Nachdem ich den Frühdienst kurzfristig frei bekommen hatte, wollte ich das perfekte Laufwetter nutzen und in der Umgebung des Großen Lautertals eine größere Trailrunde absolvieren. Auf einen weiteren Start beim Lauterlauf verzichtete ich. Die Zeit von Donnerstag würde ich nicht unterbieten können. Ich hatte in dieser Woche nachdem ich Freitag auch nicht lief erst 37,3 km und wollte aber die 100 km noch erreichen. Da nahm ich mir mindestens 33 bis 35 km vor. Dabei wollte ich wieder die schöne Hochberg-Donau-Runde vom Donnerstag laufen, als es nur geregnet hatte. Davon war heute keine Spur und nachdem ich die 44 km zum Parkplatz beim Zugang zum Wolfstal zurückgelegt hatte, erwartete mich schon Sonne und da noch angenehme 8° C. Es sollte aber schnell wärmer werden und so gleich nur ein Langarm-Shirt und keine Jacke. Bereits auf den letzten Metern der Anfahrt sah ich nicht nur die ersten Starter des Laufs, sondern gleich einen Bekannten. Ich sah mich noch kurz am Parkplatz um, wo es eine historische, restaurierte Steinsäge gibt und unterhielt mich noch kurz. Zu meiner Überraschung war auf dem Parkplatz nicht viel los, aber das sollte sich noch ändern. Es war je erst kurz nach 10 Uhr. Ich überlegte mir eine Tour, bei der ich nach rund zwei Dritteln nochmal am Auto vorbei komme. Dabei die mir nun bekannte Runde vom Donnerstag, dann ein Abstecher ins Lautertal zur Ruine Wartstein und schließlich eine neue Runde zum Schloß Mochental und über das Wolfstal zurück.
Dann ging es los und zunächst den guten Kilometer hoch zum Hochberg. Da steigt es mit 92 m Anstieg alleine auf dem ersten Kilometer gleich gut an. Dabei spürte ich aber auch, dass es gut zu laufen schien. Noch knapp 300 m und ich stand auf dem Hochberg mit der tollen Aussicht auf Obermarchtal, den Bussen und da sah man schon die Alpen, was sich im Laufe der Tour noch verstärken sollte. Der Weg hier hoch führt über einen tollen Pfad durch den Wald.
Im weiteren Verlauf geht es erst mal ca. 2,5 km, teils etwas steiler, bergab in Richtung Obermarchtal. Dabei anfangs ach mal Wiesenwege, meist Feldwege, aber auch kurze Abschnitte auf Asphalt. Da lief es richtig gut und den dritten Kilometer knapp unter 5 Minuten. Es ist auch gut, wenn man den Weg dann schon kennt, wobei die Strecken gut ausgeschildert sind. Die Ärmel hatte ich schon nach hinten gestreift, es wurde einem schnell warm. Immer wieder hat man hier ein schöne Sicht ins Tal.
Nach dem Bahndamm und einem Blick auf das Kloster Obermarchtal, geht es an den Donauwiesen nach rechts und zwischen Donau und Bahnlinie ein Pfad in Richtung Rechtenstein.
Weiter ging es nach Rechtenstein rein, am Bahnhof vorbei. Eine kleine Gemeinde mit rund 300 Einwohner, aber schön an der Donau gelegen und darüber thronen die Ruine und die Kirche, ein schöner Anblick. Die Geisterhöhle ist ja leider noch geschlossen. Es folgte hier der erste kleine Abstecher. Wie am Donnerstag lief ich hoch zur Hochwarthütte, von der aus man einen schönen Blick hat.
Ich wollte diesmal noch zum Hochwartfelsen. Da ist nichts ausgeschildert und so orientierte ich mich kurz auf dem Handy und es konnte nur der unterhalb der Hütte aus dem Ort raus führende Pfad dorthin führen. Es ging hier leicht bergab und schön im Wald oberhalb der Donau. Dann sah ich einen kleinen Felsvorsprung durch das Gestrüpp und tatsächlich war es hier. Man hat eine tolle Aussicht auf die Donau und die dort rechts mündende Braunsel. Nach kurzem Verweilen ging es wieder runter nach Rechtenstein.
Von Rechtenstein ging es auf einem tollen, teils felsigen, Pfad an der Donau entlang und unterhalb von Felsen zur Braunsel-Mündung und noch ein Stück an dem Bach oberhalb im Wald entlang. Ein wunderschöner Abschnitt.
