In diesem Jahr stand für mich die dritte Teilnahme an dieser Veranstaltung schnell fest. Hier absolvierte ich 2022 meinen ersten Ultra und im letzten Jahr lief es dann richtig gut. Leider war dieses Jahr die Vorbereitung alles andere als optimal und vor allem in den letzten Wochen durch das eine oder andere kleine Problem noch schwieriger und so deutlich zu wenig Kilometer und auch vor allem auch Höhenmeter. Ich musste für das Wochenende Urlaub nehmen, da ich voll Dienst gehabt hätte. So immerhin die drei Tage zuvor schon frei und am Mittwoch noch bei einem kurzen Spendenlauf eine super Zeit erzielt und endlich komplett schmerzfrei. Dies gab zumindest Hoffnung. Die Startgebühr für den Lauf über 55 km und 1600 Hm betrug 70 € und da war einiges beinhaltet.
Donnerstag, 13. Juni 2024
10. Fichtelberg Ultra von Chemnitz auf den Fichtelberg am 08.06.2024
Die Anfahrt erfolgte wieder mit der Bahn. Da passte es mal wieder in Treuchtlingen nicht und so am Ende wieder in Nürnberg knapp eine Stunde Aufenthalt. Immerhin konnte ich so noch eine Kleinigkeit essen. Der Zug von Hof nach Chemnitz wäre danach auch nicht erreicht worden, wartete aber zum Glück. In Chemnitz hatte ich wieder die selbe Pension und so nur ca. 600 m Fußweg vom Bahnhof und der LIDL nur ca. 200 m entfernt. Das war wieder perfekt. Leider musste ich feststellen, dass die GDL von Freitag 17 Uhr bis Montag in Chemnitz mal wieder streikte und das betraf ausgerechnet die Linie nach Klaffenbach zum Start. Da musste ich für den nächsten Morgen extra ein Taxi bestellen. Ich fuhr dann mit der Tram nach Hutholz und von dort das kurze Stück mit einem Kleinbus nach Klaffenbach. Leider passte dies am nächsten Morgen so früh nicht. Es ging dann zum Wasserschloss und ich holte meine Startnummer und bekam noch eine Portion Nudeln beim Streckenbriefing. Bei der Rückfahrt zeigte es die Bah an, die dann aber nicht kam. So die rund 3 km hoch gerannt nach Hutholz und eine Minute vor Abfahrt der Tram angekommen. So wenigstens ein Test und es schien gut zu passen.
Am Samstag kam fas Taxi pünktlich und es ging ca. 30 Minuten bis zum Wasserschloss. Dort war ich kurz vor 6 Uhr und somit gut eine Stunde vor dem Start. Ich konnte die Organisatoren Janine und Ronald Gasch begrüßen und dann nach und nach auch ein paar bekannte Läufer aus den letzten Jahren. Ich lief noch ca. ein Kilometer und dabei noch zur Toilette im Schlosshotel, die man wieder nutzen konnte. Die Morgenstimmung am Schloss war super und es war wolkenfrei.
