Sonntag, 11. Oktober 2020

37. SVG Berglauf in Geislingen an der Steige am 11.10.2020

Ich nahm an dieser Veranstaltung seit 2013 ununterbrochen teil, dabei seit 2014 beim Nordic Walking. In diesem Jahr war es aber alles andere als selbstverständlich, dass es zur 8. Teilnahme in Folge kommt. Durch die aktuelle Lage bedingt stand die Ausführung erst spät fest und dann musste ich auch noch den Frühdienst frei bekommen. Die Teilnahme war auf 100 Starter limitiert und dies war in den letzten Jahren an den Teilnehmern gemessen kein Problem. Diesmal aber ein großer Andrang und auch nur Voranmeldungen, die bis zum 08.10. möglich waren. Da war der Stand bei am Ende 104 Voranmeldungen und das waren viel mehr als in den letzten Jahren bei meist recht guten Wetterbedingungen. Ich schrieb aber immer, dass diese schöne, familiäre Veranstaltung mit den tollen Strecken (im letzten Jahr lernte ich die dritte und nun aktuelle kennen) mehr Teilnehmer verdient hätte. Nun schien es so, dass die Veranstalter für ihr Engagement in der schwierigen Situation mit den harten Vorgaben den Lauf "durchzuziehen" belohnt werden. Das Startgeld in Höhe von 9 € musste dieses Jahr vorab überwiesen werden. Ich fuhr dann die 73 km in nur 49 Minuten zum TG-Stadion im Eybacher Tal. Dies liegt morgens immer noch schön im Schatten, aber dieses Jahr sollte es bei 7°C allgemein kühl bleiben. Da hoffte ich, dass es zumindest trocken blieb, was dann auch eintraf und zudem so gut wie windstill. Also zumindest beste Wettkampfbedingungen. Nun holte ich meine Startnummer. Ich war gut eine Stunde vorher dran und bei den vielen Teilnehmern zu sonst dennoch ganz vorne parken können. Nach und nach kamen aber immer mehr und es war schön auch ganz viele Bekannte endlich wieder zu sehen. Einige zuletzt im Januar. 








Es folgte eine Aufwärmrunde und dabei wie üblich auf dem ersten Abschnitt der Strecke. Da begleitete mich Salome Kirchner und sie hatte ich zuletzt bei der Crosslaufserie im Winter getroffen. Da konnte ich ihr vor ihrem ersten Berglauf noch die Strecke etwas erklären. Es lief prompt von Beginn an ohne Probleme. In dieser Woche bislang nur am Dienstag 2 lockere Kilometer mit meiner Tochter und am Freitag 5,1  km auf denen es gut lief. Die Tendenz ist auf jeden Fall gut und nach ein paar Steigerungen auf der Bahn ließ ich es nach 2 km gut sein. Es war bei 2° C zu Beginn noch verdammt kühl. Das würde sich aber spätestens den Berg hoch gefühlt schnell ändern. 






Es war noch genug Zeit und so konnte ich die Gelegenheit zu Gesprächen mit sehr vielen Bekannten nutzen und viele davon ja nun doch schon länger nicht mehr gesehen. Da gab es auch einige Fragen zur Strecke, da viele zum ersten Mal teilnahmen. Mein Laufreporter-Kollege Jörg Behrendt aus Ansbach hat den Weg auch auf sich genommen und das, obwohl er ja Berge nicht so gerne mag. Sicher ein Kontrast zum Bahnrennen gestern. Aber das zeichnet ja den Laufsport mit seiner Vielfalt aus. Leider war das Teilnehmerfeld beim Nordic Walking im Gegensatz zum Lauf diesmal recht klein. Aber mit Daniela Duckeck noch eine gute Bekannte darunter und sie kam ganze 7 Minuten vor dem Start und meinte, hoffentlich gibt es noch die Startnummer. Bei der familiären Veranstaltung war es aber kein Problem. 



















