Heute stand auf dem HW7 das Finale an. Die beiden letzten Etappen führten von Heiligenberg über Markdorf nach Friedrichshafen. Da am Freitag die Situation mit dem Bus durch den Warnstreik unsicher war und zudem die Wetteraussichten für den Samstag besser waren, hatte ich mich für diesen Tag entschlossen. Irgendwie ist es schon etwas Besonderes, wenn man so einen Fernwanderweg zu Ende bringt. Diesmal war es übrigens so, dass es deutlich mehr Ab- als Anstieg gab. Da hoffte ich auf eine gute Pace auch wenn es dennoch keine einfache Strecke sein würde.
Die Anfahrt erfolgte von Biberach aus mit der Bahn über Friedrichshafen nach Salem. Dort stieg ich auf den Bus um, der mich nach Heiligenberg brachte. Es passte alles pünktlich und schon bei der Anfahrt strahlend blauer Himmel. Normal beginnt der Lauf im Teilort Oberbetenbrunn. Dorthin ist die Verbindung aber schwierig und ich lief die knapp über 3 km wie schon am Ende der letzten Etappe. Zunächst lief ich vom Postplatz noch die 150 m runter zum Schloss. Der Weg nach Oberbetenbrunn stieg insgesamt leicht an, vor allem auf dem ersten Kilometer. Dieser sollte dann für lange Zeit der einzige über 6 Minuten sein Es hatte beim Start 5° C. Später am Ziel dann sogar 11° C. Das waren perfekte Bedingungen und da auf jeden Fall mit der kurzen Hose.
Die 15. Etappe beginnt in Oberbetenbrunn vor der Kirche. Von dort geht es ca. 15 km nach Markdorf. Zunächst auf einem Asphaltweg leicht ansteigend aus dem Ort raus lief es auch richtig super. Danach war der Wald erreicht und dort dann leider wie schon am Montag hinter Zwiefalten ein totaler Hindernislauf über Baumstämme, diesmal sogar noch schlimmer. Es ging an einem gemauerten Marienbildnis vorbei und dann war endlich der Weg wieder frei. Es ging rechts weg und bergab. Bevor der Wald endete, führte ein Pfad noch rechts hoch zum Fürstenplatz. Von dort ein schöner Ausblick auf den Bodensee. Wieder zurück auf dem Weg ging es aus dem Wald raus und steil runter. Dabei auf dem sechsten Kilometer gleich 135 m Gefälle und anfangs auf Schotter. Danach dann auf Asphalt und ich konnte es nach Lellwangen rein richtig laufen lassen und der siebte Kilometer in 4.54 min sogar unter 5 Minuten. Es ging durch den Ort und danach auf Feldwegen am Rand des Deggenhauser Tales entlang und immer wieder schöne Blicke in die Umgebung. Nach dem Weiler Grubenhof dann auf einem Asphaltweg meist abwärts nach Untersiggingen.
Nachdem ich fast durch Untersiggingen gelaufen war, ging es links weg und es begann anzusteigen. Den elften Kilometer nochmals in 5.21 min. Ab da wurde es längere Zeit deutlich langsamer. Es ging nun hoch zum Gehrenberg. Am Anfang noch auf asphaltierten Wegen und über freie Flur, bis auf ein kurzes Stück durch den Wald. Dabei konnte man immer wieder zurück ins Deggenhauser Tal blicken. In Harresheim dann geradeaus weiter auf einen etwas holprigen Feldweg und nach hinten sogar der Blick auf das Schloss Heiligenberg, mein Ausgangspunkt. Der Weg ging in einen Wiesenweg über und dieser führte in den Wald. Der Anstieg war nun nur noch moderat. Auf einem Pfad dann links weg und am Ende am Waldrand über eine Wiese zu bereits sichtbaren Gehrenbergturm. Diesen hatte ich nach 16,9 km und einer Gesamtzeit von knapp 2 Stunden erreicht. Ich lag noch perfekt in der Zeit und der Schnitt lag bei tolle 5.53 mi/km trotz dem Anstieg zuletzt.
