Mittwoch, 21. September 2022

48. Int. Bodensee Marathon in Kressbronn am 17.09.2022

An dieser Veranstaltung hatte ich von 2013 bis 2018 gleich sechs Mal in Folge teilgenommen. Dabei 2013 meine noch gültige Halbmarathonbestzeit aufgestellt und 2014 noch einmal den Halbmarathon absolviert. Danach zwei Jahre die "6 Runden um das Rathaus" mit 5200 m, die es nicht mehr gibt und zuletzt zwei Jahre lang die Halbmarathonstaffel. Es fehlte aber noch eine Teilnahme beim Marathon. Dieser Gedanke reifte immer mehr und nach dem erfolgreichen Burgwald Märchenmarathon in Rauschenberg / Hessen Ende August wurde es konkreter. Ich hatte mich recht gut erholt und am Mittwoch meldete ich mich dann ein Tag vor Ende der Voranmeldefrist an. Da bekam ich die Startnummer 66 und mal sehen, ob dies auch für Glück und Erfolg stehen wird. Die Gebühr von 35 € war sicher in einem moderaten Bereich und bis Mitte Juli wären es sogar 30 € gewesen. Es gab auch in diesem Jahr einen Halbmarathin und Staffeln auf beiden Distanzen. Daneben noch den Mini-Marathon / Kids Run über 1,7 km. 

Die Anreise erfolgte mit der Bahn. Das war bei den Spritpreisen mit dem bwegt-Ticket für 19,30 € die Bahn auf jeden Fall eine gute Alternative, zumal ich nach Biberach nicht weit habe und umsonst parken konnte. Es gab eine Direktverbindung und nach wenig mehr als einer Stunde war ich schon in Kressbronn und vom Bahnhof nur rund 200 m bis zur Festhalle. Das war echt perfekt! Noch spielte auch das Wetter mit. Es war zwar noch recht frisch, aber auch meist sonnig. In der Halle war kurz vor 11 Uhr noch wenig los und ich holte meine Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite. Es wurde in der Halle noch das Pacerteam vorgestellt und erst Bekannte traf ich mit der Zeit auch. Man kann in der Halle sein Gepäck abgeben und dies tat ich nun auch schon mal, wobei ich später noch die Jacke dazu packen würde. 











Der erste Start des Tages erfolgte um 11:30 Uhr zum Kids Run über 1,7 km. Da konnte ich an dem Tag auch noch einen Start von außen verfolgen. 







Ich machte mich nun ans Aufwärmen. Dazu lief ich den ersten Teil der Strecke bis kurz nach dem Ortsende von Kressbronn ab. Dabei konnte ich gleich feststellen, dass ein doch unangenehmer Wind herrscht. Immerhin schien ich den Tiergartenlauf und den überhaupt langen Tag auf den Beinen (ich kam erst um 23:40 Uhr heim und da ging es etwas später noch ans Kochen) vom Freitagabend scheinbar gut verkraftet hatte. Es folgte der Rückweg und dabei auf der Strecke des späteren Zieleinlaufs. Ich begrüßte noch kurz das Team von abavent, welches für die Zeitnahme verantwortlich war. 
















Nun ging ich nochmal zur Gepäckabgabe, trank noch was, richtete mich und steckte die Jacke och in den Rucksack. Ich konnte noch einige Bekannte begrüßen. Dort kenne ich doch immer recht viele Teilnehmer.



 
Ein Dank noch an Organisator Thomas Rübekeil, der noch ein paar Fotos vor dem Start machte. Es gab 71 Voranmeldungen und doch einige Nachmeldungen. Allerdings war es dann doch ein recht kleines Starterfeld von rund 50 Teilnehmern.  Es ging zum Start von meinem 117. Wettkampf in diesem Jahr. Ich entschied mich für ganz kurz, aber ein kurzes Funktionsshirt noch unter dem Trikot und wegen dem doch kühlen Wind lieber ein Stirnband anstatt der Mütze. Bei den Schuhen setzte ich wie in Rauschenberg auf meine neuen Puma. Es hatte nun 12° C. Pünktlich vor dem Start setzte dann Nieselregen ein. Ich setzte mit kein konkretes Ziel, wollte einfach mal sehen wie es lief. Dabei hatte ich aber durchaus die AK-Wertung im Blick und rechnete mir Podestchancen aus. Nach dem Start wurde vorne gleich mächtig auf das Tempo gedrückt. Ich ließ mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Aus Kressbronn raus zunächst ein leichter Anstieg und dann ging es in Richtung des Teilorts Betznau. Da ging es auch mal leicht bergab. Die ersten beiden Kilometer waren mit 4.44 mi und 4.59 min schon mal recht flott. Die nächsten beiden in Richtung Argen mit 5.00 min und 4.56 min auch nochmal. Es gab gleich 13 Versorgungsstationen, was einfach nur genial ist. Die erste nach knapp 3 km ließ ich noch aus, die weiteren dann nicht mehr. Nach 5 km zeiget die Uhr 24.47 min und da musste ich sicher etwas Tempo rausnehmen, sonst würde es hinten raus sehr hart werden. Es ging an die Argen und dort über die Brücke auf die andere Seiten. Anstatt aus Asphalt nun auf breiten Naturwegen. Die nächsten Kilometer liefen nochmals richtig rund. Es hatte auch aufgehört zu regnen. Dann, nach Kilometer 8, fing es plötzlich an zu hageln. Das war auf der Haut teils recht unangenehm. Schlimmer war aber, dass die Kleider nicht nur klatschnass waren, sondern vor allem eiskalt. Da bekam ich doch etwas Magenprobleme. Auf dem zehnten Kilometer musste ich prompt austreten und verlor so den Anschluss an den Läufer, der mich ein gutes Stück begleitet hat. Ich kam zum Glück wieder schnell in Schwung. Den zehnten Kilometer durch die Probleme nur knapp unter 6 Minuten, was aber noch ging und dann den elften gleich wieder in 5.00 min/km. Irgendwie war ich besser drauf als am Freitag in Nürnberg. Noch ein Stück und es ging über die Holzbrücke über die Argen mit Blick zum Bodensee nach rechts und die Brücke schwankte ganz schön. Danach ging es auf der anderen Seite der Argen weiter und die Weg nun doch mit Pfützen gesäumt und teils matschig. Immerhin hatte der Regen aufgehört. Der Untergrund, auf den ich mich als Abwechslung zum Asphalt gefreut hatte, würde eher kräftezehrend sein. Nach knapp 10 km kam mir sogar mal in den Kopf, ob es der erste Lauf wird den ich von den über 1200 seit 2011 aufgeben muss. Davon war nun keine Rede mehr und ich schaffte den Anschluss zu dem Läufer vor mir und konnte sogar vorbei gehen. Etwas die Hälfte der Strecke war asphaltiert und nach gut 16 km ging es rechts weg und nun wieder auf dem vorherigen asphaltierten Abschnitt zurück nach Kressbronn. Nachdem ich bisher Wasser nahm, ließ ich mit nun Iso reichen. Ein Lob an die vielen Helfer, die bei Wind und Wetter ausharrten und einen immer wieder anfeuerten. Nach Betznau war ein Zelt und ein richtiges Stimmungsnest mit Musik. Es lief nun wieder richtig gut. Rechts weg Richtung Kressbronn überholte mich der spätere Halbmarathon-Sieger Robin Hanser und begrüßte mich kurz. Es sollte nur noch der Gesamtzweite die 30 Minuten Vorgabe wettmachen. Es kam die Wendestelle und dort wieder Getränke. Nach ca. 1:50 h hatte ich nach meiner Uhr die Hälfte. In den Ergebnissen lautete die Zwischenzeit 1:48.55 h. Auf jeden Fall war ich da bei den Umständen und dem Stopp zufrieden. Ich lag bei den Männern auf Rang 23. Das konnte ich ja an den nun entgegenkommenden abzählen. Zwei Runden sind nicht schlecht, das ist überschaubar, nicht langweilig und man weiß nun was auf einen zukommt, was aber nicht immer gut sein muss. Es ging jetzt zunächst wieder leicht bergauf und danach wieder aus Kressbronn raus und Richtung Betznau. Die Beine fühlten sich nicht mehr so locker an, aber auf den Kilometern 22 und 23 mit 5.14 min und 5.20 min gute Zeiten. Ich wurde nach Betznau von einem überholt. Dem konnte ich nicht folgen. Einige entgegenkommende Halbmarathonläufer feuerten einen an und den einen oder anderen kannte ich auch. Es ging wieder an die Argen, über die Brücke und auf der anderen Seite Richtung Argenmündung. Da rumorte es wieder und ich musste auf dem 27. Kilometer erneut austreten und das Resultat eine Zeit von 6.04 min und ich hatte mich zuvor an einen Läufer etwas heran gekämpft und nun war dieser weit weg und zudem hatte mich noch mein Bekannter Karl-Heinz Guter, der seinen 50. Marathon bestritt, überholt. Ob ich da den Anschluss wieder schaffe? Mir gelangen noch einige zumindest etwas schnellere Kilometer und die Marke von Kilometer 30 war passiert. Noch 12 km bis zum Ziel. Die Uhr zeigte 2:39.24 h. Da lag ich immer och gut und eine Zeit unter 3:50 h durchaus noch drin. Es ging wieder über die Brücke und nun wurde es nach gut 32 km doch zäh. Dennoch konnte ich mich an Karl-Heinz herankämpfen und der hatte dann offensichtlich etwas Probleme und so lief ich vorbei und war erneut alleine unterwegs. Einen weiteren Läufer hatte ich zuvor überholt und es folgte gleich der nächste und ich war auf Rang 22. Es waren hier wieder etliche Pfützen. Ich versuchte sie zu vermeiden, damit die Schuhe nicht voll mit Waser sind. Mit den Schuhen war ich wieder super zufrieden und diesmal unter doch teils schwierigen Streckenverhältnissen. Dann war der Pacer für 3:45 h vor mir, der gehen musste. Ich lief vorbei und wurde noch kurz angefeuert. Er hatte Probleme und konnte nur kurz folgen. Nun lagen die Zeiten knapp über und knapp unter 6 Minuten. Ich hatte zumindest keine muskulären Probleme und auch sonst fühlte es sich nun besser an. Nach 37 km wieder rechts weg und auf Asphalt. En Läufer hatte mich zuvor überholt, aber es war ein Staffelläufer. Ich nahm an der Getränkestation wie bei den letzten paar ein Becher Cola. Das setzt zumindest kurz Energie frei und für mich ist es auch gut verträglich. Der Wund setzte wieder etwas zu und es war schon hart alleine zu laufen. Ich wurde prompt nochmal überholt. Diesmal eine Dame, die am Ende Gesamtdritte wurde und noch gute Reserven zu haben schien. Es waren noch knappe 5 km. Das würde ich nach Hause bringen. Ich war bei den Männern immer noch auf Rang 21 und hatte seit der Wende zwei Plätze und nach der zweiten Zwangspause sogar vier Plätze gut gemacht. der Anstieg die Brücke hoch vor Betznau war zäh. aber anderen würde es nicht besser gehen. Nach vorne sah ich keinen Läufer mehr, aber auch keinen hinter mir, soweit ich zurücksah. In Betznau nochmal ein Cola und nach der Marke von 39 km wurden regelrecht Kräfte freigesetzt. Den 40. Kilometer in 5.26 min und den 41. hoch nach Kressbronn in 5.36 min. Am Ortsbeginn merkte ich kurz die linke Wade. Nur jetzt auf dem letzten Kilometer keinen Krampf mehr. Ich hatte immer wieder die Zeit hochgerechnet und kam auf ca. 3:49 h. Da hatte ich aber nicht gedacht, dass es am Ende so gut läuft. Ich schaffte nun eine Pace von 5.01 min und es war einfach nur noch schön. Ich konnte den Zieleinlauf richtig genießen. Nach 3:47.03 h war ich im Ziel und das bei den Umständen. Dass es deutlich schneller als 20 Tage zuvor war, ist nicht ganz überraschend, waren es damals schließlich über 600 Hm. Die nächsten Läufer hatten dann gut eine Minute Rückstand, wobei Karl-Heinz sich aufgerappelt hatte und als zweiter Läufer nach mir das Ziel erreichte und beim Jubiläum noch 3. der AK M50 wurde. Die Ergebnisse gab es gleich live und ich wurde 24. von 50 Gesamt und 21. von 44 Männern. Es war vor allem aber der Sieg in der AK M55, der vor drei Wochen durch eine Zehnerwertung verhindert wurde, als ich so Zweiter wurde. Ein Traum wurde da wahr, einmal in einem Marathon zumindest in der AK ganz oben auf dem Podest zu stehen. 








