Diesmal dauerte es deutlich kürzer, nämlich nur 18 Tage, und es stand der nächste Teil des Neckarweges an. Bei meiner 3.. Etappe wollte ich die Etappen 6 und 7 von Oberndorf am Neckar nach Horb am Neckar absolvieren. Das wäre mit gut über 30 km der längste Lauf seit langem. In letzter Zeit bin ich zwar auch nicht viel gelaufen, aber es wurde besser und vor allem mit Hera einige tolle Trainingsläufe. So auch zuletzt am letzten Sonntag. Da wurde es dann eh wieder Zeit, wobei ich es nicht richtig einschätzen konnte, ob es nicht zu viel sein würde. Nach der Arbeit an den Feiertagen mal ein freies Wochenende und die Wetterprognose war für Samstag am besten. Es sollte sonnig sein und das bei 4 - 5 Grad. Es gab zwei mögliche Verbindungen die in Frage kamen und dabei konnte ich bei der einen eine Stunde später, um 08:10 Uhr, los und würde sogar 18 Minuten früher ankommen. So ging es mit dem Bus nach Biberach und nach einer kurzen Wartezeit mit dem RE3 nach Aulendorf. Dort klappe der Umstieg auf den RE6 problemlos und es folgte im Zug das Frühstück und sogar fast pünktlich in Balingen. So schaffte ich dort auch ohne Probleme den Bus nach Oberndorf. Die Fahrt zog sich da mit 53 Minuten etwas, aber am Ende fast pünktlich am Bahnhof. Hatte es zwischen Albstadt und Balingen noch Sonne, gab es auf der Hochebene und nun auch im Neckartal vor allem Nebel. Dabei auch nur 1° C, aber immerhin kaum Wund. Dennoch entschied ich mit dem Shirt und dem langen Funktionsshirt darunter und ohne Jacke zu laufen, was am Ende auch passen sollte.

Die 6. Etappe führt von Oberndorf nach Sulz am Neckar. In Oberndorf ging es vom Bahnhof zur Treppe, die auf die Neckarbrücke führte. An der Statue des Brückenheiligen Nepomuk vorbei stieg es aus der Stadt raus langsam an. Ich kam an der Haltestelle Talfriedhof vorbei und hätte mir prompt rund 600 m Weg sparen können, da dies der letzte Halt vor dem Bahnhof war. Es ging noch kurz die Straße hoch und dann rechts weg auf einen Pfad. Dieser führte nochmals zur Straße und nach der Überquerung ging es recht steil auf einem Pfad nach oben. Da war es oft etwas schneebedeckt und durchaus an manchen Stellen rutschig. Das war auch bergauf nicht einfach. Nach rund 2 km war ich an der Schillerhöhe mit schönem Blick auf Oberndorf.




Von der Schillerhöhe ging es noch wenige Meter hoch und dann nach links auf einen Pfad, der auf einen Forstweg führte. Auf diesem ging es ein gutes Stück weiter und tendenziell mal runter. Es folgte wieder ein Pfad und der führte ein Stück hoch zu einer ehemaligen Flakstellung aus dem 2. Weltkrieg. Von dort wieder ein schöner Blick ins Neckartal und auf Aistaig.
Der herrliche und nur leicht wellige Pfad führte nun weiter und kurz ging es auf einem Forstweg runter, bevor der nicht allzu weite Anstieg zum Boller Felsen auf einem weiteren Pfad folgte. Am Felsen nochmals ein schöne Aussicht ins Tal und auf Aistaig.
Es folgte ein weiterer herrlicher Abschnitt. Auf mal schmaleren, mal etwas breiteren Pfaden ging es durch den Wald. Ich erreichte die Reste der Burg Bogeneck. Es sind zwar nur wenige Reste, aber man läuft auf dem Pfad doch länger durch das Areal und bekommt einen Eindruck der einstigen Größe. Dabei war es mit den Stufen und rutschigen Steinen abwärts nicht ganz einfach.
Dies galt auch runter zur Denkenbachschlucht. Der Pfad ging in einen Forstweg über. Dieser ging am Rande der tief eingeschnittenen Schlucht an Felsen entlang hoch. Der Weg ging in einen Pfad über und von diesem dann links weg und teils auf Stufen, wo es auch rutschig war, runter zum Denkenhauser Bach bzw. dem gerade trockenen Bachbett. Auf der anderen Seite dann wieder hoch und an den Waldrand.





