Es war wie verflucht und bei zwei Anläufen schaffte ich nicht die Fortsetzung vom Lochenpass aus. Am 30.08. stoppte mich ein Gewitter nach knapp 4 km und am 04.09. stand ich bereits am Bahnhof in Aulendorf und der Zug fiel aus. Nun hatte ich kurzfristig Urlaub genommen und wollte am Dienstag laufen. Dies war der Tag in der Woche, an dem die Temperatur wohl am geringsten ist, was für den Lauf optimal wäre, zumal es trocken bleiben sollte. Es war auch der späteste Termin den ich mir angesichts des Bodensee Marathon am Samstag noch zutraute. Ich wollte die rund 20 km bis nach Gosheim laufen und dabei erstmals Berge über 1000 m auf diesem Fernwanderweg in Angriff nehmen. Dabei sah es anfangs erneut nicht gut aus. Der Bus kam in Ochsenhausen gleich 8 Minuten später bei 7 Minuten Umstieg. Irgendwie schaffte es die Fahrerin aber 20 Sekunden vorher da zu sein und der RE3 tatsächlich pünktlich und schon abfahrbereit, aber zum Glück hält der Bus auf dessen Höhe und ich schaffte es gerade noch. Ein gutes Omen? In Aulendorf dann den RE6 Richtung Tübingen und zur Überraschung nur ein Wagen. Die Auflösung kam in Bad Saulgau. Dort hieß es, in den eigentlichen Zug umzusteigen. Ein Bahnhof mehr an dem ich mal war. Bis Balingen könnte es dann entspannt sein, denn dort planmäßig 37 Minuten Aufenthalt. Daraus wurden dann noch 6 Minuten. So schnell schmilzt es dahin und ich war froh, in den Zug ein kleines Frühstück mitgenommen zu haben. Dies hätte in Balingen nicht mehr gereicht. Der Bus dann zuverlässig und fast pünktlich bei der Haltestelle Jugendherberge Lochen.

Diesmal lief ich unterhalb des Lochensteins vorbei. Dort war ich am Ende meiner letzten langen Etappe und zudem bei dem kurzen Versuch, der vom Gewitter gestoppt wurde. Damit einen heftigen Anstieg und einen durchaus anspruchsvollen Downhill gespart und Aussichtspunkte würde es an dem Tag noch genügend geben. So kam ich auf den 500 m bis zur eigentlichen Strecke gleich am Naturschutzgebiet Schafberg vorbei und diesmal auch mit Schafen. Was für ein schöner Anblick gleich zu Beginn. Nun folgte der erste Anstieg des Tages und zunächst auf einem Schotterweg und dann rechts weg über einen Pfad. Diesmal war mir die Wegführung auch gleich klar. Hier kann ich anmerken, dass die gesamte Strecke hervorragend markiert und ausgeschildert war. Nur eine etwas knifflige Stelle sollte noch kommen. Ich warf nochmal einen Blick zurück und dann ging es hoch zum Gespaltenen Fels. Dort war eine Jugendgruppe unterwegs. Ansonsten war es wieder eine recht einsame Angelegenheit, was ich immer genieße. Ein felsiger Pfad führte zum Hohen Fels mit der herrlichen Aussicht, die man zuvor schon vom ersten Felsen etwas eingeschränkt genießen kann. Der anschließende Downhill war wegen der vielen Wurzeln, da es doch noch feucht war, mit Vorsicht zu genießen. Danach im Wald noch weiter ins Tal. Letztes Mal lief ich auch bis dorthin zur Schutzhütte. Diesmal etwas langsamer und auch im weiteren Verlauf durch die vorherigen Regenfälle teils eine matschige Strecke.