Nach meinem Zieleinlauf machte ich auch nur spärlich Bilder, nachdem ich bei den Verhältnissen unterwegs keine machte.. Ich trank vor allem viel und dann noch Obst. Es gab ein schöne hölzerne Medaille und die Waden besserten sich schnell, nachdem ich etwas gegen aufkommende Krämpfe ankämpfen musste. Es zeigte sich sogar etwas die Sonne. Meine Jacke holte ich dennoch schnell, da es doch frisch war. Ich genoss den Augenblick einfach nur. Es war 42 km ein Wechselbad der Gefühle. Noch nie lief aber ein Marathon auf den letzten Kilometern so rund, auch nicht beim letzten Mal mit dem tollen Gesamtergebnis. 







Die Siegerehrung fand dann so gegen 17:30 Uhr statt. Da kam ich nach dem Duschen gerade rechtzeitig. Es waren zuvor alle dritt- und danach zweitplatzierten der AK aufgerufen worden. Es gab ein Kistchen mit leckeren Bodenseeäpfeln, eine Urkunde und einen schönen Krug. Nach einem Kuchen und ein paar Gesprächen musste ich dann aufbrechen, 





















Nachdem es wieder geschüttet hatte, hörte der Regen prompt während dem Weg zum Bahnhof auf. Die Rückfahrt gestaltete sich im Zug sehr entspannt, auch wenn man in Friedrichshafen außerplanmäßig den Zug wechseln musste. Ich erholte mich daheim dann recht schnell. Auf jeden Fall auch eine Veranstaltung, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. 





Insgesamt waren es 456 Teilnehmer, davon 50 beim Marathon, 328 beim Halbmarathon, 48 in den Staffeln und 30 beim Kids Run. 

Ergebnisse: https://www.abavent.de/anmeldeservice/bodenseemarathon2022/ergebnisse

Veranstalter: https://www.bodensee-marathon.de/

Die Strecke: 

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