Es ging nur kurz am Waldrand entlang und dann wieder links in den Wald. Es folgte ein längerer Abschnitt auf breiten Forstwegen und beinahe flach. Da konnte ich es auch mal etwas mehr laufen lassen und insgesamt fühlte ich mich trotz dem Trainingsrückstand recht gut. Ein zugefrorener Teich sorgte etwas für Abwechslung und der Weg war, wie an sich die gesamte Strecke an dem Tag, gut markiert. Nur an ein oder zwei Stellen hätte ich mir eine deutlichere Markierung gewünscht. So blieb der Wanderführer auch fast nur im Rucksack. Der war so nebenbei wegen der Wechselkleidung und Getränken doch relativ schwer, was sich natürlich auch auswirkt. Nach inzwischen rund 10 km kam so langsam prompt die Sonne raus. Auf einem Wiesenweg ging es am Waldrand weiter und dann wieder nach links in den Wald und nach einem kleinen Anstieg waren die Mammutbäume erreicht. Die vier Riesen stammen aus der Stuttgarter Wilhelma, wo sie 1865 auf Veranlassung des Königs ausgesät und 1866 über das ganze Land verteilt wurden. Immer wieder bin ich bei meinen Läufen auf sie gestoßen, so z.B. auf dem RemstalWeg.






So langsam ging der Forstweg wieder in einen Pfad über. Dieser führte an den Waldrand und zugleich dem Rand des Weilertals. Dort ging es auf Serpentinen steil runter und hier war es nun zum Glück trocken. Auf der zweiten Hälfte des Laufes dann auch keine Schneereste mehr. Unten angekommen war die Ruine Albeck 200 m nach links ausgeschildert.





Ich wollte unbedingt den Abstecher mitnehmen und lief nach links weg. Es ging danach rechts einen schmalen Pfad steil hinauf zur Ruine Albeck, die durchaus beeindruckend war. Noch beeindruckender war jedoch die Aussicht von dort oben auf das Neckartal und Sulz am Neckar. Dort traf ich auch, mit Ausnahme der besiedelten Gebiete, auf die einzige kleine Gruppe Wanderer. Auf dem Rückweg war auf dem nassen Pfad Vorsicht angesagt und dann ging es am Ausgangspunkt wieder links weiter und hoch. Da war ich dann überrascht, denn ich landete knapp unterhalb der Burgruine und traf die Gruppe wieder. Da hätte ich gleich so laufen können. Der Pfad war aber zumindest schön. Noch einmal genoss ich die herrliche Aussicht.








Von der Burgruine ging es auf einem Pfad auf Serpentinen runter nach Siuz. Dabei kommt immer wieder an erklärenden Tafeln vorbei. Am Stadtrand angekommen war ich etwas irritiert. Es wäre laut dem Wanderführer auf der Straße geradeaus in die Stadt gegangen. Es gibt aber eine neue Streckenführung. Nach rechts geht es am Schützenheim vorbei und von dort auf Pfaden am Siedlungsrand weiter. Auf jeden Fall attraktiver als die Straße. Am Ende links Treppen hinunter und ich war am Marktplatz. Nach rechts ging es nun zur Neckarbrücke, wo die Etappe endetet.
Die 7. Etappe führt von Sulz am Neckar nach Horb am Neckar. Es ging aus der Stadt hinaus und nach Überquerung der Straße folgte schnell wieder ein Pfad und dieser führte steil, teils über Stufen, hoch zum Gähnenden Stein. Die Felsformation war beeindruckend und ebenso die Ausischt von dort oben.
Es ging zunächst auf Pfaden weiter und immer wieder eröffneten sich schöne Ausblicke ins Neckartal. Es wurde Holzhausen erreicht und es ging mal auf Straßen, mal auf Pfaden, an dem Ort entlang und anschließend auf einem asphaltierten Sträßchen auf die Felder hinaus. Dabei immer wieder schöne Ausblicke in die Umgebung. Es ging dann im Wald runter und über den Mühlbach. Auf der anderen Seite wurde nach links der Neckar erreicht.
Noch vor der Neckarbrücke ging es nach rechts und auf einem Pfad der nächste ordentliche Anstieg. Durch den Wald wurde nun Fischingen erreicht. In dem Ort ging es auf der Straße runter und links zur Neckarbrücke. Nachdem ich diese überquert hatte, machte ich an einer Sitzgruppe nach knapp 22 km die erste Rats und nahm eine Salztablette. Dabei genoss ich den Anblick der Burgruine Wehrstein, die über dem Ort thront.




