Donnerstag, 24. Juni 2021

Berglauftraining in Oberstdorf (Unterer Gaisalpsee - Rubihorn - Nebelhorn Bergstation - Geißfußsattel - Reichenbach) am 23.06.2021

Es wurde wieder mal Zeit in der Gegend von Oberstdorf zu laufen. Dabei hatte ich für die Tage eigentlich ein größerer Projekt in die Tat umsetzen wollen, aber die derzeitige Wetterlage ist einfach zu unsicher. Den Nachtdienst von Dienstag auf Mittwoch beließ ich es aber dabei, Urlaub zu nehmen und so hatte ich am Mittwoch genügend Zeit für einen längeren Lauf in den Bergen. Dabei kam ich aber um kurz nach 9 Uhr eine Stunde später weg als ursprünglich geplant und dies sollte noch Auswirkungen haben. Die 101 km zum Parkplatz Gaisalpsee in Oberstdorf-Reichenbach schaffte ich in knapp über einer Stunde und das Wetter war zunächst mit nur minimaler Bewölkung und 17° C perfekt. 

Dann ging es los und ich wollte, nachdem ich letztes Jahr im Juli den Normalweg hoch  bin, über den Gaisbachtobel zur Gaisalpe hochlaufen. Das war eine gute Entscheidung, denn erstens war es hier meist schattig und zudem herrlich an dem herabfließenden Wasser entlang und oft über Steine, Stufen und einige Treppen hoch. Auf dem gut einen Kilometer waren es schon mal rund 200 Hm, dabei 177 auf dem ersten und da war die Zeit von 9.04 min richtig gut. Da war ich auf jeden Fall schon mal gut drauf. 












































Nach einem kurzen Stück auf der Straße ging es nach links hoch zum Berggasthof Gaisalpe. Dort musste ich über das Gelände und ein dezenter Hinweis auf die Maskenpflicht. Wie lange lassen sich die Leute den Scheiß eigentlich noch bieten und in Bayern noch dazu die völlig unsinnigen FFP2-Masken. Erbärmlich! Danach ging es auf einem tollen Pfad mit Wurzeln und Felsen durch den Wald. Die Strecke blieb noch eine Weile recht schattig und der Anstieg zwar ordentlich, aber noch nicht so extrem. 
































Dann folgte der letzte und heftige Anstieg hoch zum Unteren Gaisalpsee. Der vierte Kilometer hatte einen Anstieg von gleich 203 m. Dabei auch mal ein paar Passagen mit Seilsicherung und es ging über einen Wasserlauf. Da kann man auch mal rund 15 Minuten benötigen. Dafür eine traumhafte Aussicht ins Tal und auf die Berge, dabei immer das nächste Ziel, das Rubihorn, im Auge. Es ist hie rüber den felsigen Pfad ein Genuss. Dabei war es nun auch gut warm.























































Dann kam schon mal der Untere Gaisalpsee in Sicht und damit das erste Teilziel, aber auch das noch am einfachsten zu erreichende. Dabei war die Zeit von rund 53 Minuten für die rund 4 km mit fast 650 m Anstieg nicht schlecht. Nun genoss ich kurz den schönen Anblick und lief an dem See links vorbei in Richtung Rubihorn. 




























Es folgte der noch gut 1,5 km lange Anstieg auf das Rubihorn. Zunächst noch ein gut zu laufender Pfad mit einigen Bäumen. Dann war man im offenen Gelände und es ging teils doch recht steil nach oben. Dabei lief es richtig gut. Leider zog es nun schon langsam zu. Es waren an dem Tag zwar noch einige unterwegs, aber die meisten kamen schon entgegen und insgesamt hielt es sich sehr in Grenzen. Am Ende des Anstiegs zum Sattel gab es noch ein bisschen Kletterei. Der Blick auf die umliegenden Berge ist hier einfach toll. Vom See aus waren es Netto nochmal gut 350 Hm. 




















































Es ging nach rechts auf die letzten Meter zum Rubihorn. Da gibt es mal eine etwas ausgesetzte Passage mit Seilsicherung und am Ende auch bisschen Kraxelei. Dabei eine tolle Aussicht und vor dem Gipfel ging es noch durch die nicht geschlossene Wolkendecke. Da sah es auf dem Rubihorn anders aus. An dem Tag leider keine Aussicht, die sonst genial ist. Dafür ging es schnell wieder zurück zum vorherigen Ausgangspunkt. Da zog es immer mehr zu, was aber durchaus auch etwas Besonderes hatte.





































Das nächste Ziel war die Seealpe. Da ging es auf einer für mich völlig neuen Strecke weiter und das nächste Ziel war erst mal das Niedereck. Dorthin ein auf und ab und doch ein paar Kletterpassagen. Dann tolle Pfade auf dem Grat mit fantastsicher Aussicht, trotz dem nun etwas eingetrübten Wetter. Dafür die Temperatur perfekt für so einen Lauf. Etwas Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier sicher kein Fehler. 






















Danach ging es rechts weg runter in Richtung Station Seealpe der Nebelhornbahn und dem Gasthof Seealpe. Zunächst doch noch etwas felsig, wurde es später ein einfach zu laufender Bergpfad. Dabei auch mal eine Kuhherde und ein toller Blick auf Oberstdorf und die Schanzen. Da es meist viele Serpentinen waren, fühlte sich der steile Downhill noch recht angenehm an. Die Kilometer 8 und 9 hatten zum Beispiel ein Gefälle von Netto 196 und 178 m. An der Gaststätte hatte ich ziemlich genau 10 km hinter mir. 
























































Von der Station Seealpe erfolgte der Anstieg zur Bergstation Höfatsblick der Nebelhornbahn. Da ging es zwar überwiegend über einen asphaltierten Weg, aber das bedeutet nicht, dass es einfacher ist. Der Anstieg ist teils nämlich extrem. Dabei lief es bei der bisherigen Belastung noch recht gut. Schön natürlich der Blick auf die Gipfel und auch mal zurück ins Tal. Dabei nun immer mehr dunkle Wolken und etwas Bedenken kamen schon auf. Nach einem anfangs noch eher moderaten Anstieg hatten die Kilometer 12 und 13 einen Anstieg von 206 und 217 m. So manche Touristen die wohl mit der Bahn hoch sind, hatten da auch schon mal ihre Probleme beim Heruntergehen. 






































































Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass ich noch weiter zum Gipfel des Nebelhorn laufe. Das wären aber nochmal knapp 300 Hm gewesen und die Zeit war doch vorangeschritten und vor allem die Wetterlage nun doch zu unsicher. So entschloss ich mich, gleich in Richtung Geißfusßsattel zu laufen. Da ging es nach ein paar Meter auf asphaltiertem Weg rechts weg auf einen Pfad und im weiteren Verlauf ging es auch nur über Pfade weiter. Dabei wurde vor alpinen Gefahren gewarnt und der erst Abstieg hatte es teils durchaus in sich. Dafür war ich hier alleine, bis auf einen Wandere der al entgegen kam. Es ging über meist felsige Pfade und eine fantastische Landschaft und ich war noch nie dort. Ich sah dabei auch einen Alpensalamander und eine Gämse. Ein paar kleine Schneefelder gab es auch und es war ein kleiner Vorgeschmack für später. Einmal über einen kleinen Wasserlauf und da war es nicht zu vermeiden, sich nasse Füße zu holen. Hier war es aber geschützt und relativ warm und angenehm. Am Ende noch der Anstieg zum Sattel.  




































































































Es folgte nun der Abstieg vom Geißfußsattel zum Unteren Gaisalpsee. Da ging es oben noch durch einige auch größere Schneefelder. Es war aber noch echt gut zu laufen. Es war nun sehr neblig und die Sicht recht eingeschränkt. So konnte ich den Oberen Gaisalpsee nur schemenhaft sehen. Es ging auf einem felsigen Pfad runter und zum Glück riss es oberhalb des Unteren Gaisalpsee noch auf. Zwar keine so tolle Sicht, dafür aber eine ganz interessante Stimmung. Auf den gut 2 km ging es gleich rund 400 m nach unten. Schnell laufen war da nicht drin. 





































































Vom Gaisalpsee noch der letzte Abstieg und diesmal nicht über die Gaisalpe, sondern die Untere Richteralpe und danach den Normalweg anstatt durch den Tobel. Das war etwas länger, aber deutlich einfacher zu laufen. Insgesamt ging es auf den gut 4 km rund 750 Hm Netto runter. Das war schon ein Brett, aber die Beine machten bestens mit. Im oberen Bereich, wo es auf dem ersten Kilometer gleich rund 200 m runter ging, war Vorsicht angesagt, da die Strecke dort doch recht nass war. 







































































Ich war dann nach 22,50 km mit immerhin 1895 Hm (ein Stück Richtung Nebelhorn hätte noch gereicht um die 200 zu knacken) und einer Netto-Laufzeit von 4:18.56 h wieder am Auto. Kaum war ich eingestiegen, kamen die ersten Tropfen. Insgesamt hatte ich mit dem Wetter echt Glück, auch wenn es nach 1 1/2 Stunden Laufzeit ab dem Rubihorn doch meist recht wolkig und neblig war. Dafür ein toller Lauf in fantastischer Gegend und der machte Appetit auf mehr. 



Die Strecke:



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