Der Start zu dem Berglauf mit 8 km und ca. 400 Hm erfolgte um 10:00 Uhr und das, was derzeit nicht immer der Fall ist, mit Massenstart. Dabei verteilte sich das nicht so große Feld der 94 Teilnehmer die es am Ende waren ja schon da gut auf der Bahn. Ich setzte bei den Schuhen auf meine Inov-8 Trailroc. Dann zwar eine kurze Hose, aber unter dem Trikot das Langarm-Funktionsshirt und neben dem Stirnband noch das angenehm zu tragende Tuch von Salomon das es letzten Sonntag in Heidelberg gab und welches zugleich als Alltagsmaske diente. Dann erfolgte pünktlich der Start und zunächst eine dreiviertel Runde im Stadion und danach auf einem asphaltierten Weg an den Sportanlagen vorbei. Ich kam super in das Rennen und noch konnte ich mich von einigen Läufern "ziehen" lassen. Nach 800 m dann links weg und dort begann der Anstieg. Hier waren die Markierungen ganz deutlich und überhaupt die gesamte Strecke wieder bestens markiert und mit Streckenposten versehen. Auch wenn es nun auf dem Forstweg schon hoch ging nach dem ersten Kilometer fast schon sensationell 6.05 min. Da hatte bis zum Anstieg Daniela aber auch noch gut Druck gemacht. Ich holte nun auf dem folgenden Abschnitt einige Läufer ein. Es ging dann halblinks auf einen schmalen Pfad. Dort anfangs noch einige Steine und ein paar Wurzeln. Ich war direkt hinter einer Läuferin, die dann sogar Platz machte. Den zweiten Kilometer in 8.07 min, aber der hatte auch gleich 85 Hm. Diese berücksichtigt war es hier die beste Leistung des Tages. Als es flach und dann bergab auf dem Pfad weiter ging, war es mit den Stöcken gar nicht so leicht. Ich wusste aber auch, was bald folgen würde. Nachdem es nochmal kurz runter ging, links weg und es folgte der härteste Anstieg auf dem gesamten 3. Kilometer. Teils war es richtig steil und ich musste auch mit den Stöcken kämpfen, hatte aber gegenüber den Läufern einen Vorteil und konnte nach und nach welche überholen. Es ist ein harter, aber auch schöner Abschnitt. Am Ende wieder ein Pfad mit etlichen Wurzeln. Da holte Winfried Nachtigal wieder auf und die Läufer hatten nun, da es nicht mehr so anstieg, wieder einen Vorteil. Oben angekommen hing es aus dem Wald und den dritten Kilometer in 9.53 min deutlich langsamer als letztes Jahr. Da hatte ich aber auch einen starken Gegner im Nacken. Nun zwar ein sehr schneller erster Kilometer, aber nun die beiden bergauf langsamer. Ich hatte als Ziel, meine Zeit von 59.06 min aus dem Vorjahr zu unterbieten. Nach dem Anstieg erst rechts weg und auf Asphalt weiter. Da gab es auch Getränke. Nach wenigen Metern wieder nach links und nun auf einem Feldweg leicht ansteigend Richtung Wald. Hier konnte ich wieder etwas zu den Läufern vor mir aufholen und der Vorsprung nach hinten war schon recht gut. Im Wald gleich nach rechts und auf einem laubbedeckten Weg tendenziell runter. Da konnte ich nun endlich Tempo machen, wobei zwangsläufig auch zwei Läufer vorbei gingen. Den vierten Kilometer in 6.48 min und der spätere Vergleich zeigte, dass ich hier nochmal ein paar Sekunden liegen ließ. Dafür fühlte ich mich richtig gut und hatte mich zuvor nicht ausgepowert. Hier dann welche von der Bergwacht und der warnende Hinweis, dass es über die Steine rutschig ist. Dann nach links und runter ins Felsental, zumindest in die Richtung. Hier zwar auf dem fünften Kilometer insgesamt 43 negative Höhenmeter, wobei es am Ende wieder anstieg, aber teilweise rutschig und steil. Da war es nicht wirklich schnell. Dabei auch ein Hinweis und mehrere Posten die einen auf kritische Stellen aufmerksam machten. Einfach super! Nachdem es rechts weg ging, folgte ein leichter Anstieg auf breitem Weg. Den fünften Kilometer mit 7.23 min exakt so schnell wie im Vorjahr und insgesamt 38.11 min. Damit lag ich hier noch 30 Sekunden hinter meiner Zeit aus dem letzten Jahr. Ich spürte nun aber, dass ich noch Kraft hatte. Hier in dem Abschnitt vor und hinter mir niemand, völlig alleine. Dann ging es rechts weg auf einen breiten Forstweg und auch wieder gut hoch. Ich sah hier wieder zwei Läufer vor mir und kam immer näher. Den sechsten Kilometer in 6.59 min. Das war stark und nun noch ca. 200 m leicht hoch und aus dem Wald raus, wo der zweite Getränkestand war. Heute benötigte ich aber nichts. Ich machte Druck und obwohl es anfangs noch hoch ging nach 500 m nur knapp über 3 Minuten verstrichen. Dann auf dem Feldweg runter und am Ende vor der Straße noch leicht hoch. Die Zeit von 5.50 min war bei insgesamt sogar minimalem Anstieg sensationell. Plötzlich lag ich zum letzten Jahr vorne und statt ca. 52 Minuten, wie erhofft, mit exakt 51.00 min richtig gut im Rennen. Es ging über die Straße und dann erst mal auf dem Feldweg runter, bevor es anstieg und nach rechts Richtung Hütte anstieg. Hier eine größere Gruppe, die einen anfeuerte. Auf dem letzten Anstieg hatte ich Michael Appel wieder vor mir, aber es war nicht steil genug um noch ran zu kommen. Dafür passte auch hier alles und der letzte Abschnitt des heutigen Wettkampfes einfach genial. Obwohl es Netto 26 Hm Anstieg waren diesen Kilometer in 6.19 min, anstatt 7.01 min im letzten Jahr. Da wurde es aber auch wärmer und zudem musste ich mich für den Wettkampf am Nachmittag etwas schonen. Nun rechts weg und die letzten Meter runter ins Ziel, das ich nach 57.46 min gleich 1.20 min schneller als im letzten Jahr erreichte. Die Uhr zeigte 8,08 km und damit 30 m mehr, aber ich bin wohl auch etwas weiter hinten als letztes Mal gestartet. Damit bereits zum 7. mal in Folge Gesamtsieger. Vor allem fühlte es sich immer noch gut an. Auf jeden Fall eine gelungene Generalprobe für den Gosheimer Lemberglauf, an dem ich nach Jahren mal wieder teilnehme. 






Nach meinem Zieleinlauf konnte ich dann schnell wieder Bekannte beglückwünschen und Salome gelang ein toller Einstand in knapp unter 45 Minuten und dem Sieg in der AK W21. Zum dritten Gesamtplatz fehlten nur 5,9 Sekunden. Es gibt hier Altersklassen des Skiverbandes und so immer ein Jahr drauf zu denjenigen der Laufverbände. Daniela konnte erwartungsgemäß bei den Damen gewinnen und hatte wenigstens eine Konkurrentin. 



























Sonst gab es vom Veranstalter immer den Service, dass man mit dem Auto wieder runter zum Stadion gebracht wird. Dieses Jahr konnte dies verständlicherweise nicht der Fall sein. Dafür gab es einen lockeren Lauf zurück in netter Begleitung von Salome und Jörg Behrendt. Ich kenne die Gegend ja gut und so war es auf den 3,7 km kein Problem bei der Orientierung, zumal wir am Schluss auf der vorherigen Strecke liefen. Dann so wenigstens noch ein paar Fotos von der schönen, aber durchaus auch etwas anspruchsvollen Strecke. Ich persönlich finde die neue eine perfekte Mischung der vorherigen und ich denke so sollte man sie auch beibehalten. Es war ein gemütlicher Lauf und recht unterhaltsam. Vor allem fühlte es sich auch steil bergab wieder gut an. Alleine auf dem zweiten Kilometer mehr als 100 Hm runter und auf dem dritten beinahe auch. Am Auto zog ich mich kurz um und dann fuhr ich die 5 km hoch nach Weiler mit einem minimalen Abstecher zum Bahnhof, da Salome mit der Bahn nach Geislingen kam. 














Ich kam dann perfekt zurück zur Siegerehrung und nicht mal eine Minute später wurde ich aufgerufen. Es gab für jeden Teilnehmer eine Urkunde und ich bekam noch einen Müller-Gutschein und eine große Dose Isoton von Sanct Bernhard Sport. Das Rennen war stark besetzt und es siegte Elias Tomas Gabure vor Maximilian von Lippe und Johannes Großkopf. Aber Hannes behielt um knappe 3 Sekunden seinen Streckenrekord. Bei den Frauen siegte für mich etwas überraschend Karin Elsholtz von der TSG Giengen (die tolle Truppe traf ich auch endlich mal wieder) vor Elke Keller. Dritte wurde Chiara Elsholtz. Es war auch in diesem Jahr eine tolle Veranstaltung und gefühlt kaum ein Unterschied zu den Vorjahren, nur kleine Änderungen. So kann es auch gehen, eine Veranstaltung unter den derzeitigen Vorgaben durchzuführen. Als ich wieder daheim war, beschloss ich, auf meinen virtuellen Wettkampf zu verzichten. In dieser Woche somit nur 20,9 km und so wenig wie kaum zuvor. Dafür scheint es klar aufwärts zu gehen und die nächsten Tage dann hoffentlich wieder "normal" trainieren. Die Ergebnisse wurden auch wieder recht schnell auf der Homepage eingestellt. 





























Die Strecke:




Insgesamt waren es 94 Teilnehmer, davon 91 beim Lauf über 8 km und 3 beim Nordic Walking. 

Berglauf 8 km Nordic Walking: Peter Steiner (albside Running, 57.46,0 min). 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen