Freitag, 24. Januar 2025

Hauptwanderweg 10 (HW10) - Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg - Teil 6 (Finale) - Rudersberg - Lorch am 22.01.2025

Das Finale auf diesem Fernwanderweg durfte nicht an einem Montag oder Dienstag sein. Dies hatte einen besonderen Grund, den ich später erläutere. Eine Ausnahme wäre ein Feiertag gewesen. Nur zwei Tage nach dem Nebellauf mit gut 31 km von Eppingen nach Heilbronn sollte es auf dem HW10 weitergehen. Am Dienstag noch mit Hera einen hügeligen gut 4 km langen Tempolauf und es passte alles. Die Wetterprognose war wieder relativ gut und ich hoffte, dass es wenigstens nicht wieder neblig sein würde. Ich stand diesmal recht früh auf und das Frühstück gab es in Form eines Riegels im Zug von Laupheim nach Göppingen. Dort erfuhr ich von einem Busstreik und konnte nur hoffen, dass der Bus nach Schorndorf fahren würde. Da ich rund 30 Minuten Zeit hatte, trank ich im Shop noch einen Kaffee und konnte mich nett unterhalten. Der Bus fuhr schließlich und in Schorndorf dann der Schienenersatzverkehr nach Rudersberg mit einigen Minuten Verspätung. Da wurde es beim Warten recht frisch, denn es hatte lediglich -2 Grad. In Rudersberg war ich gegen 09:45 Uhr und es kam immer wieder die Sonne zum Vorschein. Das war schon mal besser als am Montag. 


Es ging vom Bahnhof in Rudersberg die rund 200 m am Lokschuppen vorbei zum Bahnübergang, wo die 11. Etappe nach Plüderhausen startet. Dieses hat gut 16 km und dabei doch einige Höhenmeter zu bieten. Am Anfang lief ich prompt an der Stelle mit dem Brückchen vorbei. Dieses war nämlich gesperrt und der Weg verlegt. Es ging nach der Überquerung der Wieslauf auf einem Wiesenweg hoch zu einer kleinen Siedlung, die gleich durchquert war. Von dort führten asphaltierte Feldsträßchen durch die Streuobstwiesen hoch zum Wald und ich war auf den ersten beiden Kilometern vom Tempo erstaunt und es fühlte sich super an. Am Waldrand über eine Wiese und danach deutlich steiler hoch zum Aussichtspunkt Göckele und an dem Tag auch tatsächlich mit Aussicht. Danach dann runter nach Steinenberg und ich konnte es super laufen lassen. Nach dem Ort ging es über etwas holprige Wiesenwege, da diese gefroren waren. Immer noch besser als nass. Es stieg Richtung Wald an und nochmal ein Blick zurück. 










Es folgte der längste Anstieg des Tages auf die Kellspitz, mit 411 m zugleich der höchste Punkt der Etappe. Der sechste Kilometer hatte einen Anstieg von Netto 99 m und dabei ging es über Forstwege hoch und am Ende noch einen Pfad. Nach Überquerung der Landesstraße ging es nach wenigen Metern einen Pfad recht steil runter und da war bei den Verhältnissen etwas Vorsicht angesagt. Meine Trailschuhe brachten mich an dem Tag aber sicher über die Strecke. Es folgte ein längerer Abschnitt auf Forstwegen und dabei noch weiter ins Tal und erneut ein sehr gutes Tempo. Es ging dabei durch das Gutenauer Täle, ein durchaus schöner Abschnitt. Untern angekommen führte ein asphaltierter Weg durch das Tal nach Urbach. Dort ging es am Ortsrand durch ein Wohngebiet. 







Nach Urbach ging es die Hagsteige hoch. Dies war ein ordentlicher Anstieg mit gut 100 Hm am Stück. Dabei auf Asphalt, was es etwas leichter machte, wobei der schattig gelegene Abschnitt teils auch etwas glatt war. Nach etwas zwei Dritteln des Anstiegs wurde der Blick frei auf den Bergrutsch Kirchsteig und der Blick uns Remstal war wunderschön. Danach weiter hoch bis in den Wald. 






Ein absoluter Höhepunkt nicht nur dieser Etappe, sondern des gesamten Weges sollte nun folgen. Ein asphaltierter Weg führte noch ein Stück leicht ansteigend durch den Wald und danach kam ein Abschnitt auf einem teils etwas befestigten Feldweg am Gänsberg zwischen Streuobstwiesen entlang und dabei immer eine fantastische Aussicht ins Remstal. Dies vor allem am Aussichtspunkt, aber auch auf dem weitern Weg. Dieser Abschnitt gehört auch zum RemstalWeg, den ich ja auch schon begonnen habe. Dort werde ich aber in der Gegenrichtung unterwegs sein. 











Es ging wieder runter und das Ende der Etappe war absehbar. Es folgte ein Wiesenpfad über ein Brückchen des Bärenbachs und an den Rand der gleichnamigen Siedlung und von dort ein Wechsel von asphaltiertem Feldweg und Wiesenwegen rein nach Plüderhausen, wo es am Rand des Ortes durch ein Wohngebiet leicht anstieg und das Etappenziel an der Straße Lochtobel erreicht war. Es lief bis dahin hervorragend. Die Etappe hatte zwar einen hohen Anteil an Asphalt, war aber dennoch wunderschön und doch meist auf Wald und Flur. 




Die 12. und letzte Etappe des HW10 führte von Plüderhausen zum Kloster Lorch und dies waren nochmal gut 10 km. Anfangs stieg es steil aus dem Ort raus in den Wald an. Im Wald dann weiter hoch auf Forstwegen zum Sandbühl. Den abkürzenden Pfad links weg konnte ich nicht entdecken und so oben am Sandbühl nach links und etwas runter. Da war die Einmündung des Pfades auf dem ich gekommen wäre und ich war froh, dass ich den nicht fand. Durch Holztransporter sah der Weg extrem ramponiert aus. Es ging noch ein Stück auf einem Forstweg weiter und von diesem rechts weg auf einen Pfad. Es folgte ein wunderschöner Abschnitt am Hohbergkopf an der Hohlsteinlinge vorbei. Da läuft man auf rund 3 km nur auf herrlichen Pfaden. Was für ein schöner Trailabschnitt! Es geht an mehreren Klingen vorbei und dabei nur leicht wellig. Ich hatte im Wanderführer gelesen, dass es dort selbst bei gutem Wetter matschig sein kann. Es gab dort an dem Tag auch prompt die einzigen etwas matschigen Stellen, meist war es aber gefroren. Dies erforderte auf dem teils schmalen Pfad direkt an der Hangkante auf der linken Seite doch entsprechende Vorsicht und ich kam nur langsam voran. Dies auch wegen der vielen Fotos. Es war einfach schön dort und total einsam, bis auf etliche Vogelstimmen. So langsam ging der Pfad in eine Waldfuhre über und danach in einen Forstweg. Dieser führte links weg aus dem Wald raus und runter. 












Der Abschnitt von Weitmars nach Lorch war sicher kein Highlight. Aus dem Wald raus auf einem asphaltierten Weg in den Ort und dort recht steil runter an die Straße nach Lorch. Ein Rad- und Fußweg führet im Remstal neben der Bundesstraße nach Lorch rein. Dort lief ich über die Fußgängerzone zum Bahnhof. Dieser war aber noch nicht das Ziel. Es ging noch gut 800 m hoch zum Kloster Lorch. Am Ende auf einem Feldweg und ich hatte da dann doch etwas zu kämpfen. 






Ich war am Ziel des HW10, dem Kloster Lorch, angelangt. Dort hat man nur gegen Eintritt Zugang zum Gelände. Die 6 € investierte ich aber gerne, da diese ja auch der Erhaltung dieses einmaligen Kulturgutes dienen. Ich war noch richtig gut in der Zeit. Friedrich I. von Hohenstaufen gründete das Kloster bereits 1102. Es ist ein doch relativ weitläufiges Gelände und auf der Westseite eine Aussicht ins Remstal. Dort steht auch dir romanische Klosterkirche, die der Heiligen Maria und den Nebenpatronen Peter und Paul geweiht ist. Das passt ja! Die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert besticht durch ihre Schlichtheit. Auf der Toilette im Areal konnte ich gleich noch wärmende Socken anziehen und das Handy etwas aufladen. 













Es wurde Zeit aufzubrechen. Da fing es leicht an zu nieseln und somit eine Punktlandung, wie auch nach dem rund einen Kilometer zum Bahnhof bzw. Busbahnhof. Dort kam ich nach 29,72 km mit 674 Hm in einer für mich respektablen Laufzeit von 3:08.06 h an. Vor allem keinerlei Probleme und das nur zwei Tage nach den 31 km. Dabei unterwegs noch nicht mal Verpflegung benötigt, der Riegel wirkte und bei der Kälte benötigte ich erst am Kloster Trinken. Es hatte nun auch nur 4 Grad, aber es war kein Vergleich zum Montag. Ich war pünktlich da, aber prompt fiel der Bus nach Göppingen wegen Streik aus. Das wäre eine bequeme Rückfahrt von unter zwei Stunden mit einem längeren Aufenthalt von rund 50 Minuten in Göppingen gewesen. Da hätte ich was gegessen. So mit dem Zug 20 Minuten später nach Aalen und so viel wäre ich normal später heim gekommen. Dann der Anschluss dort erst Verspätung, dann gar nicht. Immerhin im kleinen Cafe mit WLAN. Es wurde nicht der IRE nach Ulm, sondern die RS5 und diese Bahn mit Verspätung gestartet und dann noch mehr drauf gesattelt. Es reichte in Ulm gerade noch für den Zug nach Laupheim und der dann sogar mit pünktlicher Ankunft. Allerdings zwei Stunden später wie ich geplant hatte. Das war extrem ärgerlich, da ich noch was vorgehabt hatte. Der HW10 war aber ein wunderschöner Fernwanderweg und total abwechslungsreich. Natürlich nicht so spektakulär wie auf der Alb, aber auf jeden Fall zu empfehlen. Ein zusammenfassender Bericht folgt. 



Die Strecke:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen