Montag, 5. September 2022

44. Int. Hochgrat-Berglauf in Oberstaufen am 04.09.2022

Ich wollte schon lange mal an diesem Lauf teilnehmen, aber der Termin Anfang September lag immer ungünstig. Da war immer der Ehinger Stadtlauf und auch der Heuberglauf in Meßstetten. Beide finden aber nicht mehr statt und mein Urlaub ging zudem über dieses Wochenende hinaus, an dem ich sonst hätte arbeiten müssen. Ich wartete noch den Marathon vom letzten Sonntag ab und hatte den super verkraftet, wobei mir bewusst war, dass die Frische natürlich noch fehlen wird, zumal ich diese Woche wegen anderer anstehender Vorhaben schon einiges trainiert hatte und mit knapp 2000 Hm in den Beinen anreisen würde. Die Anmeldefrist war zunächst bis Sonntag und dann wurde es bis Dienstag verlängert und da wartete ich noch ab, wie die Wetterprognosen sind. Bei einem möglichen Ausweichtermin am 18.09. müsste ich nämlich arbeiten. Da es gut aussah, meldete ich mich am Dienstagabend als 90. von am Ende 93 Voranmeldern an. Die Startgebühr betrug 21 €. Da ist für die ersten 150 Abholer noch ein T-Shirt beinhaltet und die Talfahrt mit der Hochgratbahn und mit dieser auch ein Gepäcktransport. 

Ich musste früh aufstehen, da ich mit Bahn und Bus anfahren wollte. Dazu musste ich kurz nach 7 Uhr am Bahnhof in Memmingen sein. Dort kann man Sonntag für nur 1 € im Parkhaus parken. Die paar Minuten Verspätung der Bahn bis Kempten machten nichts aus, da ich dort genügend Zeit für den Umstieg hatte. In Kempten sah ich eine kenianische Läuferin, die ich erst vor drei Wochen beim Altbacher Berglauf-Cup traf und die dort mit neuem Streckenrekord gewann. Ich dachte gleich, dass sie auch nach Oberstaufen geht. Dort am Bahnhof angekommen, dauerte es och gut 30 Minuten. bis der Bus zur Talstation der Hochgratbahn kam. In Weissach stieg dann prompt Markus Holzer ein. So gegen 9 Uhr waren wir da und hatten bis zum Start um 10:30 Uhr noch genügend Zeit. Ich holte die Startnummer und auf der Rückseite war der Transponder für die Zeitnahme. Es lag noch ein Gutschein für 2 Stunden Eintritt für das Erlebnisbad Aquaria in Oberstaufen bei, noch noch eine Weile gültig ist. 











Es ging nun ans Aufwärmen. Da lief ich mit Markus die ersten knapp zwei Kilometer der Strecke. Es fühlte sich noch nicht mal so schlecht an. Auf jeden Fall war es nun schon gut warm. Da war klar, dass es nachher nur in ganz kurz geht. Es gab noch eine Begegnung mit einigen Truthühnern, die noch eine Rolle spielen sollte. Insgesamt waren es 4 km und die ersten gut 200 Hm des Tages. Auf jeden Fall machte das Aufwärmen zu zweit schon mal Spaß und auf dem Rückweg trafen wir noch eine alten Bekannten. 






















Als nächstes gab ich meinen Rucksack ab, der ans Ziel transportiert wurde. Danach traf ich eine doch große Anzahl an Bekannten, von denen ich manche erst kürzlich traf, andere dagegen doch schon lange Zeit nicht mehr. Es gab doch noch eine recht große Anzahl an Nachmeldern. 























Es erfolgte der Start zum Hochgratberglauf mit offiziell 6040 m und 850 Hm. Auf Strava zeigte es später 818 Hm an, was aber Quatsch ist, da die sich die Differenz ja aus offiziellen Höhenangaben ergibt. Es war mein 113. Wettkampf in diesem Jahr. Bei den Schuhen nahm ich die leichten Inov-8-Trailschuhe. Es hatte 18° C und war nur leicht bewölkt und kaum Wind. Es hatte also perfekte Bedingungen. Die ersten knapp zwei Kilometer verlaufen noch auf Asphalt. Es geht zwar recht schnell bergauf, aber in diesem Abschnitt noch nicht so heftig. Ich lief recht zurückhaltend und machte auch schnell erste Bilder. Den ersten Kilometer mit 93 m Anstieg in 6.47 min, was richtig gut war. Das Feld zog sich schnell auseinander. Es ging nun an der Unteren Lauchalpe vorbei. Dort standen die Truthühner alle am Zaun und als ich vorbei lief ging ein großes Geschrei los. Nachdem ich vorbei war hörte es genau so schnell wieder auf. Die haben mich wohl angefeuert. Später erfuhr ich von Markus, dass es bei ihm genau so war und inzwischen weiß ich dass Vögel ein gutes Gesichtserkennungsvermögen haben. Na dann! Es wurde danach etwas flacher und den zweiten Kilometer mit doch schon 113 Hm in 8.03 min, was auch noch passte. 













Es ging nun auf gekiesten Wegen weiter. Die hatten technisch zwar keine Schwierigkeiten, aber die Herausforderung bei diesem Lauf ist die teils doch ordentliche Steigung. Zunächst bat mich Heidi Abendschein noch um ein gemeinsames Foto, was auch gut gelang. Nach einem guten Anstieg und dabei immer wieder eine herrliche Aussicht, ging es kurz flach weiter und dann sogar mal einige Meter runter. Da konnte ich es schnell laufen lassen. Noch fühlten sich die Beine ganz gut an. Den dritten Kilometer 97 Hm in 8,32 min. Das war nicht mehr ganz so schnell, aber passte immer noch. Nach der ersten Hälfte also eine Zeit von 23.22 min. Da müsste es doch unter einer Stunde gehen. Aber die meisten Höhenmeter folgten noch. Es wurde nun richtig steil. Da war immer öfters nur noch Gehen angesagt und dies auch nicht mehr so schnell. Nun, da es richtig steil war, spürte ich die Belastung der letzten Woche. Der vierte Kilometer hatte schließlich 170 Hm und ich benötigte 11.57 min und die Uhr zeigte 35.19 min. Das würde nun doch eng werden.  















Auf den beiden letzten Kilometern standen also noch knapp 380 Hm an, nachdem man eine Höhe von 1320 m erreicht hatte. Das war schon ein Brett! Es wurde nun richtig zäh, aber dafür umso mehr Bilder. Ich verlor noch ein paar Plätze. Es gab nach ca. 4,5 km Getränke (Wasser und Iso) und ich nahm einen Becher Iso. Den fünften Kilometer in 13.23 min bei 183 Hm und auf dem letzten standen noch rund 200 an. Als es am Staufner Haus vorbei ging spürte ich nochmal so was wie die zweite Luft, wollte es mit dem bereits sichtbaren Ziel an der Bergstation, doch noch unter einer Stunde schaffen. Es hielt aber nicht lange an. Es ging um die letzte Kurve links weg und da folgte vor dem Ziel noch ein sehr steiler Anstieg. Ich sah auch, dass es nicht mehr reichen würde, wenn auch knapp. Da brachte auch die Anfeuerung der Zuschauer und einiger Bekannter nicht mehr viel. Nach 1:00.28,7 min war ich im Ziel. Das war nur der 106. Platz unter 131 Teilnehmern und Rang 13 von 15 in er AK M55, aber dies war an dem Tag Nebensache.  






























Als ich im Ziel war musste ich doch einige Zeit durchatmen, aber dann hatte ich mich gut erholt. Ich machte noch einige Bilder im Zielbereich und erfuhr, dass die Dame vom Team Interesse aus Esslingen prompt gewann und erfuhr später von ihr, dass es ihr erster Berglauf war. Zumindest der erste richtige, denn Altbach kann man da nicht zählen. Franziska Schmieder wurde tolle Dritte und machte im Ziel noch eine coole Bilderserie. Es gab eine gute Auswahl an Getränken und dies war nun auch nötig. Es folgte auch noch das eine oder andere Gespräch und ich holte meinen Rucksack. 
































