Als ich mal im April an einem schönen Tag nach dem Frühdienst eine größere Runde durch die Stadt bzw. am Stadtrand lief und dabei möglichst viele der Hügel "mitnahm", reifte in mir der Entschluss, dies auch mal in einen Bericht zu einem Trainingslauf umzusetzen. Dies war jedoch zeitlich gar nicht so einfach. Bei meinen vielen Wettkämpfen kam an sich nur der Dienstag oder der Mittwoch in Frage, außer ich hätte auch noch unter der Woche einen Wettkampf. Dann sollte auch noch das Wetter mitspielen und ich Frühdienst haben. Also gar nicht so einfach und am 15.08. war es endlich so weit. Ich hatte mich von den Wettkämpfen mit dem abschließenden Halbmarathon in Sonthofen hervorragend erholt und hätte locker schon am Montag laufen können, wenn ich da nur Zeit gehabt hätte. Viele werden denken, dass die Voraussetzungen gar nicht so optimal waren, stand ich zu dem Frühdienst doch schon um 5 Uhr auf und es wurde im Laufe des Tages immer wärmer und hatte dann zum Start gegen 13 Uhr bereits 28° C. Ein interessanter Aspekt am Rande: Ich lese ja oft Beiträge die sich auch mit Ernährung befassen und nehme das Thema selber aber recht locker und an dem Morgen hatte ich als Grundlage zwei Weißwürste und 2 Brezeln, weil mein Praktikant noch seinen Ausstand zahlte. Mal sehen wie sich diese "optimale" Sportlernahrung auswirkt. Zunächst hatte ich mir so 15 - 16 km und 1:30 Stunde vorgenommen. Ich lief erst mal auf dem Radweg an der Riß entlang in Richtung Ummendorf. Da war es recht flach und es war optimal um ins Rollen zu kommen. Es kam mir am Anfang noch recht zäh vor, aber schnell wurde mir klar, dass es einfach an der Hitze liegt. Ich hatte auch noch meine Mütze zu Hause vergessen. Der linke Fuß machte sich auch kurz bemerkbar. Bei Kilometer 2 war aber alles gut und um es vorweg zu nehmen: Ich hatte dann während dem ganzen Lauf nirgends Probleme. Mein Ziel war es, innerhalb des Stadtgebietes zu bleiben und dabei doch möglichst wenig auf der Straße zu laufen und einige Höhenmeter mitzunehmen. Die ersten beiden Kilometer waren dann in jeweils 5.06 min doch recht flott. Weiter ging es Richtung Fischerhütte und am See entlang. Hier zur Abwechslung mal auf einem Kiesweg. Die Abwechslung macht es. Natürlich hatte ich bei meinem Vorhaben den Foto dabei und im Folgenden lasse ich auch mehr die Bilder für sich sprechen.
Noch kurz auf der Straße weiter, ging es auf die brücke über die B 465 und danach links weg in den Hangwald und wieder Richtung Norden und es folgte aus meiner Sicht ein erster Höhepunkt. Da ging es schön den Hang hoch und das auf tollen Pfaden im Wald. Hier war auch die Hitze erträglich. Ein Eichhörnchen lief über den Weg und ich "erwischte" es noch am Baum. Der kleine Kamerad hat dann aber als ich noch heranzoomte eine Sekunde zu kurz gewartet, sonst hätte er jetzt eine bessere Aufnahme. Nun erst mal hoch und dann auch immer wieder ein kurzer Downhill. Es machte hier total Spaß und nach einem kurzen Übergang auf der Straße, ging es noch so weiter. Natürlich wurde es langsamer, aber für ein Training und den Abschnitt ließen sich die 6.07 min für den vierten Kilometer sehen.
Es ging nun ein Stück nach unten und dann der Anstieg in den kleinen Stadtteil Hagenbuch. Hier auch mal ein Stück über einen Grasweg und dann war es leider auch mit dem Schatten wieder vorbei. Von Hagenbuch weiter den Berg runter nach Biberach rein und die ersten 5 Kilometer waren nach 27.08 min absolviert.
