Am Wochenende standen zwar zwei Wettkämpfe am Samstag und Sonntag an, aber an meinem vierten freien Tag spielte das Wetter super mit und ich wollte unbedingt mal wieder zu einem Berglauftraining ins Allgäu. Im Gegensatz zum letzten Mal Ende April sollte es nun vom Schnee her gehen. Ich wollte endlich mal wieder auf den Stuiben laufen. Nach 56 Minuten hatte ich die gut 89 km hinter mir und schön, dass es über die Autobahn dorthin so schnell geht. Ich parkte an dem inzwischen üblichen Platz und dann ging es bei tollem Wetter mit 20° C und zu dem Zeitpunkt nur leichter Bewölkung los. Laut Vorhersage hätte es zu dem Zeitpunkt kurz vor 12 Uhr schon bewölkt sein sollen. Klar war es auch etwas warm, aber weiter oben sicher auch durch den Wund angenehm.
Es ging an der Talstation der Mittagbahn vorbei und dann gleich sehr steil das Steigbachtal hoch. Diesmal aber nicht auf dem Tobelweg. Auf den ersten beiden Kilometern gleich etwas mehr als 200 m Anstieg. Ich nahm das Ganze natürlich locker, war umso erstaunter dass es auf dem Abschnitt ein PR auf dem Segment wurde. Danach an der Hölzernen Kapelle vorbei und weiter das Tal hoch und so langsam die Gipfel im Blick. Bis zum fünften Kilometer nach dem Berggasthof Almagmach hatte ich weitere rund 230 m Anstieg hinter mir, wobei es da teils etwas weniger steil hochging.
Es folgte dann ein hammerharter Anstieg, teils extrem steil. Der sechste Kilometer hatte mit 165 m sogar den größten Nettoanstieg. Da war natürlich Gehen angesagt. Aus dem Wald raus dann schon der Blick auf die Alpe Mittelberg und letztes Mal hier noch massig Schnee. Nun saftig grüne Weiden und noch ein Anstieg und ich war an der Alpe mit toller Aussicht. Die Zeit bis hierher war nicht schlecht.
Der weitere Anstieg, auf dem Fahrweg, verlief doch moderater als zuletzt und ich war überrascht, wie gut es da lief. Allerdings war es hier auch gut warm und ich freute mich über jeden Schatten am Waldrand, wobei der selten war.
Nach dem Abzweig zur Alpe Gund wurde es wieder deutlich steiler. Dafür immer der schöne Blick ins Tal. Es gab dann prompt auch ein paar kleine Schneefelder, aber man konnte an der Seite vorbei laufen, wobei es da ganz schön nass war. Es zogen nun doch einige dunkle Wolken auf. Hoffentlich nicht schon wieder ein Gewitter wie öfters beim Laufen in letzter Zeit. Das treib mich etwas an.
Nun links weg und der letzte sehr steile Anstieg hoch zum Stuiben. Erst über recht viele Stufen und dann mal etwas flacher auf einem Pfad bis zum Abzweig links zum Stuiben und rechts zum Sederer Stuiben. Es lief nun super gut. Vor allem sah ich, dass ich meine Bestzeit dort hoch trotz etwas längerer Strecke unterbieten konnte. Das beflügelte mich richtig. Ich war nach ca. 1:26 h oben, so schnell wie nie und musste nach dem letzten "Spurt" erst mal etwas durchatmen.
Nun konnte ich erst mal die trauhafte Aussicht genießen und es war nicht zu sehr bewölkt und der frische Wind hielt sich auch in Grenzen. Nett, dass sich jemand bereit erklärtem ein paar Bilder zu machen und dann traf ich auch noch welche fast vom Nachbarort. Das war kürzlich schon bei Gunzesried so.
Nun ging es wieder das letzte Stück runter bis zum Abzweig und dort noch geradeaus weiter und ein Abstecher auf den Sederer Stuiben. Ein toller Pfad und später Gratweg führt dort hoch und nach einem kurzen Verharren ging es wieder runter. Hier technisch doch anspruchsvoller als die Strecke zuvor. Auf jeden Fall lohnte es sich.
Am Abzweig dann links und nun wieder runter. Anfangs noch steil und über Stufen etwas schwieriger und danach konnte ich es ganz gut laufen werden und die Aussicht richtig schön. Es ging wieder an der Alpe Mittelberg vorbei und den Asphaltweg runter diesmal geradeaus über den Weg auf der Feuchtwiese.
Ich überlegte ganz kurz und entschied mich endgültig für einen Abstecher nach links zum Kemptener Naturfreundehaus. Da ging es erst mal hoch, aber beim letzten, leichten Anstieg im Wald lief es richtig gut. Danach genoss ich kurz den Blick auf den Alpsee und gönnte mir eine Holunderschorrle. Danach frisch gestärkt weiter. Auf dem Rückweg wurde ich am Abzweig bei der Alpe kurz aufgehalten, da Kühe auf eine Weide weiter oben getrieben wurden.
Es folgte der restliche Rückweg runter und da war es immer wieder recht steil und ein Wechsel aus Asphalt und Kies. Mein linkes Knie machte in letzter Zeit ab und zu leichte Probleme. Nun passte es und das war fast schon überraschend. Vor allem, dass es seither gut ist. Die Kilometer 17 bis 21 hatten alle ein Gefälle von über 100 m. Ein paar Abstecher zu den Wasserfällen im unteren Steigbachtal mussten drin sein. Nach 22 tollen Kilometern mit 1135 Hm und einer Nettozeit von 2:45.50 h war ich wieder am Auto und es tut immer wieder gut in den Bergen zu laufen. Auf meine Inov-8 Schuhe konnte ich mich auch wieder verlassen. Was dies nun wohl für die Wettkämpfe bedeutet? Egal, es zählt für mich immer der Augenblick und den konnte ich genießen.
Die Strecke:
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