Dienstag, 4. März 2025

11. Neckarufer Marathon in Stuttgart am 02.03.2025

In diesem Jahr nahm ich nach 2019 und 2024 zum dritten Mal an diesem Lauf teil. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut. Nach den Problemen zum Jahresende folgte der schwere Sturz an Neujahr. Man muss bei diesem auf 250 Plätze limitierten Lauf aber schnell sein und so meldete ich mich am 05.01. an. Die Startgebühr ist mit 19 € weiterhin sensationell für einen Marathon. In der Folge gab es zwei Behandlungen, nachdem ich dann auch noch am 01.02. Probleme bekam und deshalb am 02.02. den zweiten Start beim Crosslauf in Bas Waldsee-Reute abbrechen musste. Einige Tage später klappte es bei einem längeren Trainingslauf und nach der Behandlung schnell besser und am Wochenende davor bei bestem Wetter wieder auf den RemstalWeg und auf der Ostalb 36,15 km mit 1208 Hm. Es klappte super und so war ich doch optimistisch. Allerdings ist ein flacher Marathon auf Asphalt nochmals was ganz anderes von der Belastung her. Die letzten Tage dann auch noch gegen eine Erkältung gekämpft, aber seit Dienstag Urlaub und so war es der sechste freie Tag in Folge. Das war mal überfällig. Bei kurzen Testläufen mit Hera ging es Freitag und vor allem Samstag super. Am Sonntag hieß es sehr früh aufstehen. Mit Hera noch um 5:30 Uhr raus und dann mit dem Auto nach Geislingen zum Bahnhof, wo es um 06:48 Uhr mit dem MEX16 nach Stuttgart ging. So früh am Sonntag leider weder von Laupheim noch von Ulm eine Verbindung nach Stuttgart. Irgendwie schon erbärmlich! Es ging dann mit der U12 nach Mühlhausen. Da musste ich mich etwas beeilen, gleich die nächste zu bekommen. So war ich och zeitig 40 Minuten vor dem Start da bzw. es ging noch die rund 500 m bis zum Start. Bei meiner dritten Teilnahme der dritte Startort und wegen Baumaßnahmen diesmal auch eine licht veränderte Streckenführung, aber erneut amtlich vermessen. 


Nach der Ankunft am Vereinsgebäude der SKG Stuttgart Max-Eyth-See traf ich schnell weitere Bekannte, nachdem ich bereuts auf dem Weg Michael Hoffmann traf. Es ist eine kleine Veranstaltung, auch wenn die letzten beiden Jahre das Kontingent erhöht wurde, bei der man immer wieder auf die üblichen Verdächtigen trifft. Ich holte meine Startnummer und befestigte den Transponder für die Zeitnahme am Schuh. Auf ein Aufwärmen verzichtete ich angesichts der frostigen Temperaturen von nur 1° C. Dafür schien bereits die Sonne. 






Der Start erfolgte um 09:00 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 8. Wettkampf und ich hoffte, dass ich das 7. Mal das Ziel erreiche. Beim letzten Marathon in Kressbronn im September musste ich ja auch schon nach der Hälfte aufgeben. Da steckte einiges im Kopf. Ich entschied mich in kurz zu starten, aber mit den Armlingen. Nach der Premiere dort im letzten Jahr wieder mit den Puma-Schuhen. Es ging los und ich wollte auf jeden Fall möglichst entspannt laufen. An eine Zeit unter 4 Stunden glaubte ich nicht wirklich, wollte aber in etwas so ein Tempo einschlagen und am Ende vielleicht einen Schnitt unter 6.00 min/km erreichen. Das erste Ziel war aber, überhaupt anzukommen. Anfangs lag die Strecke im Schatten und da war es recht frostig. Da fror es auch etwas an den Händen, aber ich wusste, dass dies bald eh erledigt sein würde und ich insgesamt froh bin, nicht mehr angezogen zu haben. Es lief schon mal recht gleichmäßig und nach gut 3 km ging es erstmals über eine Neckarbrücke und nach 3,8 km der erste Verpflegungsstand. Dies war mir noch zu früh. Der nächste Abschnitt führte wieder lange am Neckar entlang, zieht sich aber auch etwas. In der ersten Runde war dies aber noch nicht so schlimm und das Feld hatte sich zwar schon längst auseinander gezogen, aber man konnte doch immer wieder mit anderen laufen. Die ersten 5 km in 26.42 min dann doch deutlich schneller als ich es vor hatte. Es lief zu diesem Zeitpunkt richtig gut. Auf dem achten Kilometer ging es wieder über eine Brücke und diesmal auf jener, die von der Haltestelle zum Veranstaltungsgelände führte. Immer wieder gab es dabei Anfeuerung durch die Streckenposten und ein paar Zuschauer. Die Strecke übrigens gut markiert und an entscheidenden Punkten auch Posten. Nach rund 8,5 km dann wieder Verpflegung und dort nahm ich einen Becher Wasser. Man lief nun wieder am Neckar entlang und danach im Bereich des Max-Eyth-Sees. Ich empfinde die Strecke doch als recht abwechslungsreich. Nach 10 km dann eine Zeit von 53.49 min und das doch relativ locker. Es ging dort wieder auf eine Brücke, aber auch gleich links weg wieder runter und nicht wie die Jahre zuvor auf die andere Seite. Der 11. Kilometer wurde etwas langsamer, aber da stieg es auch mal auf eine Brücke deutlich an. Dieser Abschnitt war neu. Am Ende zeigte es 80 Hm an, was aber doch etwas wenig erscheint. Insgesamt ist die Strecke aber doch recht flach. Im Stadtteil Münster ging es nun am Neckar entlang und noch einmal über eine Brücke. Danach rechts weg und nach wenige Metern die dritte Verpflegung, wobei es nur ein kurzes Stück zu einem Wendepunkt war und ich dann auf dem Rückweg kurz vor km 15 zum zweiten Mal Wasser nahm. Kurz darauf nach 15 km auf der Uhr eine Zeit von 1:21.48 h. Es lief alles bestens nach Plan. Es ging weiter am Neckar entlang und dann auf Höhe von Steinhaldenfeld unterhalb der Weinberge weiter. Ich dachte schon an Fotos, wollte dies aber auf die zweite Hälfte aufsparen. Ob ich da hier entlang komme oder doch noch aussteigen muss? Nach 18 km nah ich etwas später als geplant die erste Salztablette und ein PowerGum. Es ging auf der anderen Seite im Bereich des Max-Eyth-Sees entlang und mal auf Pflaster. Dann nach rund 20 km nochmals Verpflegung und erneut einen Becher Wasser. Es war nicht mehr weit bis zum Ende der Runde und hier lief man in die Strecke vom Hinweg in anderer Richtung und die ersten vier Männer kamen mit in ihrer zweiten Runde entgegen. Nachdem ich bei km 20 nach 1:50.03 h durchkam, zeigte die Uhr zur Halbzeit 1:56.30 h und damit gut vier Minuten langsamer las 2024. Damals aber super vorbereitet. Ich lief die Kilometer extrem konstant und in einem Pulsbereich von 138 bis 150. Ich nahm hier noch einmal Wasser. 





Es ging in die zweite Runde. Da traf ich wieder auf Michael Hoffmann und ich hatte ihm ja gesagt, dass ich in der zweiten Runde Bilder mache und wieso dann nicht gleich das erste gemeinsam. Es war inzwischen super angenehm zum Laufen und hatte ja am Ende 9° C. Es war perfektes Marathon-Wetter. Noch immer fühlte es sich gut an, auch wenn es langsam zäher wurde. Ich hatte etwas Bedenken, dass es nur auf Asphalt doch etwas belastend sein würde. Nachdem es wieder über die erste Brücke ging, gab es nach genau 25 km wieder die erste Verpflegung und diesmal nahm ich natürlich was. Es gab eine gute Auswahl, aber an dem Tag versuchte ich es mal nur mit Wasser. Es war im weiteren Verlauf dann doch eher ein einsames Rennen. Nach 27 km musste ich kurz austreten. Hatte ich zu wenig geschwitzt? Sonst passiert mir das nie. So wurde es mal ein deutlich langsamerer Kilometer. Im weiteren Verlauf aber wieder wie zuvor knapp über und dann auch unter 6.00 min/km. Auf dem 30. Kilometer dann in 5.50 min sogar nochmal schneller und schon damit durfte ich im Vorfeld kaum rechnen. Dabei hatte ich auf diesem Kilometer nochmals Trinken zu mir genommen, was etwas Zeit kostete. Die Uhr zeigte 2:49.20 h. Bei einem Marathon kann aber noch viel passieren. Rücken und Beine machten zumindest super mit. Es ging wieder durch den Park und die Brücke hoch dann schon härter. Ich war noch knapp auf Kurs unter 4 Stunden, aber das würde ich nicht halten können. Als es wieder den größeren Anstieg zur nächsten Brücke hoch ging, musste ich auch mal kurz gehen. Da war der 32. Kilometer so wie der 27. ein langsamer, sogar der bis dahin langsamste. Ich nahm nochmal eine Salztablette und ein PowerGum. Hatte ich mich zuvor noch längere Zeit mit Laura unterhalten, konnte ich nun ihr Tempo nicht ganz halten und es wurde ein recht einsame Geschichte und viel zäher. Das Tempo lag so um die 6.30 in/km, mal etwas drunter, mal knapp darüber Nach 35 km wird es ja oft hart und prompt war der 36. Kilometer ein heftiger. Die letzte Brücke des Tages hoch gegangen und oben kurz gestoppt für ein Foto. Dann runter und zum Wendepunkt und dann noch ein Becher Wasser. Immerhin hier nicht den Einbruch vom Vorjahr, auch wenn die Uhr für diesen Kilometer 7.17 min zeigte. Danach konnte ich nämlich recht locker weiterlaufen und das Tempo lag auf den nächste 5 Kilometern zwischen 6.17 min und 6.28 min. Dabei hatte ich mich nie wirklich schlecht gefühlt und es baute auch auf, dass ich den einen oder anderen Läufer nun einkassierte und immer schnell distanzierte. Beim Max-Eyth-See hatte ich nochmals etwas zu kämpfen und dort war nun auch eine Menge los. So rund 1 1/2 km vor dem Ziel hätte es nochmals Verpflegung gegeben, aber ich wusste, dass ich es durchziehen kann. Dort stand Laura und ich wünschte noch alles Gute für den Rest. Danach den 42. Kilometer knapp unter 6 Minuten und nie den Anflug eines Krampfes. Dann auf den letzten knapp 400 m nochmals eine Pace nur knapp über 5 Minuten. Die Beine waren locker, der Kopf frei und ich hatte auch die vergangenen Probleme bewältigen können, keinerlei Schmerzen. Nur einmal, im September 2022 in Kressbronn, fühlte ich mich am Ende so gut. Nach 4:09.11 h Netto und Brutto 4:09.20 h kam ich ins Ziel und war nun rund 3 Minuten schneller als 2024. Das hätte ich im Vorfeld nie erwartet und so war ich überglücklich. Es gab auch wieder eine Medaille nach dem Zieleinlauf. Am Ende war es Rang 116 von 214 Gesamt und 92 von 163 Männern. In der AK M55 immerhin noch Platz 12 von 22. 



















Nach meinem Zieleinlauf fühlte ich mich so gut wie noch nie nach einem Marathon. Das war einfach schon mal genial, wenn ich an die Vorgeschichte denke. Es gab wieder eine reichliche Zielverpflegung mit Getränken, Kuchen und Snacks. Ich war noch gut in der Zeit, denn die für mich als nächstes interessante U-Bahn fuhr um 14:00 Uhr. So war zeit für das eine oder andere nette Gespräch. Im Vereinsheim gab es neben Umkleide- auch Duschmöglichkeiten. Die Rückfahrt war dann richtig entspannt. Erst mit der U12 zum Hauptbahnhof und dann mit dem RE5 nach Geislingen und von dort schließlich, schon etwas erholt, mit dem Auto nach Hause. Mit den Ergebnislisten dauerte es etwas, aber abends waren sie dann im Internet, mit der Urkunde. Ich hatte erstmals nur Wasser zu mir genommen und dies schien gepasst zu haben. Der Riegel auf der Hinfahrt lieferte auch super Energie, wie schon in langen Trails erprobt. Allerdings muss ich mir es dennoch überlegen noch einen Marathon nur auf Asphalt zu laufen. Die Veranstaltung ist aber auf jeden Fall eine klare Empfehlung. Am Montag dann doch etwas schwere Beine, aber im Laufe des Dienstags dann schon wieder gut erholt. Ich hoffe es läuft nun weiterhin rund. Kurios war der Ausgang des Damenrennens: zwei gute Bekannte von mit, Sandra Burkhardt und Katrin Ochs, kamen sowohl nach Netto-, als auch nach Bruttozeit, zeitgleich ins Ziel. Es wurde dennoch Katrin auf Rang 1 gesetzt. Dies ist doch etwas schade, hätte das Rennen doch zwei Siegerinnen verdient gehabt. 














Noch ein paar Eindrücke. Danke an Michael Hoffmann!








Noch einige Impressionen vom Veranstalter:




















Insgesamt waren es 214 Teilnehmer. 

Ergebnissev https://my.raceresult.com/317721/

Veranstalter: https://www.100-marathon-club.de/

Die Strecke: 

2 Kommentare:

  1. Packend zu lesen. Denn ich hatte vom Marathon im Rosenstein Parkrun Chat mitbekommen. Danke für ausführliche Schilderungen zu Bahnverbindungen. Bin ganz deiner Meinung, was Angebot Sonntagfrüh betrifft.

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