Es lässt sich natürlich nicht vermeiden, auch mal an einer größeren Straße entlang zu laufen. Da es hauptsächlich nach unten ging, war es auch etwas erholsam. Ich bog nach rechts in die Ginsterhalde ab und da sollte bald der nächste und zudem einer der härtesten Anstiege warten. Links weg ging es hoch Richtung Hölzle. Der nun folgende siebte Kilometer sollte mit 6.27 min auch der zweit langsamste werden. Den Anstieg raus gerechnet sah es da aber anders aus. Es war teils ganz schön steil und immer am Rand des bebauten Gebietes entlang, teilweise ging nur schnelles Gehen. Es kam hinzu, dass hier kein Schatten war und so langsam bereute ich, dass ich nichts zum Trinken mitnahm, was ich bei einem Training aber auch äußerst selten mache. Ich ahnte hier aber auch noch nicht, dass erst ein Drittel des Weges hinter mir liegt. Dafür wurde ich oben auf dem Wasserhochbehälter mit einem tollen Ausblick auf die Stadt entschädigt. Es fand dort noch die Ferienfreizeit statt und die Blicke der Jugendlichen möchte ich mindestens als erstaunt bezeichnen, als ich hoch stürmte, kurz innehielt (das muss bei einem Training drin sein), ein paar Bilder machte und dann wieder davon sauste. Den Berg runter in die Stadt. Da fiel mir ein, dass ich eigentlich hätte fragen können, ob jemand von mir ein Bild macht.
Es ging nun ein gutes Stück abwärts und da konnte ich es wieder laufen lassen. Nach einem kurzen Schwenk am Rande von Bergerhausen weiter die Heusteige runter und an der Jugendherberge vorbei Richtung Freibad. Dort dann rechts weg und auf dem Rad- und Fußweg hinter dem Bad in Richtung Evangelischer Friedhof. Hier wieder leicht wellig, dafür auch mal Schatten. Der Blick nach links aufs Freibad fiel etwas schwer, wäre ich doch am liebsten ins Wasser gesprungen. Es folgte ein Anstieg und auch ein kurzer Pfad mit einer Treppe. Da fielen die Schritte schon verdammt schwer. Oben angekommen dann wieder die Straße entlang nach unten.
Auf dem nächsten Kilometer dann zunächst weiter runter und danach die Unterführung der Ulmer Straße mit einigen Treppenstufen. Immerhin musste ich auch nach knapp 10 km noch nicht ein mal wegen dem Verkehr anhalten. Es ging ein Stück nach Süden, bevor ich an der Uferstraße rechts abbog und an die Riß lief. Endlich dann wieder auf einem Naturweg. Es war hier an der Riß entlang und über die Rißinsel einfach schön und zudem flach und ich konnte mal wieder etwas mehr Tempo machen. Nach 10 Kilometer war ich 55.07 min unterwegs. Das passte.
Noch ein Stück weit konnte ich es genießen so am Wasser entlang zu laufen, ich liebe dies. Dann der Anstieg die Brücke hoch und ein etwas zäher Abschnitt auf dem Rad- und Fußweg an der Ehinger Straße zurück in die Stadt. Andererseits wusste ich dass es danach richtig hart wird und ich konnte etwas entspannter laufen, da es flach war. Dies sollte sich ja bald ändern. So langsam schaute ich auch auf die Uhr, denn schließlich sollte ich auch nicht zu spät fertig werden, da noch der Nachtdienst anstand und ich wenigstens kurz schlafen sollte.
Von der Hauptstraße nun rechts weg am Ziegeldumpf und hoch Richtung Vorarlberger Straße. Der Name passte irgendwie, war es nun doch recht steil und immer mehr machte sich auch die Hitze bemerkbar Das Thermometer dürfte langsam die 30° C-Marke erreicht haben. Die Treppenstufen am Schluss gaben mir etwas den Rest, es wurde richtig schwer. Endlich dann flacher durchs Wohngebiet. Allerdings nur eine kurze Erholung, bevor der Anstieg hoch aufs Lindele anstand. Da lief ich wieder auf einem tollen Pfad, den ich bei der ersten Runde entdeckte. Das war wieder Trailrunning. So nebenbei war der 13. Kilometer mit 6.48 min der langsamste, aber auch der mit dem größten Anstieg. Nun war mir auch klar, dass es wohl mindestens 18 Kilometer werden. Ich freute mich aber schon auf die tolle Aussicht auf dem Lindele.
Endlich oben angekommen musste ich erst mal die tolle Aussicht genießen und ich hatte auch noch das Glück, dass zwei Spaziergänger vorbei kamen und so nett waren, von mir Bilder zu machen, so dass ich auch mal drauf bin und eine Erinnerung an den schönen Lauf habe.
Nach dem kurzen Verweilen musste es natürlich weiter gehen. Ich lief die Lindelestraße runter und dann zum Gigelberg. Der 14. Kilometer war mit 5.03 min einer der beiden schnellsten, was kein Wunder war und schön war, dass mein linkes Knie auch auf Asphalt steil bergab wieder voll belastbar ist. Auf dem Gigelberg eine kurze Runde auf dem Berg und über den Hirschgraben in Richtung Weißer Turm und den Resten der Stadtbefestigung, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Altstadt hat. Auch hier fand ich jemanden, der ein Foto machte.
Lange konnte ich nicht bleiben, weil die Zeit langsam davon lief. So war es auch beim ersten mal und ich lief damals auch zum Weißen Turm und die Treppen runter an der Stadthalle vorbei in die Stadt runter. Dort angekommen fasste ich aber den Entschluss, über das Wolfental noch den Mittelberg mitzunehmen. So lief ich also am Wasserspielplatz vorbei durchs Wolfental. Von dort dann den Mittelberg hoch. Der letzte größere Anstieg und doch lief es erstaunlich gut. Der Kilometer 17 hatte mit die größte Steigung und doch stand noch eine 5 vorne. Da war ich endlich auf dem Mittelberg.
Zur Erholung ging es nun durch das Wohngebiet auf dem Mittelberg flach zum Stadtfriedhof und dort endlich auch mal wieder auf Kieswegen am Teich vorbei und einmal um den Friedhof herum. Hier war aber Schatten Mangelware und die Hitze machte sich immer mehr bemerkbar. Es war auch klar, dass es nun 20 km werden und da fasste ich gleich den Entschluss, dass ich da auch den Halbmarathon voll machen kann. Wenn es läuft dann läuft es halt. Es ging nun auf der anderen Seite des Friedhofs bergab.
Nun noch mal flott am Schlierenbach entlang und am Abenteuerspielplatz vorbei in die Stadt runter. Den 20. Kilometer noch mal in 5.03 min und damit der Halbmarathon vollständig wird, eine Runde durch das südliche Gewerbegebiet. Am Ende waren es 21,3 km in 1:58.29 h und dabei hatte ich 427 Höhenmeter absolviert. Ich fühlte mich nach kurzer Pause total fit, nur dass ich verdammt großen Durst hatte. Da hab ich wohl auch bei der Ernährung nichts falsch gemacht, nur nächstes Mal dann doch besser bei solchen Temperaturen trinken mitnehmen, aber es passte. Man kann also in einer Stadt auch laufen, ohne dass einem viele Autos in die Quere kommen, auch mal auf Naturwegen und herrliche Ausblicke genießen. Es hat total Spaß gemacht und auch wenn der Schlaf etwas knapp war ging es im Nachtdienst gut. Heute Nachmittag dann gleich noch eine Runde im Burrenwald und tat gut.
Die Strecke:
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