Samstag, 10. Juni 2017

18. LGT Alpin Marathon in Liechtenstein am 10.06.2017

Ich war seit 2014 jedes Jahr in Liechtenstein. Damals beim Crosslauf und beim Vaduzer Städtlelauf und den Crosslauf hatten wir danach noch zwei Mal besucht und es war immer wieder schön in dem kleinen Fürstentum. In diesem Jahr hat es dann aus Termingründen bei beiden Veranstaltungen nicht geklappt, aber dafür endlich mit dem Termin für den LGT Alpin Marathon, den ich schon lange auf meiner Beobachtungsliste hatte. Ich meldete mich dann früh für den Halbmarathon Plus mit 25,4 km an, wobei dei Startgebühr von 60 € schon heftig war. Den Spätdienst nahm ich natürlich gerne Urlaub und so war der Start, wieder der einzige am Wochenende wie schon letzte Woche, was sich aber in den folgenden Wochen wieder ändern wird, an  meinem vierten freien Tag in Folge. Schon mal keine schlechten Voraussetzungen, zumal ich durch die Ferien tatsächlich auch mal ausschlafen konnte. Die Fahrt ging wieder über Feldkirch und die 145 km bis zum Startort Bendern legte ich in 1.30 h zurück, wobei ich bereits kurz nach 6 Uhr losfuhr. Die Startunterlagen gab es im Gebäude der Herbert Ospelt Anstalt, wo man auch parken konnte. Das Wetter meinte es sehr gut mit 20° C und Sonne, natürlich schon etwas warm. Das Schöne war, dass ich auch hier einige Bekannte erwarten durfte. Es gab bereits 565 Voranmeldungen und da kamen noch die Staffeln dazu. Tatsächlich traf ich dann gleich auf dem Parkplatz nacheinander Roland Rigotti und kurz darauf Heidi Abendschein und einige weitere von der LG Bad Waldseer Lauffieber. Ich packte noch meinen Rucksack und gab diesen für den Transport zum Zielort Steg ab.















Es ging nun erst mal auf eine kleine Aufwärmrunde. Ich konnte Montag und Dienstag nicht trainieren, weil das rechte Knie noch schmerzte, aber da musste ich auch arbeiten und in den drei letzten Tagen lockere Einheiten und es fühlte sich immer besser an. Von der Müdigkeit nach einer eher schlaflosen Nacht war nichts zu spüren. Auch sonst fühlte es sich gut an, wobei es schon recht warm war und ich auf jeden Fall ganz kurz und mit den Shorts laufen werde. Bei den Schuhen entschied ich mich für meine Allrounder von Asics. Die hatte ich schon bei den beiden letzten Wettkämpfen an und der gut zu laufende, aber doch recht unterschiedliche Untergrund sollte mir am Ende recht geben. Zumindest die Füße fühlten sich immer gut an, wenn auch nicht unbedingt die Waden und Oberschenkel. Am Ende der Runde begegnete mir noch Michelle Maier und sie war ja die letzten Wochen verletzt und war doch etwas skeptisch, ob sie den Marathon absolvieren soll. Es sollte sich sehr interessant entwickeln. Endlich traf ich auch noch Luigi De Franceschi und Katrin Kommer, was mich seht freute. So langsam sammelte sich das Teilnehmerfeld.























Der Start zum Marathon mit ca. 1800 Höhenmetern, Halbmarathon Plus und Staffelmarathon für Paare erfolgte gemeinsam um 09:00 Uhr. Es stand für mich in diesem Jahr der 49. Wettkampf an und nach Innsbruck war es die zweitlängste Distanz und bei nach meiner Messung am Ende 1232 Höhenmetern in etwas die gleiche Höhendifferenz, also doch recht anspruchsvoll. Zunächst.standen aber 10 recht flache Kilometer nach Vaduz, die Landeshauptstadt, an. Es ging erst mal auf der Hauptstraße mehr als einen Kilometer gerade aus, etwas das ich gar nicht mag. So ca. 44 min hatte ich mir für die 10 km vorgenommen. Es ging mit 4.09 min recht flott los und noch war das Feld kompakt. Am Anfang stimmte meine Uhr noch mit den Markierungen überein, hinkte dann aber immer mehr hinterher. Deshalb sind die Zeitangaben auch zweitrangig. Auf jeden Fall hatte ich gleich den Foto in die Hand genommen und am Ende sollten es von der Strecke gleich 361 Bilder sein. Es ging rechts weg auf einen schmalen Asphaltweg. Nach Kilometer 3 und einer kurzen Rampe links weg und nun auf einem Kiesweg weiter. Es war aber gut zu laufen und nur wenige Pfützen vorhanden, die ein paar Spuren hinterließen. Ich lief nun konstant knapp unter oder knapp über 4.30 min. Das passte durchaus. Nach 5 km dann eine Zeit von 21.50 min. Alles im grünen Bereich.




























