Lauf weiter 2020 Serie 13. Lauf am 14.06.2020 und Berlin-Reise am 13./14.06.2020

Der ursprüngliche Plan sah vor, am Samstag, 13.06. nach dem Montafon Totale Trail nach Berlin zu fliegen und dort am Sonntag an Wettkämpfen teilzunehmen. Dann kam die Corona-Krise und erst wurde der Trail abgesagt und dann auch noch der Flug. Da ich nun am Samstag mehr Zeit hatte und zudem die Wetteraussichten gut waren, buchte ich auch für den Hinweg ein Bahnticket und Hotels durften seit Kurzem zum Glück wieder Gäste beherbergen. Dann halt die Stadt zwei Tage erkunden (und da bietet Berlin ja genug) und dort am Sonntag noch meine Starts im Rahmen der virtuellen Laufserie Lauf weiter absolvieren. Da hatte ich mich diesmal recht früh angemeldet und erstmals seit 10 Wochen wieder ein Doppelstart. Ausgerechnet dann am Freitag das Missgeschick beim Trail in Bad Urach mit dem Umknicken des linken Fußes. Da war ich gespannt, ob es überhaupt gehen wird. Die Anfahrt nach Berlin war schon mal reibungslos und alle drei Anschlüsse locker erreicht und dann auch noch das Hotel in Wedding gut erreicht. Das Wetter meinte es hier mit 32° C besonders gut. Da machte ich mich am Nachmittag auf, die Stadt etwas zu erkunden und wie zuletzt im März 2019 erstmal zum Brandenburger Tor. Das waren nur 4 Stationen mit der S-Bahn. Es zogen nun immer mehr Wolken auf und zuvor hatte es auch kurz gewittert, weshalb ich auch etwas später los bin. Es gab hier ein paar Kundgebungen und dann machte ich mich auf in Richtung Siegessäule und zurück über das Regierungsviertel. Da zog ein gewaltiges Gewitter auf und ausgerechnet auf den letzten 200 m schüttete es. Also erst mal eine Weile unter dem Brandenburger Tor unterstellen. Mein Fuß hielt ganz gut, aber auf unebenem Gelände wie Pflaster merkte ich doch ab und zu einen Schmerz. Es gab also noch keine Entwarnung für Sonntag. Da es aber regnerisch blieb, gab es einen ruhigen und erholsamen Abend.

Am Sonntag dann erst mal im Hotel Frühstück und dann ging es zu dem nur ca. 150 m weit entfernten kleinen Park im Stadtteil Wedding. Es hatte 22° C und war bewölkt. Nach dem Gewitter am Tag zuvor war nun die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Da war kurz angesagt und bei den Schuhen die Adidas Adizero Tempo, wobei die Strecke ein Mischung war aus Asphalt, Wanderweg und teils Pflaster war. Die Strecke war recht flach und ich fand einen Rundkurs von 1,1 km. Das würde mental hart werden, auf der anderen Seite fing gerade an meinem Start einen Fitnessgruppe ihr Training an und ich sollte bis zum Ende meines zweiten Wettkampfs etwas Anfeuerung haben. Bei dem kurzen Aufwärmen fühlte sich der linke Fuß zum Glück gut an. Ich entschied, erst die 15 km zu laufen, um diese schon mal unter Dach und Fach zu haben und da dürfte das Abschneiden besser sein, wobei ich die Option hatte, bei Schmerzen nach der Hälfte abzubrechen und dann den 7,5 km Lauf zu werten. Zuletzt und überhaupt erst das zweite Mal musste ich am 18.05.2014 einen Wettkampf aufgeben müssen. Seither beendete ich alle 719 Wettkämpfe danach und das sollte beim 720. doch auch klappen können. Dann ging es los mit meinem 39. Wettkampf des Jahres und den ersten Kilometer in guten 4.38 min, zumal ich locker anging. Dabei aber auf dem zweiten in 4.55 min doch etwas langsam, doch dann fand ich den richtigen Rhythmus und kannte inzwischen die Runde gut. Ich musste übrigens je Runde zwei Mal eine Straße überqueren und so alleine in diesem Wettkampf 26 mal. Da hatte ich aber mit dem Verkehr super Glück. Die nächsten Kilometer in 4.44 min, 4.43 min und 4.41 min und das erste Drittel in 23.41 min. Das war schneller als erwartet und der Fuß fühlte sich noch gut an. Trinken hatte ich übrigens keines. Ben sechsten Kilometer dann in 4.43 min. Danach wurde es langsam zäher. Ich wollte auf jeden Fall einen Schnitt unter 5 Minuten. Da sah es schon mal gut aus. In den Kurven war ich vorsichtig, da ich eine zu hohe Belastung für den Fuß vermeiden wollte. Langsam war auch immer mehr los mit Läufern und Spaziergängern. Die nächsten drei Kilometer knapp unter 5 Minuten. Am Ende des zehnten Kilometers beschleunigte ich noch etwas um eine bessere Durchgangszeit für 10 km zu erzielen und nach weiteren 4.50 min stand diese bei 48.07 min. Den zweiten Abschnitt also in 24.26 min. Was war noch drin? Reichte es sogar noch für unter 1:13 h? Nach 4.54 min folgte mit dem zwölften Kilometer mit 5.00 min der langsamste. Da riss ich mich zusammen und es folgte eine Zeit von 4.49 min. Doch die nächste Runde wieder zäher und 4.54 min. Es war nur noch ein Kilometer und nun die Gewissheit, dass der Fuß halten würde. Das war wie eine Befreiung, zumal eine zuvor bei den Umständen nicht erwartete Zeit drin war. Es lief super und mit 4.34 min sogar der schnellste Kilometer und eine gute Endzeit von 1:12.17 h. Damit die letzten 5 km in 24.10 min und eine deutliche Steigerung. Am Ende war es zudem ein toller 6. Gesamtplatz von 57 Teilnehmern und Rang 4 bei den Männern. In der AK M50 kam ich auf Rang 2. Die Urkunden konnte man nach der Veröffentlichung der Ergebnisse um 18:30 Uhr wieder ausdrucken.

Die Strecke: (15 km)


Nun erholte ich mich kurz und mein Trikot war ohne Regen klatschnass. Da wäre nun Trinken wichtig gewesen. An sich hätte ich kurz ins Hotel können. Ich wollte es nun aber durchziehen und den zweiten Wettkampf über 7,5 km als Auslaufen nehmen. Es war in diesem Jahr mein 40. Wettkampf, davon der 21. virtuelle. Natürlich ging ich locker an und dennoch 5.41 min und 5.37 min nicht mal so schlecht. Dann nahm ich nochmal Tempo raus, aber die Zeit von 6.14 min auf dem dritten Kilometer doch viel zu langsam. Es war aber wichtig auf den Fuß zu achten und der machte erstaunlich gut mit. Es waren nun auch nur noch 4,5 km und die würde ich auch ohne Trinken in dem langsameren Tempo schaffen. So steigerte ich mich auf 5.24 min und 5.30 min. Noch ein Drittel stand an und nach 28.26 min wäre es eine Zeit von hochgerechnet über 42 Minuten gewesen. Da wollte ich noch drunter kommen. Den sechsten Kilometer dann in 5.12 min und danach steigerte ich mich auf der restlichen Strecke auf 4.54 min. Da lief es wieder rund und am Ende sogar eine Zeit von 40.59 min. Natürlich an dem Tag nicht die schnellen Zeiten und beim zweiten Wettkampf im Schnitt eine Minute je Kilometer langsamer als sonst, aber der Fuß hielt und auch danach keine Schmerzen. Das war heute wichtiger und es sprangen auch über 7,5 km mit Rang 21 von 91 Gesamt, Platz 16 von 38 Männer und Platz 3 von 9 in der AK M50 noch gute Platzierungen raus und sogar der bereits 30. Podestplatz in diesem Jahr.

Die Strecke: (7,5 km)

Nach den Wettkämpfen ging es in die Stadt. Das Wetter wurde immer besser, die Wolken verzogen sich nach und nach und die Temperatur stieg auf 26° C. Da wurde es eine große Runde und das beste: der Fuß hielt weiter bzw fühlte sich immer besser an. In der Innenstadt war zunächst eine größere Demo angesagt und so fuhr ich an den Wannsee und dort auch zum Haus der Wannseekonferenz. In dem ruhigen Garten genoss ich das tolle Wetter mit Blick auf den See und mit einem spannenden Buch.

Es war aber langsam Zeit zurück in die Stadt zu fahren und dort stieg ich an der Friedrichstraße aus und es ging zu Fuß an der Spree entlang und über den Hackescher Markt zum Alexanderplatz mit dem Berliner Fernsehturm und dem Roten Rathaus.

Es folgte noch ein kurzer Abstecher nach Friedrichshain, wo ich Bekannte habe.

Am frühen Abend zurück zur Friedrichstraße und an den Museen vorbei und dem Berliner Dom auf der Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor und von dort ein letzter Abstecher zum Checkpoint Charlie, an dem früher der Übergang vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor war. Es war ein Mix aus Geschichte, Moderne und einfach nur das Wetter genießen. Am Abend war ich aber auch ganz schön geschafft.

15 km Männer: Marius Faber (X-Runners Jena e.V., 55.37 min) vor Michael Rottmann (MRRC München, 59.09 min) und Swen Langschwager Hobbyläufer Güstrow, 1:10.21 h). Platz 4 Peter Steiner (albside Running, 1:12.17 h).

Ergebnisse: https://my.raceresult.com/153578/?lang=de

Veranstalter: https://lauf-weiter.de/