Ich wollte natürlich noch bis auf den Gipfel des Hochgrat auf 1833 m laufen. Das waren dann auf gut 600 m nochmal über 100 Hm. Die Aussicht ist zwar an der Bergstation schon super, aber der Gipfel toppt das ganz klar. Ich war dort ja mal im Mai 2021. Es geht auf einem steilen Pfad über viele Felsen steil hoch. Da war ganz schön viel los. Ich traf oben noch andere Läufer, u. a. auch Heidi. Ichgenoss noch einige Zeit die Aussicht und dann ging es auf dem einfacheren Weg runter, wobei die vielen Stufen auch nicht so angenehm waren. Ich wollte in dieser Woche noch die 3000 Hm voll machen und wusste nicht, dass ich es nun bereits geschafft hatte. Es stand ja noch ein letzter Lauf des Tages an. 





































Ich war wieder an der Bergstation der Hochgratbahn und im Startgeld war die Talfahrt mit inbegriffen. So ging es jetzt mit der Hochgratbahn in ca. 15 min wieder runter zur Talstation. Dabei herrliche Ausblicke und auch Sicht auf die Strecke, was den Lauf doch nochmal Revue passieren ließ. Unterwegs bekam ich noch eine Nachricht on Markus, dass ich unten warten soll, er würde gleich kommen. Er war in seiner AK Vierter geworden und blieb so nicht bei der gerade begonnenen Siegerehrung. 












Nachdem Markus eingetroffen war, ging es auf den zweiten Teil des Auslaufes und dabei unterwegs noch eine Planänderung. Zunächst aber zu den Buchenegger Wasserfällen. wo ich schon lange mal hin wollte. Es war nun hier im Tal gut arm geworden. Es ging über schöne Wege, teils auch Pfade. An den Anstiegen war es aber doch zäh. Am Ende noch eine wurzeliger und felsiger Pfad runter und immer mehr Leute. Dann waren wir am Wasserfall. Einsam genießen geht sicher anders aber der schattige Platz am Wasser war wohltuend. 














































Nun wurde es nochmal richtig sportlich, da für die letzten 5 km nicht viel Zeit zur Verfügung stand. Ich schaute nochmals nach Verbindungen, da ich nun ja auch direkt von Oberstaufen fahren konnte. Da war eine rund eine Stunde frühere Verbindung und Abfahrt aktuell 15:07 Uhr anstatt 15.:05 Uhr. Da hatten wir rund 50 Minuten. Also ging es in Richtung Oberstaufen und da ging es nach einer Brücke erst mal rund 100 Hm nach oben. Das war über die Stufen und Wurzeln nach dem bisherigen Tag eine ganz schöne Schinderei. Oben angekommen lief es dann schnell wieder und nun nach einigen Metern nur noch auf Asphalt. Bergab konnte ich es gut laufen lassen. Vor Oberstaufen noch ein letzter Anstieg. Das war nochmal hart und mit der Zeit würde es auch eng werden. War am Ende alles umsonst? Im maximalen Fall würde ich eh den Zug nehmen, der anfangs geplant war. Dann nur noch ein kurzes Stück und wir waren am Bahnhof. Es waren noch 5 Minuten bis zur Abfahrt. Punktlandung! Das waren nochmal 9 km und 284 Hm. Insgesamt an dem Tag nun 20.28 km und 1432 Hm und die Woche mit3335 abgeschlossen. Markus hatte gegen Ende schon von einer Tankstelle gesprochen und so ein kühles Bier wäre es gewesen. Als es noch 2 Minuten bis zur Abfahrt waren kam plötzlich Markus zum Bahnsteig und hatte prompt zwei Bier dabei. Das war eine gute Erfrischung auf der Fahrt nach Hergatz. Dort hatte ich gut 30 min Aufenthalt und konnte mich noch kurz umziehen, bevor es wieder nach Memmingen ging und ein schöner Tag endete, an dem der Wettkampf fast schon Nebensache war. 

































Die Strecke: 

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