Von der Forstwegekreuzung weg war mir diesmal auch gleich der weitere Verlauf klar. Letztes Mal hatte ich hier eh abgebrochen und nun erkannte ich den eher unscheinbaren Pfad zwischen den beiden halbrechts und geradeaus führenden Wegen. Dort ging es auf einem Pfad hoch in Richtung Plettenberg. Der Pfad erweiterte sich zu einer Fuhre, dafür wurde es hier sehr matschig und bergauf doch etwas schwierig zu laufen bzw. gehen. Immerhin fühlte ich mich bisher richtig gut. Am Ende ging es auf einem gekiesten Zufahrtsweg zum Steinbruch auf dem Plettenberg. An diesem dann nach rechts und auf einem Wiesenpfad am Funkturm vorbei und von einer Plattform nochmal ein Blick auf den beeindruckenden Steinbruch. Danach erstmal wieder eine schöne Aussicht und über ein Brückchen an der Materialseilbahn vorbei. Danach auf einem Pfad den letzten kurzen Anstieg auf de Gipfel des Plettenberg auf 1002 m und eine traumhafte Aussicht.















Im weiteren Verlauf ging es auf einem kurzen Pfad auf die Zufahrt zum Steinbruch und von dort runter zur Plettenberghütte. Am Ende ausnahmsweise mal auf Asphalt und ich konnte etwas Tempo machen. Unterhalb der Hütte waren Wegweiser, aber nur vom Donau-Zollernalb-Weg. Am Ende der Hütte ging es links auf einen Wiesenpfad. Dort auch wieder Markierungen des HW1 und des HW3. An dem Tag verliefen beide Wege parallel. Es folgten Pfade am Traufrand und über Wiesen durch das herrliche Naturschutzgebiet südlicher Plettenberg. Dabei viele Pilze am Weg und immer wieder kann man die Aussicht genießen. Der Pfad führte bis zum Burgplatz der ehemaligen Burg Plettenberg (Burg Plaitken). Nachdem ich noch einmal die Aussicht genoss, ging es an den Abstieg.













Der gut 2 km lange Abstieg nach Ratshausen hatte es in sich. Auf den ersten beiden Kilometern ging es gleich etwas über 300 Hm runter, davon alleine 199 auf meinem achten Kilometer. Da war es anfangs sehr steil und der Pfad mit Geländer gesichert. Dafür hier nochmal die Aussicht ins Tal und später im Wald auf Pfaden weiter, die aber teils matschig waren. Es ging über einen Wiesenpfad zu einem asphaltierten Weg und da war auch er leichte Anstieg eine Erholung, da zuvor große Konzentration erforderlich war. Auf dem Weg dann auf dem flottesten Kilometer des Tages nach Ratshausen rein und bis unterhalb der Kirche St. Afra. Dort war das Ziel der 20. Etappe und ich war knapp10 km unterwegs und Gosheim mit 10,9 km angeschrieben, Diese Distanz passte am Ende exakt auf meiner Uhr. Das Wetter hielt sich und es war mal mehr, mal weniger bewölkt. Nur der doch sehr kalte Wind aus Südwesten machte etwas zu schaffen, zumal es auch noch meine überwiegende Laufrichtung war.




Die 21. Etappe führt von Ratshausen nach Gosheim. Da ging es zunächst ansteigend aus dem Ort hinaus und dann in den Wald. Dort stieg es dauernd mal ehr, mal weniger an bis über einen Feldweg Deilingen erreicht wurde. Dort dann nur noch leicht wellig, meist sogar flach weiter. Dafür zog sich der Weg auf Asphalt. Nach dem Ort dann links weg und auf einer Wiesenfuhre leicht bergab. Der Untergrund tat nun den Füßen gut und zudem war das Gras recht niedrig, nicht so wie am Samstag. Es ging kurz am Rand durch ein Industriegebiet und dann auf einem asphaltierten Feldsträßchen am Hummelsee vorbei n Richtung des nächsten Ziels: dem Oberhohenberg. Auf einem Wiesenweg stieg es leicht in Richtung Berg an und noch einmal ein Blick zurück.







Es begann im Wald der Aufstieg und erst mal auf Pfaden. Dann mal kurz einem Forstweg an den Wanderparkplatz mit Grillplatz und nochmal in die weite Landschaft geschaut. Ab dem Wanderparkplatz dann sogar mal kurz Begleitung von zwei Wanderern. Aber nur bis zur schönen Nikolauskapelle. Es ging jetzt nur noch auf Pfaden aufwärts und das oft sehr steil. Der Anstieg bis zum Platz der ehemaligen Burg Oberhohenberg. Die Aussicht dort war fantastisch und entlohnte für die Mühe. Da war auch der markante Elevator-Testturm in Rottweil zu erkennen. Das erinnerte an mein Ziel beim Lauf am Samstag in Rottweil. Hier war ich mit 1010 m auf dem vorerst höchsten Punkt.












Das nächste Ziel war der Hochberg auf 1008,9 m Höhe und damit fast auf der selben. Es war bis dorthin nur 1,3 km Strecke. Allerdings auf steinigen und wurzeligen Pfaden, aber in herrlicher Natur im Wald. Es ging logischerweise erst mal ein Stück runter und dann wieder hoch, bevor ich erneut eine schöne Aussicht genießen konnte. Ich hatte am Oberhohenberg auf eine erste Rast verzichtet und nun war ich gut in der Zeit und ein Bus früher war erreichbar und die Verbindung auch etwas sicherer von den Umstiegen her. Da wollte ich durchlaufen, es waren vom Hochberg keine 4 km mehr.






Es ging runter zum Lembergsattel. Dabei war der Pfad recht gut zu laufen. Den Anstieg zum Lemberg hatte ich beim Lemberglauf bereits zwei Mal bewältigt. An dem Tag aber auch neuer Strecke und so war für mich bis auf den Beginn, den ich ja beim Abbruch lief, und vom Lemberg runter alles Neuland. Der Anstieg hatte knapp 100 Hm, dabei aber über einen doch felsigen und steilen Pfad, da es auf nur 600 m rauf ging und danach rund 200 m flach auf einem Pfad zur Lemberghütte und dem Lembergturm. Der Lemberg ist mit 1015 m der höchste Berg auf der Schwäbischen Alb. Im Gegensatz zu vielen anderen, gibt es dort aber keine Aussicht. Also die Uhr gecheckt und ich konnte mit den mühsamen Anstieg auf 33 m Höhe auf den einzigen Turm auf der Schwäbischen Alb in Stahlskelettbauweise leisten. Dabei ist es sicher von Vorteil, schwindelfrei zu sein. Als ich oben ankam erschloss sich ein überwältigendes Panorama. Allerdings ließ ich mir nicht viel Zeit, denn es windete extrem. Nun war ich nach der letzten Teilnahme beim Berglauf das zweite Mal dort oben. Es soll aber nicht das letzte Mal sein, denn ich freue mich schon auf die Läufe auf der selben Strecke wie an dem Tag auf dem HW3 und dem Donau-Zollernalb-Weg.













Der Abstieg erfolgte zunächst auf einem Pfad. Da es hier trocken war, konnte man sehr gut laufen. Danach auf dem Weg am Wanderparkplatz vorbei, über die Straße und auf der anderen Seite nach links auf einem Feldweg nach Gosheim. Dort ging es noch bis zur Ortsmitte an der Kirche vorbei zur Haltestelle am Rathaus, die ich nach 20,60 km und gleich 848 Hm in Netto 3:05.30 h erreichte.




Der Bus kam dann pünktlich und die Regionalbahn von Aldingen nach Rottweil mit etwas Verspätung, aber dort noch locker den RE87 (zugleich IC) nach Radolfzell auf dem gegenüberliegenden Gleis erreicht. Von dort ging es bequem mit Lademöglichkeit und WLAN über Singen nach Radolfzell. Dort kurz Trinken gekauft und dann die Frechheit, dass es nur einen Wagen der RB31 nach Friedrichshafen gab und das zur Hauptzeit um 16:47 Uhr. Ich musste zum Glück nur rund 15 Minuten bis zum ersten Halt stehen. Durch knapp 10 Minuten Verspätung wurde es nochmals spannend. In Friedrichshafen den RE5 aber locker erreicht und der fuhr leider 2 Minuten später ab. Dies war die gesamte Zeit für den Umstieg in Friedrichshafen auf den Bus. Dann wie am Samstag eine knappe Minute vor Abfahrt in Biberach und die Treppe runter und rauf und tatsächlich wieder lockere Beine. Der Bus kam aber erstmals 5 Minuten später. So hat alles geklappt und ein rundum gelungener Tag auf einer der schönsten Strecken die ich bisher lief, auch wenn es sich um Delingen herum etwas zog. Deshalb auch etwas mehr Bilder.

Die Strecke: