Sonntag, 16. Mai 2021

Trailtraining in Calw und Bad Teinach (Wasser-, Wald- und Wiesenrunde / Der Teinacher) am 15.05.2021

Ich hatte mir in letzter Zeit einige Routen in der Umgebung von Calw angeschaut und letztlich wollte ich auf jeden Fall den Premiumwanderweg Wasser-, Wald- und Wiesenweg absolvieren. Als mich Günter Krehl die letzten Tage anschrieb bekam ich noch den Wanderweg "Der Teinacher" als Tipp und bei einem Blick auf die Karte war schnell klar, dass ich meine geplante zweite Runde nicht absolviere und stattdessen diese Runde. Da war nämlich der Ausgangspunkt für die erste, das Wanderheim in Zavelstein, perfekt gelegen und ich musste nicht mehr fahren. Nach dem durchaus erfolgreich absolvierten Berglauf in Calw-Stammheim fuhr ich die 6 km hoch zum Wanderheim nach Bad Teinach-Zavelstein. Ich hatte bereits 10,6 km und knapp 400 Hm in den Beinen, dabei auch ein flotter Berglauf. Dennoch wollte ich nochmal rund 30 km absolvieren und fühlte mich nun sogar richtig gut. Die beiden Routen sind Premium-Wanderwege und haben den Vorteil, dass sie vorzüglich vom Schwarzwaldverein markiert sind und ich so als absolut ortsfremder keine Orientierungsprobleme haben dürfte. Das war dann auch tatsächlich der Fall, wobei man als schneller Läufer im Gegensatz zu Wanderern doch aufmerksam sein muss, um nicht doch eine Markierung zu übersehen. Ich hatte das Trikot und die Schuhe gewechselt und war bereit. Ich lief bei den 12° C und recht starker Bewölkung, aber zumindest noch trockener Witterung gleich ohne Jacke. Ich wollte zunächst die Wasser-, Wald- und Wiesenrunde absolvieren und dann die anspruchsvollere. Ich wollte mich erst wieder locker laufen, auch wenn es so hinten raus sicher nochmal hart werden würde. Nach einer kurzen Orientierung ging es los.






Es ging los in Richtung Spesshardt, einer kleine Ortschaft. Dabei erst kurz auf einem Pfad im Wald und nach der Überquerung der Verbindungstraße auf einem Forstweg. Da ging es tendenziell leiht bergab und ich war erstaunt wie locker es gleich lief. Der erste Kilometer sollte mit 5.18 min aber auch der schnellste bleiben. Am Ende dann ein Wiesenweg und ein Pfad runter in den Ort und nach einer Senke der erste kleine Anstieg. Danach wieder aus dem Ort über einen Feldweg Richtung Wald. Da konnte ich noch einen flotten flachen dritten Kilometer folgen lassen. 























Die nächsten beiden Kilometer führten durch den Wald und auf breiten Forstwegen meist bergab. Da konnte ich nochmal etwas Tempo machen und kam nun richtig gut in den Lauf rein. Es gab dabei noch einen kleinen Abstecher. Nach links ging es ca. 100 m zum Wölflesbrunnen und von dort über einen Pfad weiter zur Aussichtsplattform des Schwarzwildgeheges. Die Plattform war aber leider geschlossen. So lief ich gleich wieder zurück und durch den Wald weiter. 























Im weiteren Verlauf ging es nun deutlich steiler bergab, aber noch auf einfach zu laufenden Wegen. Zunächst kommen am Wegrand Infotafeln über traditionelles Calwer Handwerk. Dann kommt man an der Steinernen Bank vorbei. Hier sollen sich früher die Marktfrauen vor dem schweren Abstieg bzw. auch nach dem mühevollen Anstieg ausgeruht haben. Von dort ging es nun sehr steil runter Richtung Calw. Der sechste Kilometer hatte ein Gefälle von 147m. 




















Es folgte der kurze Abstecher zum Marktplatz in Calw und zunächst steil über den Stadtgarten runter und dann konnte ich kurz einige der schönen Fachwerkhäuser betrachten. Lange blieb ich aber nicht, da Samstag Markt ist und entsprechend viel los und Maskenpflicht. So ging es nun recht mühsam wieder nach oben und somit der erste richtige Anstieg des Trainings und ein Vorgeschmack auf das Kommende. 






















Ich war nun wieder auf der Route und da war das nächste Ziel der Gimpelstein. Da ging es nun weiter hoch und diesmal auf einem Pfad. Die Wege waren tatsächlich super markiert und zum Teil mit alten Blechschildern, das hatte schon was. Teils ging es nun auch über Stufen nach oben und dann hatte ich den Gimpelstein erreicht. Dieser ist schon seit 1520 urkundlich erwähnt und der Name kommt wohl vom Vogel Gimpel, den man hier mit einer Vogelfanganlage eingefangen hatte. Was es nicht alles gibt und immer wieder informative Tafeln. So lernt man während dem Laufen noch was über Kultur- und Naturgeschichte. 



















Im weiteren Verlauf ging es zunächst immer noch steil auf einem tollen Pfad zwischen einigen Felsen nach oben. Die Ärmel hatte ich inzwischen nach hinten gestreift. Der Anstieg war doch schweißtreibend und zudem war es auf dieser Seite wärmer als in Zavelstein. Der Pfad führte direkt zum Schafott. Dort gab es bis 1818 Hinrichtungen mit dem Schwert und ich hatte Glück, dass dort ein Wanderer mit seinem Hund war und sich bereit erklärte, von mir Fotos zu machen. Glück muss man haben, denn insgesamt waren an dem Tag doch eher wenige unterwegs. 


























Weiter ging es zunächst auf breiten Forstwegen meist leicht bergauf und dann auch immer wieder über Pfade runter und so in Richtung dem nächsten Höhepunkt, der Rötelbachschlucht. 




















Nun führte nach links ein Pfad steil, teils über Stufen und Wurzeln, runter zum Rötelbach und der tollen Rötelbachschlucht. Die ersten knapp 10 km und damit fast das erste Drittel der geplanten Strecke hatte ich nun hinter mir. 








Es ging nach links weiter und der teils recht felsige Pfad folgte dem kleinen Bach und man lief oft direkt am Wasser und es war einfach nur fantastisch und beeindruckend. Selten bin ich auf so einer schönen Strecke gelaufen und ich kam ja schon viel rum. Die Schönheit können die Bilder nur bedingt weitergeben, es war noch beeindruckender. Gut ein Kilometer ging es durch die Schlucht und dabei zwar einiges bergab, aber bei der Beschaffenheit der Strecke dennoch nicht schnell. 










































Der nächste Höhepunkt sollte nicht lange auf sich warten lassen. Das hieß aber auch, dass der nächste mühsame Anstieg anstand. Angangs aus der Schlucht raus noch moderat und auf gut zu laufendem Pfad und dann noch kurz auf einem Forstweg bergab, ging es nun recht weg. Da ging es steil nach oben und auf einem tollen Pfad über viele Stufen und langsam tauchten die Felsformationen des Stubenfeslen auf. Ein wahrlich beeindruckender Fels und dort gab es eine super schmalen Durchgang, der für mich aber tatsächlich genügte. Danach noch etwas gebückt unter Felsen hindurch.






































Noch war der Anstieg aber nicht vorbei und es ging noch ein gutes Stück auf dem Pfad mit tollen Felsformationen nach oben.





















Es ging auf einem Waldweg noch etwas hoch und danach führte ein Feldweg nach Lützenhardt. Durch den kleinen Ort und danach ging es mal über Asphalt, bevor es am Schluss wieder durch den Wald ging. Dabei immer noch tendenziell bergauf und am Ende kamen die ersten Tropfen. Nach gut 15 km hatte ich die erste Runde hinter mir und erreichte wieder das Auto. Ich trank etwas, aber an der Kleidung musste ich nichts ändern, zumal es nun wieder trocken war. Es war keine Frage, dass ich auch die zweite Runde noch laufe. Ich fühlte mich noch gut
























.Es ging am Wanderheim vorbei nach Zavelstein runter und da bin ich ja zuvor schon hochgefahren und wusste schon den Weg und es war kein Problem am kleinen Marktplatz den Zugang zur Route "Der Teinacher" zu finden. Dabei entdeckte ich auf dem Weg runter noch einiges aus der Geschichte des kleines Ortes. 




















Es ging nun auf eine weitere im Nachhinein faszinierende Runde und Günter sollte mit seiner Bemerkung Recht behalten, dass ich mir da zwei wahre Perlen rausgesucht hatte. Es ging erst mal durch den kleinen Ort mit seinen Fachwerkhäusern in Richtung Burgruine Zavelstein. Dabei die Burg bereits im Blick.
















Es ging über die Steinbrücke zur Burg und die Ruine ist durchaus beeindruckend und noch einiges erhalten und so gibt es vieles zu entdecken und die Sicht ist auch toll. Leider gab es etwas Andrang auf den Bergfried, von dem man sicher eine super Sicht in die Umgebung hätte, da er 28 m hoch ist. Da gab es aber eine Zugangsbeschränkung. So setzte ich meinen Weg etwas früher wieder fort. 


























Es ging von der Ruine nun meist auf Pfaden, dabei oft über Wurzeln und auch mal recht steil, nach unten. Für kurze Zeit auch mal breitere Wege. So gelangt man zur Adolfhöhe. Es ist eine Schutzhütte oberhalb von Bad Teinach mit doch interessantem Aussehen. Benannt ist die Hütte nach Adolf Bronn, den ehemaligen Badbesitzer, durch dessen Stiftung sie 1895 erbaut wurde. 










































Von der Adolfshöhe ging es erst mal weiter runter und dabei zunächst auf einem breiten Weg und dann steiler auf einem Pfad und zur Teinach. Da waren es schon 19,5 km die ich absolviert hatte. Auf einem der wenigen Anstiege gelang es mir noch ein Eichhörnchen aus ziemlicher Nähe zu fotografieren und man kam noch an der kleinen Hütte Schillerhäuschen vorbei. 


























Es ging auf einem Pfad noch kurz auf der einen Seite der Teinach entlang und dann nach der Brücke nach rechts und auf der anderen Seite in der Gegenrichtung nach Bad Teinach. Ein toller, teils wurzliger Pfad, führte oft direkt am Wasser entlang. Ein schöner Abschnitt. 




















Der Weg führte nun leicht bergauf und im Wald oberhalb des Teinachtals und der Stadt Bad Teinach entlang auf toll zu laufendem Boden. Dabei immer wieder die Möglichkeit auf das kleine Kurstädtchen zu schauen. Man erreicht die Scheffelhöhe mit dem Gedenkstein und die Scheffelhütte mit schöner Aussicht, benannt nach dem Dichter Joseph Victor von Scheffel. 


























Der Weg führte noch weiter oberhalb der Stadt und immer wieder ergab sich die Gelegenheit zu einer tollen Aussicht und dann lief man auch oberhalb des Teinacher Mineralwasserwerks. 





























Nun ging es runter zur Teinach und dort zur Teufelsbrücke. Da könnte man über die "normale" Brücke gehen oder aber, wie von der Tour vorgesehen, über die Steine im Wasser, wobei es eine Seilsicherung gibt. Ich hatte mich natürlich für die zweite Variante entschieden. Danach werden das Tal durchquert und die Hauptstraße überquert. Von hier waren es auf der Runde noch ca. 5 km, die es in sich haben sollten und zwar sowohl landschaftlich als auch von der Anstrengung her. 


















Noch ging es moderat nach oben und zu einem Aussichtspunkt auf das Mineralwerk und dort gibt es eine große aus Holz nachgeformte Flache, aus der man sogar Mineralwasser entnehmen kann. Nach einem kurzen Blick auf das Werk und einer Trinkpause (insgesamt reichten mir bei der Witterung sogar 0,5 Liter, wobei ich vor dem Lauf noch gut getrunken hatte) sollte einer der Höhepunkte folgen. 




















Auf dem nun folgenden 25. Kilometer waren es nicht nur 125 Höhenmeter die es zu überwinden galt, sondern vor allem auch über 600 Stufen der "Mathildenstaffeln", die von der Mathildenanlage (steinerne Sitz- und Ruhebänke, die nach Charlotte Auguste Mathilde, der ersten Königin von Württemberg, benannt wurden). Der Anstieg war hart und auch bei den recht angenehmen Temperaturen schweißtreibend, aber dafür richtig wunderschön und immer wieder tolle Felsformationen hoch nach Emberg. Dabei ging es sogar noch immer recht gut. 























































Der nächste Abschnitt führte bei Emberg über eine Wiesenweg und nach dem Anstieg tat die flache Strecke gut und in den Wald ging es schon mal runter. 






Im Wald zunächst auf einem breiten Forstweg runter und an einem ganz interessanten Baum vorbei, folgte nun ein Pfad. Es ging in die Wolfsschlucht und dort war es auch richtig schön mit den moosbewachsenen Bäumen und immer wieder gab es aus Holz geschnitzte Märchenfiguren zu entdecken. Kurz ging es wieder aus der Schlucht nach oben zur Berghütte mit schöner Aussicht auf Bad Teinach und auch zur Burg Zavelstein. Der Weg in der Schlucht hatte es mit Steine und Wurzeln durchaus in sich. 







































Weiter ging es kurz durch das Rötenbachtal runter und nach Überquerung ein er Brücke auf der anderen Seite hoch und man lief dann oberhalb von Bad Teinach entlang. 



















Mit dem 28. Kilometer stand noch ein richtig harter an. Da ging es nun hoch nach Zavelstein und das mit 109 m Anstieg. Aber auch dieser Abschnitt mit etlichen Stufen einfach nur schön und trotz der Anstrengung auch ein Genuss. 




















In Zavelstein traf ich nochmal kurz Sebastian Groteloh, den ich schon nach meinem Wettkampf traf. Nach einer kurzen Unterhaltung ging es wieder hoch zum Wanderheim und dort noch eine kleine Schleife. Nach insgesamt 30,55 km mit 1114 Hm und einer Netto-Laufzeit von 3:38.28 h hatte ich einen meiner bisher schönsten Trailläufe hinter mir und das ruft definitiv nach einer Wiederholung. Ich war dann auch recht schnell erholt. 















Die Strecke:




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