Noch nie schaffte ich es auf den höchsten Berg Württembergs, dem Schwarzen Grat bei Isny mit seinen 1115 m. Der Feldberg liegt ja als höchster Berg Baden-Württembergs in Baden. Dabei gibt es hier einen traditionellen Berglauf der bis zur coronabedingten Absage 2020 bereits 43 mal in Folge ausgetragen wurde. In diesem Jahr am 26.09. dann die 44. und leider zugleich letzte Auflage. Vielleicht schaffe ich da ja mal eine Teilnahme. Die Wetterprognose für diesen Tag war mit 20° C und leichter Bewölkung perfekt. Die 5 Tage Pause genügten auch und am Samstag und Sonntag zwar frei gehabt, aber tatsächlich nicht gelaufen. So fuhr ich die 78 km in gut einer Stunde zum Parkplatz der Rehaklinik Überruh bei Isny. Ich hatte, falls es die Beine zulassen, zwei Runden geplant. Der erste Teil sollte mich auf den Schwarzen Grat führen.
Es ging zunächst ein Stück auf dem asphaltierten Weg an der Klinik entlang leicht hoch und anfangs lief es noch etwas holprig, aber dann kam ich so langsam in Schwung. Dabei war es doch schon recht drückend schwül. Allerdings war ich um 14 Uhr auch recht spät dran. Der Weg ging dann im Wald, die Abschnitte mit Schatten taten gut, in einen gut zu laufenden Forstweg über. Mit 7.15 min und 7.30 min konnte ich auf den ersten Kilometern zufrieden sein. Das schaffte ich letzte Woche gegen Ende gerade mal flach und bergab. Es stieg dann langsam etwas mehr an.
Nun folgte, ca. 500 m vor dem Gipfel, eine Abzweigung der Wettkampfstrecke. Es gibt auch ein MTB-Rennen und für die Radler geht es hier links und für die Läufer gerade aus und diesmal über etliche Wurzeln nochmal steil nach oben. So kommt der vierte Kilometer auf 99 Hm und insgesamt nach gut 4 km hatte ich ca. 320 Hm hinter mir und dafür benötigte ich etwas mehr als 34 Minuten. Das war doch schon wieder ein Fortschritt und noch fühlte sich das linke Bein recht gut an.
Als nächstes ging es auf den Aussichtsturm, der zum Glück geöffnet war. Heutzutage ist das ja leider nicht mehr so selbstverständlich. Ich konnte eine Weile den Ausblick genießen.
Es folgte der Rückweg und dabei nahm ich einen anderen Weg über die Schletter Alpe. Dabei ging es fast nur über gut zu laufende Forstwege. Nur ein Abschnitt ab einem tollen Aussichtspunkt war mal etwas steinig und steiler. Allerdings stand da am Ende auch nur immer eine 7 vor den Kilometerzeiten. Da merkte ich die noch fehlende Kondition, aber vor allem auch den Muskelabbau während der Auszeit. Ein paar kurze Anstiege gab es noch, aber überwiegend ging es nun runter und nach 10,40 km mit 398 Hm und 1:19.09 h erreichte ich das Auto. Das war bei einem Schnitt von 7.37 min(km schon wieder deutlich besser und das obwohl es runter nicht viel schneller ging. Allerdings technisch auch eine sehr einfache Strecke.
Die Strecke:
Ich merkte zwar nun die linke Wade, aber fühlte mich insgesamt noch recht gut und traute mir die zweite Runde zu, zumal diese nur rund 6 km betragen wird. Es ging auf das Gebiet der bayerischen Gemeinde Weitnau. Da nahm ich schon einige Mal am Hauchenberglauf teil. Die Strecke von 3,5 km wäre ich normal hin und zurück gelaufen, aber halt nicht derzeit. So war ich nach ein paar Minuten an dem kleinen Parkplatz beim Kneippbecken. Bei der Vorbereitung zu meinem Lauf auf den Schwarzen Grat entdeckte ich, dass es in der Nähe die Ruine Alttrauchburg gibt und dies weckte mein Interesse. So ging es nun einen Pfad recht steil und über einige Wurzeln hoch. Kurz folgte ein Forstweg und dann wieder rechts auf den Pfad. Da waren Absperrungen beiseite geräumt, aber die hätten noch ihre Berechtigung gehabt. Es ging nun über etliche Bäume und Sträucher die über dem Pfad lagen. Das war nicht immer ein Vergnügen. Die letzten Meter dann wieder auf einem Forstweg.
Dann war ich an der Gaststätte vor der Burg und diese erreicht man über eine Brücke. Hier gab es mal eine Zugbrücke. Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert und schnell wird klar, weshalb es eine der besterhaltenen des Allgäus sein soll. Es sind tatsächlich noch beeindruckende Reste vorhanden und bei einer längeren Tour lädt das Gelände zu einer Rast ein. Nur eine Weitsicht hatte man hier nicht.
Noch ging es aber weiter nach oben und das nächste Ziel war der Sonneck-Grat. Da war der zweite Kilometer mit 136 Hm ganz schön steil, aber dafür passte es noch ganz gut. Teils war es hier durch den vorangegangenen Regen recht schlammig, doch das sollte im weiteren Verlauf noch extremer werden. Immerhin hatten sich die dunklen Wolken wieder weitestgehend verzogen.
Nachdem ich über einen zuletzt sanft ansteigenden Pfad den Sonneck-Grat erreicht hatte, eröffnete sich ein toller Blick auf Weitnau und auf das Weitnauer Tal. Ich sah auch den Turm auf dem Hauchenberg, oft mein Ziel des dortigen Berglaufs. Da hatte sich die Mühe absolut gelohnt. Es ging erst mal auf einem Pfad weiter und dann wurde im Wald der Weg breiter. Doch das Tempo nahm nun ab, denn dieser Weg war kaum zu laufen, oft wich ich auf den Wald aus. Durch Forstarbeiten völlig aufgewühlt kam noch der Schlamm durch den Regen der letzten Tage dazu. Es war nicht unbedingt ein Vergnügen.
An der kleinen Hütte könnte man gerade aus noch zur Sonneck-Höhe laufen. Ich lief den Forstweg links runter und später ging er auf eine asphaltierte Zufahrt zur Ruine über und nach 6,20 km mit immerhin 276 Hm war ich nach knapp einer Stunde Laufzeit wieder am Auto und glücklich das auch noch geschafft zu haben. Insgesamt waren es 16,60 km mit 674 Hm und dafür benötigte ich 2:18.49 h. Nun hoffe ich mal auf den Berglauf im September, wobei ich da vom Nachtdienst komme und ich möchte auch so bald wie möglich mal eine große Runde hier absolvieren und die beiden Touren verbinden und das Sonneck mit dazu nehmen und auf anderem Weg zum Schwarzen Grat hoch.
Die Strecke:
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