Ich hatte nach drei Teilnahmen auf der alten Strecke und zwei Jahren Pause in den beiden Vorjahren schon auf der neuen Strecke teilgenommen und kenne diese ja auch von so manchem Trainingslauf. Dabei konnte ich mir 2017 mit Rang 2 in der AK schon so was wie einen Traum erfüllen und wiederholte diesen mit Rang 3 im letzten Jahr. Diesmal waren die Erwartungen da eher etwas gedämpft. Die Anmeldegebühr für den Hauptlauf über 10,55 km, also die Viertelmarathon-Distanz, beträgt 12 €. Bei den Schülerläufen über 800 m und 1200 m, die im Stadion ausgetragen werden, sind es 3 €. Natürlich traf ich schnell auf viele Bekannte. Das Wetter war mit 20°C und leichter Bewölkung an sich gut, allerdings mit etwas mehr als 80 % doch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Schnell konnte ich mich mit ein paar Bekannten unterhalten. Ich holte meine Startnummer und der Transponder für die Zeitnahme befand sich wieder auf der Rückseite.
Nun kam ich noch rechtzeitig zum letzten Lauf im Stadion über 1200 m, also drei Runden, für die Jugend U14 und U16. Hier war mit Hannes Kusterer schnell der Favorit ausgemacht und er gewann auch souverän in einer tollen Zeit von 3.39,9 min.
Es folgte nun eine Aufwärmrunde. Meine Beine fühlten sich erstaunlich locke ran, vor allem im Gegensatz zu gestern. An sich hatte ich da ein recht gutes Gefühl.
Ich kam noch rechtzeitig zu den letzten Siegerehrungen der Jugend.
Es folgten noch letzte Vorbereitungen. Ich lief auch noch ein bisschen auf der Bahn und trank nochmal was. Es war auch noch Zeit für die eine oder andere kurze Unterhaltung.
Der Start zum Hauptlauf über 10,55 km erfolgte um 19:00 Uhr. E war in diesem Jahr mein 54. Wettkampf und vor allem insgesamt mein 750. Start bei einem Rennen. Bei den Schuhen setzte ich diesmal auf die Adidas Adizero Tempo und sonst natürlich ganz in kurz und das übliche Stirnband durfte nicht fehlen. Es gab doch eine ganze Reihe von Nachmeldungen und so war das Feld deutlich größer als im letzten Jahr. In meiner AK, der M50, war natürlich wieder Lokalmatador Hans Holland gesetzt. Dann gab es da die beiden Schwendier Andreas Schwarz und Holger Stumm und noch Martin Kloska aus Woringen. Gegen Holger und Martin traute ich mir einen Sieg zu, wenn es so läuft wie im letzten Jahr, als ich mit 45.48 min sogar meinen schnellsten Lauf über diese Distanz absolvierte. Dann ging es los und zunächst noch eine Runde im Stadion. Die Runde konnte ich mit 1.33 min sogar so schnell wie noch nie absolvieren und als es dann aus dem Stadion raus ging und man von den vielen Zuschauern angefeuert wurde, fühlte es sich noch gut an. Den Foto hatte ich heute übrigens im Einsatz.
Nun ging es kurz über eine Wiese, an den Tennisplätzen vorbei und dann links einen ersten leichten Anstieg hoch. Insgesamt weist die Strecke ja 113 Hm auf. Danach rechts weg und auf dem Radweg an der Fürstenallee entlang Richtung Wald. Die Markierung für den ersten Kilometer sollte ca. 150 m zu früh kommen und so blieb es dann auch. Im Ziel sollten es aber dann 10,54 km sein und damit praktisch eine Punktlandung. Auf der Uhr dann nach 4.06 min der erste Kilometer und damit etwas langsamer als im letzen Jahr, aber noch nichts beunruhigendes. Es ging Richtung Wald und dort dann rechts weg und erst mal auf dem gut zu laufenden Waldweg leicht bergab. Den zweiten Kilometer in 4.28 min. Dann wurde es bergab doch etwas zäh und ich verlor noch ein paar Positionen. Irgendwie brachte ich nun nicht den nötigen Druck auf. Den dritten Kilometer bergab auch nur in 4.18 min und insgesamt 12.52 min. Da noch der große Anstieg wartete hatte ich schon da Bedenken was einen Schnitt von 4.20 min anbelangt, den ich anstrebte. Noch sah ich Martin und Holger vor mir.
Noch ging es ein Stück flach weiter, bevor so langsam der Anstieg begann. Den vierten Kilometer dann in 4.32 min. Ich konnte nun am Anstieg nach vorne sogar etwas gut machen, aber verlor dennoch eine Position. Es lief auch viel zäher als erhofft und irgendwie empfand ich es doch als recht schwül. Diesmal mit 5.15 min auf dem fünften Kilometer deutlich über 5 Minuten und das war sicher indiskutabel und es lief nicht mehr rund. Damit 22.39 min unterwegs und da hinkte ich der Zeit vom Vorjahr bereits 40 Sekunden nach, hoffte aber, dass es nun oben wieder besser läuft. Es sollte am Ende aber eine vergebliche Hoffnung sein. Nach weiteren ca. 200 m kam der Getränkestand und diesmal nahm ich zwei Schluck Wasser.
