An Christie Himmelfahrt bzw. auch dem Vatertag fand immer der Heiligenberger Schloßlauf am Bodensee statt und das auf einer meiner absolut liebsten Strecken. Auch in diesem Jahr machten die Corona-Maßnahmen einen Strich durch die Rechnung, aber ganz ohne Wettkampf musste der Tag nicht sein. Es gab von Lauf weiter wieder eine besondere Veranstaltung und es wurden die Strecken 5 km, 7,5 km, 10 km und 15 km jeweils als Lauf oder Walking angeboten. Ich hatte mich für den Lauf über 7,5 km angemeldet und die wieder tolle Medaille und das Funktions-Shirt bekam ich von den Mädels gesponsert. So ganz optimal lag der Termin natürlich nicht, da ich an dem Tag Früh- und Nachtdienst hatte. Nach einem Wochenende mit gut 63 km ging es am Montag noch ins Allgäu zu einem Berglauftraining mit 21 km, aber die beiden Tage zuvor nur ganz kurze Läufe und die im Regen. Das Wetter hatte sich am Donnerstag im Verlauf des Frühdienstes immer mehr gebessert und es schien nun bei 15° C die Sonne. Als ich kurz nach 12:30 Uhr endlich zu meiner Strecke nach Ochsenhausen losfuhr kamen nicht nur immer mehr dunkle Wolken auf, sondern es fing teilweise auch zu regnen an. Da schien es so, als wäre es morgens natürlich besser gewesen. Als ich ankam hatte es dort 12° C und war doch recht stark bewölkt, aber noch trocken und es folgte erst mal eine 2,5 km lange Aufwärmrunde. Auf dem Rückweg fielen dann prompt die ersten Tropfen und gegen den Wind war es zurück auch recht heftig. Zumindest schien ich nun von den vielen Kilometern der letzten Zeit wieder gut erholt und im Moment spürte ich auch keine Müdigkeit, nachdem ich seit 5 Uhr auf den Beinen war.
Dann war ich bereit zu meinem 60. Wettkampf in diesem Jahr. Es war klar, dass ich mit kurzen Hosen laufe und dann hab ich mich entschlossen, doch neben dem Trikot noch die Armlinge anzuziehen bzw. nach dem Aufwärmen dran zu lassen. Es war mit Wind doch frisch und ich konnte die ja noch nach vorne streifen. Dazu das Stirnband und neue Asics-Schuhe. Ich startete und kam ganz gut ins Rennen. Vor allem hatte ich die letzten harten Wochen weiterhin ohne irgendwelche Probleme hinter mich gebracht. So schnell fühlte es sich dann leicht bergab gar nicht an, aber die Uhr zeigte was anderes. Nach dem ersten Kilometer erst mal tolle 3.58 min und seit langem mal wieder unter 4 Minuten. Danach erst an der Bahnlinie entlang und nach Goppertshofen noch etwas Rückenwind und ich konnte das Tempo steigern. Nach der Wende aber noch harte 150 m gegen den Wind und den zweiten Kilometer in passablen 4.32 min. Der Start ins Rennen war schon mal gut und vielversprechend. Ich wollte auf jeden Fall eine 33er-Zeit. Es folgte nun links weg Richtung Ochsenhausen an der Rottum entlang der üblicherweise harte dritte Kilometer. Nach 10.55 min hatte ich das erste Drittel absolviert und noch alles im Plan. Die Zeit von 4.44 min für den dritten Kilometer ging auch noch, zumal ich mich da hinten raus steigern konnte. Nach weiteren 330 m wie üblich die zweite Wende und auch da passte das Tempo. Im weiteren Verlauf wurde es aber zäher. Dies war aber auch kein Wunder, da ich nun auf den nächsten knapp 4 km überwiegend Gegenwind hatte und der war gar nicht so ohne. Dafür blieb es weiterhin trocken. Die erste Hälfte schaffte ich in 16.55 min. Da würde es nicht nur schwer, sondern fast nicht möglich werden, noch unter 34 Minuten zu bleiben. Ich versuchte mehr Druck zu machen. So richtig fand ich aber auch keine Einstellung zum Rennen. Da lief es genau eine Woche früher im Lautertal auf anspruchsvollerer Strecke viel besser. Was so eine Startnummer mit Transponder doch auch bewirken kann! Ich brachte den vierten Kilometer in 4.48 min hinter mich. Da wollte ich den fünften Kilometer deutlich schneller laufen, aber so richtig klappte es nicht, obwohl ich mich nicht mal schlecht fühlte. Am Ende sollte der Puls nur 70 % im Maimalbereich sein und der Durchschnitt von 158 war gut 10 Punkte unter dem für so Rennen üblichen Wert. Da ich die erste Hälfte des fünften Kilometer schon nicht so schnell wie erhofft war, hatte ich für die noch schwerere zweite Richtung Bahndamm und dort mit mehr Wind wenig Hoffnung. So kam es mit einer Zeit von 4.46 min auch, obwohl ich mich minimal steigern konnte. Die Uhr zeigte nun 22.48 min. Zumindest deutlich schneller als in den letzten Rennen dort, wobei da auch jeweils ein langer Trail am Samstag anstand. Da musste jetzt was passiere, wenn ich mein Ziel vielleicht doch noch erreichen wollte und Zeiten um die 4.30 min für die folgenden zwei Kilometer hatte ich dort schon öfters. Es fühlte sich nun auch schnell an, aber die Uhr war da wohl anderer Meinung. Ich kämpfte mich zu dem Damm durch und am Ende zwar noch eine kleine Steigerung, aber mit 4.40 min sicher nicht das was ich erhofft hatte. Da war eine 33er-Zeit endgültig abgehakt. Dennoch konnte ich mich nochmal steigern. Es war nun auch das Ede absehbar und ich legte mich ins Zeug. Mit 4.37 min war der siebte Kilometer zumindest ganz passabel und an dem lag es am Ende sicher nicht. Nun nach weiteren 100 m noch rechts weg und den 400 m langen Endspurt mit leichtem Rückenwind. Da lief es wieder und die Pace von 4.21 min war durchaus gut. Am Ende eine Zeit von 34.17 min. Eine klare Steigerung zu den letzten Rennen, aber so richtig gut fühlte es sich nicht an. Den letzten Abschnitt mit 11.29 min zumindest deutlich schneller als den zuvor mit 11.53 min. Es lag letztendlich hauptsächlich an den Kilometer 4 bis 6, dass ich mein Ziel verfehlt hatte.
Es folgte der 4 km lange Rückweg und da lief es richtig gut. Da hatte ich offensichtlich noch einige Reserven, die ich vorher einfach nicht mobilisieren konnte. Daheim dann die wohl dennoch verdiente Medaille und das tolle Shirt und später zum Nachtdienst. Da erfuhr ich das tolle Ergebnis mit Rang 4 von 77 Gesamt und sogar Sieger in der AK M50bei 9 Teilnehmern und die tolle Bilanz auf 16 Podestplätze in Folge, davon 15 Siege, ausgebaut.
Die Strecke:
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