Der Turm hat eine Höhe von 30 m und ich war zum ersten Mal dort. Bisher kannte ich überhaupt nur Heiligenberg und den Weg nach Betenbrunn. Die restliche Strecke war mir gänzlich unbekannt. Die Aussicht auf die Umgebung und vor allem auf den Bodensee mit den Alpen im Hintergrund ist überwältigend. Hier nahm ich auch Salztablette, Power Gum und etwas zum Trinken.
Es stand der letzte Abschnitt der Etappe an und dieser führte längere Zeit über einen Pfad teils steil bergab. Der Pfad war teils auch ganz schön matschig und es war Vorsicht geboten. Der 18. Kilometer hatte ein Gefälle von gleich 133 m. Nach dem Wald wurde der Untergrund einfacher und ich konnte wieder etwas Tempo machen. Es gab noch einen schönen Aussichtspunkt am Wasserspeicher Möggenweiler. Von dort war es nur noch ein kurzes Stück in den Markdorfer Teilort, wo sich das Etappenziel befand. Dieses hatte ich nach gut 19 km erreicht.
Der Weg war meist gut ausgeschildert und ab dort dann auch eine Vielzahl an Schildern, die manchmal verwirren konnten. Da musste ich konzentriert laufen. Die 16. Etappe nach Friedrichshafen hatte nur noch gut 12 km und kaum Höhenunterschiede. Es ging aus dem Ort raus und dann über einen Pfad und Wiesenweg runter. Im weiteren Verlauf dann fast nur asphaltierte Wege und bis auf ein kurzes Stück im Wald auf freier Flur und zwischen Obstplantagen. Es ging tendenziell leicht bergab über Schnetzenhausen in Richtung Bodensee und ich hatte Friedrichshafen nach ca. 28 km erreicht.
Es folgte für rund 1,7 km im Stadtteil Seemoos der Königsweg, ein Pfad mit Blick auf den Bodensee. Der Weg führte danach am Strandbad vorbei und um die Schlosskirche mit dem Schloss herum. Auf der anderen Seite erreicht man mit einem zusätzlichen Weg von einfach gut 200 m den Aussichtspunkt Schlosshorn. Von dort ein schöner Blick über den See, aber auch auf die Stadt mit der Promenade. War es zuvor meist recht einsam, hatte es nun sehr viele Touristen, die das schöne Wetter ausnutzten.
Es waren nur noch 700 m an der Promenade entlang zum Etappenziel am Yachthafen. Von hier konnte man den 200 m entfernten Bahnhof schon sehen. Es hätte für den Zug um 15:03 Uhr locker gereicht, aber da hätte ich noch was verpasst.
Ich lief noch die ca. 700 m zum Moleturm am Hafen. Dieser ist zwar nur 22 m hoch, aber die Aussicht von dort auf die Stadt und den Bodensee einfach fantastisch. Dies war ein würdiger Abschluss eines interessanten Fernwanderweges. Nachdem ich wieder am Yachthafen war, hatte ich 33,20 km und 465 Hm und benötigte nur 3:16 h. Am Ende war es zwar zäh, aber mit nun 97 km und fast schon 2000 Hm auch eine harte Woche und insgesamt ein wunderschöner Lauf. Es war schon ein besonderes Gefühl am Ende des Weges angekommen zu sein. Es stehen ja noch einige solcher Wege an und so gibt es noch genug neue Trainingsreize. Insgesamt waren es in den acht Tagen von Lorch nach Friedrichshafen seit 03.05.2023 gleich 261,23 km mit 5398 Hm. Da wird noch ein zusammenfassender Bericht kommen.
Es hatten für den früheren Zug nur 5 Minuten gefehlt, aber in der Sonne erst mal etwas erholen war auch gut und nur gut 30 Minuten später fuhr der nächste nach Biberach und kam nach knapp zwei Minuten verspäteter Abfahrt sogar eine Minute früher an. Da passte heute auch alles.
Die Strecke:
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