Es ging jetzt ein gutes Stück auf Asphalt weiter. Da lief es doch erst mal besser und ich machte auch schnell eine Position gut und hier waren die Schuhe auch gut, ansonsten hätte ich vielleicht doch bei denen vom Vorjahr bleiben sollen, die ich sogar dabei hatte (also zumindest das gleiche Modell). Den sechsten Kilometer dann in 4.32 min, was dennoch nicht schnell war. Es ging erst mal steil bergab und ich konnte es gut laufen lassen, wurde aber dennoch von einem überholt. Unten angekommen, stellte ich fest, dass ich auf Martin und Holger doch verloren hatte. Es ging scharf nach links und auf einem Feldweg wieder Richtung Wald. Hier dann auch der Kilometer 7 und damit zwei Drittel absolviert. Der Kilometer war mit 4.12 min ganz ok und insgesamt nun 31.23 min. So langsam war ich auf vergleichbarer Strecke schon lange nicht mehr und es sollte noch dicker kommen. Ich lief bis dahin alles fast alleine.
Es ging wieder in den Wald und hier kurz bergab und danach folgte erst ein flacher Abschnitt, der mehr und mehr in einen langgezogenen leichten Anstieg überging. An sich mag ich den Abschnitt und die beiden letzten Jahre konnte ich hier zulegen. Heute ging aber plötzlich gar nichts mehr. Eine Rolle spielte sicher auch, dass es nach vorne auf das Podest nun nicht mehr reichen wird und dann gingen die Gedanken auch zu den beiden Starts morgen. Ich verlor noch 5 Positionen innerhalb kürzester Zeit und das gab den Rest, bin ich das hinten raus so nicht gewohnt. Die Kilometer 8 und 9 auch nur in 4.38 min und vor allem indiskutablen, ja schlechten, 5.06 min.
Auf dem letzten Abschnitt dann wieder aus dem Wald raus und den Radweg Richtung Stadion. Hier geht es tendenziell immer leicht bergab und an sich kann man es laufen lassen und ich verlor zumindest nach vorne nicht mehr groß und konnte meine Position nach hinten gut halten. Aber 4.38 min für den zehnten Kilometer einfach schlecht und damit insgesamt in 45.45 min so langsam wie schon lange nicht mehr. Da war meine Stimmung nicht sonderlich gut. Deshalb auch auf den letzten paar Hundert Meter nicht mehr so zugelegt. Toll war dann aber die Stimmung als es ins Stadion ging. Die letzten 100 m meines 750. Wettkampfes konnte ich dann auch genießen und ich ging dann langsam über die Ziellinie, wollte den Augenblick noch auf mich wirken lassen. Philipp Posmyk verlangte gleich den Foto und gratulierte zum Jubiläum. Nach 48.08,2 min war ich gleich 2.20 min langsamer und auch nur 45. von 166 Gesamt und in der AK M50 diesmal nur auf Rang 5 von 20. Kurz nach mir kam dann die Damensiegerin Tatjana Rindle ins Ziel, die letztes Jahr immerhin noch knapp vor mir lag. Also lief es bei anderen doch auch nicht so wie letztes Mal.
Nach meinem Zieleinlauf dann erst mal die weiteren Zieleinläufe festgehalten. Den Gesamtsieg holte klar Sebastian Kuhn. Nico Russ wurde toller Dritter.
Ich musste nun erst mal was trinken und da hatte ich heute auch ein Defizit. Das war sicher auch ein Fehler. Kuchen gab es bei der Verpflegung auch wieder. Es folgte noch eine gut 1 km lange Auslaufrunde.
Die Siegerehrung nahm ich noch mit, auch wenn ich dieses Mal nicht geehrt wurde, dafür zumindest viele Bekannte. So richtig zufrieden war ich heute natürlich nicht, aber Bilanz gezogen für diese Woche, wo es Dienstag und Mittwoch eigentlich super lief, wird erst morgen Abend. Noch positiv: Die Ergebnisse waren schnell im Internet veröffentlicht, übrigens mit Urkundendruck.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 269 Teilnehmer, davon 166 beim Hauptlauf über 10,55 km und 103 in den Schülerläufen.
Hauptlauf 10,55 km Männer: Sebastian Kuhn (Redle's Sportshop Team, 35.36,7 min) vor Sebastian Kestler (LG Welfen, 38.26,7 min) und Nico Russ (SV Birkenhard, 38.39,5 min).
Hauptlauf 10,55 km Frauen: Tatjana Rindle (48.23,3 min) vor Klaudia Burbulla (49.36,6 min) und Sonja Döderlein (49.50,2 min).
Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/123133/results?lang=de
Veranstalter: https://svochsenhausen.de/leichtathletik/fuerstenwaldlauf
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