Dienstag, 1. September 2020

1. Madrisa Trail in Klosters / SUI am 30.08.2020

Als ich von dieser neuen Veranstaltung erfahren hatte, zeigte ein Blick in meine Vorplanung, dass der Termin optimal reinpasst. Dabei hatte ich mich aber für den Samstag bereits für den Karwendelmarsch angemeldet gehabt. Dann wurde mit der Corona-Krise aber alles durcheinander gewirbelt und der Karwendelmarsch abgesagt. Für diesen Lauf kam bei der Anmeldung am 31.01. nur der kurze Lauf von 24 km in Frage. Es war auch ein Ultra mit 54 km im Angebot. Es begann das lange Zittern, aber zum Glück ist man in der Schweiz etwas entspannter und so konnte die Veranstaltung stattfinden. Am Samstag lief ich dann dennoch in Österreich einen langen, wenn auch virtuellen, Wettkampf über 33 km im Regen bei 8° C von Sankt Anton in Tirol nach Silbertal. Es war ein harter und ereignisreicher Lauf und auf der Fahrt zu meiner Unterkunft in Davos-Wiesen kam ich durch Klosters und konnte gleich noch die Startnummer holen. Dann froh endlich an der Unterkunft zu sein, die recht günstig war. Das Zimmer war sehr sauber und das Personal überaus freundlich. Dazu wäre von der Terrasse ein toller Ausblick ins Tal dazu gekommen, aber abends Regen und am nächsten Morgen Nebel. Da fühlte ich mich auch noch etwas gerädert von den insgesamt 40 km am Vortag und zudem an der linken Ferse und am rechten Knie etwas lädiert. Da hatte ich erst mal richtige Bedenken, ob es heute überhaupt klappt.







Nach dem Frühstück ging es die 30 km über Davos nach Klosters zur Arena Klosters. Dort gab es auf der anderen Seite des Flusses einen großen Parkplatz, nur 300 m weg. Das Wetter zeigte sich bei 10° C und teils starkem Regen nicht gerade von seiner besten Seite. Ich traf gleich auf dem Parkplatz mit Margarethe Schiller die erste Bekannte. Weitere fanden sich eher auf der Liste des Ultra, der wetterbedingt auf 48 km verkürzt wurde. Die Startzeiten wurden nochmals angepasst und die Ultraläufer waren erst um 8:30 Uhr auf die Strecke gegangen und wir sollten um 9:30 Uhr 30 Minuten später als geplant dran sein. Dies sah ich zum Glück aber schon am Samstag. Es kam am Ende trotz der miesen Witterung ein stattliches Feld von 236 Startern zusammen. Beim kurzen Aufwärmen ging es zum Glück und das Gefühl, dass es mit dem Laufen sogar besser wird. Mit groß Fotos würde es nichts werden, nicht nur wegen dem Wetter, da meiner am Samstag leider den Geist aufgegeben hat.






Dann war es pünktlich so weit. Nach den guten Erfahrungen wollte ich eigentlich die Schuhe von gestern anziehen, aber die waren noch total nass von der Wasserschlacht. Allerdings hatte ich mit den Inov-8 schon beim Rheinquelle Trail in Graubünden am 11.07. bei ähnlichen Bedingungen (nur hörte da der Regen rechtzeitig zum Start auf und am Ende Sonne) gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten wieder in kurz mit den Armlingen und man musste 0,5 l zum Trinkne mitführen. Wie am Vortag sollte ich es jedoch gar nicht benötigen. Ich hatte als Ziel lediglich gut durchzukommen und womöglich unter 3.30 h. Ich musste bei den Downhills vor allem auf das Knie achten. Es erfolgte der Start zu meinem 70. Wettkampf in diesem Jahr (mit den ganzen virtuellen) und erst mal eher flach durch den Ort und mit 5.11 min sollte es auch der schnellste Kilometer sein, wobei ich zurückhaltend lief. Dann stieg es erst mal an und so langsam wechselte es auf einen Pfad und hier ein Wechsel von rauf und runter und über Steine, Wurzeln, durch Pfützen und Schlamm. Da war schon einiges dabei. Am Ende des vierten Kilometer erst mal runter und dann zu Beginn des fünften kurz auf einem breiten Weg und mal etwas Tempo machen. Dann ging es über eine Hängebrücke und das wackelte schön. Danach ein Anstieg und ich machte mal eines der wenigen Fotos mit dem Handy.





Es ging noch kurz hoch und dann auf einer Asphaltstraße durch den Ort Monbiel. Als es dort erst runter ging, fühlte es sich nicht mehr so gut an und ich war froh, dass es rechts weg hoch ging und dann bald wieder über Wiesen und durch Wälder auf tollen Single Trails. Dabei auf demm siebten Kilometer ein knackiger Anstieg. Hier war es teils auch schon gut schlammig und somit rutschig. Das zog sich ziemlich genau bis Kilometer 8 hin und das erste Drittel hatte ich schon mal hinter mich gebracht. Das Feld hatte sich inzwischen auch sortiert, wobei es mit manchen ein steter Wechsel gab. Dabei lief es gerade auf den moderaten Anstiegen erstaunlich gut. Bergab traute ich mich nicht zu schnell zu laufen, um die Belastung nicht zu erhöhen. Dann ging es auf einem Naturweg recht steil bergab. Nicht so schön für mich, aber ich konnte es einigermaßen laufen lassen. Es folgte schnell wieder ein Anstieg auf Pfaden. Auch trotz des schlechten Wetters bekam man einen Eindruck von der schönen Landschaft, wobei es bei gutem sicher ein purer Genuss gewesen wäre. Es folgte auf dem 11. Kilometer ein heftiger Downhill mit immerhin 185 m runter und dabei im Wald über einen Singletrail und dabei sehr schlammig und rutschig. An den steilen Stufen musste ich auf mein Knie etwas achten, meldete es sich im Gegensatz zum linken Fuß doch ab und zu. Ich ließ mir aber Zeit. Es ging noch ein Stück runter und kurz vor Ende des 12. Kilometer noch eine Hängebrücke, die noch etwas länger war und es schwankte wieder schön.

















Die erste Hälfte wäre somit auch geschafft gewesen. Es ging nun durch Klosters Dorf und es kam am Ortsbeginn eine Verpflegungsstation, wobei ich bei dem Lauf nichts brauchte und auch trotz der schweren Belastung von gestern nie der Anflug von einem Krampf (auch danach). Durch den Ort ab und zu auch mal kurz einen Pfad, aber natürlich ließ sich dann durch das Tal nicht vermeiden, dass es auf der Straße weiterging. Die Strecke übrigens bestens markiert und zudem sehr viele Streckenposten die auch noch toll anfeuerten. Auf dem 13. Kilometer ging es gleich 164 m runter und meist auf Asphalt und es passte nun sogar. Das beruhigte doch und nach der Überquerung des Schlappinbach ging es auch bergauf gut weiter und ich konnte nach vorne einiges aufholen. Dann ging es weiter auf den Trails und dort vor allem ein längerer Abschnitt recht holprig im Wald und wunderschön. Am Ende dann mit viel Schlamm runter, das war eine Rutschpartie, aber ich setzte mich an dem Tag nie hin. Es ging nun etwas einfacher weiter und auf dem 17. Kilometer wurde der Ort Serneus passiert. Durch den kleinen Ort und danach auf der schmalen. asphaltierten Straße leicht bergauf konnte ich es erstaunlich gut laufen lassen und machte sogar ein paar Plätze gut. Dann, am Ende des 19. Kilometer und vor allem mit einem Nettoanstieg von gleich 212 m auf dem 20. Kilometer ging es kräftig hoch. Nicht nur das, sondern auf Pfaden und die sehr oft richtig rutschig, Das war ein Kampf und kostete ganz schön Kraft. Da verlor ich auch wieder ein paar Positionen. Das war insgesamt ein knackiger Trail mit stetigem auf und ab, wobei es die Witterung nicht einfacher machte. Nur kurz kam die Sonne raus und ab und zu wenigstens nur Nieseln, aber sonst teils starker Regen. Da geht noch ein extra Lob an die Streckenposten und Helfer die so wacker aushielten. Nach 20 km erst mal ein Stück leicht bergab auf einem breiten Weg. Nach 200 m hatte ich mich dann auch wieder eingerollt und es lief ganz gut. Schell folgte aber noch ein letzter Anstieg und es wurde nun doch sehr hart, wobei es nun absehbar war. Ich hatte durchaus in Betracht gezogen, dass es zum ersten Mal seit Mai 2014 zu einer Aufgabe kommen könnte. Nun war aber klar, dass es passen würde. Am Ende überwiegend auf einem gekiesten Weg bergab, mit einigen kurzen Passagen auf einem Pfad. Dann folgte der Weg durch Klosters und ins Ziel. Da hatte es auf den letzten 1,5 km auch noch gewittert und nun nahm der Regen wieder zu. Nach 23,98 km (da passte die Distanz ja super) und immerhin 1284 Hm erreichte ich nach 3:25.06 h glücklich das Ziel und nahm die Medaille entgegen. Danach erst mal Cola. Die Pace war am Ende nicht mal so schlecht. Dann schnell zum Auto und unter die Dusche. Zum Glück konnte man hier bei einem Wettkampf mal wieder duschen, was bei dem Wetter eine Wohltat war. Nach dem harten Wochenende war ich dann froh, schnell nach Hause zu kommen und es lief zum Glück gut. Der Trail war auf jeden Fall super und hat Potenzial. Meine Platzierungen waren natürlich nur mittelmäßig mit Rang 142 von 228 Gesamt (8 gaben auf) und Rang 109 von 151 Männern. In der AK Grand Master war es Platz 30 von 30 von 48 bei 53 gestarteten Läufern. Nun erst mal ein paar Tage erholen und ich hoffe dass bis Samstag wieder alles passt. Die Tendenz stimmt zumindest. Ich spürte dann doch einen Tag den linken Fuß und noch etwas das linke Knie. Mein Startnummernband öffnete sich übrigens nach 16 km, was ich so auch noch nicht erlebte und im Ziel dann mit einer Hand gehalten, aber das mach ich ja sonst meist eh mit dem Foto. Am Samstag dachte ich noch, es war richtig hart, aber dann kam es am Ende eher noch härter, wobei ich natürlich doch schwere Beine hatte. Mal sehen wie der Termin nächstes Jahr aussieht. Lust hätte ich ja schon und dann vielleicht auch bei schönem Wetter.




















Die Strecke:

Ergebnisse: https://my.raceresult.com/133236/?lang=de

Veranstalter: https://www.madrisatrail.ch/


1 Kommentar:

  1. Vielen Dank, dass Sie Ihren Erfolg mit uns teilen. Es bedarf großer Tapferkeit, um das zu erreichen, was Sie erreicht haben. Es hat mir Spaß gemacht, diesen Artikel zu lesen.

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