Es ging heute nach 2013, 2014 und 2017 zum vierten Mal zu dieser Veranstaltung im Zollernalbkreis. Dabei lag diesmal die Messlatte hoch, hatte ich letztes Jahr nicht nur meine Zeit aus dem Jahr 2013 deutlich unterboten, sondern bin über die 10 km, für die ich wieder gemeldet hatte, auch noch in die Top 10 gelaufen und wurde AK-Sieger. Ein Blick in die Liste der Voranmeldungen, die für alle Wettkämpfe übrigens 138 Teilnehmer (ohne die Schülerläufe) umfasste, zeigte aber, dass es diesmal zumindest mit diesen beiden Erfolgen normal nichts wird und der Fokus auf der Zeit liegt. Ich musste erst mal etwas zittern, bekam dann aber den Früh- und Nachtdienst Urlaub und so fuhr ich die 114 km in 1:35 Stunde nach Geislingen. Das zog sich auf der Strecke wieder, aber ich konnte wieder am selben Platz an der Durchgangsstraße parken. Nun ging es die paar hundert Meter zur Schlossparkhalle, wo ich im Foyer die Startunterlagen (Startnummer und Handgelenktransponder zur Zeitnahme) holte. Die Gebühren betrugen über 10 km bei Lauf und Nordic Walking 10 € und beim Halbmarathon 18 €. Es gab wieder eine Tüte mit einigen Beigaben dazu. Das Wetter war wie in den vergangenen Tagen und meinte es bei Sonne und 26° C schon eher zu gut. Natürlich freute ich mich auch hier, auf viele Bekannte zu treffen und dies war bereits beim Abholen der Startunterlagen so weit.
Die Schülerläufe wurden bereits ab 12:00 Uhr ausgetragen und dabei waren auch wieder Integrationsläufe beinhaltet. Davon bekam ich aber nur noch was am Rande mit. Meinen Rucksack konnte ich wieder in der Halle abgeben. Ein schöner Service. Nun machte ich mich auf, mich eine Runde aufzuwärmen und dazu lief ich auf dem Beginn der späteren Strecke. Von der Wärme, ja fast schon Hitze, abgesehen passte es richtig super. Ich konnte nicht sagen, dass ich irgendwo Beschwerden hätte. Dabei hab ich in letzter Zeit nicht nur ein wie übliches hartes Wettkampfprogramm, sondern auch erhöhtes Training und das recht hügelig bis eher schon bergig. Allerdings bekam ich angesichts der Temperaturen schon etwas Bedenken, wie ich das erste Stück mit dem langen Anstieg und das ohne Schatten angehen soll. Auf jeden Fall schon recht flotte gute 4 Kilometer ich dürfte bereit sein.
Es wurde Zeit für die letzten Vorbereitungen und ich zog mein Singlet an und bei der Mütze ließ ich es, sollte diese doch etwas vor der Sonne schützen. Die nette junge Dame an der Gepäckaufbewahrung hat sich extra eine Notiz gemacht, weil ich meine Nummer noch in der Tasche hatte, diese also schlecht vorzeigen konnte. Ich trank nochmal was und machte mich auf den Weg. Bei den Schuhen setzte ich wieder auf die Brooks Neuro 2. Als ich die Halle verließ kam mir Nadda Sagr entgegen und sie hatte sich kurzfristig noch für einen Start entschlossen. Das freute mich. Die anderen von albside Running wagten sich heute bei den schweren Bedingungen an den Halbmarathon. Dagegen war über 10 km erneut das sehr starke Team von Rebi Running zahlreich vertreten. Ich traf dann noch auf den Titelverteidiger über 10 km, Rene Boss. Auch einige Bekannte, die später starteten, konnte ich noch begrüßen. Ich glaub es ist eine der Veranstaltungen, wo ich beinahe schon die Mehrzahl der Teilnehmer kenne. Das macht es aber auch so schön.
Der Start über 10 km erfolgte um 13:45 Uhr und für mich stand in diesem Jahr bereits der 29. Wettkampf bei der 25. Veranstaltung an und dabei der 8. über diese Distanz. Die Starts zum Nordic Walking über 10 km und zum Halbmarathon erfolgten um 13:50 Uhr und 14:00 Uhr. Da wäre es an sich doch besser zumindest den Halbmarathon erst zu starten, da die Läufer eh viel länger unterwegs sind und später müsste man dann nicht so lange warten. Ich traf noch auf Sandra Lermer vom Team Allianz Ralph Ehmann, die ihren Titel zu verteidigen hatte, Ich sollte sie den Berg hoch ziehen, wobei ich prophezeite, dass später dann wohl ich gezogen werden musste. Noch war Zeit für ein paar Fotos und dann sollte der Foto im Gegensatz zum letzten Jahr erst wieder im Ziel raus kommen. Es ging los und gleich mal leicht abwärts am Schloss vorbei und links weg. Da konnte man gleich gut Tempo aufnehmen. Man lief nun aus Geislingen raus und am Stadtende stieg es auf der Hauptstraße erst mal an. Nach ca. 300 m hatte ich realisiert, dass mit Bernd Weiß ein Favorit vor allem in meiner AK doch nicht da ist und auch ein anderer starker Läufer und so sah ich meine Chance, erneut den Sieg zu holen und entsprechend lief es dann. Dennoch war ich mit den 3.52 min nach Kilometer 1 extrem positiv überrascht und ich lag auf Rang 9 und war deutlich schneller als letztes Mal. Nun ging Sandra sogar vorbei. Der zweite Kilometer steigt praktisch nur an und ist so ziemlich der härteste, zumal man hier absolut ohne Schatten auf Asphalt läuft. Da verwunderte es nicht, dass ich erst nach 8.42 min und damit 4.49 min durchlief. Ich halte mich mal an die Markierungen, wobei es auf meiner Uhr Abweichungen in beide Richtungen gab. Hatte ich nach dem Start einen richtig trockenen Mundraum, besserte es sich nun und man lief leicht abwärts dem Wald entgegen. Dort, wo man rechts in den Wald lief, gab es nach knapp 2,5 km Getränke und ich nahm einen Schluck Wasser. Sandra war inzwischen vor mir und bei ihr lief es wie letzten Sonntag in Lichtenwald super. Im Wald nun auf gekiesten Wegen, die gut zu laufen waren, jedoch gab es auch hier kaum mal Schatten. Irgendein Läufer lief noch hinter mir, aber der Abstand schien konstant zu bleiben. Da am Berg noch einer vorbei ging, lag ich Gesamt auf Rang 11 und bei den Männern wie letztes Jahr auf Rang 10. Es stieg überwiegend leicht an. Ich konnte etwas an Sandra ran kommen. Nach 3 Kilometer eine Zeit von 12.57 min und damit zuletzt 4.15 min, was auch im Vergleich zum letzten Jahr und angesichts von Profil und Wetter super war. Ich versuchte den Druck aufrecht zu halten. Auf dem vierten Kilometer wenigstens ab und zu etwas Schatten, was gleich gut tat. Klasse war, dass ich von den harten Bedingungen abgesehen, keinerlei Probleme hatte. Nach Kilometer 4 gab es eine kleine Rampe. War das hart! Danach kam ich aber schnell wieder in Tritt und an einem Anstieg konnte ich wieder an Sandra vorbei gehen. Nach 5 Kilometer eine Zeit von 21.58 min und damit sogar 21 Sekunden schneller als letztes Jahr. Die Zeit ließ sich angesichts der bis dahin wohl rund 100 Höhenmeter eh sehen. Konnte ich aber wieder so schnell abwärts laufen wie bei den angenehmen 9° C im letzten Jahr? Nun noch ein kleiner Anstieg, rechts weg auf die Straße und abwärts. Da ging Sandra wieder vorbei und sollte von da an mich ziehen. Also genau anders herum wie im Vorjahr. Es ging wieder rechts in den Wald und dort wieder Getränke und ich nahm erbeut einen Schluck und den Rest zur Kühlung. Noch ein Stück gerade aus und es fühlte sich zäh an, dann aber links weg und steil runter, wo ich es super laufen lassen konnte. Nach 6 Kilometer eine Zeit von 26.03 min und die 4.05 min waren sogar 3 Sekunden schneller als letztes Jahr. Ab da sollte es jedoch langsamer werden. Die 20.17 min auf den zweiten 5 Kilometer sollte ich deutlich verfehlen. Immerhin noch ein schneller siebter Kilometer mit 4.06 min und der achte mit 4.13 min zwar schon deutlich langsamer als die 4.00 min beim letzten Mal, aber auch noch flott. Da lief man am Ende aber am Waldrand und danach auf freiem Feld auf Asphalt und das war heute heftig. Irgendwie konnte ich aber halbwegs an Sandra dran bleiben und nach hinten wuchs sogar der Vorsprung. Ich hatte da doch ein paar Mal geschaut, wollte den tollen Platz verteidigen. Es wurde nun immer langsamer und kurz dachte ich noch, ich könnte die Jahresbestzeit von Dinkelsbühl im Schnee unterbieten, aber es scheint nicht das Jahr der schnellen Zeiten zu sein. Dabei muss man das im Kontext mit den Bedingungen sehen und dann sieht es schon wieder deutlich besser aus. Bei Kilometer 9 noch mal Getränke, die ich aber ignorierte und nun auf der Hauptstraße nach Geislingen rein. War das nun hart! Ich kämpfte und nahm aber auch ein klein wenig Tempo raus, wollte nichts mehr riskieren und war in einer sicheren Position. Nach 10 Kilometer eine Zeit von 43.40 min, was bei den Bedingungen auf der Strecke super war. Im Ziel war ich aber noch nicht, da es wieder etwas länger war und endlich erreichte ich hinter Sandra, die ihren Titel verteidigte, das Ziel nach 44.05 min als 11. Gesamt und wieder 10. bei den Männern und siegte vor allem mit großem Vorsprung in der AK M50. Der 13. Sieg und 21. Podestplatz in dem bislang unerwartet erfolgreichen Jahr, noch erfolgreicher als 2017. Rene Boss konnte seinen Titel so wie Sandra auch verteidigen und siegte vor Jonas Koch, der mich vor dem Ziel noch toll anfeuerte.
Nach meinem Zieleinlauf musste ich erst mal eine Weile durchatmen, aber dann kam der Foto raus und 42 Sekunden nach mir kam Hans-Werner Krämer, der mein Verfolger war, und da hatte ich mich schon wieder halbwegs erholt und war am Fotografieren. Schön war die Begrüßung der schnellen Läufer im Zelt mit der erneut hervorragenden Verpflegung. Sowohl bei den Getränken, dem Obst und vor allem den tollen süßen Sachen gab es wieder eine tolle und reichliche Auswahl. Nadda kam dann als Gesamtzweite ins Ziel. Da hat sich der kurzfristige Start mal richtig gelohnt. Nach und nach kamen auch einige weiterer Bekannte und der Dritte meiner AK sprach mich noch auf den Bericht vom letzten Jahr an, schön! Mit der Hitze hatten heute wohl so ziemlich alle ihre Probleme. Im Ziel gab es übrigens noch ein Medaille.
Es hieß nun auf die ersten Teilnehmer des Halbmarathon zu warten. Ich machte noch eine Runde zum Auslaufen und da kam mir mit Ingo Wildauer der Sieger beim Nordic Walking entgegen. Danach folgten die ersten Läufer beim Halbmararhon. Pascal Brobeil wurde diesmal Dritter und danach folgte auf einem tollen vierten Gesamtrang Yannick Kalk von Albside Running, der dann nächsten Samstag in Innsbruck mit an der Startlinie beim Trailrun Festival steht. Ein paar Läufer wartete ich noch ab.
Die Siegerehrung fand in der Halle so ab ca. 15.45 Uhr statt. Ich bekam einen schönen Pokal, eine Urkunde und noch leckeres Gebäck von der Bäckerei Koch. Bei einem, natürlich alkoholfreien, Weizen hatten wir am Tisch noch viel Spaß und es war richtig schön, wieder die Bekannten aus dieser Gegend zu treffen und das Preis-Leistung-Verhältnis dieser Veranstaltung ist einfach super! Beim Gehen traf ich noch auf Margarete Schiller und Ricardo Schwan, die den Halbmarathon gut hinter sich brachten. Nun erst mal gut erholen und nach einer kurzen Nacht geht es weiter nach Burgbernheim.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 189 Teilnehmer, davon 94 beim Halbmarathon, 69 über 10 km und 26 beim Nordic Walking über 10 km. Dazu kamen noch die 115 Teilnehmer der Schüler- und Integrationsläufe. Insgesamt also 304 Teilnehmer.
Halbmarathon Männer: Gabriel Kammerer (SV Irslingen, 1:19.15 h) vor Hector Rubio (Mercedes Me, 1:20.34 h) und Pascal Brobeil (Team INJOY Balingen, 1:22.49 h).
Halbmarathon Frauen: Susanne Renner (Geislingen, 1:45.40 h) vor Damaris Höld (Financial Architects Running Team, 1:52.45 h) und Sandra Henne (TG Schömberg, 1:52.59 h).
10 km Männer: Rene Boss (GEKO Running / TV Onstmettingen, 37.18 min) vor Jonas Koch (TV Glems run2gether, 38.08 min) und Andreas Klauser (Rebi Running, 39.02 min).
10 km Frauen: Sandra Lermer (Team Allianz Ralph Ehmann, 43.55 min) vor Nadda Sagr (Albside Running, 51.02 min) und Julia Steidle (Getränke fro, 51.16 min).
10 km Nordic Walking Männer: Ingo Wildauer (Team ERDINGER alkoholfrei, 1:13.38 h) vor Sebastian Gast (Mühlheim an der Donau, 1:17.34 h) und Andreas Goetze (Team Südfinder,1:18.50 h).
10 km Nordic Walking Frauen: Vesna Balzer (Rosenfeld, 1:17.39 h) vor Karoline Brobeil (Albverein Geislingen, 1:20.39 h) und Birgit Müller (Financial Architects Running Team, 1:20.40 h).
Ergebnisse. https://abavent.de/anmeldeservice/vrhalbmarathon2018/ergebnisse
Veranstalter: http://geislingen21.de/
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