Als ich kürzlich im Internet auf den Stuttgarter Rundwanderweg, auch Rössleweg genannt, gestoßen bin, fiel schnell der Entschluss diese Strecke mal zu laufen. So könnte ich in diesem Jahr zumindest mal einen Ultra laufen. Nachdem letzte Woche das Wetter und andere Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machten, sollte es diesen Dienstag so weit sein. Am Samstag wäre dann normal eh der Fichtelbergultra in Chemnitz angestanden. In Stuttgart war ich schon bei einigen Läufen und neben dem Halbmarathon durch die Stadt und dem Sport Scheck Lauf in der Innenstadt vor allem bei den schönen und kleinen Volksläufen auf tollen, anspruchsvollen Waldstrecken in Feuerbach, Botnang, Degerloch und Zuffenhausen. Dazu der Neckarufer Marathon. Da war ich schon mal auf die Strecke gespannt. Das Wetter sollte für mein Vorhaben bestens sein, war es zum Starrt mit 10° C und leichter Bewölkung optimal. Ich fuhr bis zur Waldebene Ost und parkte dort auf dem Wanderparkplatz. Für die 132 km benötigte ich 1:28 h und das lief schon mal gut. Zur Strecke waren es nur 5 m.
Dann ging es los und zunächst auf einem Pfad den knappen Kilometer bis zur Haltestelle Geroksruhe und nach der Straßenüberquerung weiter im Wald nach Degerloch. Da lief es nach den Wettkämpfen der letzten drei Tage und die zwischen den Schichten doch recht gut.
In Degerloch mal kurz durch städtisches Gebiet und die Strecke folgte dem Blaustrümpflerweg. Es ging dann wieder im Wald weiter und es lief absolut super. Immer wieder auch mal ein Aussicht auf die Stadt. Ich erreichte das Alte Garnisonshaus.
Nun ging es entlang am Dornhaldenfriedhof / Waldfriedhof ging es erst mal ein Stück weit auf Asphaltweiter, bevor es wieder in den Wald ging und dort erst mal etwas mehr bergab. Danach zur Schwälblesklinge, einem schönen Tal mit einem kleinen Wasserlauf und tollen Pfaden. Das war für ich der bis dahin schönste Abschnitt, auch wenn ich da eine Markierung nicht sah und eine erste kleine Extrarunde drehte.
Nun zeigte ein Schild meiner Meinung nach nicht geradeaus, sondern rechts hoch und da es dort ein Waldweg war, schien es mir auch logischer. Das war dann aber ein Umweg und ich lief am Nesenbach entlang zurück und sah dann, dass etwas nach der Markierung eine andere fast ganz weg war. Also die Markierungen waren in manchen Abschnitten dann doch nicht eindeutig oder schwer zu erkennen.
Nach dem kurzen Abschnitt an der Straße entlang führten Treppen links hoch und vom Standort Waldeck des Wanderwegs ging es die Bihlersteige hoch und damit der erste bedeutende Anstieg. Der weitere Weg führte durch den Dachswald in Richtung Birkenkopf.
Nun wieder runter und auch im weiteren Verlauf ging es an Botnang vorbei überwiegend runter. Es ging nun zum Kräherwald und da hatte ich eine tolle Begegnung mit einem Buntspecht.
Dann war leider keine Markierung mehr vorhanden, ich konnte noch so suchen. Also das Handy raus und die Karte der Tour angeschaut und es konnte nur links runter gehen. Dort im Wald erst mal steil nach unten ins Feuerbacher Tal.
Weiter ging es nun erst mal eine Weile und gut bergauf. Nicht mehr im Wald und da wurde es auf dem Hohewart Weinbergweg gut warm. Dafür zwischen Weinbergen und Schrebergärten durch und immer wieder eine tolle Aussicht. Die ersten 25 Kilometer waren absolviert und es lief noch schön gleichmäßig. Dabei war ich gar nicht mal so langsam.
Weiter ging es auf breiten Waldwegen, bevor ein kurzer Abstecher auf einem Pfad zur Dischinger Burg führte. Es sind zwar nur noch ein paar Grundmauern übrig, aber für eine erste Trinkpause passte es optimal.
Als nächstes ging es im Wald recht steil runter und ich war erstaunt, dass ich es nach bald 30 km doch gut laufen lassen konnte. Im Tal erkannte ich, dass ich hier einige Meter beim Feuerbacher Volkslauf lief. Am Lindenbach entlang ging es nun erst über einen Wiesenweg und dann auf einem tollen Pfad durch den Wald. Der am Lindenbach entlang endete in Weilimdorf am Lindenbachsee.
Es folgte der nächste größere Anstieg, zunächst noch auf der Straße und dann rechts weg auf einen Pfad. Dort etwas steiler auch mal mit Wurzeln und Stufen erreicht man unterhalb des Lemberg das Kotzenloch. Der 30. Kilometer hatte es so durchaus in sich. Hier wurde früher Ton und Kalk zum Düngen der Weinberge abgebaut. Etliche Treppen führten hoch zum Lemberg.
Weiter ging es auf dem Geuerbacher Höhenweg auf dem Lemberg und es war für mich einer der schönsten Abschnitte. Nach dem harten Anstieg nun auf dem flachen Stück auch erholsam, aber vor allem oberhalb der Weinberge eine grandiose Aussicht auf die Stadt. Das Wetter war weiter perfekt und es hatte nun bei leichter Bewölkung 15° C, aber auch ein doch böiger Wind.
Durch den Greutterwald, dem letzten Waldstück, dann auch bergab nach Zuffenhausen. Da hatte ich wieder ein gutes Tempo drauf. Da kommt man auch an einem Grabhügel aus der Eisenzeit vorbei, von dem man allerdings nicht viel erkennt.
Dann ging es erst mal nach Zuffenhausen rein und da fand ich irgendwann keine Markierung mehr. Das war dann doch eine kleine Katastrophe, da sich gleichzeitig die Karte auf dem Handy nicht richtig laden ließ. Nun weiß ich, dass es zum Burgholzhofturm och gegangen wäre. Das wäre sicher ein schönerer Abschnitt gewesen, aber entnervt lief ich nun einfach zum Neckar Richtung Max-Eyth-See runter.
Ich lief über den Max-Eyth-Steg zum May-Eyth-See und den Bereich kenne ich noch vom Neckarufer-Marathon. Das Ziel war die Auebrücke, die am Rössleweg liegt. Marathon passte auch ganz gut, hatte ich nun doch schon 40 km absolviert.
Ich hatte wieder den Rössleweg erreicht und nachdem es kurz am Neckar entlang ging, folgte der Anstieg hoch zum Zuckerberg nach Steinhaldenfeld. Dort immer wieder schöne Ausblicke auf den Neckar und den Stadtteil Münster. Selbst jetzt, wo ich die Marathondistanz vollendete, lief es bergauf richtig rund.
Es folgte von Steinhaldenfeld Richtung Sommerrain ein toller Abschnitt an Weinbergen entlang mit schöner Sicht auf Stadt und Neckar und toll für Fotos.
Es ging wieder durch städtisch geprägte Gegend und prompt nochmal verlaufen. Durch eine Schrebergartensiedlung fand ich prompt wieder den Weg. Davor musste ich leider die Uhr aufladen und so nach 47 km das Ende der ersten Aufzeichnung. Ich fühlte mich prompt noch recht fit, auch wenn nun kleinere Anstiege doch schwerer fielen.
Es ging dann von Bad Cannstatt über Luginsland Richtung Grabkapelle. Auf dem letzten Abschnitt leider fast nur noch auf Asphalt, alternativ höchstens noch Pflaster, was nicht besser war. Dafür zwischen Weinbergen hindurch und schöne Aussichten.
Es folgte der letzte große Anstieg hoch zum Württemberg mit der Grabkapelle für Katharina, die jung verstorbene Frau des württembergischen Königs Wilhelm I. Die Aussicht von hier oben war grandios. Dabei war es kurz vor dem schweißtreibenden Anstieg bewölkt und nun störte her schon wieder die Sonne beim Fotografieren. Es war noch ein toller letzter Höhepunkt der Tour. Ich hatte nun etwas mehr als 52 km und somit auf jeden Fall schon mal meine bisher längste Distanz. Die lag vom 15. Juli 2020 bei 50,24 km.
Da die Zeit nun doch weit vorangeschritten war und es noch ein gutes Stück bis zur Waldebene wäre, entschloss ich mich dazu nur noch nach Untertürkheim runter zu laufen und mit der S-Bahn zur Haltestelle Geroksruhe zu fahren. Da hatte ich noch Glück, dass ich die Bahn zum Charlottenplatz in letzter Sekunde bekam. Ich hatte nun insgesamt 54,83 km mit 1032 Hm in guten 5:44.39 h absolviert. Die Form für Chemnitz hätte sicher gepasst, zumal ich ja in den drei Tagen zuvor drei schnelle kurze Wettkämpfe machte.
Von der Haltestelle ging es noch den knappen Kilometer zu Fuß zurück zum Auto und das Fazit lautete zunächst, dass ich das nicht mehr brauche. Mit etwas Abstand denke ich aber an eine Wiederholung und die gesamte Strecke nach. Auch wenn es mir hinten raus viel zu asphaltlastig war. So ganz nebenbei war die Verpflegung minimalistisch: 1 Liter Wasser und kein Einbruch.
Die Strecke (Teil1 ):
Die Strecke (Teil 2):
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen