Es ging für mich in diesem Jahr bereits das sechste Mal in Folge zu dieser Veranstaltung nach Unterfranken in das schöne Würzburg, wo ich ja erst vor zwei Wochen auch am Residenzlauf teilgenommen hatte. Es ist für mich die größere Veranstaltung, die zum festen Bestandteil in meinem Kalender wurde. Es gab da ja auch immer eine Polizeiwertung und im letzten Jahr schaffte ich da im Halbmarathon etwas überraschend sogar den Gesamtsieg. Leider konnte ich dies nun nicht wiederholen, da diese Sonderwertung wegfiel. Das war sehr schade! Ich fuhr die 233 km und kam nach Stunde genau 2 Stunden an und parkte tatsächlich wieder an der üblichen Stelle. Langsam glaub ich, der Platz wird frei gehalten! Ich musste schon früh um 5 Uhr raus und war nun aber wenigstens nach einer entspannten Fahrt um kurz nach halb 8 da. Es ging nun zu Fuß die wenigen hundert Meter zum Congress Centrum und dort holte ich meine Startnummer. Die Zeitmessung erfolgt hier mit dem Champion Chip von Mika Timing. Das erneut tolle Shirt hatte ich dazu bestellt. Die Veranstaltung findet rund um das Congress Centrum statt und man kann hier auch das Gepäck abgeben. Da gibt es recht kurze Wege. Ich traf auch schnell auf die ersten Bekannten. Manjai Bhatia hatte für den Marathon nachgemeldet und Marc Hartmann wollte einen blinden Läufer beim Marathon begleiten. Das Wetter meinte es erneut fast schon zu gut und bei 20° C und Sonne pur dürfte es doch recht hart werden.
Es folgte eine Aufwärmrunde. Davor traf ich noch auf Moderator Peter Maisenbacher, der erneut für Stimmung sorge sollte. Danach lief ich den letzten Teil der Strecke mal ab und es waren 3 Kilometer eingeplant. Auch nach einer kurzen Nacht und doch langen Fahrt, sowie sehr gut verlaufene Wettkämpfe am Donnerstag und Samstag mit klasse Zeiten fühlte ich mich richtig fit und doch auch recht frisch. Es passte an sich richtig gut. Dabei stand in den letzten 16 Tagen bereits der 13. Wettkampf an.
Nun letzte Vorbereitungen und ich lief selbstverständlich ganz kurz und bei den Schuhen blieb ich zwar wie bei den letzten Wettkämpfen bei den Brooks, allerdings diesmal die Racer ST5, da die Strecke so gut wie durchgehend asphaltiert ist. Ich traf dann noch auf Simon Schickert, der sich für den Marathon einiges vorgenommen hatte. Es ging nun in den ersten Startblock, der für Läufe runter 1:45 h beim Halbmarathon und 3:30 h beim Marathon vorbehalten war.
Der gemeinsame Start zum Marathon (zwei Runden) und Halbmarathon erfolgte um 9:00 Uhr. Es gab eine Einteilung in Startblöcke nach der erwarteten Zielzeit und die weiteren Blöcke starteten jeweils 5 Minuten später, Es stad für mich in diesem Jahr der 43. Wettkampf an und bereits der 9. in diesem Monat. Ich hatte aber dennoch hohe Erwartungen und wollte meine Bestzeit dort von 1:33.24 h aus dem Jahr 2015 auf jeden Fall unterbieten und eigentlich eine 1:32 h vorne dran haben. Es ging endlich los und da wurde schon gut Tempo gemacht. Nach einem kurzen Stück ging es links weg über die Mainbrücke und danach war auch der erste Kilometer absolviert und die Uhr zeigte an der Markierung 4.10 min, nach der Uhr dann 4.16 min und die war heute extrem genau, mal 10 m vor und mal danach. Es war ein guter Start und ich fühlte mich wohl. Nun ging es erst mal kreuz und quer durch den Stadtteil Zellerau. Allzu viel los ist hier nicht, dafür das Feld ja noch sehr kompakt. Es gibt immer wieder kleiner Anstiege, nicht schlimm, aber auf die Dauer kostet es dann halt doch Kraft. Bereits kurz vor Kilometer 3 der erste Getränkestand und ich nahm gleich Wasser. Zwei Schluck und den Rest über den Kopf. Es war gut, dass die Becher nicht zu sehr gefüllt waren. Am ersten Stand war auch noch ein recht großes Gedränge. Die letzten Kilometer in 4.20 min und 4.24 min waren auf jeden Fall im Soll. Es folgte der erste Wendepunkt und so viele kamen nicht entgegen. Als zu diesem Zeit in Führung beim Marathon liegend übrigens Simon Schickert. Noch vor Kilometer 5 der nächste Stand. Das war super. Ich hatte im Vorfeld wieder gut getrunken, aber bei der Temperatur und Distanz war regelmäßiges Trinken obligatorisch. Es gab da einen Anstieg und der Kilometer war mit 4.29 min bislang der langsamste und ich 21.55 min unterwegs. An der Marle war es hier nicht ganz 21.45 min. Auf jeden Fall viel zu langsam. Da ahnte ich schon, dass es heute doch nicht so schnell geht, es sei denn ich könnte so dauerhaft weiterlaufen. Immerhin ging es im weiteren Verlauf auch mal runter, vor allem auf dem siebten Kilometer, vorbei am Polizeipräsidium. Entsprechend nach 4.25 min nun sogar 4.17 min und zweitschnellste Kilometer. Hier war ich aber immer schon recht schnell und man erreichte nun den Parkplatz Talavera und dort herrschte wieder eine super Stimmung von vielen Zuschauern und einer der vielen Samba-Bands. Das trieb einen etwas voran. Das Feld hatte sich nun doch schon auseinander gezogen. Es ging eine Rampe hoch und dann am Mercure Hotel vorbei, wo es wieder Getränke gab. Es wurde am Main entlang die Alte Mainbrücke passiert und rechter Hand thront oben die Festung Marienberg. Ein klein wenig musste der Blick schon abseits der Strecke schweifen. Den Foto hatte ich wie üblich dabei, er kam heute aber während dem Lauf nicht zum Einsatz. Wäre es sonst am Ende sogar besser gelaufen? Immerhin gab es hier auch viele Zuschauer und die Kilometer 8 und 9 waren mit 4.25 min schön konstant und auch voll im Limit, von dem was heute maximal zu erwarten war. Es wurde nun doch recht warm. Es ging auf der Maria Theresia-Promenade weiter und dort auch mal einen Teil auf einem Kiesweg. Es zog sich nun und erst nach 10 Kilometer eine Zeit von nur 43.59 min. Da wollte ich eigentlich meine Bestzeit aus diesem Jahr von 43.14 min unterbieten, wobei es noch gegangen wäre, wenn ich in dem Tempo hätte weiterlaufen können. Kurz zuvor die nächste, bereits vierte Getränkestation. Daran lag es dann später sicher nicht. Die nächsten Kilometer lagen alle so um die 4.30 min. Es gab auf dem zwölften Kilometer die zweite Wendestelle und da lag ich gar nicht so weit hinter dem Pacemaker für unter 1:30 h. Da wäre eine hohe 1:32 h durchaus noch drin gewesen. Nach dem Kilometer 12 jedoch gleich der Anstieg die Mainbrücke hoch und das zog sich, war recht zäh. Auf dem Main sah ich noch ein Ruderboot, einen Vierer, beim Training. Es lief runter zwar und danach konnte ich endlich mal welche überholen, aber so richtig Tritt fand ich nicht. Ich selbst wurde wenigstens schon lange nicht mehr überholt. Aber dass ich nun an welchen vorbei lief, lag eher daran, dass diese noch mehr einbrachen. Nach der nächsten Getränkestation ging es los, dass ich nun doch immer wieder überholt wurde. Durch das Wohngebiet Sanderau ging es Richtung Innenstadt. Immer wieder Musik und auch Aufmunterungen, doch so recht nützen wollte es nicht. Es folgten nach schwachen 4.45 min für den 14. Kilometer wenigstens noch welche mit 4.32 min und 4.34 min. Man lief am Hofgarten und der Residenz vorbei und da erinnerte ich mich an den Lauf vor zwei Wochen. Nach 15 Kilometer aber nur eine Zeit von 1:06.45 h und damit die letzten 5 Kilometer in 22.46 min. Da war ich doch etwas frustriert und die Kilometer 17 - 19 durch die Altstadt, teils im Bereich der Straßenbahnschienen und auf Pflaster, wurden total hart und es war auch frustrierend, dass ich einige Plätze verlor. Wenn ich mal an einem vorbei ging, dann nur an welchen die sich übernommen hatten und nur gingen. Die letzten Kilometer nur in 4.41 min, 4.41 min und 4.48 min. Immerhin eine gewisse Konstanz und zuletzt der langsamste und da hatte ich schon andere Einbrüche. Die letzten beiden Kilometer würde ich auch noch schaffen, wobei ich nun klar mit einer Zeit über 1:35 h rechnete. Aber ganz kampflos wollte ich es nicht belassen und da es nun etwas runter ging machte ich nochmals Tempo und auf dem Kilometer 20 mit 4.24 min endlich wieder eine passable Zeit und immerhin die beste deit dem siebten. Ich benötigte für die letzten 5 Kilometer gleich 23.08 min und war nun 1:29.53 h unterwegs. Das wäre mal eine Zeit, wenn da nicht noch 1097,5 Meter angestanden hätten. Immerhin nun wieder die Chance auf eine Zeit unter 1:35 h und es ging zwar die letzten 150 m leicht bergauf, aber dies merkte ich gar nicht. Plötzlich fühlten sich die Beine wieder locker an und mit einem schönen Spurt erreichte ich das Ziel nach 1:34.54 h und die 43 Sekunden zum letzten Mal bei dem Wetter war dann zumindest keine Katastrophe. Ich war aber doch ganz schön fertig und musste etwas länger durchatmen. Später erfuhr ich die Platzierungen und diese hellten meine Stimmung deutlich auf. Es war Gesamtplatz 106 von 1565 und vor allem Rang 99 von 1035 Männer. Das waren die bisher mit Abstand besten Platzierungen dort und dies mit einer nicht so schnellen Zeit, Das zeigte doch, dass es heute recht schwere Bedingungen waren und die 157 Höhenmeter der welligen Strecke trugen auch eine Teil dazu bei, obwohl ich das grundsätzlich mag. jedoch nicht in einer Stadt auf Asphalt. Das ist eh nicht mehr mein Terrain. In der AK M50 wurde ich wieder 7. und das von 147 Teilnehmern. Also derselbe Platz und der lässt sich ja durchaus sehen. Es gab natürlich wieder eine tolle Medaille und auf der Rückseite immer eine der vielen Sehenswürdigkeiten in der Stadt.
Nach meinem Zieleinlauf kam dann doch der Foto raus. Inzwischen fühlte ich mich schon wieder richtig gut. Erstaunlich übrigens wie exakt meine Uhr die Strecke gemessen hat!
Es war Zeit, sich der Zielverpflegung zuzuwenden und diese war gewohnt gut und vielfältig. Erst ein alkoholfreies Bier und dann gab es eine große Auswahl an Obst, aber auch Gebäck.
Ich ging wieder zurück zum Zielbereich und Peter Maisenbacher war dort voll in seinem Element und ich wartete doch noch einige Teilnehmer ab und war nun fleißig am Fotografieren. Danach ging ich wieder ins Congress Centrum und holte meine Urkunde und aus der Tasche mein Veranstaltungs-Shirt. An der Stelle möchte ich mal die vielen freundlichen Helfer erwähnen.
Nun folgte eine 2 Kilometer lange Auslaufrunde und diese auf dem letzten Stück der Strecke. Da lief es schon wieder erstaunlich locker, immerhin. Bei dem Wetter machte es so natürlich Spaß und der Marktplatz mit der Marienkapelle ist beeindruckend und der Dom. Ich lief ein Stück am Main entlang, nicht ohne das inzwischen obligatorische Foto mit der Festung Marienberg im Hintergrund, das ein netter Passant machte. Ich lief noch auf die Alte Mainbrücke und dann war es Zeit für den Rückweg, denn der Sieger des Marathon dürfte bald kommen. Da sah ich kurz vor dem Ziel hinter mir die Führungsfahrzeuge und ich musste mich ganz schön sputen, war zum Glück aber schon wieder fit.
Ich kam also gerade rechtzeitig um den Zieleinlauf von Marius Mayr festzuhalten. Nach ihm folgte dann als Gesamtzweiter Simon Schickert. Eine tolle Leistung! Ich holte meinen Rucksack und bekam dann gerade noch mit, dass die Siegerehrung beim Marathon der Männer erfolgt und diese nahm ich noch mit. Inzwischen erfolgten Vorbereitungen für den Start über 10 km um 12:30 Uhr.
Es war an der Zeit Abschied zu nehmen und auf dem Rückweg holte ich noch was zum Trinken und dadurch sah ich gerade noch das Feld der 10 km-Läufer auf deren ersten Kilometer. Die Rückfahrt war dann recht zäh, war ich nun doch ganz schön müde. Ich konnte zwar meine eigenen Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber es war auf jeden Fall ein schöner Tag und inzwischen steigt doch die Zufriedenheit mit der Leistung. Ich hab nun erneut, zum achten Mal in Folge, mit 108,0 km eine Woche mit mehr als 100 Kilometer absolviert und dabei auch gleich noch 2307 Höhenmeter bewältigt. Mal sehen was die kommende Woche bringt. Wettkämpfe gibt es da nur zwei kleinere.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 2321 Teilnehmer, davon 385 beim Marathon, 1565 beim Halbmarathon, 227 über 10 km und 144 Teilnehmer in 24 Staffeln.
Marathon Männer: Marius Mayer (Swan Racing Team Concordia Schwanfeld, 2:41.18 h) vor Simon Schickert (ASV Köln, 2:51.40 h) und Christoph Sell (Laufgemeinschaft Würzburg, 2:57.32 h).
Marathon Frauen: Friederike Schoppe (Spiridon Frankfurt, 3:02.06 h) vor Julia Roth (TV Schweinheim / Main Ausdauershop Niedernberg, 3:10.20 h) und Rocio Risquez Baeza (Digimedia GmbH, 3:18.02 h).
Halbmarathon Männer: Michael Chalupsky (Pallmann Würzburg, 1:10.48 h) vor Leonardo Ortolano (Laufstil Running Club, 1:13.49 h) und Sven Perleth (SC Ostheim, 1:14.05 h).
Halbmarathon Frauen: Carolyn Pfalzgraf (USA, ERT Running Team, 1:25.06 h) vor Suse Hagelauer (1:27.25 h) und Delia Schmitt (1:28.46 h).
10 km Männer: Esseyas Hadush (Geritrea, 34.30 min) vor Manuel Fößel (TV Ochsenfurt, 35.27 min) und Shako Rahmanpour (MTP Hersbruck, 36.00 min).
10 km Frauen: Sophia Nohner (TSV Ipsheim, 40.34 min) vor Carmen Förster (Fitnessclub SV Würzburg 05, 40.48 min) und Carolin Lehrieder (TakeNet, 43.59 min).
Ergebnisse: http://wuerzburg.r.mikatiming.de/2018/
Veranstalter: http://www.wuerzburg-marathon.de/
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