Ich wollte diese Woche unbedingt noch einen Traillauf absolvieren und der dritte freie Tag passte vom Wetter gerade noch. Allerdings konnte ich erst etwas später, also nach 8 Uhr, los und das regenfreie Zeitfenster war recht eng. So fiel meine Wahl auf Geislingen an der Steiger. Dort bin ich schon sehr oft gelaufen und wieso dann nicht ein neues Projekt anfangen. Der Albtraufgänger-Weg ist ein Rundweg mir knapp 120 km und an sich beginnt er in Wiesensteig. Da man bei einem Rundweg aber beliebig einsteigen kann, wählte ich den Startort der 5. von 6 Etappen. Es sollte nach Bad Ditzenbach gehen und nur das erste Drittel sollte mir bekannt sein. Mit der Bahn bin ich in 40 Minuten in Geislingen und in Laupheim gleich noch Bekannte getroffen.
Es ging vom Bahnhof um 09:40 Uhr pünktlich los. Dabei zunächst durch die Stadt und etwas runter zum Stadtgarten. Danach begann schnell der erste große Anstieg und nach der Stadt ging es auf einem schönen Pfad hoch zur Schildwacht mit dem Ostlandkreuz. Inzwischen bereits beim Anstieg eine gute Sicht. Allerdings muss man sagen leider, denn etliche Bäume fielen den letzten Stürmen zum Opfer. Am Ostlandkreuz eine super Aussicht auf die Fünftäler-Stadt Geislingen. Die 13° C zum Start waren perfekt und bei dem Anstieg wurde es mir schnell warm. Später hatte es dann 17° C. Dabei aber eine doch unangenehme Schwüle.
Vom Ostlandkreuz ging es über eine Wiese und danach im Wechsel auf befestigten Wegen, teils asphaltiert, und tollen Pfaden weiter. Dabei wurde schnell der Aussichtspunkt am Bodenfels erreicht. Hier war die Strecke identisch mit dem Löwenpfad Filstalgucker, den ich bereits absolvierte. Das nächste Ziel war der Kahlenstein mit einer herrlichen Aussicht und die paar Meter Abstecher lohnen sich. Es ist seit dem Ostlandkreuz tendenziell leicht bergauf gegangen.
Eigentlich führt der Albtraufgänger-Weg nun runter nach Bad Überkingen. Im Wanderführer war die Strecke aber bis Türkheim beschrieben und da ich diese kannte, lief ich auch so, denn es gibt wunderschöne Aussichtspunkte. Dabei meist auf Pfaden und am Ende auf einem Feldweg. Der erste Aussichtspunkt war am Gleitschirm-Startplatz und der zweite am Burgstall. Danach war ich in Türkheim.
Es ging links weg und dort folgte der härteste, aber auch schönste Anstieg. Der 13. Kilometer hatte, hauptsächlich auf den letzten 600 m, einen Anstieg von 120 m. Dabei oft über Stufen und auch über zwei Brücken. Es ging am kleinen, aber richtig schönen, Autalwasserfall hoch und an der Brunnensteighöhle vorbei. Dieser Anstieg war ganz schön fordernd, aber da es immer wieder nass oder matschig war besser hoch als runter.
Nach dem Wasserfall ging der Pfad noch ein Stück steil hoch nach Aufhausen. Dort dann rechts weg und am Albtrauf entlang. Diesem folgte ich doch etwas zu gründlich und so entgegen der eigentlichen Strecke ein guter Bogen dafür aber auf feinsten Single-Trails und auch hier ein schöner Aussichtspunkt.
Ich war wieder auf dem eigentlichen Albtraufgänger-Weg. Hier war man ausschließlich auf Pfaden unterwegs und es war recht wellig und mehr bergauf. An manchen Stellen musste ich aufpasse, da es rutschig war und insgesamt war es durchaus anspruchsvoll. Es folgte ein Abstecher von einfach ca. 300 m zum Kilianskreuz und wieder konnte ich die Aussicht genießen.
Nach dem kurzen Abstecher ging es rund einen guten Kilometer auf einem teils felsigen und wurzeligen Pfad steil runter zur Wallfahrtskirche Ave Maria. Dabei erst an der Kapelle Alt Ave und an der Lourdesgrotte vorbei. Ich stellte an den Wegtafeln bei der Kirch fest, dass ich doch einige Kilometer mehr hatte. Da entschied ich, früher ins Tal zu laufen.
Von der Kirche ging es aber auf Forstwegen noch weiter und dabei folgte auf de 22. Kilometer nochmals ein mächtiger Anstieg mit 135 Hm. Es ging oben auf einem Wiesenweg weiter und nochmals ein schöner Aussichtspunkt. Die Strecke verlief hier mit dem Löwenpfad Ave-Weg parallel. Da kam ich an einen Wegpunkt, an dem ein Pfad 1,6 km runter nach Bad Ditzenbach führte. Das war der perfekte Abstieg, um dann später mal wieder einzusteigen.
Der Weg nach Bad Ditzenbach ging fast nur auf einem steilen Pfad runter. Der war nicht immer einfach, aber wunderschön und ging in den Löwenpfad Höhenrunde über. Da wird dann beim nächsten Mal die Orientierung leicht fallen. Der 24. Kilometer hatte ein Gefälle von gleich 183 m. Die Beine fühlten sich aber noch gut an. In Bad Ditzenbach lief ich dann nach Gefühl gleich an die Bushaltestelle "Klinik" und dort stellte ich fest, dass der nächste Bus in 8 Minuten fährt. Das war perfekt und die DB-App hatte diese Verbindung gar nicht angezeigt. Ich dachte ich müsste noch rund 6 km bis Hausen laufen um nicht knapp 2 Stunden zu warten. In Geislingen erreichte ich so einen früheren Zug, der auch pünktlich kam. Dann aber ein medizinischer Notfall und so stieg ich wieder aus und nahm den Regionalexpress direkt nach Laupheim, da ich den früheren Zug in Ulm eh nicht mehr erreicht hätte. Es war auf jeden Fall eine tolle, aber mit 876 Hm auf den 24,4 km auch anspruchsvolle Strecke.
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