Es ging nun gegen 6:30 Uhr zum dritten Mal in Folge zum Halbmarathon im Rahmen des Allgäu Panorama Marathon nach Sonthofen. Ich wurde wieder von Jusra begleitet und wir legten die 93 km in nur 50 Minuten zurück und parkten wieder im Bereich des Wonnemar. Es ging von dort zu Fuß weiter zum Allgäu Outlet. Die Startunterlagen hatte ich diesmal bereits, da ich schon gestern über 5 km am Start war. Ich wollte aber unbedingt noch zum Start des Marathon mit 1550 Hm anwesend sein. Es gab insgesamt gleich 1309 Voranmeldungen, davon 103 für den Samstag. Darunter eine ganze Reihe von Bekannten. Der Ultra über 69 km und 3000 Hm wurde bereits um 6:00 Uhr gestartet. Die Startgebühr für den Halbmarathon betrug für mich bei der frühen Anmeldung (ich war tatsächlich sogar der erste und hatte dadurch die Nummer 2000) 31 €. Das Wetter meinte es schon besser als die letzten Tage. Es war trocken und hatte angenehme 16° C.
Die Teilnehmer des Marathon sammelten sich so langsam am Allgäu Outlet. Schon auf dem Weg trafen wir auf die ersten Bekannten und noch war auch Zeit für das eine oder andere Gespräch. Als sich das Startfeld versammelt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einigen Bekannten, die ich erwartete, aber noch nicht sah und ich suchte auch nach Christine Dorer, die dann mich fand. Sie absolvierte ihren ersten Marathon in dieser Form und schafte dies am Ende ganz toll. Der Start zum Marathon mit 1425 Hm erfolgte dann im 08:00 Uhr.
Nun ging es ans Aufwärmen und bei diesem Lauf hatte ich eine besondere Aufgabe. Nachdem es zunächst zwei mal anders geplant war, gab Maike Fromm nun ihr Debut bei einem Halbmarathon und ich erklärte mich bereit, sie zu begleiten. Für mich stand also eher ein langer Trainingslauf an und doch zugleich eine besondere Aufgabe. Da war ich nicht weniger nervös als bei den meisten meiner nun zurückliegenden 500 Starts. Als ich aufstand fühlte ich mich nach den beiden heftigen, aber auch erfolgreichen Wettkämpfen gestern, nicht so gut. Es lag aber glaub mehr am fehlenden Schlaf. Ich hoffte aber auch, dass sich keine Erkältung einschleicht. nachdem es gestern Morgen recht nasskalt war. Auf der gut 2 km langen Runde fühlte ich mich aber zunehmend besser und auch der linke Fuß fühlte sich gut an und ich beschloss meine Asics anzulassen. Auch im Vorfeld des Starts zum Halbmarathon trafen wir natürlich auf etliche Bekannte und es ist eine Art Familientreffen der Lauffamilie. Vor allem waren Jusra, die wieder für tolle Bilder sorgte, und ich auf dem zweiten zum Allgäu Outlet auf Matthias und Maike Fromm getroffen.
Der Start zum Halbmarathon mit angegebenen 190 Hm erfolgte um 09:15 Uhr und es war für mich in diesem Jahr der 82. Wettkampf, davon bereits der 7. in diesem Monat. Ich hatte wieder den alten Foto dabei. Maike machte nun einen doch recht optimistischen Eindruck und ich hätte ihr auf einer flachen Strecke anhand der Vorleistungen über 10 km eine Zeit von 1:50 h zugetraut, angesichts des Profils in Sonthofen und des Untergrunds nannte ich 1:55 h als Zielzeit. Aber überhaupt sich zu stellen und das Ding nach Hause zu bringen wäre ein tolle Leistung.
Nun ging es zunächst auf der Hauptstraße bergab in Richtung Iller. Da wurde automatisch Tempo aufgenommen und ich hatte Maike noch gesagt, dass der erste Kilometer ganz automatisch etwas schneller wird, aber ich dann versuche, zunächst ein Tempo zu finden, bei dem wir so nach 52 - 53 Minuten bei Kilometer 10 durchlaufen. Noch war das Feld schön kompakt. Es ging links weg und man lief nun auf dem Illerdamm links von der Iller Richtung Süden. Der erste Kilometer war mit 4.54 min tatsächlich schnell. Es ging am Stadion vorbei und diesen Teil der Strecke kannte Maike schon vom Frühlingslauf. Sie scherzte sogar noch und meinte, dass wir es innerhalb des Zeitlimits bis 13 Uhr schon schaffen werden. Die beiden nächsten Kilometer waren mit 5.12 min und 5.10 min noch recht flott, aber so langsam fand ich zum richtigen Rhythmus. Gar nicht so einfach, wenn man im Wettkampf sonst nicht so läuft und ich hoffte natürlich Maike nicht zu überfordern.
Noch ging es auf dem Kiesweg der Iller entlang weiter und ich nahm noch etwas Tempo raus. Sie meinte, dass es nun gut passt. Ich hörte dann nicht zum letzten Mal bei diesem Lauf die Worte: "Alles gut!". Ich versuchte dann uns gemeinsam auf einem Foto festzuhalten und ich sehe da angestrengter aus, musste mich aber auch konzentrieren, damit es mit dem Bild klappt. Danach kam Katja Kust vorbei und schaute zwei Mal und sprach mich dann mit Namen an. Ich machte noch kurz ein Bild und es war schön, auch während des Rennens auf die Laufseite angesprochen zu werden. Es sollte nicht das letzte Mal sein und Maike wunderte sich etwas, wie viele es sind. Ich kündigte ihr nun an, dass die Strecke nun interessanter wird und es dadurch bestimmt weiter gut läuft. Es ging rechts weg über eine Brücke und dort links auf einen Pfad mit einem kurzen Anstieg und auf der anderen Illerseite weiter. Nun waren 4 Kilometer vorbei. Man lief inzwischen wieder auf einem Kiesweg und nach gut 26 Minuten waren 5 Kilometer absolviert und wir super im Soll.
Es ging weiter und ich fotografierte mal nach hinten und ein strahlendes Lachen bei Maike.So konnte es weitergehen. Die Bedingungen waren super und mir machte es Spaß. Vor allem weil ich keine Schmerzen mehr hatte, nachdem der linke Fuß sich nach 3 Kilometer bemerkbar machte und es dann ja "nur" noch 18 Kilometer gewesen wären und vor allem war ich nun richtig in Schwung gekommen. Die Anzahl der Bilder nahm auch zu und am Ende sollten es über 250 sein. Es kam kurz nach Kilometer 5 der erste Getränkestand und ich sagte zu Maike, sie soll jedes Mal wenigstens zwei oder drei Schluck nehmen. Es kam ein Abschnitt mit etwas tieferem Kies und das kostete selbst mir Kraft, aber "alles gut". Es lief nun wie bei einem Uhrwerk, immer knapp unter der 5.30 min Grenze, mal knapp darüber.
Nach Kilometer 7 und bereits einem Drittel der Strecke noch ein Stück auf Kies, dann rechts weg auf der Straße runter und scharf links auf einen Pfad. Danach ging es in den Wald und ich hatte schon angekündigt, dass es dort vom Untergrund schön zu laufen sein wird, was dann auch bestätigt wurde. Ich spürte aber auch, dass es langsam hart wurde. Da dachte ich an den noch folgenden schweren Anstieg. Es ging doch ein gutes Stück durch den Wald und nach 10 Kilometer eine Zeit von knapp 52 Minuten, wobei meine Uhr inzwischen weniger Strecke anzeigte. Da passte alles.
Es ging noch ein Stück durch den Wald und es folgte der zweite Getränkestand, bei dem mit Christina Stolz, Petra Schanz und Sven Mehrer einige Bekannte aushalfen. An dieser Stelle auch mal ein Lob an die vielen Helfer. Immer wieder auch mal Stellen, an denen man von Zuschauern angefeuert wurde. Man lief links weg über die Illerbrücke und danach rechts weg an der Iller entlang. Nach 11 Kilometer sagte ich zu Maike, dass nun ein 6er-Schnitt reicht, um noch unter 2 Stunden zu bleiben, was offensichtlich beruhigend wirkte. Das geht, meinte Maike dazu. Es folgte der Wendepunkt und nun sahen wir auch, wie viele noch hinter uns kamen. Wir waren etwas langsamer, aber ich hatte angesichts des anstehenden Anstiegs bewusst etwas Tempo raus genommen. Man lief durch den kleinen Ort Rubi und da auch mal kurz runter, danach rechts hoch und 12 Kilometer waren geschafft.
Da ging es ein Stück über Gras und das kostete zusätzlich Kraft, bevor es links weg und den großen Anstieg hoch ging. Da schlug sich Maike weiter wacker. Ich hatte dieses Mal etwas mehr Zeit um die Aussicht, vor allem nach hinten, zu genießen. Da war ich in der Gruppe glaub der einzige. Beinahe oben wurden es nochmals richtig steil und ich schlug vor, lieber flott zu gehen und dadurch etwas Kraft zu sparen. Die würde man oben brauchen, wenn es wellig weiter geht. Wir machten so sogar weitere Plätze gut.
Im weiteren Verlauf dann eine wellige Strecke auf gekiesten Wegen. Das Feld hatte sich weit auseinander gezogen. Noch einmal ein längerer Anstieg und dann im Wald steil runter. Wir hatten weiter überholt. Es öffneten sich nun tolle Ausblicke auf die Landschaft und Maike war trotz der Anstrengung von der Strecke begeistert. Sicher kein einfacher erster Halbmarathon, aber dafür auf jeden Fall ein schöner. Es wurde nun zunehmend sonniger und damit wärmer und die Temperatur stieg auf 19° C. Das konnte auf dem Illerdamm noch ganz schön hart werden. Bis Kilometer 15 aber weiter meist bergab und es lief mit Zeiten von 5.16 min und 5.09 min. Nach 14 km und zwei Drittel zeigte die Uhr 1:15 h. Da hegte ich Hoffnung auf eine Zeit von 1:52 h, da durfte aber kein Einbruch kommen.
Es wurde der Illerdamm erreicht und auf diesem Richtung Norden nach Sonthofen. Da meinte ich, dass dies nun wirklich der letzte Anstieg war, nachdem ich bei den vorherigen danach gefragt wurde und wir liefen flott noch. Es folgten erneut tolle Zeiten und es lief und wir überholten nun immer mehr Läufer, die teilweise mal gehen mussten. Maike lief schön aufrecht und "alles" war "gut".
Es ging dem Ende zu (zumindest mit der Strecke) und ich forcierte nochmals. Manchmal liefen wir Abschnitte um die 5 Minuten. Maike schlug sich hervorragend, auch wenn man ihr anmerkte, dass es nun hart wurde. Aber dies ist ja kein Wunder und ganz ohne Schmerz geht es auf so einer Distanz nicht, wenn man eine tolle Leistung bringen möchte. Sie jammerte aber nie, war total diszipliniert. Nun musste ich halt immer wieder ansagen, wie weit es noch ist. Das Ziel kam langsam in Sicht und es ging rechts runter vom Damm und Richtung Wonnemar. Da wartete Matthias, der toller Zweiter der AK M45 wurde, und war etwas überrascht. dass wir schon kommen. Er kannte nun ja die Strecke. Ich nahm Maike an der Hand und am Ende eine Pace von 4.43 min. So schafften wir tatsächlich eine 1:52 h. Ich war nach 1:52.52, 1 h im Ziel, wobei die Platzierung heute egal ist und Maike nach 1:52.52,6 h und wurde tolle 56. von 177 Frauen und Gesamt 269. von 554. Ich übrigens 268. Da waren wir noch in der ersten Hälfte. Vor allem siegte Maike in der AK wJU18.
Nun die Zieleinläufe beim Halbmarathon:
Nach dem Zieleinlauf bekamen wir unsere Medaille und waren erst mal nur glücklich. Da freute ich mich nicht weniger als über einen eigenen Sieg. Es war einer meiner bislang erlebnisreichsten Läufe über diese Distanz und das sind ja nicht wenige. Nun erstmal einiges trinken und es war Zeit für einige Gespräche.
Es kam die Siegerin des Marathons, Heidrun Besler, als ich gerade zu einer Runde Auslaufen ging, Eine ganz tolle Leistung. Ich lief dann mit Matthias knapp 4 km und kam so in dieser Woche auf knapp über 100 km. Nachdem wir umdrehten kam beim Marathon gerade noch Patrick Perez und ich begleitete ihn das letzte Stück, was noch total Spaß machte. Ich kam dann noch rechtzeitig in den Zielbereich zurück, um Nadine Eszterle im Ziel zu begrüßen. Christine hatte ich dann knapp verpasst.
Die Siegerehrung für den Halbmarathon wurde ab 13 Uhr durchgeführt und Maike und Matthias bekamen die tollen Steinmännle. Ganz stark war Martina Dannheimer als Gesamtzweite und Siegerin der AK W35.
Zum Abschluss des Tages ging es ins Freizeitbad Wonnemar und wir hatten dort wieder totalen Spaß. Der Eintritt war im Startgeld beinhaltet. Es war erneut eine ganz tolle Veranstaltung, die mindestens zwei neue Fans gewonnen haben dürfte und zudem war es super so viele Bekannte zu treffen.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 1171 Teilnehmer, davon 238 beim Ultra, 379 beim Marathon und 554 beim Halbmarathon. Mit den 116 Teilnehmern vom ersten Tag gab es einen neuen Teilnehmerrekord von 1287.
Ultra 69,5 km Männer: Johannes Klein (TSV Oberstdorf, 6:09.11,0 h) vor Stefan Lämmle (Sportbuck.com, 6:37.49,0 h) und Florian Felch (Lebkuchen & Allerlei, 6:39.07,0 h).
Ultra 69,5 km Frauen: Verena Melzer (Gasthof Adler Sonthofen, 8:02.39,0 h) vor Sybille Mai (TG Viktoria Augsburg, 8:03.59,0 h) und Biggi Fauser (Biggis Laufoase, 8:24.12,0 h).
Marathon Männer: David Hemstede (NED, Oosterbeek, 3:17.16,3 h) vor Johannes Willburger (Bikeklinik.com, 3:22.30,5 h) und Hannes Pongruber (AUT, hellblau.POWERTEAM, 3:25.52,7 h).
Marathon Frauen: Heidrun Besler (SC Altstädten, 3:52.28,6 h) vor Maria Magdalena Veliscu (ROU, 3:57.17,8 h) und Seena Forbes (München, 4:02.55,8 h).
Halbmarathon Männer: Carsten Krüger (LAC Olympia 88 Berlin, 1:14.19,6 h) vor Stephan Thurner (AUT, SC Breitenwang, 1:14.46,8 h) und Jörn Harland (Laufticker.de, 1:14.56,0 h).
Halbmarathon Frauen: Andrea Weber (AUT, SV Reutte LA Raiffeisen, 1:27.03,0 h) vor Martina Dannheimer (Asics Frontrunner, 1:32.12,2 h) und Jördis Krüger (Hannover 96, 1:33.21,0 h).
Ergebnisse: http://abavent.de/anmeldeservice/allgaeupanoramamarathon2017/ergebnisse
Veranstalter: http://www.allgaeu-panorama-marathon.de/content/
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