Weiter ging es rechts weg und das Schelmental hoch. Ein meist moderater, aber stetiger Anstieg. Dabei lief es auf dem Forstweg richtig gut und zwar nicht spektakulär, aber eine schöne Strecke durch den Wald. Man kommt am Wanderparkplatz aus dem Wald und ein Stück auf einem asphaltierten Weg, etwas steiler bergauf und im Wald und am Waldrand Richtung Unterwilzingen. Nach gut vier Kilometer wird der Kalvarienhain erreicht.
Es folgt auf dem Verbindungsweg der steile Weg runter nach Unterwilzingen, an der St. Georg-Kapelle vorbei und ins Große Lautertal. Da war an dem Tag der Wanderparkplatz total voll. Auf dem bisherigen Abschnitt waren nur ganz wenige bis gar keine Leute unterwegs, was sich nun schnell ändern sollte. Es ging nun an der Lauter entlang nach Norden und über die kleine Brücke auf die rechte Seite und dort wollte ich dem Burgfelsenpfad folgen.
Da war es auch schnell mit dem flachen Abschnitt vorbei. Der Pfad führte, teils recht felsig, oft aber auch herrlich auf dem Waldboden zunächst an den Resten der Ruine St. Rupprecht vorbei. Da ist aber nur noch was vom Graben übrig. Das erste mal vor ein paar Wochen fiel mir da gar nichts auf. Danach ging es zu den wenigen Resten der Ruine Monsberg. Der Pfad verläuft hier meist bergauf, aber es gibt auch mal Abschnitte, auf denen es etwas runter geht.
Danach ging es erst mal steiler hoch und über Felsen und teils Stufen. Dann ein toll zu laufender Pfad im Wald in Richtung Ruine Wartstein. Da gibt es noch einen heftigen Anstieg, anfangs gleich über größere Wurzeln, zum Turm der Ruine. Dort führt außen eine Treppe hoch und die Aussicht in die Umgebung und ins Lautertal ist einfach fantastisch. Zu meiner Überraschung war dort fast nichts los.
Von der Ruine Wartstein folgte noch ein kurzer Abstecher von 500 m zum Heumacherfels hoch. Zunächst auf einem breiteren Weg und dann ein felsiger Pfad. Nachdem ich kurz die Aussicht genoss, ging es wieder zurück.
Im weiteren Verlauf ging es von der Ruine Wartstein runter ins Große Lautertal. Der Pfad ist hier felsig, oft mit Stufen und teils recht steil. Da ist es nicht so einfach zu laufen, wobei es ja zum Glück trocken war. Dafür ein herrlicher Trail.
Unten angekommen lief ich nach links Richtung Grillplatz unterhalb der Ruine und dann aber blieb ich auf der linken Seite und dort meist über Wiesen in Richtung Unterwilzingen. Bei der Ruine Monsberg ging es über die kleine Brücke auf die andere Seite der Lauter.
Die nächsten zwei Kilometer führten auf einem breiten Weg zurück nach Unterwilzingen, wobei der letzte Abschnitt mit dem Hinweg identisch ist. Hier konnte ich gleich mal etwas Tempo machen. und 19 km waren schon mal geschafft.
Es ging über die Lauterbrücke und im weiteren Verlauf auf der linken Seite die Lauter abwärts. Ein schönes Tal, mit etlichen Felsen und die Lauter schlängelt sich durch Wiesen. Hier verläuft auch der letzte Abschnitt des Hauptlaufs vom Lauterlauf und ein paar Teilnehmer sah ich. Es ist hier einfach zu laufen.
An der Stelle, an welcher am Donnerstag noch die Schaf- und Ziegenherde war, lief ich wieder über die Brücke und diesmal dort auch nach links auf der anderen Seite der Lauter weiter zum Oberen Mühlbach-Aquädukt. Den Abzweig der Donau-Hochberg-Runde hatte ich letztes Mal verpasst und es sollte sich wirklich lohnen. Ein toller Pfad führte an der Lauter entlang und teils tolle Felsen. Dann über die Steine wieder auf die andere Seite.
Da war ein Läufer kurz irritiert, weil ich von dort kam und er dachte, er sei falsch gelaufen. Die Strecke des Lauterlaufs ist aber gut ausgeschildert. Nun noch ein Stück auf dem wieder breiten Weg zur Laufenmühle.
An der Laufenmühle wieder der Abstecher hoch zur Ruine Reichenstein bzw. dem Turm. Wieder hoch über den rollen Pfad und diesmal verzichtete ich aus Zeitgründen auf die Besteigung des Turms, da ich noch einiges vor mir hatte und später auch noch Nachtdienst. Runter ging es wieder auf dem Fahrweg. Noch wenige hundert Meter und ich war wieder am Parkplatz und machte eine kleine Trinkpause und steckte noch eine Flasche in den Rucksack. Dann konnte ich noch einen Bekannten kurz beim Vorbeilaufen begrüßen, da er den Hauptlauf bestritt.
Als nächstes lief ich ein Stück das Wolfstal entlang. Ein herrlicher Abschnitt und letztes Mal war dies der Beginn. Wieder lief ich bis zum Abzweig zur Bärenhöhle, diesmal aber nicht links hoch, sondern nach rechts und Richtung Schloß Mochental, dem nächsten Ziel.
Hier führte der Pfad zunächst steil hoch im Wald. Da hatte der 24. Kilometer gleich nochmal 84 m Anstieg. Es war nun eine Schleife, die ich noch nie lief. Ich konnte mich an der blauen Raute der Wanderweg-Markierung orientieren. Der Weg und Pfad im Wald war schön zu laufen und vor allem war es hier schattig. Kurz gab es mal etwas Orientierungsprobleme, denn es war an einem Abzweig keine Raute. Ich lief nach links hoch und dann ging es prompt rechts aus dem Wald raus weiter und mal runter. An einem Teich entlang stieg es auf einem asphaltierten Weg wieder an.
Nun lief ich links hoch und da gab es nochmal einen gute Anstieg und dann weiter am Waldrand in Richtung Waldspielplatz Sauberg. Dabei eine tolle Aussicht ins Donautal und vor allem wurde die Fernsicht auf die Alpen immer besser.
Ich folgte nun bergab der Tour Schlossherrenrunde zum Schloß Mochental. Dort war ich zuletzt mal während der Ausbildung, was doch schon ne Weile her war. Ich lief noch kurz einen Weg hoch um von oben einen schöneren Blick zu haben und machte eine Trinkpause. Es war nun ganz schön warm und so tauschte ich auch das Stirnband gegen die Mütze.
Nun ging es das Bachtal hoch. Da lief man zwar auf einem gut zu laufenden Feldweg, aber dafür ohne Schatten und zudem ging es permanent doch bergauf. Da waren die Kilometer 29 bis 31 mit insgesamt rund 150 m Anstieg zu diesem Zeitpunkt eine harte Nummer.
Das nächste Ziel war das Landgericht. Da ging es links weg und nochmal leicht ansteigend. Dabei nun ein toller Blick auf die Alpen. Am Landgericht nochmal eine kurze Pause. Hier befand sich um 1200 die Gerichtsstätte der Grafen von Wartstein.
Es folgte der Weg nach Mundingen und von dort steil runter ins Tiefental. Da waren die Kilometer 33 und 34 nochmal richtig flott und es war auch klar, dass es mindestens 37 km werden. Die Fernsicht war immer wieder schön.
Es ging rechts weg knapp einen Kilometer durch das Tiefental ins Wolfstal runter. Ein schöner Abschnitt und unten angekommen erkannte ich schnell die Streckenführung den Berg hoch aus dem Wolfstal kommend vom Lauterlauf.
Es ging nun das Wolfstal runter und erstmals die ganze Strecke in der Richtung und nicht erst ab dem Wendepunkt des Laufs über 6 km. Da kam gleich der erste von noch mehreren Läufern entgegen. Da waren auch Bekannte dabei. Es ist einfach schön durch dieses Tal zu laufe.
Vom Wendepunkt bei Kilometer 3 ging es noch rund 1,5 km das Wolfstal runter. Es ist dort der schönste Abschnitt und im Gegensatz zum Wettkampf kann man es so locker genießen, wobei die letzten 5 Kilometer alle eine klare 5er-Pace hatten. Es lief an dem Tag. Nach 37,30 km mit 1001 Hm in 4:00.26 h war ich am Auto und mit dem Schnitt von 6.27 min/km war mein zweitlängster Lauf in diesem Jahr der schnellste dieser Art. Es hätte an dem Tag ohne den Druck des Nachtdienstes sicher locker ein Marathon sein können. Die Runde war durchaus ein Traum aus 1001 Hm.
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