Mit dem Wetter ist es gerade ja schon ein Elend. Da hat man Urlaub und dann so ein übles April-Wetter im Mai. Nachdem ich Montag einen Ruhetag einlegte wollte ich in der Woche unbedingt noch einen längeren Traillauf. Da ich von Freitag bis Montag über die Feiertage arbeiten muss und da, so wie auch am Donnerstag, noch kürzere Wettkämpfe habe, blieben nur Dienstag und Mittwoch. Eigentlich wollte ich in der Woche eines meiner kommenden Projekte umsetzen, aber nach dem ersten verzichtete ich am Dienstag bei dem wechselhaften Wetter auch auf das zweite, zu dem es in Kürze mehr gibt. Ich schaute mal nach den Wetterprognosen und zumindest für den späten Nachmittag sah es besser aus. Es ist ja nun lange hell und bei einer kurzen Anfahrt lohnt es sich. Nachdem noch ein Hagelschauer kam, schaute prompt die Sonne raus. Ich fuhr dann gegen 15:30 Uhr nach Zwiefalten, das ich als Ausgangspunkt gewählt hatte. Bis zum Parkplatz bei der Rentalhalle sind es 60 km. Bei der Anfahrt ein Mix aus Sonne, Wolken und leichter Regen, war es bei der Ankunft erst mal trocken. Ich war dort bereits am 11.04. und wollte die Wandertour hochgehpilgert diesmal in die Gegenrichtung laufen. Da ich die Strecke kannte, hatte ich so die schwierigeren Downhills aufwärts, was bei dem Regen zuvor sicher von Vorteil war. Außerdem eröffnen andere Richtungen oft ganz neue Perspektiven. Ich wollte so 20 bis 25 km absolvieren.
Es ging los und zunächst zum Münster und dort durch den Park. Danach ging es Richtung Gossenzugen an der Zwiefalter Ach entlang. Da war es anfangs auf ersten knapp 2 km flach und schön zum Einlaufen. Dabei passte es ganz gut, auch wenn ich mich seit Sonntag nicht so optimal fit gefühlt hatte. Ein bisschen Pfützenspringen war nach dem Regen auch dabei.
Aus Gossenzugen raus stieg es dann gut an. Anfangs noch ein Feldweg, war es dann ein Pfad und später wieder ein breiterer Weg im Wald. Der dritte Kilometer hatte 92 Hm und da war es bei dem teils sehr schlammigen Untergrund zusätzlich schwer, aber sicher besser als dort runter. Es ging dann im Wald tendenziell runter bis zum Dreifaltigkeitskreuz. Schon zuvor gibt es einen tollen Aussichtspunkt mit Blick auf Zwiefalten und den Bussen.
Es ging noch weiter runter auf einem teils recht matschigen Feldweg zur Zwiefalter Ach und ins Tal
Unten angekommen hatte ich gut 5 km und auf dem nächsten Kilometer ging es das Tal aufwärts in Richtung Wimsener Höhle oder auch Friedrichshöhle. Ein toller Abschnitt auf einem Pfad entlang von Felsen und der Ach auf der linken Seite in dem engen Tal. Dabei hellte es nun sogar immer mehr auf.
Es ging weiter an dem kleinen, aber schönen Wimsener Wasserfall vorbei zum Wanderparkplatz. Dort gibt es die Möglichkeit, die Route hochgehschätz anzuhängen, was ich das letzte Mal auch tat. Diesmal wollte ich zumindest einen Teil davon laufen und da es vom Wetter her nun recht stabil aussah machte ich dies auch. Ansonsten wären es hier über den Lorettohof noch knappe 7 km nach Zwiefalten gewesen. So ging es nach wenigen hundert Metern auf der Straße über einen Wiesenpfad am Schloß Ehrenfels vorbei zum Hasenbach.
Der Weg am Hasenbach entlang durch das Tal ist einfach zu laufen, aber auf jeden Fall ein schöner Abschnitt und am Beginn des Schweiftals lief ich diesmal nicht dort hinauf, sondern links am Hasenbach entlang weiter.
Ein kleiner Abstecher folgte noch. Kurz nach dem Abzweig des Schweiftals ging es rechts einen schmalen Pfad hoch zur Burgruine Alt-Ehrenfels. Ein kleines Schild an einem Baum weist darauf hin. Es war ein schöner Abstecher und er Pfad auch runter gut zu laufen, da es dort recht trocken war. Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde 1516 durch Truppen des Klosters Zwiefalten zerstört, da sie Räubern zum Unterschlupf diente. Es ist noch der Rest des Bergfrieds erhalten, um den man herum laufen kann.
Weiter ging es im Glastal aufwärts am Hasenbach entlang noch bis zu dessen Quelle und dort trifft man wieder auf die Wanderroute. Ich wollte noch auf den Lämmerstein und sah dort gleich einen Pfad, aber ohne Hinweis. So lief ich das Tal noch weiter aufwärts an der Glashöhle und an der Bärenhöhle vorbei bis zur Hayinger Brücke. Dort schaute ich auf dem Plan und entschloss, wieder zurück zu laufen und den anfangs gesehenen Pfad zu nehmen. Der andere Weg Richtung Hayingen wäre zu weit gewesen.
Es folgte der Aufstieg zum Lämmerstein und das waren zwar nur wenige hundert Meter, dafür aber auch gleich fast 100 Hm. Dafür lohnte es sich absolut, die Aussicht war schön und ein toller Pfad der alles bot was Traillaufen ausmacht. Runter musste ich es entsprechend vorsichtig angehen lassen, vor allem bei den nassen Wurzeln.
Es ging nun ein Stück das Glastal runter und dann rechts weg hoch Richtung Schloß Ehrenfels. Von dort gelangt man wieder auf den Parkplatz beim Wimsener Wasserfall.
Es folgte der letzte große Anstieg. Nach Überquerung der Straße ging es hoch zum Loretto-Ziegenhof. Da ging es anfangs auf einem teils steinigen Pfad steil nach oben. Hier zeigte es sich auf jeden Fall, dass ich die richtige Entscheidung traf, bei der Witterung die Laufrichtung zu ändern. Der 15. Kilometer hatte alleine schon einen Nettoanstieg von 98 m. Da durfte es sich auch zäh anfühlen. Am Ende durch den Wald mit kurzen Passagen runter und moderaterem Anstieg.
Ich hatte den Ziegenhof erreicht, der an dem Tag und zu der Uhrzeit kurz nach 18 Uhr eh geschlossen ist, aber es gab dort eine herrliche Aussicht Richtung Bussen und sogar die Alpen sah man auch bei der Witterung. Es zog immer mehr zu, aber über dem Bussen offensichtlich noch Sonne und das gab eine ganz besondere Stimmung, die auf den Bildern gar nicht richtig festgehalten werden konnte. Es gab noch ein nettes Gespräch mit dem Besitzer des Hofs und bei den Ziegen schaute ich in dem Zusammenhang auch noch kurz vorbei.
Bis zum Halbmarathon waren es noch 5 km und es fing nun leicht an zu regnen und war recht stürmisch. Da entschloss ich, es bei der Halbmarathon-Distanz zu lassen. Die letzten Kilometer waren vom Profil her einfach, ging es bis Zwiefalten erst etwas mehr und dann zumindest noch leicht bergab. Zunächst lief ich runter zur Lourdesgrotte, wo es einen letzten Stopp gab.
Es ging nun zunächst etwas steiler runter und dabei auch über einen recht schlammigen Wiesenweg. Da war es teils nicht so einfach zu laufen. Danach war ich im Rental und dort auf dem gut zu laufenden Feldweg nach Zwiefalten. Da schüttete es zwei Kilometer vor dem Ende des Laufs mal so richtig, aber vorne zeigte sich schon die Sonne und ich dachte, bestimmt gibt es noch einen Regenbogen. Dieser begann dann direkt vor mir in der Wiese. In Zweifalten, um den Halbmarathon voll zu machen, noch knapp 200 m hoch und einen schönen Blick aufs Münster und die Sonne war wieder da. Nach 21,1 km mit 541 Hm und einer Netto-Laufzeit von 2:21.37 h war ich wieder am Auto und insgesamt mit dem Wetter noch Glück gehabt und ich war froh es an dem Tag noch durchgezogen zu haben.
Die Strecke:
Ich staune immer! Super!
AntwortenLöschenDanke!
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