Nach drei Teilnahmen in Folge und das auf zwei verschiedenen Strecken hatte es im letzten Jahr terminlich leider nicht gepasst. Dabei verbinden mich doch schöne Erinnerungen mit dieser tollen Veranstaltung. In diesem Jahr passte der Termin und zudem gibt es mit dem Traillauf eine neue Strecke. Da hatte ich mich bereits früh im Oktober für diesen Wettbewerb angemeidet. Damals hatte die Streckenlänge noch 15 km mit 770 Hm betragen und ich sah es als einen guten Trainingslauf für den eine Woche später stattfindenden U. Trail Lamer Winkel an. Dann wurde die Strecke aber immer mehr verlängert und das nicht nur geringfügig, sondern über 25 km und 27 km auf schließlich 28 km mit 1170 Hm. Ich blieb aber dennoch bei diesem Wettbewerb und war total gespannt. Mal wieder gab es bis zuletzt einen Kampf um den Urlaub und leider musste ich um 5 Uhr raus und den Frühdienst arbeiten. Ich hatte aber zum Glück für den Nachtdienst einen Ersatz gefunden. Natürlich war es dann so, dass ich noch dringend was fertig machen musste und schon mal später weg kam. So ging die Fahrt direkt nach dem Dienst von Biberach die 114 km in doch gleich 1:30 Stunde ins Tannheimer Tal nach Tannheim, wo ich im Bereich der Tennishalle Sägerklause parkte. Dort gab es in der Halle die Startunterlagen. Die Startnummer war auf der Rückseite wieder mit einem Transponder für die Zeitnahme versehen und für die Voranmelder gab es noch ein Funktions-Shirt. Die Anmeldegebühr betrug bis zum 18.05. beim Trailrun und über 22,7 km jeweils 23 €, über 10 km und 10 km Nordic Walking jeweils 18 € und für den Kinderlaif über 1 km und den Schülerlauf über 2 km jeweils 5 €. Bis zum Voranmeldeschluss am 25.05. waren es 5 € mehr bzw beim Nachwuchs 3 €. Am Wettkampftag waren für die selben Gebühren noch Nachmeldungen möglich.Insgesamt gab es schon 849 Voranmeldungen. Dabei gab es bei den Nachmeldungen einen riesen Andrang, so dass am Ende mehr als 1000 gemeldet waren, wobei sicher der eine oder andere Voranmelder nicht antreten wird. Dennoch ein absolutes Rekordergebnis. Das Wetter meinte es diesmal sehr gut und es war sonnig bei 23° C, also fast schon etwas zu gut. Von Melanie bekam ich noch eine Nachricht, aus der ich entnahm. dass sie nach einigem Hin und Her nun sogar den Trail laufen wird. Das freute mich.
Nun machte ich mich auf eine Aufwärmrunde. Viel Zeit hatte ich nicht mehr, da ich doch recht spät angekommen bin. So blieb es bei 2 km, die aber doch recht flott und ich fühlte mich ganz gut, bekam den Kopf langsam von der Arbeit frei und freute mich schon. Ich traf hier auf eine ganze Vielzahl an Bekannten. Ich kann da nicht viele erwähnen, freute mich aber über jede einzelne Begegnung. Leider war ich ja alleine und deshalb auch keine Fotos vom Start der Läufe und den Zieleinläufen. Der Lauf über 22,7 km wurde um 15:15 Uhr gestartet, der über 10 km um 15:30 Uhr und die Nordic Walker nochmals 5 Minuten später. Da war ich ja schon unterwegs.
Der Start zum Trailrun über 28 km mit 1170 Hm erfolgte um 15:00 Uhr. Es war für mich in diesem Jahr der 46. Wettkampf und dabei nach Innsbruck der zweite Trail. Natürlich war auch der Foto wieder dabei. An Pflichtausrüstung benötigte man schließlich nur eine Regenjacke (eigentlich hatten sie heute gar keinen Regen, aber ob das so bleibt?), ein Erst-Hilfe-Set (meine Rettungsdecke fand ich nicht und prompt war eine im Starterpaket!) und eine Mütze. Ich setzte bei den Schuhen auf die Inov-8 Roclite und ansonsten natürlich in kurz und gegen die Sonne eine Mütze. Dabei verschwand sie gerade jetzt. Die Stimmung in dem gleich 180 Teilnehmer umfassenden Feld wat super. Es ging dann flott los und gleich aus dem Ort raus und an der Lourdeskapelle vorbei. Dabei stieg es dann doch schon gut an und dennoch ein erster Kilometer in 4.34 min. Da war ich fast schon etwas übermotiviert. Den Foto hatte ich von Beginn an fleißig im Einsatz und es sollten am Ende hunderte Bilder sein. Da diese eigentlich für sich sprechen, mache ich den Bericht erst mal kürzer. Es ging auf dem zweiten Kilometer weiter gut nach oben und das Tempo wurde deutlich langsamer.
Immer wieder kamen auch Bekannte und Katharina Henn konnte die Führung übernehmen, die sie nicht mehr abgeben sollte. Waren es bislang doch recht gut zu laufende Wege, ging es kurz runter und dann durch den Wald und teils war es recht matschig und immer mehr Trailanteil. Das machte richtig Spaß. Da kamen auch noch zwei recht flotte Kilometer knapp über 5 Minuten zustande. Es begegnete mit noch der Olympia-Silbermedaillengewinner im Langlauf-Sprint Peter Schlickenrieder, den ich vor dem Start noch kurz begrüßen konnte. Es ging nun auch wieder auf einem breiten Kiesweg weiter.
Es ging zunächst wellig weiter und die Sonne brannte nun doch ganz schön. Da war ich ab meiner Mütze wieder froh. Auf dem fünften Kilometer ging es zur Sache. Es ging gleich Netto über 100 Hm nach oben und entsprechend mal eine Zeit jenseits der 8-Minuten-Grenze. Da ging es einen Pfad hoch, meist über Gras. Die Strecke war übrigens super markiert und ausgeschildert und es erfolgte alle 2,5 km ein Hinweis, wie weit es noch bis ins Ziel ist. Die Markierungen passten sehr lange mit meiner Uhr überein. Die knapp 31 Minuten nach 5 Kilometer übertrafen dann doch meine Erwartungen.
Immer wieder ging mein Block auf neben die Strecke und herrliche Ausblicke in die tolle Umgebung. Zur Abwechslung ging es mal wieder runter, da auch mal über einen schmalen Pfad. Ganz so mein Ding ist das ja nicht und ich ließ einige passieren, musste da beim Fotografieren auch besonders aufpassen.
Es folgte nun ein Übergang auf Asphalt. Es lief bei mir weiter super. Nach 7 Kilometer eine Zeit von knapp über 42 Minuten. Man lief durch Schattwald und da musste ich bei der Anfahrt schon dran denken. Der achte Kilometer war mit 4.48 min am Ende der zweitschnellste und ich machte wieder die zuvor verlorenen Plätze teils wett. Es kam ca. 200 m später der erste Versorgungsstand und diese waren gut bestückt, wobei ich es bei einem Becher Iso blieb. Es ging zunächst noch recht einfach weiter.
Nun ein weiterer harter Anstieg. Da zog es sich zunächst auf Asphalt und dann auf Kies nach oben, wobei es bei mir plötzlich super lief und ich am Überholen war. Die Kilometer 9 und 10 waren zwar vom Untergrund her einfach zu laufen, hatten aber auch etliche positive Höhenmeter und es war nun ganz schön warm. Ich konnte dennoch zufrieden sein und nach 10 km knapp über 1:02 h und somit die letzten 5 Kilometer fast exakt so schnell wie die ersten fünf. Noch war aber nicht mal Halbzeit und es sollte doch am Anfang eine eher einfache Streckenführung sein.
Auf dem nächsten Kilometer fast schon etwas erholsam, ging es auf dem zwölften wieder zur Sache und in Serpentinen auf dem Feldweg über 100 Höhenmeter nach oben. Da war es gut, dass ca. 200 m später der zweite Verpflegunsstand folgte.
Nach der zweiten Verpflegung, wo ich nur ganz kurz hielt, kam der insgesamt heftigste Anstieg. Ein paar Tropfen fielen und es wurde doch bewölkter, aber dann war es schnell vorbei. Nicht jedoch der Anstieg. Dabei zuletzt über eine Wiese. Noch waren es 15 Kilometer bis ins Ziel.
Der nun folgende 14. Kilometer wollte kaum enden. Anfangs noch eher flach und dann auch abwärts über eine teils sehr matschige Wiese folgte der längste und härteste Anstieg. Es waren bei mir Netto 148 Höhenmeter und dabei merkte ich langsam, dass ich schon ewig auf den Beinen war. Schritt für Schritt schleppte ich mich nach oben, wobei es den anderen aber auch so ging. Hinten nahte aber doch eine Gruppe. Nach mehr als 14 Minuten war dieser Kilometer vorbei und zugleich die Hälfte geschafft. Als Entschädigung beim Anstieg zum Rehbichl und Pirschling gab es herrliche Ausblicke auf die Bergwelt des Tannheimer Tals. Ich war bei Halbzeit gut 1:38 h unterwegs und das wäre hochgerechnet eine Zeit von 3.16 h im Ziel. Dabei durfte ich aber nicht langsamer werden und anfangs war das Tempo doch recht hoch.
Es ging auf dem Grat weiter und da kam Gloria vorbei und lief am Ende auf einen tollen zweiten Gesamtplatz. Ich genoss hier die Aussicht, auch wenn die Beine noch nicht so richtig in Tritt kommen wollten. Ein paar Schneefelder gab es hier auch noch, aber abseits der Strecke.
Es folgre ein kurzer Downhill und dann gleich wieder hoch. Zur Abwechslung mal auf einem breiten Kiesweg. An einem Schneefeld gönnte ich mir eine kurze Abkühlung. Auf dem 16. Kilometer gab es am Ende mit 170 negativen Höhenmetern den zweitstärksten Abstieg. Das setzte mit doch etwas zu.
Nun wieder mal über eine Wiese und es war eine wirklich tolle Strecke und in dem Abschnitt ein sehr großer Trailanteil. Es folgte noch ein zwar eher kurzer, aber doch harter Anstieg, bevor es eine Wiese runter ging, noch 10 Kilometer zu absolvieren waren und kurz danach endlich wieder ein Verpflegungspunkt kam. Da nahm ich erst Wasser, dann Iso und noch Cola. Das brauchte ich nun.
Weiter ging es nach der Erfrischung und natürlich wieder bergauf. Zwar auf einem einfachen Weg, aber es wurde doch zäh. Nun waren aber immerhin 20 Kilometer absolviert und die Ausblicke einfach toll. Nach dem Anstieg fand ich bergab aber schnell wieder Tritt.
Erneut folgte ein Downhill. Der hatte es in sich und es ging einen schmalen Pfad runter, teils auch über Geröll. Da verlor ich doch einige Plätze. Auf diesem 22. Kilometer 277 negative Höhenmeter, Da ging es selbst bergab nicht schnell. War das auch für die Oberschenkel heftig.
Wieder ging es bergauf, was nun aber auch nicht besser war. So ca. 5 Kilometer vor dem Ziel (da kam die Markierung später, was sich aber wieder relativierte) war ich am persönlichen Tiefpunkt, wäre am liebsten kurz stehen geblieben. Aber ich kämpfte mich aus dem Tief. Man lief nun auf einem Feldweg bergab und erreichte Kienzerle und Untergschwend.
Nun der letzte, fast nur flache Abschnitt und der zog sich dennoch. Allerdings konnte ich nochmal Plätze gut machen und ca. 3 1/2 km vor dem Ziel nochmal Getränke und die brauchte ich nun. Hatte es vorhin ab und zu gedonnert, kam zwar kein Gewitter, aber auf dem letzten Drittel leichter Regen und der tat richtig gut. Ich erreichte Tannheim und Luigi feuerte mich an und dann sah ich Carsten Schubert, der über 22,7 km toller Gesamtzweiter wurde, und er nahm meinen Foto und machte zwei tolle Bilder (Vielen Dank!). Ich erreichte das Ziel nach 28 km (bei mir ca. 27,8 km) und 1342 Hm (andere hatten auch mehr als angegeben und mit Luigi war ich mir da auch schnell einig dass es so sein dürfte) in einer Zeit von 3:14.13,3 h. Ich wollte noch unter 3:15 h bleiben und der letzte Kilometer ließ sich mit 5.03 min sehne und auch davor vier mal eine 5 vorne. Damit auf der zweiten Hälfte in 1:36 h doch noch schneller als auf der ersten. Es war der 67. Gesamtplatz von 180 Teilnehmern und bei den Männern Rang 63 von 139. In der AK M50 (Zehnerschritte) zwar nur Rang 14, aber bei gleich 38 Startern. Ich war auf jeden Fall total zufrieden und es war ein toller Lauf und man wurde hier richtig herzlich empfangen. Hannes Nägele machte wieder ganze Arbeit bei der Moderation und abavent bei der Zeitnahme.
Nach meinem Zieleinlauf musste ich dann doch erst mal ganz schön durchatmen und erst mal einiges trinken. Natürlich war der Foto auch weiter im Einsatz, wobei er durch den Regen leicht gelitten hatte. Melanie erreichte das Ziel in einer tollen Zeit von 3:40.28,2 h und etwas undankbare 4. in der AK, direkt hinter denjenigen auf Rang 2 und 3, wobei der Abstand wenigstens nicht so knapp war. Auf jeden Fall eine tolle Leistung von ihr. Ich hatte ja vor dem Start noch Matthias getroffen, der Meike über 10 km begleitete und sie wurde Siegerin der weiblichen Jugend, richtig Klasse! So nebenbei war ich immerhin noch schnellster des Teams "We Run 4 Fun".
Es folgte noch eine kurze Runde Auslaufen, aber nur 500 m Beine ausschütteln zum Auto. Schließlich brauche ich morgen früh im 11 Uhr wieder lockere Beine. Danach ging es noch kurz in den Zielbereich und witzig, dass ich auf dem Weg zum Auto an Edi Gürcüyan dachte und ihn prompt traf und auf dem Weg ins Ziel für ein Foto noch kurz aufgehalten hatte.
Die Siegerehrung wurde dann recht pünktlich durchgeführt, wobei ich nach dem langen Tag aufbrechen musste. Da lief es zurück super und es war ein toller Tag mit einem richtig schönen (wenn auch verdammt harten) Lauf und ein klasse Tag mit vielen Freunden.
Die Strecke: (Trail Run)
Insgesamt waren es 982 Teilnehmer, davon 180 beim Trail Run über 28 km, 291 über 22,7 km, 346 über 10 km, 57 beim Nordic Walking über 10 km und 108 bei den Schülerläufen.
Trail Run 28 km Männer: Adrian Brennwald (SUI, Salomon Suunto Schweiz, 2:21.16,8 h) vor Sebastian Kraus (LG Stadtwerke München, 2:24.19,5 h) und Marc Dürr (Allgäu Outlet Race Team, 2:27.21,5 h).
Trail Run 28 km Frauen: Katharina Henn (Laufsport Saukel b_faster, 3:00.25,6 h) vor Gloria Brunnenkan (Maselheim Runners, 3:00.38,4 h) und Dagmar Sperlich (DAV Ravensburg, 3:07.01,6 h).
22,7 km Männer: Markus Brennauer (TSV Penzberg, 1:23.51,0 h) vor Karsten Schubert (TSG Söflingen Ulm, 1:25.15,8 h) und Florian Mauler (TSV Mindelheim, 1:25.52,5 h).
22,7 km Frauen: Nicole Lohri (AUT, Hotel Tyrol am Haldensee, 1:37.19,0 h) vor Carola Dörries (Laufsport Saukel b_faster, 1:37.36,4 h) und Helen Steingroever (1:43,32,5 h).
10 km Männer: Edwin Singer (Sportbuck.com, 33.31,2 min) vor Thomas Capellaro (Laufarena Allgäu, 34.42,1 min) und Tobias Seitz (Laufsport Saukel b_faster, 34.53,3 min).
10 km Frauen: Madlen Kappeler (der Laufladen Axel Reusch, 37.09,5 min) vor Andrea Weber (SV Reutte LA Leichtathletik, 38.33,0 min) und Eva-Marie Spielvogel (Laufsport Saukel b_faster, 39.58,6 min).
10 km Nordic Walking Männer: Toni Kreher (MI-KA Sports, 1:06.17,6 h) vor Sebastian Gast (Mühlheim an der Donau, 1:13.39,8 h) und Willy Ott (Bissingen an der Teck, 1:15.34,7 h).
10 km Nordic Walking Frauen: Cordula Reimold (Füssen, 1:13.39,3 h) vor Karin Veit (Leinfelden-Echterdingen, 1:18.54,0 h) und Jutta Huber (Lauffreunde Illerrieden, 1:18.59,1 h).
Ergebnisse: https://abavent.de/anmeldeservice/seenlauftannheim2018/ergebnisse
Veranstalter: http://www.seen-lauf.com/
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