An diesem Tag hatte ich schon länger Urlaub geplant, denn eigentlich wollte ich da nach Chemnitz fahren um am Samstag beim Fichtelberg Ultratrail teilzunehmen. Leider wurde dieser aber bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagt. Meinen Ultra mit 54,8 km und 1032 Hm hatte ich am Dienstag rund um Stuttgart. Danach lief es am Donnerstag auf meiner Runde in Ummendorf mit gut Höhenmeter schon wieder super locker und gegen Ende richtig schnell. So stand einem etwas längeren Trailtraining nichts im Wege und das Wetter spielte auch perfekt mit. Ich hatte mir dabei zwei Touren und somit ein zweigeteiltes Training ausgesucht, das sich gut kombinieren ließ. Schon vor einigen Wochen sah ich mal was über das Bärental bei Hütten und wollte dort unbedingt mal hin und in dem Wanderführer über die Schwäbische Alb entdeckte ich eine Runde bei Allmendigen und da beträgt der Umweg nur 1,5 km einfach. Da gibt es diese Runde nun sogar als Premiumweg Eiszeitjägerpfad. Das war schon mal perfekt. Auf der Anfahrt von 49 km nach Schelklingen-Hütten im Schmiechtal zogen immer wieder dunkle Wolken auf und so sollte es zwar bleiben, aber immer im Wechsel mit Sonne und es blieb bei 12° C auf dieser ersten Runde. Nach 45 Minuten war ich am Wanderparkplatz Bärental oberhalb von Hütten. Bevor ich loslegen konnte, musste ich erst eine ganze Weile auf das GPS-Signal warten.
Dann orientierte ich mich erst mal und entdeckte eine Wandermarkierung mit gelbem Kreis und da gab es den Schlossweg mit Bärentalrunde. Das sah schon mal gut aus. Auf der von mir angeschauten Tour geht es direkt ins Bärental, aber hoch zur Ruine Hohenjustingen über den Schlossberg klang auch gut. So ging es gleich auf einem Pfad recht steil hoch und das unterhalb eines imposanten Felsen. Da gab es schon mal herrliche Ausblicke auf Hütten und das Schmiechtal. Von der Ruine sind nur noch Mauererste und ein Kellergewölbe übrig.
Auf einer Tafel entdeckte ich nun den Erlebnispfad Oberes Schmiechtal der Stadt Schelklingen und das klang für mein Vorhaben perfekt. So ging es nun durch den Wald, erst auf Pfaden die teils noch schlammig waren und dann auf einem Forstweg recht steil runter bis zur Bärentalhütte. Da lief ich nicht direkt den Wanderweg. Eigentlich wollte ich ja gleich von Hütten aus ins Bärental und dort aufwärts laufen, aber nun kenne ich den Einstieg und außerdem sollte es sich so am Ende als perfekt herausstellen. Auf dem ersten Kilometer waren es Netto schon mal 99 m Anstieg. Das ging ja gut los.
Es ging von der Bärentalhütte runter ins Bärental und es ist eine absolut beeindruckende Strecke in dem engen, wildromantischen Tal zwischen Felsen. Das derzeit so satte Grün und die Blütenpracht machten es noch schöner. Dabei ging es über viele Felsenstufen, wobei ich aufpassen musste, da diese teils noch nass und somit etwas rutschig waren. Am Ende des Tales angekommen, befindet sich links die Bärentalhöhle, auch Eulenloch genannt. Von den 428 m sind 28 m frei begehbar. Dazu bräuchte es aber eine Lampe. Ich sah dann dort unten, dass der Erlebnispfad hier den Berg hoch weiterführt und so entschloss ich mich, diesem später zu folgen. Ein Stück lief ich nochmals ins Bärental, um einen Eindruck von dieser Seite zu vermitteln und noch kurz zur Höhle.
Ich hatte knapp 2,5 km hinter mir und das nächste Ziel war der kleine Ort Gundershofen im Schmiechtal und bis dorthin waren es ca. 2,8 km. Da ahnte ich noch nicht, dass es bis kurz vor dem Ort nach einem erstmal guten Anstieg auf tollsten Pfaden weitergeht. Dabei leicht wellig und manchmal im Wald und dann wieder auf Wiesenpfaden am Hang und immer wieder tolle Aussichten ins Schmiechtal. Das war Trailrunning vom Feinsten.
Es ging nun mal zwangsweise auf Asphalt weiter, da es die Straße nach Gundershofen runter ging und dann durch den kleinen Ort auf die andere Seite des Schmiechtals.
Auf der anderen Seite des Tals ging es nun an der Schmiech abwärts auf einem breiten Feldweg weiter die 1,9 km nach Sondernach. Da hatte ich noch ein besonderes Erlebnis mit einer Maus. Die querte vor mir den Weg und versteckte sich im Laub, wo ich sie aber gleich entdeckte. Sie warte nicht nur das erste, sondern auch noch das zweite Foto ab, bevor sie verschwand. Der Weg ist sonst nicht so spektakulär, aber ich konnte es mal laufen lassen und es fühlte sich gut an. Es ging ja tendenziell auch bergab und die Kilometer 6 und 7 waren auf dieser Runde klar die schnellsten.
Als nächstes ging es rechts in das Tal rein und durch den kleinen Ort. Fast am Ende angekommen ging der Weg rechts weg und über einige Treppenstufen dann auf einem schmalen Wiesenpfad hoch und dort oben wurde man mit einer schönen Aussicht auf den Ort und das Tal belohnt.
Danach die Straße runter und an der Kirche vorbei und den Ort durchquert. Auf der anderen Seite dann wieder das Tal entlang und nach einem kurzen Anstieg von der Straße auf einen Feldweg der, teils stark mit Gras bewachsen, nach Hütten führte. Den Ort erreichte ich nach knapp 10 km.
Noch stand ein letzter Anstieg an, hoch zum Wanderparkplatz. Der war kurz, aber knackig. Erst durch den Ort, ging es auf einem Pfad hoch zur Kapelle Hütten mit der monumentalen Jesusstatue "Der gute Hirte" und dem Kriegerdenkmal. Das war nochmal ein schöner Abschluss einer durchaus beeindruckenden Tour, die ich durchaus als ein Rohdiamant des Traillaufens bezeichnen kann. Eine kleine aber feine Runde und es gibt hier ja noch Kombinationsmöglichkeiten. Insgesamt waren es 10,22 km mit 334 Hm und einer Netto-Laufzeit von 1:11.08 h.
Die Strecke:
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