Freitag, 20. September 2024

Hauptwanderweg 10 (HW10) - Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg - Teil 1 - Pforzheim - Mühlhausen / Enz am 19.09.2024

Nachdem ich letzten Samstag beim Bodensee Marathon wegen Rückenproblemen leider nach der Hälfte aufgeben musste, gab es am Sonntagmorgen eine Behandlung und bis einschließlich Dienstag war Erholung angesagt. Am Donnerstag fühlte ich mich fit genug und zudem machte an meinem zweiten freien Tag das Wetter super mit. Das musste ich einfach ausnutzen. Die Hauptwanderweg 7 und kürzlich auch 2 hab ich bereits hinter mir und beim HW1 bin ich schon gut vorangekommen. Es fehlen aber noch einige der 10 und so wollte ich einen neuen beginnen. Ich überlegte schon lange endlich mal von Pforzheim aus zu starten und war mir lange unschlüssig ob zunächst den HW8, den Frankenweg, oder den HW10. Die Entscheidung fiel dann zugunsten des letzteren. Es ging mit der Bahn von Laupheim über Stuttgart nach Pforzheim. Da ist die Verbindung richtig gut. Dort dann eine kurze Wartezeit auf den Bus, der zur Haltestelle Kupferhammer in wenigen Minuten fuhr. Ich hätte alternativ die 2,5 km auch laufen können. Es war sonnig und hatte um 10:30 Uhr bereits 16° C. Am Ende sollten es knapp über 20° C werden, also alles in allem gute Bedingungen. 


Von der Haltestelle waren es noch ca. 200 m bis zur Gaststätte "Kupferhammer". Dort ist der Ausgangspunkt von gleich drei Hauptwanderwegen des Schwäbischen Albvereins, nämlich HW% (Schwarzwald-Schwäbische Alb-Allgäu-Weg), HW8 (Frankenweg) und HW7 (Stromberg-Schwäbischer Wald-Weg). Dazu auch noch von den drei Schwarzwald-Hauptwegen West-, Mittel- und Ostweg. So dürfte mich dieser Ort noch öfters sehen. 




Es ging kurz an der Straße entlang und schon nach wenigen Hundert Metern rechts weg und erst mal längere Zeit auf tollen, und für den Nordschwarzwald typischen, Pfaden bergauf. Ich fühlte mich dabei recht gut. Danach verlief die Strecke meist auf breiteren Pfaden und Forstwegen. Es ging dann auch mal länger bergab, dabei überwiegend auf einem teils steinigen Pfad. Es folgte ein Weg am Waldrand in der Nähe einer Siedlung. Hier lief es recht gut. Nach dem Überqueren eines Kreisverkehrs ging es wieder in den Wald und gleich nach wenigen Metern auf einen unscheinbaren Pfad. Da war auch das Wegzeichen etwas zugewachsen. Ich lief kurz geradeaus, aber es kam schnell eine Einmündung und keine Markierung. Also schaute ich auf dem Foto vom Wanderführer nach und dann war alles klar. An der Stelle kann ich anmerken, dass an dem Tag die Markierung der Strecke richtig vorbildlich war, mit einer kleinen Ausnahme gegen Ende. Es ging im Wald weiter und nach 8,5 km war die Villa Rustica erreicht. Die Fundamentreste waren auch wegen dem Umfang durchaus beeindruckend und ich interessiere mich eh für Geschichte und die des Römischen Reiches hat mich schon immer fasziniert. Der Ort hatte auch eine ganz besondere Ausstrahlung, so inmitten des Waldes. Da nutze ich eines der Bänkchen auch für eine Trinkpause. 











Von der Villa Rustica ging es überwiegend im Wald weiter. Nun auf breiten Forstwegen. Kurz vor der Autobahnbrücke gab es dann nach 12 km leider eine Umleitung. Diese verlängerte den Weg zwar am Ende nur um rund 400, aber dadurch kam ich nicht an der Tschartake vorbei. Es ist ein Nachbau eines Wehrturmes der Eppinger Linie und die Aussicht hätte mich natürlich gereizt. Ich verspürte nun auch etwas Probleme, vor allem wieder im linken Oberschenkel. Es besserte sich aber. Es ging durch das Tal des Kirnbaches und nun auf einem Asphaltsträßchen zunächst bergauf und dann, nach dem Wald, leicht bergab in Richtung Öschelbronn. Im Ort selbst war der Weg auch bestes ausgeschildert. Das ist nicht immer so. Nach 18,5 km hatte ich die erste Etappe hinter mir und es stellte sich die Frage, ob ich von hier bereits abreisen soll. Ich entschied mich aber weiter zu laufen. 





Die 2. Etappe führt von Öschelbronn nach Illingen und hat auch eine Länge von 18,1 km. Nach nur 100 m machte ich aber erst mal eine kurze Trinkpause und nahm auch eine Salztablette und einen Power Gum. Es stieg im Ort an und nach dem Ortsrand ging es erst auf Asphalt und dann auf einem Feldweg, nun leicht ansteigend, an Gärten und Streuobstwiesen vorbei auf den Gaisberg mit schöner Aussicht über Niefern. Es stieg im weiteren Verlauf bis nach km 21 noch weiter an auf den Tannenberg. Dabei verlief die Strecke im Wald und nun für lange Zeit auf einem Pfad entlang der Eppinger Linien, einem Verteidigungsgraben vom Pfälzischen Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts. Schon beeindruckend was da alles geleistet wurde. Der Pfad war herrlich zu laufen. Er ging dann in einen sehr zugewachsenen Waldweg über. Da fiel es dann doch sehr schwer. Dafür hatte ich am linken Bein und Rücken keine Probleme. 











Nun wurde es aber noch zäher. Der Weg verlief nun nicht mehr im Wald, sondern zunächst am Waldrand und danach über offenes Feld und zudem auf Asphalt. Es ging an Großglattbach vorbei und die Äpfel waren an den vielen Streuobstwiesen schon reizvoll. Am Ende der Siedlung ging es links weg und nochmals leicht hoch. Danach verlief der Weg runter und nun wieder auf Kies. Im Tal wieder auf Asphalt und es ging aus dem Wald raus. Nun war ich oberhalb von Mühlhausen an der Enz. Es folgte ein Abzweig nach rechts und es waren nur noch wenige Hindert Meter runter zum Enzsteg. Dieser war dann leider gesperrt. Also beide Brücken über die der Weg an dem Tag führte gesperrt. Wieso überrascht mich das hier gar nicht mehr! Es wären nur noch 4,5 km bis Illingen gewesen und ich hatte mich schon die ganze Zeit auf die Weinberge bei Roßwag gefreit und es war mit ein Grund, mich für diese Tour zu entscheiden. Dazu kam noch, dass ich keinen Empfang auf dem Handy hatte. 







Nun war eine Planänderung notwendig. Auf dem Wegweiser stand "Mühlhausen 0,7 km". Endlich Empfang und von Mühlhausen eine gute Busanbindung nach Mühlacker zum Bahnhof. Da war ich zeitlich auch noch optimal in der Zeit. Also wieder den leichten Anstieg hoch und nochmal ein Blick auf die Hänge an der Enzschleife. Danach die Straße runter und ich kam am Sportplatz vorbei direkt n die Schloßstraße mit der Haltestelle. Davor war es vor dem Ort über die Enz gegangen und dort war der HW10 wieder ausgeschildert. Wanderer vom Ort hatten mir gesagt die Brücke ist schon länger gesperrt. Da fehlte dann oben irgendwie der Hinweis auf die Umleitung. Ich denke es wären von Mühlhausen ca. 5,5 km gewesen und das hätte nicht mehr auf den Zug in Illingen gereicht und ich hatte nicht mehr Zeit zur Verfügung. Ich plante den HW10 mit seinen 12 Etappen und 5 Tagen zu absolvieren. Nun muss ich etwas umplanen und eventuell geht es ja noch. Auf jeden Fall wird nun der ursprünglich geplante Verlauf ein anderen. Es war auf jeden Fall ein schöner Auftakt und bis auf den Schluss doch das meiste im Wald und oft schöne Pfade. Da müssen es nicht immer die spektakulären Höhepunkte entlang der Strecke sein. Nach einer kleinen Korrektur waren es dann anstatt 33,22 km immerhin noch 33,67 km mit 580 Hm die ich an dem Tag absolvierte. Dabei war der Schnitt auf der ersten Etappe noch gut unter 7 Minuten und somit ein hoffnungsvoller Neustart. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den folgenden Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Der Bus hatte dann einiges an Verspätung, aber es hätte gerade noch gereicht. Der Zug nach Karlsruhe kam aber eh später und dennoch reichte es in Stuttgart locker. So war es eine entspannte Rückfahrt. 





Die Strecke:

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