Es ging dann pünktlich um 7 Uhr los. Es war in diesem Jahr mein 34. Wettkampf und es hatte angenehme 13° C und es war sonnig bei kaum Wind. Da war klar, dass ich ganz in kurz laufe und mit Mütze. Bei den Schuhen diesmal meine leichten Trailschuhe von Inov-8. Eigentlich fürs Training, aber die waren bei den langen Einheiten super bequem. Es wäre aber vor allem bei der trockenen Witterung auch mit Straßenschuhen gegangen. Mein Ziel war dieses Jahr einfach anzukommen und das Limit betrug ja 8 Stunden. Ich lief entsprechend verhalten los. Es ging am Schloss vorbei und über den Golfplatz und danach folgte der erste Anstieg. Am Ende ja rund 900 Hm mehr An- las Abstieg. Noch auf Asphalt und auch mal Pflaster. Es ging oben kurz über einen Feldweg und nochmals durch den Ort und bergab. Die ersten beiden Kilometer war ich ordentlich ins Rennen gekommen und es ging ja überwiegend leicht bergauf. Es folgte aus dem Ort raus ein neuer Anstieg. Es ging nicht mehr über den neuerdings asphaltierten Radweg, sondern auf einem Single Trail teils durch Wald bergauf. Das war auf den nächsten beiden Kilometer ein ordentlicher Anstieg. Ich konnte oben dann schnell Tritt fassen und es lief echt ordentlich. Bergab dann über einen schönen Wiesenweg. Ich machte auch erste Fotos mit dem Handy. Es ging durch Burkhardtsdorf und danach schnell wieder hoch und über Feld- und Waldwege. Im Wald dann auch angenehm schattig, denn langsam wurde es doch wärmer. Auf den Kilometern 9 - 12 im Abtwald ging es fast nur bergauf. Da stand auf den letzten drei der erwähnten Kilometer eine 7 vorne. So richtig flüssig und locker lief es nicht. Dafür spürte ich nirgends ein Problem, nachdem nur kurz bei Kilometer 6 bergab das linke Knie kurz zwickte. Das war es dann aber auch. Als nächstes ging es nach Auerbach runter und dabei immer wieder herrliche Aussicht auf die Gegend Die Strecke war gut markiert und in den Ortschaften auch mal Posten. Nach rund 16,7 km dann der erste von drei Verpflegungspunkten. Da gab es eine super Auswahl. Trinken war natürlich wichtig.
Nach dieser ersten Stärkung fühlte ich mich gleich wieder besser und ich hatte ja nach knapp 15 km auch eine Salztablette und ein Cola Power Gum genommen. Es ging noch ein Stück im Wald bergauf. Auf den Kilometern 18 bis 29 ging es praktisch nur durch Wald, mal mehr, mal weniger schattig. Dabei gut zu laufen und wellig. Das Tempo war recht konstant und für meinen Trainingszustand in Ordnung. Nach dem Halbmarathon zeigte die Uhr 2:18.57 h. Das war gleich gut 8 Minuten langsamer als letztes Jahr, aber auch rund 7 langsamer als 2022. Das sagte dann doch schon viel. Nach 28 km die nächste Salztablette und nach gut 29 km folgte die zweite Verpflegungsstelle. Das Trinken tat nun richtig gut.
Es ging weiter und ich wusste, dass der folgende Abschnitt nicht einfach wird. Es gab nun weniger Schatten und es hatte ca. 17° C. Da wurde es doch zäher. Dafür auch immer wieder schöne Aussichten und dabei auch auf den Scheibenberg, den ich mal 2020 besuchte, und de Fichtelberg im Hintergrund. Es ging auf einem doch holprigen Feldweg nach Scheibenberg runter. Ich lief meist doch alleine, aber das bin ich von den Trainingsläufen ja gewohnt. Hinter Scheibenberg folgte der Grasweg hoch auf die Felder und in der Sonne. Das war jedes Jahr schon hart und diesmal besonders. Auf dem Feldweg oben ging dann auch nicht nicht mehr viel, auch als es leicht runter ging. Davor hatte ich von meinen mitgeführten Reserven etwas getrunken. Es ging über einen Wiesenweg und dann endlich wieder im Wald weiter. Unten angekommen dann wieder auf Asphalt, was eher selten vorkam. Nur kurz verlief die Strecke flach und danach folgte auf der Straße der doch steile Anstieg zum Speicher Markersbach. Da war dieses Jahr nur Gehen angesagt. Ich sehnte dem dritten Verpflegungspunktnach gut 41 km entgegen und blieb da doch etwas länger um einiges zu trinken.
Der letzte Abschnitt stand an. Da ging es dann tendenziell doch deutlich nach oben. Dafür wieder im Wald und meist mit Schatten. An der Marathonmarke zeigte die Uhr nach ca. 4:40 h und 4.32 h in den Vorjahren nur 5:06.48 h, was angesichts der Strecke aber nicht mal so schlecht ist. Ich ließ mit aber auch Zeit, setzte mich nicht unter Druck. Auf dem 47. Kilometer ging es gleich etwas über 100 Hm runter. Da passte es erstaunlich gut. Es ging unten rechts weg ein Stück über Asphalt und an einem kleinen Brunnen vorbei. Da machte ich meine Mütze nass und dies tat wahnsinnig gut. Im weiteren Verlauf ging es wieder bergauf. Dabei lief es plötzlich wieder deutlich besser und nachdem ich auf dem letzten Downhill einen Platz gutmachen konnte, holte ich nu weitere drei Läufer ein, die mich vor längerer Zeit überholt hatten. Die 60 km-Marke kam durch die Streckenänderung zu Beginn etwas früher. Da zeigte die Uhr 6.16.59 h. Das war nicht so toll und eine Zeit von zumindest unter 7 Stunden nicht mehr möglich. Der nächste, der 51. Kilometer, ging zwar noch moderat nach oben, doch dann folgte auf den nächsten gut 3 km der finale Anstieg auf den Fichtelberg. Da hatte es auf den nächsten drei Kilometer im Schnitt jeweils ca. 100 Hm Anstieg. Es ging über einen breiten Pfad hoch und danach ein sehr steiniger Weg. Ich verlor wieder zwei Ränge. Kurz ging es etwas flacher über Asphalt und dann rechts weg steil auf einem Pfad hoch. Hier war es auch mal nass. Es folgte auf einem gekiesten Weg der letzte und langgezogene Anstieg. Hinten kamen ein paar immer näher. Doch auf dem 54. Kilometer passte es plötzlich so gut wie nie bisher. Dadurch konnte ich den Vorsprung ausbauen. Es ging nach links über einen Graspfad und die kurze Treppe hoch zum Ziel beim Fichtelberghaus. Da war es auch nicht so schlimm wie sonst. Noch ein kurzer Spurt und nach 54,14 km mit 1613 Hm war ich nach 7:12.35 h im Ziel. Das war 1:03 h langsamer als im letzten Jahr, aber ich hatte es geschafft. Da konnten die Platzierungen nicht mit den starken Ergebnissen der beiden ersten Teilnahmen mithalten. Ich wurde nur 62. Gesamt und 49. bei den Männern und in der AK 50+ war es der 19. Rang von 27.
Nach meinem Zieleinlauf wurde ich von Ronald begrüßt und bekam die tolle Medaille. Ich war dann sogar relativ schnell gut erholt und hielt mich erst mal an der Zielverpflegung auf. Janine füllte in der Zwischenzeit die Urkunden aus und dazu gab es noch ein schönes Shirt. Es gab auch wieder ein Nudelbuffet. Allerdings hatte ich nicht viel Zeit bis zu meinem Lauf runter zum Bahnhof. Deshalb beließ ich es bei einem alkoholfreien Weizen. Das eine oder andere Gespräch konnte ich aber noch führen. Auf jeden Fall war es wieder ein schönes Erlebnis auf einer der schönsten, aber auch härtesten Strecken und das Rennen erneut perfekt organisiert.
Der Rückweg ging dann auf einem direkteren Weg runter zum Bahnhof / Bushaltestelle in Oberwiesenthal und auf 2,5 km rund 300 m runter, davon alleine 200 auf dem zweiten. Das machten die Oberschenkel noch mit und demnach bin ich doch relativ fit. Am Sonntag und Montag auch nur leichtes Zwicken in den Waden und bei kurzen Läufen am Montag und Mittwoch passte es super. An der Bushaltestelle noch ein schönes Gespräch mit einem älteren Herrn. Die Fahrt mit dem Bus nach Chemnitz war dann völlig entspannt. Wieder zurück musste ich mich erst mal stärken. Am Sonntag ging es früh um kurz vor 7 Uhr zurück und da kam gleich der erste Zug von Dresden 13 Minuten später und so in Hof rund eine Stunde gewartet. Nach ei paar Umstiegen wartete der Zug in Donauwörth zum Glück und so nur eine Stunde zu spät nach Hause. Sieger wurde übrigens wie in den Vorjahren Thomas Ungethüm, ein sehr sympathischer Sportler, in tollen 4:25.31.
Insgesamt waren es 79 Teilnehmer.
Veranstalter: https://fichtelbergultra.wordpress.com/
Die Strecke:
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