Ich richtete meine Sachen her und es war an Pflichtausrüstung mitzuführen ein Trinksystem mit 1 l (Marathon 1,5 l), Handy, Rettungsdecke, Streckenplan und Jacke. Dies alles hatte ich schon letzte Woche Freitag dabei, da übrigens bei 30° C. Bei den Schuhen setzte ich nach dem Testlauf wieder auf die Inov-8 Roclite 295. Das Gepäck mit Wechselkleidung konnte bis 7:45 Uhr abgegeben werden. Nun fand um 7:50 Uhr eine Wettkampfbesprechung statt. Ich konnte auch schon recht viele Bekannte begrüßen.
Der Start zum Gebirgsmarathon mit ca. 31 km und 3050 Hm erfolgte um 8 Uhr. Danach machte ich nur eine 500 m lange Runde und es fühlte sich recht gut an.
Der Start zum neuen Gebirgstrail über 15,5 km mit knapp 1500 Hm erfolgte um 8:15 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 83. Wettkampf und der 5. Trail. Das Feld war überschaubar und auch hier einige bekannte Gesichter. Man absolvierte zunächst eine Parkplatzrunde, die ich letztes Mal so nicht auf dem Schirm hatte und da an der Mittagbahn vorbei und nun ging es einen ersten kurzen Stich hoch, über die Brücke im Steigbachtal und oberhalb des Friedhofs vorbei. Ich war noch an zweiter Position und versuchte, ob es heute schon für ein schnelles Rennen reicht. Noch fühlte ich mich gut. Es stieg nun deutlich an und man lief auf den steilen Wanderweg Richtung Immenstädter Horn. Im steilen Bereich merkte ich dann doch schnell die Verletzung und nicht nur der extreme Anstieg machten mir zu schaffen und ich war zunächst Dritter und es überholte mich Hans Bouricha-Hörmann. Der erste Kilometer war bei den Netto 92 Hm, es ging auch zwei mal runter, mit 6.46 min super schnell.
Es ging erst mal nur noch steil nach oben und auf dem zweiten und dritten Kilometer Netto 277 und 166 Hm. Auf den ersten 4 Kilometer sollten es rund 750 m Anstieg sein. Das war heftig und teils Stufen und Wurzeln, aber wenigstens noch etwas Schatten. Ich wurde immer mehr durchgereicht und da war mir klar, es geht heute nur noch um das Ankommen und ich wollte dann umso mehr Bilder machen.
An der Kanzel würde es sich lohnen, die paar Meter nach rechts zu gehen, hat man von dort doch einen herrlichen Blick auf den Alpsee. Ich machte es aber auch nicht und ein klein wenig kommt es auf den Bildern zum Ausdruck. Es ging mal ein kurzes Stück flach, bevor es weiter hoch zum Immenstädter Horn ging. Benjamin Tschage hatte mich zuvor auch schon überholt, aber es sollte noch ein paar mal zu einem Aufeinandertreffen kommen, was ich so nicht mehr dachte.
Es folgte vom Immenstädter Horn ein toller Downhill, meist über Wiese und recht steil. Das ging sogar ganz gut, da es keine großen Stufen hatte. Nur da gab es heute für mich größerer Probleme. Der fünfte Kilometer hatte ein Gefälle von 146 m und obwohl es teils nicht so einfach zu laufen war, sah da dir Zeit mit rund 8 Minuten wenigstens mal besser aus, wobei ich zuvor bereinigt erstaunlich konstant lief, immerhin.
Es ging nun weiter rechts weg Richtung Kemptener Naturfreundehaus. Da ging es im Wald, teils über Wurzeln, nochmals steil nach oben. Ein Läufer holte mich ein und ich konnte nun aber folgen und zu zweit machte es schon mehr Spaß. Am liebsten hätte ich aber wieder dort eingekehrt, wie beim Training.
Die erste Verpflegungsstation befand sich an der Alpe Mittelberg. Da folgte nun erst mal ein Downhill auf einem Wirtschaftsweg, kurz auch mal auf Asphalt. Da konnte ich es laufen lassen und gewann schnell an Vorsprung. Den siebten Kilometer auch entsprechend in 5.04 min und es war mit Abstand der schnellste. Es eröffnete sich ein toller Blick auf die Bergwelt. Zur Alpe dann rechts weg und diesmal waren die Kühe auf der anderen Weide. Es kam noch ein steiler Anstieg über Gras und dann nach gut 7 km endlich die Verpflegung und ich trank zwei Becher Cola.
Nun erst mal weiter auf einem Wirtschaftsweg und kurz zuvor wurden die Kühe aus dem Stall getrieben. So hatte ich ein gutes Stück eine Begleitung. Ich glaub noch nie wurde ich von so vielen Damen bei so einem Lauf begleitet. Eine schnitt prompt noch den Weg ab und ein paar Zusatzmeter. Es ging dann links weg und wieder mal steil nach oben auf einem schmalen Pfad. Das flache Stück über die holprige Wiese tat gut und ich hatte mich erstaunlich erholt. Auf dem folgenden, teils steilen Weg lief es auch und da überholte ich wieder Benjamin. Ich konnte in der Folge die Läufer hinter mir sogar etwas distanzieren. Nicht so steil lief es für mich angenehm, sowohl rauf als auch runter.
Es ging weiter links weg auf den Stuiben mit 1749 m und da wieder steil und teils Stufen. An der Abzweigung zur langen Strecke saß als Posten Peter Pulfer und es gab einen kurzen Austausch und dann links hoch das letzte heftige Stück zum Stuiben, für uns wohl der höchste Punkt des Laufs. Dort gab es nach gut 10 km und schon über 2 Stunden Laufzeit die nächste Verpflegung. Diese von der Laufbasis Allgäu und schön ein paar Bekannte zu treffen und wieder Cola und etwas Wasser und mal durchatmen.
Vom Stuiben nun auf einem tollen und teils sehr schmalen Gratweg weiter und da gab es auch zwei mal eine seilgesicherte Passage und mehr Klettern als Laufen. Die Aussichten nach rechts und links ins Tal waren grandios. Man musste aber auch ganz schön konzentriert laufen. An einem Anstieg hatte ich Walter Unger getroffen, der den langen Lauf abgebrochen hatte und wir konnten uns etwas unterhalten. Es kamen nun doch recht viele Wanderer entgegen, die aber schön zur Seite gingen. Es war hier vom Profil her recht wellig.
Es sollte noch ein größerer Anstieg kommen und da auch wieder mit Seil und ich kletterte doch recht flott nach oben und Benjamin rief noch von hinten, dass er leider keinen Foto hat. Leider war es auf diesem Abschnitt so, dass bei jedem größeren Absatz die Schmerzen doch etwas kamen. Das war recht unangenehm. Noch einmal verstellten Kühe den Weg.
Es ging nun, meist über Stufen, recht steil nach unten.
Es folgte ein letzter Anstieg und ich konnte Benjamin und die am Ende dritte Dame wieder hinter mir lassen und nun lief es recht gut. Die Tafel mit den angeschriebenen 1000 m setzte Kräfte frei und löste etwas die Blockade wegen der Verletzung und ich konnte es sowohl bergauf, als auch auf dem letzten Downhill über Wiese und im Wald auch Wurzeln laufen lassen. Dann endlich nach 16,22 km mit 1502 Hm und einer Zeit von 3:09.25 h die Alpe Oberberg und das Ziel. Damit war ich 19. Gesamt von 30 und 17. bei den Männern und belegte in der AK M50+ Rang 7 von 9.
Nach meinem Zieleinlauf brauchte ich doch eine Weile, bis ich wieder auf der Höhe war. Da brannte es nämlich ganz schön. Aber eine tolle Zielverpflegung und leckere Getränke (natürlich alkoholfrei) sorgten dafür, dass es besser wurde.
Die Siegerehrung für den Gebirgstrail folgte doch recht schnell, Das neue Team um Marc Dürr und Stefan Lang haben da eine ganz tolle Veranstaltung aufgestellt und es war von der Strecke her mit das schönste, aber auch härteste, was ich bislang gelaufen bin.
Es folgte der Rückweg zusammen mit Walter Unger und einer schönen Unterhaltung als lockere Wanderung. Den Sieger der langen Strecke wollte ich nicht mehr abwarten. Immerhin ging es bis unten immer besser und auch auf der Rückfahrt sowohl vom Sitzen als auch vom Verkehr her. Nun fühlt es sich sogar besser an als gestern.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 63 Teilnehmer, davon 33 über 31 km und 30 über 16 km.
31 km Männer: Matthias Reichart (4:33.50 h) vor Matthias Beck (SC Gunzesried / T+M Sport, 4:42.29 h) und Daniel Jochum (TriTeam Kleinwalsertal, 4:42.30 h).
31 km Frauen: Susi Lell (Allgäu Outlet Race Team, 5:09.18 h) vor Gaby Marek-Schmid (TSG Backnang, 6:25.00 h) und Jolanta Ketterer (Gazelle Pforzheim, 6:47.55 h).
16 km Männer: Christoph Steinmüller (Allgäu Outlet Race Team, 2:01.34 h) vor Florian Felch (Team Trail Magazin, 2:11.20 h) und Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen, 2:17.36 h).
16 km Frauen: Tanja Löwenhagen (TV Immenstadt, 2:45.26 h) vor Lisa Straßberger (Sanwald Laufteam, 2:49.21 h) und Stefanie Missler (3:10.59 h).
Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/84695/results?lang=de#0_BD8FE9
Veranstalter: https://www.gebirgsmarathon.com/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen