Ich hab da noch vom letzten Jahr ein Projekt offen, nämlich den Burgen-Weg von Reutlingen nach Zwiefalten. Da bot sich bei dem idealen Laufwetter von 5° C und Sonne, da ich noch immer Urlaub habe, ein längeres Trailtraining auf einem Abschnitt diesen tollen Wanderweges an. Die vierte Etappe führt von der Burg Derneck nach Obermarchtal und da kann man ja mal die Wege hin und zurück absolvieren und nach Obermarchtal sind es nur gut 38 km und da war ich dann nach nur 35 Minuten auf dem Parkplatz bei der Klosteranlage. Die einfach Entfernung ist mit ca. 18 km angegeben und so würde es auf jeden Fall mein längster Lauf in diesem Jahr. Von Obermarchtal aus startete ich nach Dreikönig und letzte Woche Dienstag bereits das dritte Mal und zuletzt auch einen guten Teil der heutigen Route, die aber auch Abschnitte beinhalten wird, die für mich neu waren oder wo ich erst ein Mal lief.
Vom Parkplatz lief ich die ca. 300 m zur Klosteranlage und dort begnügte ich mich mit einem kleinen Blick auf die schöne Anlage. Danach ging es durch den Ort runter an die Donau und dort ist einfach ein wunderschöner Platz und der Blick auf das Kloster auch ein Traum. Anfangs hatte ich noch etwas Probleme, aber mit andauernder Bewegung wird es immer besser.
Es ging nun in Richtung Hochberg. Sonst lief ich dort immer an den Donauweisen Richtung Rechtenstein. Es war mal interessant den Weg aus dieser Perspektive zu erleben und sonst war es auch immer schon dämmrig, wenn ich ihn runter lief, außer bei den ersten beiden Läufen vom Lautertal aus. Es stieg teils aber auch heftig an. Den letzten Anstieg zum Hochberg ließ ich aber links liegen und lief so nicht ganz auf dem Burgenweg. Allerdings war das Ziel die Burg Reichstein, zu der es vom Burgenweg einen Abstecher von der Laufenmühle aus gibt.
In dem kleinen Ort Reichenstein biegt ein Pfad ab, der mit Laufenmühle / Ruine beschildert ist. Da gelangt man nach wenigen Metern zu der Ruine der Burg aus dem 13. Jahrhundert, die bereits 1525 zerstört wurde. Es ist im Prinzip nur noch der restaurierte Bergfried vorhanden, auf dem ich letztes Jahr ein Mal war. Diesmal bestieg ich ihn wieder über die Wendeltreppe und oben muss man eine Klappe öffnen. Man hat eine schöne Aussicht.
Nach dem Abstieg ging es zunächst noch auf dem Pfad und dann auf dem Fahrweg runter ins Lautertal und vorbei an der Laufenmühle. Dort links weg und erst mal auf dem kurzen asphaltierten Abschnitt gut bergan. Anschließend dann durch das von Felsen gesäumte Lautertal aufwärts. Da kommt man an einem Aquädukt vorbei und sieht nochmals auf die Ruine Reichenstein.
Es ging nun durch das Lautertal auf einem breiten Kiesweg weiter nach Unterwilzingen. Hier einfach zu laufen, aber auf jeden Fall eine wunderschöne Strecke an der sich durch das enge Tal schlängelnden Lauter entlang.
Vor Unterwilzingen über die Lauterbrücke und dann links an der Lauter entlang weiter durch das nun breitere Tal und über den Lautersteg. Dort entdeckte ich das Schild mit dem Hinweis "Wolfstal 2,2 km" und da reifte in mir schon mal eine Idee für den Rückweg. Es ging noch ein paar Hundert Meter weiter und dann rechts weg auf einen Pfad. Da steigt es erst mal steil an. Das nächste Ziel war die Ruine Wartstein und es geht auf wunderschönen Pfaden, teils mit Wurzeln und Felsen dorthin. Anfangs kommt man kurz nach dem ersten Anstieg an der unscheinbaren Ruine St. Rupprecht vorbei. Da ist fast nichts mehr zu sehen.
Es folgte nun der Weg zur Ruine Wartstein. Zunächst steigt es dort über Felsen, teils mit Stufen, steil an. Danach auf einem wunderschönen Pfad im Wald etwas wellig weiter und da kann man es schön laufen lassen. Dann erscheint plötzlich die erste Restmauer der Ruine.
Es geht zunächst am unteren Bereich mit einigen Mauerresten entlang und dann der steile Anstieg, anfangs über viele Wurzeln, hoch zur Ruine. Dort kann man die turmähnliche Schildmauer außen über eine Eisentreppe besteigen und man hat von dort eine fantastische Aussicht ins Lautertal und darüber hinaus.
Nach dem Abstieg geht es auf einem Pfad weiter. Da geht es am Ende steil runter ins Lautertal. Dabei ist es durchaus anspruchsvoll über die vielen Steine und unten auch Wurzeln. Dafür einfach herrlich.
Im Lautertal noch ein Blick zurück auf die hoch oben liegende Ruine und dann ging es dort weiter und erst einmal im letzten Sommer lief ich dort. Anfangs im Wald am Rand auf einem sehr schmalen Pfad und auch etliche Wurzeln. Dann ging es über einen Grasweg und mit Blick auf die Lauter. Das nächste Ziel ist ein ganz besonderes. Der Hohe Gießel ist ein kleiner, aber wunderschöner Wasserfall der Lauter.
Nun führt der Weg weiter das Lautertal aufwärts an Felsen vorbei in Richtung Wanderparkplatz Anhausen. Da geht es ein gutes Stück über einen Grasweg und dann auf einem Kiesweg. Es geht vorbei am Schwarzlochfelsen und an den Ochsenlöchern, bevor man die ehemalige Ölmühle erreicht und dort links über die Brücke und wieder rechts zum nächsten Ziel: der schon lange sichtbaren Meisenburg.
Es geht dann links weg und steil hoch, teils über Stufen, zur Meisenburg. Im letzten Jahr bin ich dort nur runter. Von dieser Spornburg, die bereits im 12. Jahrhundert erwähnt wurde, sind doch noch einige Reste vorhanden. Der mühsame Aufstieg, ich hatte immerhin schon gut 13 km hinter mir die teils doch anspruchsvoll waren, wird durch eine wunderschöne Aussicht belohnt. In die Richtung der weiteren Strecke sieht man, wenn man auf die Mauern steigt. Auf dem Pfad ging es danach wieder zurück ins Tal.
Weiter ging es im Tal nach Anhausen und unterhalb der Ruine der Schülzburg entlang deren Betreten wegen Baufälligkeit gesperrt ist. Durch den Ort ging es dann auf einen Pfad an der Lauter entlang nach Indelhausen rein.
Noch ging es rund 1,5 km das Lautertal aufwärts und somit auf flachem, meist gekiestem Weg. Es ging über die Lauterbrücke nach Weiler rein. Dort auf der Brücke gibt es ein Denkmal, das an die Schneckenzucht und die Schneckenhändler im Lautertal erinnert, die es dort vom 18. bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts gab. Es war noch ca. 1,5 km bis zur Burg Derneck, wobei noch ein Höhepunkt wartete.
Aus dem Ort raus stieg es auf der Straße schon an und dann geht der Weg rechts weg auf einem Pfad weiter. Da kommt man an einem "Historischen Schneckengarten" vorbei, den man nachgebaut hat. Danach steigt es auf Serpentinen den Kalvarienberg auf dem Stationenweg steil nach oben. Am Ende noch über eine Stufen zu dem Kreuz und von dort eine super Aussicht. Da sieht man auch schön auf die Burg. Das war aber auch ganz schön anstrengend und eine Trinkpause tat gut. Dorrt befand sich auch mal die Burg Weiler (Kapf), von der aber so gut wie nichts mehr vorhanden war.
Es war noch ca. 1 km bis zur Burg und da ging es zunächst vom Gipfel wieder ein kleines Stück runter und auf den Pfad der zum Burgen-Weg gehört und nun über eine Heide abwärts führt und in einen Pfad durch einen Fichtenwald übergeht. Es war hier schön zu laufen. Es folgte die Überquerung der Straße und danach auf einem weiteren Pfad er anfangs sehr steile Anstieg über Wurzeln, Steiner und trockenes Lauf das rutschig war auf hoch zur Burg.
Die Burgruine Derneck ist noch recht imposant und es gibt dort vom Schwäbischen-Albverein ein Wanderheim und eine Burgschänke, die aber erst ab April regelmäßig geöffnet ist. Ich liebe solche Plätze und man kann dort auch noch nach oben und hat eine schöne Aussicht. Da musste ich eine Weile verbleiben und hatte nun 18,5 km hinter mir.
Zurück nach Weiler ging es dann aus den selben schönen Pfaden. Das war nochmal eine tolle Strecke. Dabei rutschte ich auf dem ersten Downhill runter von der Burg mal weg. Das trockene Laub ist an steilen Stellen nicht zu unterschätzen.
Nach der Lauterbrücke ging es wieder durch das Lautertal und von Weiler nach Indelhausen und von dort diesmal direkt nach Anhausen. Ich lief dort unterhalb der Schülzburg vorbei und nahm den direkten Weg, den Fahrweg, zur Ölmühle bei der Lauterbrücke. Dieser Abschnitt war niicht ganz so interessant, aber auch hier gab es das eine oder andere fürs Auge.
Nach der ehemaligen Ölmühle beginnt der autofreie Teil des Lautertals und ich lief auf dem vorherigen Weg wieder zurück bis zum Abzweig hoch zur Ruine Wartstein.
Ich entschied mich nun für den knapp 2 km langen Weg über die Ruinen Wartstein und Monsberg, anstatt weiter durch das Lautertal zu laufen. Also blieb ich auf dem Burgen-Weg und absolvieret den vorherigen Abschnitt wie vor einer Woche in die andere Richtung. Es ist anfangs ein sehr steiler Anstieg über viele Felsen und auch mit Stufen. Dafür absolut schön und danach geht es auf einem tollen Pfad bis zur Ruine Wartstein., wo noch ein kurzer, aber steiler und anspruchsvoller Downhill folgt.
Im weiteren Verlauf ging es auf dem schönen Pfad weiter und bis auf den Downhill zur Ruine Monsberg auch eher einfach zu laufen. In der Abendsonne einfach herrliche Farben. Dabei merkte ich an den immer weiser kommenden leichten Anstiegen aber auch die nun schon 26 km die ich in den Beinen hatte. Es ging wieder runter ins Lautertal und dort noch bis zu dem anfangs erwähnten Abzweig ins Wolfstal.
Die Entfernung war mit 2,2 km angegeben und meine Hochrechnung ergab, dass es dann am Ende so 36,5 km sein könnten. Ich war gespannt, was mich auf dem noch unbekannten Weg erwartet. Er folgt dem Ehinger Besinnungsweg. Anfangs gleich mal auf einem Pfad steil hoch und da musste ich mal in zwischen die Bäume ausweichen, weil der Pfad durch mehrere umgestürzte Bäume versperrt war.. Dann ging es auf einem breiten Forstweg weiter, nachdem die Straße zu überqueren war. Es folgte im Wald links weg ein Anstieg und den kannte ich. Allerdings von der anderen Richtung, weil dort der Lauterlauf runter nach Unterwilzingen führt. Dann ging es am Waldrand auf einem breiten Weg weiter und dieser führte in den Wald. Dort ein steiler Pfad auf Serpentinen runter ins Wolfstal. Bei Nässe ist der nicht zu empfehlen.
Ich war noch im oberen Drittel des Wolfstals und das ist wirklich wild-romantisch. In dem engen Tal läuft man zwischen Felsen durch. Es war aber schon etwas duster, da es bereits fast 18 Uhr war und dem Sonnenuntergang entgegen ging. Die Märzenbecher sind schon zahlreich am Blühen. Es waren noch knapp 2 km bis ins Lautertal.
Es ging nun im Lautertal am Parkplatz vorbei auf die andere Seite der Lauter. Dort zweigt gleich rechts der Pfad ab, der zum Hochberg führt. Es ist ein guter Kilometer und anfangs steil über Serpentinen und danach auf schönen Waldpfaden. Es wird die Straße nach Reichenstein überquert und danach noch im Wald weiter nach oben.
Ich war am Bismarckstein und somit auf dem Hochberg mit seiner fantastischen Aussicht. Wieder mal in diesem Jahr zum Sonnenuntergang. Man sieht auf das Kloster Obermarchtal, aber auch bis zum Heiligen Berg Oberschwabens, dem Bussen. Es war ein letzter Halt auf dieser Tour. Auf dem 33. Kilometer waren es nochmal 114 m Nettoanstieg.
Es ging nun rund 3 km runter nach Obermarchtal. Dort hielt ich unten an der Donau nochmal an, bevor es in einem letzten Anstieg den Ort in der Dämmerung hoch ging. Im Ort noch eine kleine Schleife vor dem Parkplatz, um die 37 km voll zu machen, da noch ca. 500 m fehlten.
Es war am Ende eine faszinierende Tour mit 37,00 km und immerhin 907 Hm. Dafür war ich Netto 4:44.56 h unterwegs. Ich fühlte mich aber noch richtig gut. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr und am nächsten Tag bestens erholt. Es war in diesem Jahr bisher mein längster Lauf, nachdem ich an Neujahr in Bad Urach 33,33 km absolvierte.
Die Strecke:
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