Nach 26 Tagen ging es endlich auf dem HW2, dem Schwäbische Alb Südrandweg, weiter. Ich musste zuletzt auf Wettkämpfe Rücksicht nehmen und manchmal war das Wetter einfach dann gut, wenn ich arbeiten musste. Ich nahm den Nachtdienst von Sonntag auf Montag extra Urlaub, da es gute Wetteraussichten gab und ich bis einschließlich Samstag auch keine Zeit mehr gehabt hätte. Es standen die Etappen 6 und 7 an, die von Stetten ob Lontal über Albeck nach Ulm führen. So am Rande der Schwäbischen Alb hatte ich in die Etappe keine so großen Erwartungen. Dafür kannte ich bis zur Messe in Ulm keinen Meter der Strecke. Nur die letzten gut 3 km würde ich kennen. Ich stand zeitig auf, aber dann fiel der Zug aus, mit dem ich von Laupheim nach Ulm wollte. Wenigstens noch daheim erfahren und so eine Stunde später los. Da könnte es mit dem Sonnenuntergang eng werden. Nach einer Verspätung in Laupheim kam der RS5 von Ulm aus in Niederstotzingen sogar eine Minute früher an und dann auch pünktlichst um 10:50 Uhr mit dem Bus in Stetten.
Die 6.Etappe startete in Stetten ob Lontal und führt über knapp 20 km nach Albeck. Von der Haltestelle Kirchstraße ging es die knapp 200 m zur Kirche und dort begann dann die Etappe. Es ging ein Stück durch den Ort und dann führte ein Feldweg zum Wald. Dort hatte ich noch eine schöne Sicht auf Stetten. Der leichte Nebel wich immer mehr der Sonne, wobei es mit 3° C doch recht frisch war, vor allem durch den Südwestwind und die Laufrichtung war ja fast immer Südwest. Am Waldrand über einen Wiesenweg und da war es gut, dass der Boden über Nacht gefroren war. Es ging ein Stück durch den Wald und dann noch am Waldrand entlang zum kleinen Weiler Lindenau. Ich hatte noch überlegt, ob ich den einfach 800 m langen Abstecher zur Hohlenstein-Höhle, dem Fundort der Figur des Löwenmenschen, machen soll. An den Wegweisern sah ich aber, dass es da einen bestimmt interessanten Rundweg gibt und den möchte ich mal laufen.
Von Lindenau ging es in Richtung Setzingen. Es lief viel besser als gedacht und bis dahin jeden Kilometer unter 6 Minuten. Nach Lindenau ging es nochmal ein gutes Stück durch den Wald. Dann auf dem siebten Kilometer auf einem asphaltierten Sträßchen doch gut runter nach Setzingen. Da schaffte ich den Kilometer in tollen 5.04 min. Dabei hatte ich ja einen nicht ganz leichten Rucksack mit Getränken und etwas Wechselkleidung dabei. Die leichte Jacke musste ich nicht verstauen, denn die ließ ich an, war es doch weiterhin recht frisch. Es ging vor Setzingen rechts weg und am Gewerbegebiet vorbei ins Lonetal. Den achten Kilometer nochmal in starken 5.20 min und vor allem merkte ich auch flott bergab auf Asphalt nicht das linke Knie. Es ging ein gutes Stück durch das Tal, dabei meist auf Feld- und Wiesenwegen. Nach einer Straßenüberquerung bei Nerenstetten, ging es links weg und auf einen Waldpfad. Da stieg es auf dem 12. Kilometer am Ende an und somit erstmals über 6 Minuten. Es war aber richtig schön auf diesem Weg. Die nächsten vier Kilometer erst am Waldrand und dann wieder durch den Wald, teils auch wieder ein Pfad. Die Strecke war übrigens sehr gut markiert. Nur einmal musste ich kurz auf meine Fotos vom Wanderführer schauen.
Nach dem Wald ging es über einen Wiesenweg und dann auf einem doch recht matschigen Feldweg weiter. Da lief ich meist in der Mitte, auch wenn es da durch das Gras Kraft kostete. Ich konnte aber das Tempo wieder gut steigern und kurz noch die Aussicht vom Lichtenberg vor Osterstetten genießen. Man sah hier nach Langenau runter. Nach dem Weiler dann kurz hoch und wieder ein matschiger Waldweg und dann vor Albeck längere Zeit über einen Wiesenweg. In Albeck dann zunächst runter und danach der bisher heftigste Anstieg des Tages hoch zum Schloss. Dort war nach ca. 19,5 km das Etappenziel und ich war von dem Schnitt von bis dahin 5.52 min/km extrem überrascht.
Es folgte nun ab Albeck die 7. Etappe, die nach Ulm führt. Noch ging es hoch und aus dem Ort raus. Ein Abzweig führte auf ein Asphaltsträßchen und auf diesem dann die Wegmarkierung. Dort links weg und für einige Zeit über einen Wiesenweg. Da war es auch leicht bergab nicht so einfach. Im Tal angekommen nur kurz links weg und dann gleich wieder nach rechts und ein zwar kurzer, aber dafür recht steiler Anstieg auf einer Wiese. Da musste ich auch mal ein Stück gehen. Oben führte ein Feldweg zum Wald und dort am Waldrand entlang mit nochmals einer schönen Aussicht. Danach über einen Wiesenpfad runter und dort mal wieder auf Asphalt weiter. Nach 22,8 km war ich am Naturdenkmal "Alte Eiche" und der Baum ist echt beeindruckend und das Bänkchen lud zu einer ersten kurzen Rast ein. Ich nahm eine Salztablette, ein Dextro Energy Power Gum Cola und trank etwas. Bei der Witterung so gut wie kein Durstgefühl.
Nach der kurzen Rast ging es gleich ein Stück hoch und dann ging es immer leicht ansteigend hoch zur Autobahnbrücke über die A8. Dort dann rund 200 m über die Brücke und zugleich Ausfahrt. Es kam aber nur ein Auto. Am Ende der Brücke dann Sicht auf das ehemalige Kloster Elchingen. Es war schnell Oberelchingen erreicht und dort nach rechts und nur kurz durch eine Siedlung am Ortsrand und danach längere Zeit auf einem Feldweg am Waldrand entlang mit schöner Aussicht ins Donautal. In Richtung Thalfingen über offene Flur und nochmal 600 m auf einem teils matschigen Wiesenweg. Nach Thalfingen ging es steil auf der Straße runter und den 28. Kilometer konnte ich in 5.21 min nochmals flott als drittschnellster des Tages absolvieren und die Beine fühlten sich dabei gut an. Danach wurde es aber zäh. Auf der Ulmer Straße ging es aus dem Ort raus und eine Sackgasse führte auf einen Forstweg im Hospitalwald Böfinger Halde. Die nächsten gleich ca. 2,5 km führten dort recht wellig weiter. Da wurden es gleich vier Kilometer über 6 Minuten und die Pace war nur noch hauchdünn unter 6 min/km. Endlich ging es runter und nach einer Straßenüberquerung an die Donau.
Endlich war ich an der Donau. Dort dann auf dem Fußweg am Wasser entlang. Es zog sich aber doch ganz schön. Immerhin schaffte ich den folgenden Kilometer und den nächsten durch die Friedrichsauf hauchdünn unter 6 Minuten. In der Friedrichsau hatte ich auch Gelegenheit etwas die Wasservögel zu beobachten. Ein Blick auf die DB-App zeigte, dass ich mir durchaus etwas Zeit lassen kann, bis zum nächsten Zug. Der davor fiel übrigens auch wieder aus und gut dass ich nicht versucht hatte, diesen unbedingt zu erreichen. An der Donau entlang nach Ulm rein war es dann nochmals richtig schön. Dort machte ich nochmals etwas Druck, wollte ich nun doch einen zuvor nie erwarteten Schnitt von unter 6 min/km halten.
Es ging von der Donau ein paar Treppenstufen hoch auf die Mauer und durch den Rosengarten. Zu dieser Jahreszeit natürlich ohne blühende Rosen. Es ging an der Brücke auf die andere Straßenseite und dort die letzten Meter auf der Herdbruckerstraße zum Rathaus, dem Etappenziel. Das Rathaus ist wirklich wunderschön anzusehen. Muss man es aber unbedingt mit fremden Flaggen schmücken? Ich hatte nun ca. 36,5 km hinter mir.
Am Rathaus war zwar das Ziel der Etappe, aber mein Lauf war noch nicht ganz beendet. Ich musste ja noch zum Bahnhof. Es ging über die Neue Straße zum Münsterplatz und zum beeindruckenden Ulmer Münster. Auf dem Münsterplatz findet zur Zeit ja der Weihnachtsmarkt statt. Ich wollte aber zum Zug und hatte nur noch 10 Minuten. Es ging durch die sehr belebte Hirschstraße zum Bahnhof. Wie schön war doch die Ruhe davor, als ich so gut wie niemandem begegnete. Ich war dann 3 Minuten vor der Abfahrt am Bahnsteig und nach Laupheim dann sogar eine Minute früher dran. Schon wieder, das wird ja fast schon unheimlich. Es war am Ende eine viel schönere Tour als gedacht und ich doch recht fit. Die nächsten Etappen werden aber sicher spektakulärer. Es waren am Ende 461 Hm auf den 36,5 km, viel weniger als im Wanderführer angegeben. Ich schaffte mit der Zeit von 3:38.27 h noch eine Punktlandung mit 5.59 min/km und nach vier Wochen endlich wieder ein Lauf an einem Montag.
Die Strecke:
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