Samstag, 30. März 2024

Oster-Trail-Marathon Rössleweg in Stuttgart am 29.03.2024

Seit 2020 absolvierte ich an Ostern immer einen Trail-Marathon, letztes Jahr sogar einen Ultra. So war es auch in diesem Jahr geplant, wobei ich da vom Zeitpunkt her absolut nicht flexibel war. Da ich Donnerstag und dann von Samstag bis Montagmorgen Dienst hatte / habe, blieb nur der Karfreitag. Ich lief im Mai 2021 schon Mal auf dem Rössleweg in Stuttgart, dem Stuttgarter Rundwanderweg. Es ist eine Strecke, die man so in einer bzw. um eine Großstadt nicht erwarten würde. Insgesamt wären es rund 57 km und 1300 Hm. Die Wettervorhersage wechselte ziemlich, war insgesamt aber gut. Es hieß dann am Freitag früh um kurz vor 6 Uhr aufstehen. Erst Frühstück und noch kurz mit Hera eine Runde. Ich bin in dieser Woche bis dahin nicht zum Laufen gekommen und musste mich auch mit lästigem Husten herumquälen. Da war ich nur vorsichtig optimistisch, aber ich könnte ja jederzeit aussteigen und mit dem ÖPNV ist das dann ja kein Problem. Ich fuhr nach Laupheim und von dort mit dem Regionalexpress nach Esslingen und mit der S-Bahn die kurze Strecke weiter nach Stuttgart-Obertürkheim. Da war ich nicht mal viel länger unterwegs als mit dem Auto und es war völlig entspannt. Die Wetterprognose wurde aber dann immer schlechter, zumindest für den Vormittag. 

Nachdem ich aus der Bahn ausgestiegen war, fing es prompt an zu regnen. Ich ging zum P+R-Parkplatz und von dort dann die wenigen Meter hoch zur Augsburger Straße die am Rössleweg liegt. Dort dann über die Neckarbrücke und in Hedelfingen ging es dann recht schnell ordentlich in den Weinbergen hoch. Trotz dem regnerischen Wetter dann doch eine schöne Strecke und auch die Aussicht toll. Es lief auch recht gut. Da war ich schon mal positiv überrascht. Es ging noch ein Stück wellig durch die Weinberge.  





Es ging auf der Waldebene Ost noch ein Stück hoch und dann der erste von noch vielen Abschnitten im Wald. Da war es schön zu laufen, auch wenn die Wege durch das Wetter dann teils doch recht matschig waren. Ab hier kannte ich auch die Strecke und sollte mich an noch vielen Stellen die kamen an den damaligen Lauf erinnern. Ich hatte da hier oben geparkt, bin aber das letzte Stück von Untertürkheim hoch nicht mehr gelaufen. Die ersten 10 km hatten dann auch alle positive Höhenmeter. Dabei ging es nun auch mal kurz durch bebautes Gebiet, aber dann auch schnell wieder in den Wald. Der Weg führte zum Waldfriedhof. Da lag auch noch das Alte Garnisonshaus am Weg. Ab hier dann auch mal eine längere asphaltierte Passage. Das Tempo konnte ich immer so um die 6 min/km halten. 







Hatte ich zuvor mal mit dem Gedanken gespielt früher auszusteigen, war dies nun verfolgen, da es auch endlich aufhörte zu regnen. Allerdings hatte ich bereits beschlossen, es beim Marathon zu belassen. Vom Waldfriedhof ging es runter zur Schwälblesklinge. Nun auch mal negative Höhenmeter und dies gleich auf 6 Kilometer. Dabei die meisten auf dem 15. dort hinunter und wieder auf gekiesten Wegen und hier auch sehr matschig. Da war dann doch Vorsicht angebracht. Bei den Schuhen übrigens mit den normalen Trainingsschuhen. Da sind keine Trailschuhe erforderlich. Die Klinge ist echt beeindruckend. 





Es folgte der nächste größere Anstieg, nachdem es mal kurz übe die Straßenbahnschienen ging. Der 17. Kilometer in Richtung Waldheim Heslach hatte einen ordentlichen Anstieg und nun wieder im Wald. Es lief immer noch richtig gut. An einer Einmündung wäre es weiter nach links hoch gegangen. Hier machte ich aber einen Abstecher, den ich letztes Mal leider übersehen hatte. Es war nur etwas 100 m runter und dann rechts weg auf einen steilen Pfad mit etlichen Steinstifen. Hier waren die Heslacher Wasserfälle. Die sind zwar klein, aber durchaus beeindruckend und in einer Stadt so nicht zu erwarten. Dabei musste ich auf den glitschigen Stufen und dem matschigen Pfad runter und raus sehr vorsichtig sein. Das kostete am Ende sogar einiges an der Durchschnittspace, war es aber allemal Wert. 







Es ging noch weiter hoch zum nächsten Höhepunkt der Tour, dem Birkenkopf. Nach dem Wald ging es über eine große Kreuzung und dann auf dem Sträßchen um den Birkenkopf herum nach oben. Da riss es sogar endlich auf und die Sonne kam etwas zum Vorschein. Der Rössleweg wäre gleich unten rechts weiter gegangen, aber dort hinauf ist Pflicht. Ich war nach genau 21 km oben und da gab es auch die erste Verpflegung mit Trinken, Salztablette und Cola Energy Gum. Insgesamt waren bis daheim wohl vor allem wegen dem Wetter nur wenige, vor allem Läufer unterwegs. Hier war dann schon mehr los und ich fand jemandem für ein Foto. Die Aussicht von ihr über die Stadt und die Umgebung ist einfach beeindruckend. Der Berg heißt im Volksmund auch Monte Scherbelino. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er durch Trümmer um gleich 40 m auf nun 509 m aufgeschüttet. 











Es ging erst mal wieder runter und das dann auf den nächsten drei Kilometern. Dabei war der 22. runter vom Birkenkopf und das meist auf Asphalt auch der schnellste des Tages. Danach ging es wieder über schöne Waldwege durch den Kräherwald und dort auch eine tolle Hundebegegnung. Es ging dann runter ins Feuerbacher Tal. Hier waren die Wege dann teilweise wieder recht matschig. Das war dann teils eine schöne Rutschpartie und kostete auch Kraft. 







Es folgte der Anstieg am Rand von Feuerbach recht steil über viele Pflastersteinpassagen an Schrebergärten und kleinen Weinbergen vorbei. Es ging dann erneut durch Wald und auf den Kilometern 30 und vor allem 31 gut runter nach Weilimdorf. Da fühlten sich die Beine immer noch gut an. Im Tal angekommen lief ich wie die Beschilderung zeigte nach links. Dann jedoch kam keine Markierung mehr und ich machte erst mal an einer Bank die zweite Rast und hier auch wieder eine Salztablette. Ich schaute auf dem Handy und ging zurück und stellte fest, dass dort ein Pfosten mit Markierungen im Gebüsch liegt. Der Weg war insgesamt meist gut markiert, allerdings oft nur wegen den zusätzlichen weißen Pfeilen, oft mit einem R, vom Rössleweg Runmob. Es ging über einen nassen Wiesenpfad und einem noch matschigeren Pfad weiter und Schuhe und Socken mitten in der Stadt voll eingesaut. In Weilimdorf dann noch an einem Teich eine kurze Trinkpause, denn ich wusste was noch kommt. 








Es stand einer der härtesten Anstieg an. Dieser war nicht so sehr lang, aber dafür recht steil. Anfangs im Wald auf einem Pfad mit einigen Stufen hoch an den unteren Rand des Kotzenloch am Lemberg. Dort holten früher Winzer Ton und Kalk. Es geht dort auf einer Treppe sehr steil zum Lemberg hoch. Das war nach nun gleich 34 km schon hart. Dafür verläuft oben ein asphaltiertes Sträßchen am Rande von Weinbergen und immer wieder eine traumhafte Aussicht auf Stadt und Umgebung, auch wenn an diesem Tag es getrübt. Ich kam oben recht langsam wieder in die Gänge. Es ist hier der Feuerbacher Höhenweg. 









Es ging wieder im Wald weiter und dabei die nächsten beiden Kilometer bergab und es lief wieder gut. Am Wegrand lag noch ein rund 2500 Jahre alter Grabhügel aus der Eisenzeit. Nach dem Wald ging es nach Zuffenhausen runter und ab hier nur noch auf Straßen. 




Eine Strecke ist dann richtig hart wenn es auf dem 39. Kilometer nochmals hoch geht. Nach dem doch langweiligen Abschnitt durch Zuffenhausen, der aber nicht allzu lang war, ging es nun hoch in Richtung Robert-Bosch-Krankenhaus und in einer Schleife um dieses herum. Dabei über weitere kleine Weinberge Aussicht auf die Stadt und vor allem auf markante Punkte an denen ich zuvor vorbei lief. Es war nun aber doch sehr zäh.






Am Ende ging es vom Rüssleweg weg und ich lief vom Krankenhaus aus ein Sträßchen runter. Der 42. Kilometer auf Asphalt bergab nach so einer Strecke mit den Höhenmetern und dennoch wurde es einer der schnellsten. Dies stimmt optimistisch, wie ich überhaupt nach den Problemen der letzten Zeit und dem geringen Umfang doch positiv überrascht war. Ich wollte dann unten nach 42,2 km schauen, wo eine S- oder U-Bahn-Station ist. Dann war ich nach exakt dieser Strecke an der Haltestelle Riethmüllerhaus der U12. Ich lief aber noch 300 m, da ich den längsten Lauf des Jahres wollte und beim Neckarufer Marathon in Stuttgart am 3. März waren es 42,48 km. Nach 42,50 km und immerhin 925 Hm hatte ich es geschafft. Dabei benötigte ich 4:48.42 h und für den Marathon 4:46.40 h. Da hatte ich nur 36 Minuten mehr benötigt als auf der flachen und durchgehend asphaltierten Strecke. Dies zeigt aber auch, dass ich damals einfach noch nicht ausreichend erholt war. 


Die Rückfahrt lief dann bestens. Bereits nach 5 Minuten kam die U12 und ich war schnell am Hauptbahnhof und dort noch rund 30 Minuten Wartezeit auf den RE5, mit dem ich dann direkt nach Laupheim fahren konnte, was nach so einem Lauf echt erholsam ist. Vor allem wenn man noch einen Sitz mit ausreichend Beinfreiheit ergattert. 



Die Strecke:

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