Es ging auf den sechsten Kilometer und da auf Asphalt weiter und ein erster Getränkestand, die absolut in ausreichender Anzahl vorhanden sein sollten. Die Stände zogen sich und so gab es sicher auch bei mehr Läufern kein Gedränge. Bei mir hatte sich das Feld schon auseinander gezogen und so war es eh kein Problem und ich genoss das Wasser. Es folgte ein erster richtiger Anstieg, wenn auch kurz, auf den Rheindamm. Dort zog es sich nun die nächsten knapp 3 Kilometer dahin. Alles übrigens auf Asphalt und so war ich froh mit der Schuhauswahl. Nun kam das Rheinstadion von Vaduz in Blick und weiter hinten die Alte Rheinbrücke. Nach dem Stadion links weg und den Weg ins Städtle, wie die Liechtensteiner ihre Hauptstadt liebevoll nennen, kannte ich vom Lauf 2014. Erst mal bergab und dann nach Vaduz rein, immer das Schloss am Berg oben im Blick. Nach 9 Kilometer war ich knapp unter 40 Minuten. Es ging nun rechts weg, auf einem schmalen Weg und dann kamen einige Treppenstufen. Das war schon heftig. Es folgte noch der nächste Getränkestand, bevor es links durch die Fußgängerzone ging und immer wieder tolle Anfeuerung durch Zuschauer, aber auch die vielen Helfer. Nun ließ ich es noch mal laufen, aber bloß nicht zu viel Kraft vergeuden, denn das Rennen geht erst noch richtig los. Ich war bei ca. 44.30 min, offiziell aber 45.17 min. Egal, das passte.













































Nun wurden Erinnerungen an den Vaduzer Städtlelauf wach. Es ging rechts den steilen Anstieg hoch, wie dort in den langen Runden. Noch lief es recht locker, Aber es sollte sich nun ganz schön nach oben ziehen, vorbei am fürstlichen Weinberg. Da ging nach jeder Kurve nochmals weiter hoch. Noch konnte ich recht gut laufen, ahnte aber noch nicht, dass dies erst ein Vorgeschmack war. Kann das so lange rauf gehen, bis das Schloss erreicht ist? Endlich wieder eher flach und es lief und so nebenbei wurden neue Bekanntschaften geknüpft. Immer wieder auch der Blick nach rechts unten, wie viel schon geschafft war. Das Schloss tauchte vor uns auf und man lief daran vorbei. Links weg ging es noch ein Stück die Serpentinen der Hauptstraße hoch und Vaduz wurde Richtung Triesenberg verlassen. Es war doch ganz schön warm. Wie können da manche was Langes anziehen? Ich hätte von dem Wenigen noch was ablegen können. Die letzten knapp drei Kilometer hatten schon einige Höhenmeter, aber es sollte nun richtig losgehen. Noch lief ich in gut 6 min den Kilometer. An sch fühlte ich mich gut und das rechte Knie hatte auch den Tempolauf nach Vaduz super gehalten und bergauf ist es eh kein Problem.












































Es ging nun links weg und auf einen Single-Trail. Da war es wenigstens schattig und außer dass es steil war, so ca. 130 Höhenmeter Netto, war es gut zu laufen. Da traf ich plötzlich auch Markus Holzer, der als Helfer dabei war und noch meinen Foto nahm und mich fotografierte. Nach der Hälfte des Rennens war ich knapp über 1 Stunde unterwegs. Noch hoffte ich auf mein Zeitziel von knapp unter 2:30 h. Aber wenn man die Strecke nicht kennt! Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen, dass immer mehr vorbei gingen, Fast immer waren es Marathonläufer. Nach diesem wirklich tollen Abschnitt im Wald ging es wieder in die Sonne und auf einer asphaltierten Straße durch einen Ort. Da zog sich die Serpentinenstraße nach oben. Immer wieder zwar auch super Ausblicke ins Rheintal und man sah wie weit man schon oben war, aber oft auch nur noch gehen. Es waren nun die Kilometer mit den Netto am meisten Höhenmetern.
















































Im weiteren Verlauf änderte sich dies erst mal nicht und die Straße zog sich nach oben. Wie weit noch? Nach gut 15 km wieder Verpflegung und es kam nun immer die Kombination Cola / Wasser. Ich hatte für die letzten 5 Kilometer gut 40 Minuten gebraucht. Da hinkte ich meinem Plan hinterher, aber erzwingen kann man nichts, Trotz der Anstrengung konnte ich es in der tollen Gegend auch genießen. Es ging zwischendurch auch wieder über einen Kiesweg. Der Wechsel war richtig gut und mir gefiel die Strecke. Allerdings wäre es nicht schlecht so langsam mal ein flaches Stück zu haben. Kurz vor Kilometer 18 nochmals Getränke. Das war echt vorbildlich. Frisch gestärkt ging es weiter.































































Endlich mal nach Kilometer 18 rechts weg und leicht bergab und dann flach und zudem schattig im Wald. Obwohl ich schon lange unterwegs war merkte ich bergab das rechte Knie nur minimal und nicht etwas Schmerzen. Das war schon mal gut. Es ging dann kurz über einen Wiesenpfad und dann stieg es auf einem Kiesweg bis Kilometer 20 wieder an, zuletzt recht steil und da hatte ich schon zu kämpfen. Es sind nur noch gut 5 Kilometer machte ich mir selber Mut.







































Nun weiter rauf und der Hinweis auf den nächsten Verpflegungspunkt, den ich herbeisehnte und die Erfrischung tat gut. Immerhin waren nun die 2 Stunden schon durch. Es ging noch immer ein Stück hoch, bis nach Kilometer 21. Oben angekommen gab es nochmals Wasser und einen herrlichen Blick ins Tal.



































Es ging nun erst mal auf einem Pfad bergab. Da es zum Teil steiler war, bremste mich die Angst im Kopf wegen dem Knie etwas aus. Etliche liefen nun an mir vorbei. Wenigstens war es ein Naturweg und bei dem Untergrund ging es recht gut und ich wurde langsam mutiger. Bei Kilometer 22 überholte mich ein Läufer, der noch eine Rolle spielen sollte. Es kam auch ein asphaltiertes Steilstück, was mir nicht gefiel. Zum Glück nur kurz und dann wieder rauf, was nun aber recht schwer fiel. Ab Kilometer 23 ging es auf einem Feldweg runter, aber meist moderat und so fasste ich mehr Mut und das Tempo wurde erhöht und es ging. Da kam wieder die Freude am Bergablaufen zurück. Immer wieder schöne Blicke ins Tal und noch ein guter Kilometer. Die 2:30 h war natürlich durch, ich wollte aber noch unter 2:40 h bleiben. Es kam bei Kilometer 25 noch ein Anstieg. Ich bekam aber die zweite Luft, wieso oft in den letzten Wochen. Es kam die Hinweistafel, dass es noch 400 m bis zum Ziel sind. Es war alles wirklich gut ausgeschildert, markiert und abgesperrt. Da überholte ich wieder den Läufer von Kilometer 22 und es sollten am Ende 6,8 Sekunden Abstand sein, die noch Bedeutung hatten. Nun lief es erstaunlich locker und ich erreichte das Ziel nach 2:39.09,2 h. Ich belegte damit unter 207 Teilnehmern in der Gesamtwertung Platz 32 und Platz 28 von 150 Männern. Vor allem war es ein für mich sensationeller 3. Platz in der AK M50 bei gleich 27 Teilnehmern. Ich hatte zwar auf so einen Platz spekuliert, allerdings nicht mehr, nachdem esmit der Wunschzeit nicht klappte.




























































Nach meiner Zielankunft musste ich erst mal einiges trinken. Mit meinem Kontrahenten gab es noch ein Foto und es war schon verdammt knapp. Allerdings nur, weil ich bergab bremsen musste, Es gab ein tolles Finisher-Shirt in Grau und Glasfiguren von Swarovski. Nach einer kurzen Verweilzeit nahm ich das Shuttle nach Malbun, dem Zielort des Marathons. Ich wollte noch vor dem ersten Zieleinlauf dort sein.






















Nach der Ankunft in Malbun dauerte es nicht mehr allzu lange und der Sieger kam. Ich traf dann Katrin und wir stellten fest, dass sie Gesamtsiegerin des Halbmarathon Plus wurde. Dann war Michelle wohl den Marathon durchgelaufen. Mit Gerd Frick kam als Gesamtvierter ein ehemaliger Sieger und guter Bekannter, der sich trotz recht früher Probleme hervorragend durchkämpfte. Ich erfuhr inzwischen, dass ich Dritter der AK wurde und freute mich total. Als Siegerin bei den Damen wurde Michelle Maier angekündigt, was mich nicht weniger freute. Nach dem Zieleinlauf fiel sie mir erst mal überglücklich um den Hals und da ich mich freute dachten die Journalisten erst mal ich sei der Trainer. Echt witzig, aber ein gemeinsames Foto machten sie dann nach der Aufklärung dann trotzdem. Kurz darauf kam Luigi nach einer tollen Leistung ins Ziel und wurde AK-Sieger. Zum Glück für mich startete er beim Marathon.














































Nun hieß es auf die Siegerehrung warten. Ich traf noch auf den ehemaligen Liechtensteiner Skirennläufer Marco Büchler, der den Marathon bestritt und auch Heidi erreichte total glücklich das Ziel. Bei der anschließenden Siegerehrung erlebte ich dann leider eine herbe Enttäuschung und ich bin da schon etwas sauer. Beim Halbmarathon wurden im Gegensatz zum Marathon nur die AK-Sieger geehrt, nicht jedoch die zweit- und drittplatzierten. Das war ärgerlich und wenigstens eine kleine Ehrung, und sei es nur eine Urkunde, hätte man, wie ich denke verdient gehabt. Das trübte leider meine zuvor so tolle Stimmung über die sonst hervorragend organisierte Veranstaltung und der wunderschönen Strecke. Ich konnte dies im Shuttle vor der Rückfahrt noch an einen vom OK-Team anbringen und es wurde als Verbesserungsvorschlag aufgenommen, Mir selbst wird es aber leider nichts mehr bringen. Da hätte ich viel früher daheim sein können und hätte nicht lange warten müssen, wobei es auch bei der Siegerehrung mit einigen Bekannten schön war.






















































Noch ein paar Impressionen:






Die Strecke (Halbmarathon Plus 25,4 km):



Insgesamt waren es 657 Teilnehmer, davon 365 beim Marathon, 208 beim Halbmarathon Plus und 84 beim Staffel-Marathon.

Marathon Männer: Mustafa Shaban (BUL, Sungurlare, 3:05.12,7 h) vor Hannes Rungger (ITA, Sportler Team, 3:11.26,0 h) und Patrick Wieser (SUI, Run Fit Thurgau, 3:13.22,0 h).

Marathon Frauen: Michelle Maier (Team Salomon, 3:36.30,5 h) vor Simona Staicu (HUN, Scott, 3:47.43,4 h) und Nadja Kessler (SUI, JTRI / Towerports, 3:48.12,1 h).

Halbmarathon Plus Männer: Jakob Oswald (SUI, Lucky Star Sargans, 1:55.04,4 h) vor Torin Koos (SUI, 1:57.26,4 h) und Vicente Herrera (SUI, Correcaminos / smrun, 2:02.19,5 h).

Halbmarathon Plus Frauen: Katrin Kommer (Metzingen, 2:21.43,9 h) vor Petra Frießen (SUI, LSV Winterthur, 2:26.01,2 h) und Melanie Böllenrücher (SUI, LC Regensdorf, 2:30.03,6 h).

Ergebnisse: https://services.datasport.com/2017/lauf/lgtalpin/

Veranstalter: http://www.lgt-alpin-marathon.li/

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