Nach der kurzen Pause ging es ein Stück hoch und über die Bahnlinie und danach rechts weg. Ab hier folgte der Neckarweg dem Neckarradweg. Nach einiger Zeit wurde der Wald erreicht und anstatt Asphalt nun wieder Forstwege. Die Abzweigung zur Pfahljochbrücke, die nicht am Neckarweg liegt, hatte ich verpasst. Sie enthält Bauteile aus dem 13. Jahrhundert. So ging es tendenziell leicht ansteigend im Wald weiter und dort scharf nach rechts runter und wieder auf einen asphaltierten Weg und über die Straße und danach ging es links weg bis zur Kläranlage. Nach dieser stieg der Weg in den Gelben Wald nach rechts an. Es ging wieder im Neckartal weiter und auf Feldwegen am Waldrand entlang.




Dettingen wurde nur am Rande gestreift und es ging erneut über den Neckar und danach links weg, unter der Bahnlinie durch und anschließend links im Neckartal weiter. Im weiteren Verlauf mal am Waldrand und mal im Wald auf bereiten Wegen und die eine oder andere kleine Steigung. Dabei zeigte sich am Horizont bereits Horb. Es wurde Isenburg erreicht und es ging etwas hoc und auf einer neu asphaltierten Straße ein Stück weiter. Anschließend wieder ein Pfad. Vor einem kleinen Parkplatz dann links weg auf einen Pfad und entgegen dem Wanderführer ist diese Stelle nun bestens mit einem Pfeil markiert. Nach rechts ging es auf den Fußweg nach Horb. Der wurde leider neu asphaltiert und an der einen oder anderen Stelle war er bei dieser Witterung rutschig.




Nachdem es an einer Unterführung unter der Bahnlinie durch ging, hatte ich endlich das Ziel. Horb am Neckar, erreicht. Es ging noch ein Stück durch die Stadt und dabei am Neckar entlang und eine herrliche Sicht auf die Altstadt am anderen Neckarufer. Da muss ich die Stadt zu Beginn meiner nächsten Etappe unbedingt noch besichtigen. An diesem Tag hatte ich keine Zeit mehr, da es nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt des Zuges waren und auch der Sonnenuntergang einsetzte. Nach 33,35 km mit doch immerhin 709 Hm war ich am Bahnsteig. Es war erneut eine wunderschöne Tour auf dem Neckarweg und vor allem die 6. Etappe war etwas ganz Besonderes, einer der schönsten Abschnitte die ich bisher lief.



Bei der Rückfahrt hatte der Zug in Stuttgart leider doch einiges an Verspätung. Ich erreichte aber auf die Sekunde noch den MEX16 nach Ulm und wollte nicht in Stuttgart eine Stunde warten. Da konnte ich die Pläne studieren, stieg in Plochingen aus und erreichte trotz Verspätung des MEX12 noch den IRE nach Ulm. Diesen hätte ich auf der Alternativverbindung in Horb auch nehmen müssen. Der RE3 erreichte Biberach pünktlich und so nur noch 30 Minuten später dran. Da ist es gut, wenn man langsam die Verbindungen kennt. Der Lauf tat im Nachhinein richtig gut, auch wenn es am Sonntag nur ein paar gemütliche Gassirunden gab.
Die Strecke: